SaarSport04

SaarSport04_2024

03 #editorial LIEBE SPORTFREUNDINNEN UND SPORTFREUNDE, DIE VOFREUDE AUF PARIS IST GREIFBAR Johannes Kopkow Vorstand Sport & Vermarktung Joachim Tesche, LSVS-Vorstand Finanzen Billy Walsh, Cheftrainer der US-Nationalmannschaft Boxen Kelly Harrington, irische Olympia-Boxerin „Erste Teams und auch Einzel- athleten haben bereits nachge- fragt, ob sie auch künftig, wenn sie in Europa unterwegs sind, in Saarbrücken Station machen dürfen. Aber es sind die vielen kleinen Begegnungen und Ge- spräche während der Pre-Camps, die diese Tage für mich beson- ders wertvoll machen.“ „Die Gastfreundschaft hier auf dem SPORTCAMPUS ist heraus- ragend. Und auch die Nähe zu Paris war ein wichtiges Argument für uns. Am wichtigsten sind allerdings die ausgezeichneten Trainingsmöglichkeiten.“ „Wir Boxer haben hier tolle Möglichkeiten zu trainieren. Es ist im Boxen wichtig, dass alle Trainingsbereiche abgedeckt sind. Das läuft hier alles sehr gut und bestens abgestimmt. Und was für uns Boxer wichtig ist: Das Essen ist einfach ausgezeichnet.“ 4 | 2024 << SaarSport die Vorfreude auf die Olympischen Spiele war auf dem SPORTCAMPUS SAAR schon seit einiger Zeit spürbar, als sich Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt bei uns auf das größte sportliche Ereignis vorbereiteten.Es war aufregend, die vorolympi-schen Trainingscamps hautnah und live zu erleben. Zu sehen, wie sich die Sportwelt leidenschaftlich und erwartungsvoll auf Paris vorbereitet. Die Begeisterung und Energie, die in diesen Pre-Camps herrschte, war ansteckend und inspirierend und beflügelte jeden, der auf dem SPORTCAMPUS unterwegs war.Jetzt verfolgen wir gespannt, wie sich diese Athle-tinnen und Athleten bei den Olympi-schen Spielen behaupten, ob der eine oder andere mit unglaublichen Leis-tungen über sich hinauswächst und nach einer Medaille greift. Die Vor-freude auf Paris ist nach wie vor überall auf unse-rem SPORTCAMPUS greifbar und wir sind bereit, uns von der Magie des olympischen Sports weiter ver-zaubern zu lassen.

LSVS Interview: Johannes Kopkow ��06 Pierre de Coubertain-Abiturpreis 2024 �� 10 Lothar Altmeyer geht beim GaR in Ruhestand �� 14 Sterne des Sport – Ausschreibung 2024 �� 18 Sportstiftung Saar: Warmlaufen für Olympia �� 20 Ein Hauch von Olympia an der Grenze �� 24 Hermann-Neuberger-Preis 2023 – SpVgg� Einöd-Ingweiler �� 26 Hermann-Neuberger-Preis 2023 – RSF Saarwellingen �� 27 Hermann-Neuberger-Preis 2023 – Golfverband Saar �� 28 Hermann-Neuberger-Preis 2023 – DJK Saarlouis-Roden �� 30 Hermann-Neuberger-Preis 2023 – Sportfreunde Köllerbach �� 31 ARAG-Versicherungs-Tipp �� 40 SaarSport Impuls: Datenschutz im Verein �� 41 Bildung & Gesellschaft �� 42 Brucker Kinder Olympiade 2024 �� 46 Auf ein Bit mit … �� 47 T L A H N I 4 2 0 2 T S U G U A | I L U J 30 75 JAHRE AERO-CLUB SAAR - DR. RALF HUBO ERZÄHLT

