Somit beendete Franz Löschke (Potsdam) auf Platz vier das Rennen für das bestplatzierte Team der Deutschen Triathlon Union. Ihren Titel aus 2011 verteidigten die Briten vor Frankreich und Russland. Vierte Plätze haben wir jetzt langsam genug, sagte im Ziel Reinhold Häußlein, DTU-Vize-Präsident Leistungssport. Eine Medaille wäre auf jeden Fall drin gewesen, aber so ist es halt extrem unglücklich gelaufen. Aber wichtig ist, dass Steffen nichts Ernsthaftes passiert ist. Der Gestürzte war verständlicherweise total enttäuscht. Gerade in einer Staffel tun solche Dinge doppelt weh. Alle haben sich komplett reingehängt und dann so etwas, ärgerte er sich. Aber man muss auch sagen: selber Schuld. Die anderen sind ja auch nicht gestürzt.
Zurück zum Rennanfang: In der Besetzung Anja Knapp (Dettingen), Gregor Buchholz (Saarbrücken), Anne Haug (München) und Steffen Justus trat das erste deutsche Team an. Im zweiten Team der DTU starteten Kathrin Müller (Freiburg), Christian Prochnow (Potsdam), Rebecca Robisch (Saarbrücken) und Franz Löschke. Zunächst demonstrierten Lisa Norden (SWE) und Maaike Caelers (NED) als Starterinnen ihre Überlegenheit aus dem Einzelrennen ein zweites Mal, konnten aber nur für die temporäre Führung ihrer Staffeln sorgen. Anja Knapp wechselte als Vierte für das Team Deutschland I und Kathrin Müller als Zwölfte für Team Deutschland II.
Das zweite deutsche Paar, Gregor Buchholz und Christian Prochnow, handelte sich einen kleinen Rückstand auf dem Rad ein, den Buchholz bis zum Wechsel aber auf fünf Sekunden verkürzte, so dass Anne Haug als Dritte auf die Strecke gehen konnte. Prochnow übergab an Position sieben auf Rebecca Robisch. An der Spitze hatte sich zu diesem Rennzeitpunkt eine Dreiergruppe um Anne Haug gebildet, gemeinsam mit Italien und Frankreich. Nach erwartbarem Rückstand im Schwimmen, wechselte Haug schnell und fuhr noch schneller auf die Konkurrentinnen auf. Robisch ging auf die Radstrecke als Neunte, der Rückstand des zweiten deutschen Teams betrug aber schon 33 Sekunden. Ebenfalls erwartbar absolvierte die Münchenerin Haug danach den Radsplit anschließend in Führung liegend, setzte sich vom Rest des Feldes ab und übergab nach schnellem Lauf mit 28 Sekunden Vorsprung auf Steffen Justus. Auch Rebecca Robisch zeigte ein starkes Rennen, das das zweite deutsche Team auf Platz drei hinter Großbritannien führte. In der weiteren Verfolgung waren noch die Russen und die Franzosen.
Die Vorlage Haugs hatte Justus in eine gute Position gebracht, die zu verteidigen gegen den schnellsten Sprint-Triathleten der Welt, den Briten Jonathan Brownlee, aber alles andere als eine einfache Aufgabe ist. Beim Wechsel hatte Justus schon leichte Probleme auf seine Rennmaschine zu kommen, und nach wenigen hundert Metern auf dem Rad stürzte er, was ihm nach weiteren wenigen Sekunden am ersten Wendepunkt noch ein zweites Mal passierte. Nachdem Franz Löschke, der Abschlussmann von Team Deutschland II, erst auf seinen Teamkollegen gewartet hatte, lag es nun an ihm, gegen Frankreich, Großbritannien und Russland noch um eine Medaille zu kämpfen. Doch Brownlee, Vincent Luis und Alexander Bruykhankov waren zu stark im Endspurt, so dass Löschke auf Platz vier ins Ziel lief. Dahinter kämpfte sich Justus noch mit gutem Lauf auf Platz fünf, was seine Enttäuschung verständlicherweise nicht wirklich schmälerte. Immerhin haben wir gezeigt, dass wir zu den Besten der Welt gehören, beide Mannschaften waren eigentlich auf Medaillenkurs.
Steffen Justus als Zwölfter bester Deutscher bei Sprint-WM
Mit Platz zwölf nach 55:39 Minuten erzielte Steffen Justus (Saarbrücken) am Tag vor der Team-Staffel das beste deutsche Ergebnis bei der Triathlon-Sprint-Weltmeisterschaft in Stockholm. Beim Sieg des Briten Jonathan Brownlee vor dem Spanier Javier Gomez hatten die Starter der Deutschen Triathlon Union leider frühzeitig den Anschluss an die Spitze verpasst. Die übrigen Resultate aus deutscher Sicht sind Platz 14 durch Gregor Buchholz (Saarbrücken), Rang 19 von Franz Löschke (Potsdam), Platz 35 von Maik Petzold (Bautzen) sowie Rang 37 durch Christian Prochnow (Potsdam).
Anne Haug schrammt knapp am Podium der Sprint-WM vorbei
Um vier Sekunden verpasste die Münchenerin Anne Haug bei der Triathlon-Sprint-Weltmeisterschaft in Stockholm die Bronzemedaille. Als Vierte war sie beste Starterin aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union. Ebenfalls tolle Resultate erzielten Rebecca Robisch (Saarbrücken) als Zehnte und Anja Knapp (Dettingen) als Zwölfte. Ein gutes Mannschaftsresultat rundeten Kathrin Müller (Freiburg) auf Platz 20 und Anja Dittmer (Neubrandenburg) als 23. ab. Etwas enttäuscht waren Sarah Fladung (Saarbrücken), die als 42. über die Ziellinie lief, und Ricarda Lisk (Waiblingen), die dort gar nicht ankam und ausstieg. Neue Titelträgerin ist Lisa Norden aus Schweden, vor Maaike Caelers (NED) und Barbara Riveros Diaz (CHI).