20 SPORTSTIFTUNG SAAR NEU AUFGESTELLT 24 DIE OLYMPISCHE FACKEL IN PERL LSVS Aus- und Fortbildung �� 60 Partner: DHfPG und BSA-Akademie �� 62 SPORTMIXED Flugsport: 75 Jahre Aero-Club Saar �� 32 Nachrichten aus den Fachverbänden �� 35 Tischtennis: Präsident Thomas Martin im Interview �� 36 Tanzsport: Jugendteam L ‘équipe wieder nicht zu schlagen ��48 Sportkegeln: Vorsitzender Martin Bölk im Interview �� 50 Leichtathletik: Blick auf die saarländische Laufszene �� 54 Interview: Bürgermeister Dr� Andreas Feld, Eppelborn �� 56 Titelfoto: Boxerin Nadine Forse (links) bem Sparring Im Pre- Camp auf dem SPORTCAMPUS SAAR� Foto: Thomas Wieck 14 LOTHAR ALTMEYER VERABSCHIEDET SICH IMPRESSUM Herausgeber: Landessportverband für das Saarland Hermann-Neuberger-Straße 4 66123 Saarbrücken Telefon (0681) 38 79 278 E-Mail: presse@lsvs�de Verantwortlich für den Inhalt: LSVS-Vorstand Layout/Satz: Michael Weber | cowboys & indianer Mitarbeiter*innen: Jürgen Lässig, Marion Schmidt, Mischa Theobald, Sebastian Zenner, David Benedyczuk, Annabell Schäfer, Tina Klinkner, Aaron Wollscheid, Philipp Semmler Erscheinungsweise: 6 x im Jahr Druck: repa druck GmbH, Zum Gerlen, 66131 Saarbrücken, Tel� (06893) 80020 Anzeigenverwaltung: LSVS, Jürgen Lässig, Nick Werner Telefon (0681) 38 79 298 Namentlich verfasste Berichte (außer- halb der Redaktion) müssen nicht die Meinung des LSVS wiedergeben� Nach- druck nur mit Quellenangabe und Ge- nehmigung des He rausgebers möglich� Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Gewähr�

#interview #interview 07 DIE SPORTWELT ZU GAST AM SPORTCAMPUS SAAR Die Olympischen Spiele und auch die Paralympics von Paris stehen vor der Tür. Nicht nur räumlich, sondern nun auch zeitlich. Zeit, ein Zwischenfazit zur „Paris-Strategie“ des Verbandes zu ziehen. Also dem Plan, dass der Sportstand- ort Saarland in direkter Nachbarschaft zur französischen Hauptstadt von der Aufmerksamkeit dieses weltweiten Mega-Events profitiert. Im Zentrum stand dabei die Vermarktung des SPORTCAMPUS SAAR als Basislager oder „Pre-Camp“- Stätte für nationale und internationale Sportlerinnen und Sportler, ganze Mann- schaften oder gar Verbände. Im Gespräch mit SaarSport-Mitarbeiter Sebastian Zenner berichtet Johannes Kopkow, Vorstand Vermarktung und Sport des Lan- dessportverbandes für das Saarland (LSVS), mit welchen Neuerungen er beson- ders zufrieden ist und was in Zukunft noch besser laufen könnte. INTERVIEW: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: ANDREAS SCHLICHTER Herr Kopkow, wir haben an dieser Stelle schon oft über die Olympia- Strategie des LSVS gesprochen, die sich ja zu einer des ganzen Lan- des ausgeweitet hat. Nun stehen die Spiele in Paris unmittelbar bevor. Wie bewerten Sie den Status quo dieses Pro- jekts? Johannes Kopkow: Als wir vor knapp zwei Jahren mit dem Gedan- ken gespielt haben, wie wir die damalige Hermann-Neuberger-Sportschule anders und für den saarländischen Sport gewinn- bringender positionieren können, war relativ schnell klar, dass wir einen anderen Namen und ein anderes Verständnis brauchen� Dar- aufhin haben wir die Marke SPORTCAMPUS SAAR entwickelt und im Herbst 2023 einge- führt� Dies geschah schon mit dem Hinter- gedanken, dass wir künftig nicht nur eine schwerpunktmäßige regionale und nur punktuell nationale Nutzung erfahren wol- len, sondern uns zum Ziel gesetzt haben, eine große nationale, aber auch internatio- nale Wahrnehmung zu erreichen� Fakt ist: Wir liegen mitten im Herzen Europas und haben ein Alleinstellungsmerkmal darin, dass man auf dem Sportcampus alles, was es für Hochleistungssport braucht, an einem Ort gebündelt vorfindet. Das wollten wir in Hinblick auf die Pre-Camps sehr intensiv in den Vordergrund stellen, weswegen wir sehr glücklich waren, dass diese Idee und auch das Konzept so schnell so positiv auf natio- naler, aber vor allem auch auf internationaler Ebene angenommen wurde� 4 | 2024 << SaarSport

08 #interview Hat das aus heutiger Sicht geklappt? Kopkow: Ich würde das ganz klar so sehen� Schon frühzeitig im laufen- den Jahr waren wir bei den Unterkünften zu den Kernzeiten ausgebucht� Inwiefern das auch über die Spiele hinaus Bestand hat, wird sich zeigen� Über allem stand und steht ja das Ziel, den SPORTCAMPUS SAAR als Standort zu etablieren, bei dem es sich lohnt, wieder herzukommen und ihn wieder als Ba- sislager für die nächsten Wettkämpfen, die in Europa stattfinden, zu nutzen. Mit welchen Herausforderungen war der bisherige Erfolg des Projekts verbunden? Kopkow: Wir mussten uns auch über viele weiterführende und kurzfristig auftretende Herausforderungen Gedanken machen� Als zum Beispiel klar war, dass sehr kurzfristig noch das gesamte Olympia-Team aus Nigeria mit dazukommt, mussten wir uns um Unterkünfte umliegender Hotels und Shuttleservices bemühen und organisieren, wo die Sportarten, die auf dem SPORT- CAMPUS SAAR nicht ausführbar sind, trai- niert werden können – wie beispielsweise der Kanusport� All dies ist uns, insbesondere un- serem unermüdlichen Pre-Camp-Koordina- tor Aaron Wollscheid, zur allergrößten Zu- friedenheit der Beteiligten – so wurde es uns jedenfalls von allen Stellen widergespiegelt – gelungen� Darüber freuen wir uns natürlich sehr und es macht uns stolz� Welche sind für Sie die spektakulärsten Wegmarken der Strategie bis hierhin? Kopkow: Aus sportlicher Sicht ist das Spektakulärste im Rahmen Pre- Camps klar das internationale Box-Camp, bei dem wir in zwei Hallen in Summe vier Hochringe und zwei riesengroße Traversen und unzählige Boxsäcke haben� Aber auch, wen wir – und vor allem wie sehr – für uns be- geistern konnten� Es ist uns schon früh ge- lungen, mit Neeraj Chopra aus Indien einen amtierenden Olympiasieger und Speerwurf- Weltmeister davon zu überzeugen, dass der SPORTCAMPUS SAAR ein idealer Standort für ihn ist, sich auf internationale Wett- kämpfe vorzubereiten� Dies hat er selbst schon mehrfach öffentlich betont� Auch der indische Badminton-Superstar und Fahnen- trägerin für ihr Heimatland, Pusarla Venkata, genannt „PV“, Sindhu ist so glücklich bei uns, dass wir davon ausgehen, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist, dass sie für einen län- geren Trainingsaufenthalt im Saarland ist� Klar, um so etwas zu schaffen, bedarf es in- tensiver Arbeit und manchmal braucht man auch einfach etwas Glück� Aber das Lob von solchen Weltstars ist natürlich etwas ganz Besonderes und eigentlich das Größte, was man als Standort bekommen kann� Diese Wertschätzung ist für uns eine große An- erkennung, aber auch Ansporn, auf dem ein- geschlagenen Weg weiterzugehen� SaarSport >> 4 | 2024

Für diesen Weg waren auch finanzielle Investitionen notwendig. Hierfür kamen rund 2 Millionen Euro von der Sportpla- nungskommission, um die Sportstätten am Campus auf Vordermann zu bringen. Kopkow: Dass wir alleine mit den Pre-Camps eine gute mittlere sechsstellige Summe für uns umsetzen konnten, erfüllt uns mit Stolz� Es zeigt uns auch, dass dieser aktive Vermarktungs- ansatz des SPORTCAMPUS SAAR vor allem im internationalen Bereich attraktiv zu sein scheint und daher so gut wahrgenommen wurde� Nebenher vergessen wir selbstver- ständlich nicht, wo wir herkommen� Das steht schließlich ebenfalls in unserem Na- men, nämlich von der Saar, aus dem Saar- land� Wir werden immer auch für den Brei- tensport und unsere eigenen Athletinnen und Athleten da sein� Deshalb freut es uns sehr, dass wir zusammen mit der Staats- kanzlei, dem Ministerium für Bauen, Inneres und Sport und auch mit unserer Sportstif- tung Saar in der Lage waren, unsere Athle- tinnen und Athleten auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen und den Paralympics nicht nur finanziell in einem noch nie dage- wesenen Maße, sondern auch bezüglich der Rahmenbedingungen unterstützen konnten� Dazu gehört auch, dass wir Investitionen ge- tätigt haben, die mittel- und langfristig allen unseren Gästen, aber eben auch unseren saarländischen Athletinnen und Athleten und unseren Verbänden und Vereinen dau- erhaft zugutekommen� Welche Neuerungen sind das genau? Kopkow: Hier möchte ich den neuen Regenerationsbereich hervorheben, das modernisierte Leichtathletik-Stadion und den neu eingerichteten Kraftraum in der Leichtathletikhalle, der nun den Status „Offi- cial Gym80 Training Center“ hat� Auch zwei der drei Gästehäuser konnten wir komplett neu gestalten� Dies wurde mit Blick auf die Pre- Camps-Strategie angegangen, war aber von Anfang an nachhaltig und für die darüberhin- ausgehende Nutzung geplant� Sind Sie mit dem bisher Erreichten zufrie- den? Kopkow: Zufrieden darf man nie Alle Trainings- stätten auf dem SPORTCAMPUS entsprechen internationalem Standard vorhanden ist� Das betrifft nicht nur unsere Unterkünfte, Tagungsräume und Sportstät- ten, sondern viele weitere Bereiche� Des- halb gilt es, an das, was uns bisher gelungen ist, anzuknüpfen und es als Katalysator zu nutzen, sodass wir davon in den kommen- den Monaten und Jahren profitieren können und es uns einen weiterführenden Auf- schwung gibt� Was wünschen Sie sich vor den Olympi- schen Spielen und den Paralympics in Paris 2024? Kopkow: Zuallererst unseren saar- ländischen Athletinnen und Athle- ten bei den Olympischen Spielen und den Paralympics viel Erfolg und dass sie ihre persönlichen Ziele erreichen können� Das Gleiche wünschen wir auch unseren natio- nalen und internationalen Gästen, die sich bei uns vorbereitet haben� Denn Erfolge zei- gen, dass der SPORTCAMPUS SAAR der rich- tige Standort ist, um sich perfekt auf so ein internationales Top-Ereignis – für viele Ath- letinnen und Athleten ist es sogar das größte Sportereignis ihres Lebens – vorzubereiten� Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kopkow. 4 | 2024 << SaarSport sein� Das wissen alle Sportlerinnen und Sportler nur zu gut� Diese Einstellung braucht es einfach, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und immer noch ein Stückchen mehr aus sich herauszuholen� So sehen wir das auch mit unseren eigenen Leistungen� Natürlich sind wir im Großen und Ganzen zufrieden mit dem, was wir er- reicht haben und was unsere Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter auf die Beine gestellt haben� Aber es zeigt auch, wie viel Potenzial vorher liegen gelassen wurde, beziehungs- weise wie viel Potenzial hier noch schlum- mert� Natürlich ist uns bewusst, dass wir den SPORTCAMPUS SAAR nicht das ganze Jahr über so auslasten können wie im lau- fenden Olympia-Jahr� Aber? Kopkow: Allein das Thema der Aus- lastung der Unterkünfte zeigt schon viel: Hier waren wir vor drei, vier Jahren im Jahresmittel bei rund 30 Prozent� Mittler- weile – und das ist auch unser Anspruch – er- warten wir für 2024 erstmalig eine Auslas- tung von rund 70 Prozent� Damit müssen wir uns nicht mehr verstecken, auch nicht vor Hotels in unserer Umgebung� Es zeigt aber eben auch, dass hier noch mehr Potenzial

11 #pierre de coubertin-abiturpreis 11 GROSSE EHRE FÜR SPORTLICHE SCHÜLER*INNEN Stolze Preisträger, die größtenteils mit großem Respekt auf die Errungenschaften des Namensgebers blicken: Der Pierre de Coubertin-Abiturpreis wird Jahr für Jahr an Abiturienten im Saarland für hervorragende Leistungen im Schulsport, einschließlich einer persönlichen Haltung im Sinne des olympischen Gedankens, verliehen. TEXT: DAVID BENEDYCZUK FOTOS: THOMAS WIECK Bei der Feierstunde Anfang Juli in den Räumlichkeiten des Landessport- verbandes für das Saarland (LSVS), der den Preis zusammen mit dem saarländischen Ministerium für Bil- dung und Kultur vergibt, würdigen zwei der sieben Preisträger in ihrer gemeinsamen Rede das Wirken des französischen Philo- sophen und Pädagogen, der als Begründer der modernen Olympischen Spiele gilt: „Bereits in jungen Jahren setzte sich Cou- bertin ein für die Verbreitung des Sports im Alltag“, unterstreicht Lorenz Segner vom in St� Ingbert, der einzige anwesende männ- liche Preisträger: „All Sports, all Nations – das war sein bekanntestes Motto“, sagt der 18-Jährige, der seit 2018 bei der SV El- versberg im Nachwuchsleistungszentrum spielt, dort alle Jugenden von U13 bis U19 Albertus-Magnus-Gymnasium durchlaufen hat und künftig für die U21 der SVE kicken wird� Auch Katrin Charlotte Groß vom Gymnasi- um Ottweiler würdigt den wichtigen Bei- trag Coubertins für die heutige Gesell- schaft, in einem Punkt allerdings ist sie froh, dass sich der „Vater der modernen Olympischen Spiele“ dann nicht durchset- zen konnte – denn Coubertin war gegen eine Teilnahme von Frauen an den Wettbe- werben� „Dafür bin ich als Frau dankbar, das muss ich kurz anmerken“, unter- streicht Groß� Ansonsten gelten jene Er- rungenschaften des Sports, die Coubertin damals anpries, noch heute� „Sport verbin- det Menschen� Im gemeinsamen Wett- kampf werden oftmals Freundschaften geschlossen, man selbst wächst über sich hinaus oder im Mannschaftssport zusam- men als Team“, führt Groß aus� Gerade der von Coubertin so sehr gepredigte Zusam- mengehörigkeitsaspekt stehe heute be- sonders auf dem Prüfstand: „Diese Team- fähigkeit wird immer wichtiger, sehen sich Jugendliche heutzutage doch immer häu- figer als Einzelkämpfer. Statistiken zei- gen, dass sich so viele Jugendliche wie noch nie einsam fühlen�“ Sie selbst fühle sich „sehr geehrt, dass ich von der Jury ausgewählt wurde, den Pierre de Couber- tin-Preis zu erhalten� Er steht für mich nicht nur für Leistungssport, sondern auch dafür, wie Sport – auch der Schul- sport – Einfluss auf jeden Einzelnen und die Gemeinschaft hat�“ Als Schülerspre- cherin habe sie sich dafür eingesetzt, dass unterschiedliche Schulveranstaltun- gen zu einem besseren Wir-Gefühl führen� Partys zu Fasching und Halloween, Rosen- verkauf am Valentinstag oder ein aufwen- Sport verbindet Menschen diges Schulsportfest mit Mitmachangebo- ten für rund 500 Schüler – Groß hat ihr Organisationstalent schon mehrfach ge- zeigt� Sie besuchte die Schach-AG ihrer Schule und nahm an Schulmeisterschaf- 4 | 2024 << SaarSport

12 12 #pierre de coubertin-abiturpreis Josie Kreutzberger (M.) mit v.l. Tim Wilkin, Heike Knaf, Staatssekretärin Jessica Heide und Johannes Kopkow. Lara Fickinger (3.v.l.) mit Staatssekretärin Jessica Heide, Tutorin Svenja Braun und Johannes Kopkow (v.l.). Katrin Groß (M.) mit Staatssekretärin Jessica Heide, Steffen Lauer, Schulleiter Mark Hubertus und Johannes Kopkow (v.l.). Staatssekretärin Jessica Heide und Johannes Kopkow überreichen stellvertretend für Anne Kästner den Preis an Vater Lars Kästner (l.). Lorenz Segner (2.v.l.) mit Lehrer Patric Schertz, Staatssekretärin Jessica Heide und Johannes Kopkow. Die Preisträgerin Léticia Heydt. SaarSport >> 4 | 2024

#pierre de coubertin-abiturpreis13 ten teil� Sie war in der Leichtathletik erfolgreich, spielt zu- dem Klavier und möchte im Herbst ein Stu- dium für Materialwissenschaften und Ma- schinenbau an der Uni Saarland beginnen� Lorenz Segner begann als ältester von vier Brüdern im Alter von fünf Jahren im lokalen Verein mit Fußball� Leichtathle- tik und Schwimmen betreibt er ebenfalls mit Freude, aber das runde Leder ist sein Steckenpferd� „Die Verleihung des Prei- ses ehrt mich sehr� Vor dem Hintergrund des Wirkens von Pierre de Coubertin, sei- nem Engagement für den Sport und seine Wettkampfidee freut es mich ungemein, eine solche Anerkennung zu erfahren“, be- tont Segner� „Für mich steht dieser Preis nicht nur für sportliche Leistung, sondern auch für Werte wie Fair Play, Teamgeist und Aus- dauer� Es ist für mich persönlich eine An- Dieser Preis steht nicht nur für sportliche Leistung, sondern auch für Werte wie Fair Play, Teamgeist und Ausdauer erkennung für die harte Arbeit und das Engagement, das ich in meinen Sport in- vestiere“, unterstreicht Josie Kreuzberger vom Lebacher Geschwister-Scholl-Gym- nasium� Seit Kindheitstagen ist sie sport- begeistert, hat vieles ausprobiert� Am meisten begeisterte sie der Fußball, den sie sechs Jahre als einziges Mädchen in einer Jungenmannschaft ausübte� Durch- setzungsvermögen und Teamgeist habe sie dadurch gelernt, ehe sie zum Völker- ball fand, drei Mal Saarlandmeisterin wur- de und auch als Schiedsrichterin aktiv ist� Daneben ist Laufen ihre Lieblingsbe- schäftigung, im Vorjahr absolvierte sie ih- ren ersten Halbmarathon und brachte sich während ihrer Schulzeit sehr aktiv ein� „Für mich ist der Pierre de Coubertin-Preis etwas Besonderes, weil es dem Namens- geber wichtig war, den Sport an sich mit seiner erzieherischen Funktion zu lieben, anstatt ständig auf die höchsten sport- lichen Rekorde fixiert zu sein – was ich Die Band des Albertus-Magnus-Gymnasiums St. Ingbert unter Leitung von Bruno Rabung. genauso sehe“, erklärt Lara Fickinger vom Leibniz-Gymnasium St� Ingbert, die unter anderem Turnen und Tennis mit Begeiste- rung ausübt� Aus den Händen von Bildungs-Staatsse- kretärin Jessica Heide und LSVS-Vorstand Johannes Kopkow durfte auch Léticia Heydt von der Saarbrücker Marienschule eine besondere Auszeichnung in Empfang nehmen� Sie stieg mit den Turnerinnen des TV Kleinblittersdorf von der Gau- bis zur Oberliga auf, schloss vor einem Jahr ihre C-Trainer-Ausbildung erfolgreich ab und trainiert seitdem bei ihrem Heimatverein den Turn-Nachwuchs im Alter von drei bis sechs Jahren� Nachdem sie ihre Lei- denschaft für den Fußball zwischendurch zugunsten des Turnens hintenanstellte, spielt sie inzwischen wieder beim SC Blies- ransbach in der höchsten Frauenklasse, der Verbandsliga� Dazu kommen weitere Aktivitäten� „Mir ist wichtig, dass im Sport auch die richtigen Werte an die Kinder vermittelt werden und dass der Spaß am Sport nicht aus den Augen verloren geht“, sagt Léticia Heydt� Eine Hauptaktivität von Anne Kästner ist derweil der Orien- tierungslauf, bei dem man mit Karte und Kompass durch Wald oder Stadt läuft und dabei so schnell wie möglich verschiedene Standorte in der richtigen Reihenfolge ab- läuft� Anne Kästner hat es in ihrem Sport gar ins Nationalteam geschafft, konnte der Preisverleihung wegen ihrer Teilnah- me an der Junioren-Weltmeisterschaft in Tschechien nicht beiwohnen, weshalb Va- ter Lars den Preis entgegennahm: Es stelle „immer wieder eine Ehre dar, die deutsche Nation bei Wettkämpfen vertreten zu dür- fen“, ließ die Preisträgerin vom Homburger Saarpfalz-Gymnasium in einer Botschaft verlauten� „Eine genauso große Ehre ist es für mich, den Pierre de Coubertin-Preis zu erhalten�“ Ebenfalls nicht vor Ort war der zweite männliche Preisträger Wil- liam Zakari von der Willi-Graf-Schule BBZ St� Ingbert� Auch in seinem Namen gab Lorenz Segner das Schlusswort: „Es ist für uns alle eine ganz besondere Anerken- nung, diesen Preis zu erhalten, der nach demjenigen benannt ist, der die Olympi- schen Spiele wieder ins Leben gerufen hat – aber vor allem, der die wichtigsten Grundsätze des Sports so engagiert ver- treten hat: Pierre de Coubertin� Das ist für uns ein Ansporn und eine Verant- wortung, seine eigenen Werte weiter zu vertreten�“ /// 4 | 2024 << SaarSport

#persönlichkeit 15 LOTHAR ALTMEYER GEHT BEIM GAR IN RUHESTAND Er ist eine Koryphäe. Nicht nur im Leichtathletiksport, den er im Saarland seit vielen Jahren mitprägt, sondern auch im Bereich der Sportförderung an der Schule: Lothar Altmeyer. Der Leiter des Sportzweigs am Gymna- sium am Rotenbühl geht zum 31. Juli in den Ruhestand. TEXT: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: SCHLICHTER | WIECK Der 2002 eingeführte Sportzweig der Schule wurde von Altmeyer und Franz Josef „Jupp“ Kiefer konzep- tionell entworfen� Damals waren beide noch am Innen- bzw� Bil- dungsministerium tätig� In der Folge wur- de Kiefer Schulleiter und Altmeyer im Mai 2003 erster und demnach bisher einziger Leiter des Sportzweiges� Über 20 Jahre lang hat der Pädagoge die Entwicklung der inzwischen bis weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannten Elite- schule des Sports vorangetrieben und so zahlreichen Sporttalenten im Saarland die bestmögliche Sportförderung parallel zur bestmöglichen Schulausbildung ermög- licht� Ein großer Erfolg war beispielswei- se die Einführung der Schulzeitstreckung zu G8-Zeiten, mit der die Eliteschüler des Sports ihre gymnasiale Oberstufe um ein Jahr verlängern konnten� Nun ist Lothar Altmeyer seit acht Jahren Präsident des Saarländischen Leicht- athletik Bundes und darüber hinaus in weiteren Ehrenämtern tätig� Wird aus dem Ruhestand also nicht eher der viel- zitierte Unruhestand? „Ehrlich gesagt hatte ich bisher noch gar keine Zeit dazu, mich darauf einzustellen“, antwortet er und vergleicht die letzten Monate eines jeden Schuljahres passenderweise mit der Zielgeraden eines Lauf-Wettkampfes: „Man kämpft und versucht einfach nur an- zukommen� Deshalb habe ich bisher noch keinen Gedanken daran verschwendet, was denn danach, also nach dem Über- queren der Ziellinie, sein wird“, beschreibt er lachend� Wobei: So ganz vorbei ist der Lauf auch dann noch nicht� Altmeyer zeichnet noch für das olympische Jugend- lager der Schule verantwortlich, das bis 31� Juli läuft und auch noch nachbereitet werden wird� „Es ist also nicht so, dass ich nach dem letzten Schultag alles fallen- lasse� Ich werde die Schule auch weiter- hin unterstützen und bei dem einen oder anderen Projekt gerne helfen, wo es 4 | 2024 << SaarSport

16 #persönlichkeit gewünscht ist“, merkt er an� Alle weiteren, nichtschulischen Projekte lässt er auf sich zukommen: „Es wird sich sicher ein ent- sprechendes Betätigungsfeld finden. Ich habe ohnehin noch so viel aufzuarbeiten, was in den vergangenen 20 Jahren liegen- geblieben ist� Das wird schon einige Mona- te in Anspruch nehmen“, befürchtet Alt- meyer und meint neben Arbeiten am oder im Haus auch die Möglichkeit, Ordnung zu schaffen: „Allein die Unterlagen und Mate- rialien neu zu ordnen, wird mich ein paar Monate kosten. Die berufliche Tätigkeit und das Ehrenamt haben eigentlich meine gesamte Zeit absorbiert und da muss ich jetzt zusehen, im privaten Bereich wieder den Anschluss zu finden.“ Der größte sportliche Erfolg eines Schütz- lings während seiner Amtszeit war der Olympiasieg von Josephine Henning mit der deutschen Fußball-Nationalmann- schaft der Frauen 2016 in Rio de Janeiro� Darüber hinaus gab es zahlreiche wichtige Erfolge von Schülerinnen und Schülern, die zu den jeweiligen Zeitpunkten noch zur Schule gingen� Normalerweise ist die Zeit nach der Schule die erfolgreichste in einem Sportlerleben� Doch nicht jeder, der im Schulalter zu den Besten seines Lan- des oder gar Kontinents gehört, schafft dies auch als Erwachsener� Bezogen auf die Schulzeit ist es demnach der Leicht- athletikmannschaft gelungen, die 2017 bei den Schulweltmeisterschaften die Silber- medaille gewonnen hat� „Das war mein ab- solutes Highlight auf dieser Ebene“, sagt Lothar Altmeyer und schiebt nach: „Natür- lich auch, weil es ausgerechnet in meiner Sportart gelungen ist�“ Doch wie es im Sport so üblich ist, gab es auch Enttäuschungen, die es zu verkraften galt� Beispielsweise, wenn aussichtsrei- che Talente die Schule verlassen hatten, um ihr Glück andernorts zu suchen� Nicht immer wurde es dort auch gefunden� Oder wenn die Karriere trotz großen Potenzials aus unterschiedlichen Gründen vorzeitig beendet werden musste oder die Rahmen- Altmeyer übergibt am GaR ein gut bestelltes Feld SaarSport >> 4 | 2024

bedingungen der jeweiligen Sportart im Saarland nicht mehr für eine angemes- sene Förderung ausreichten� „So was hat es leider immer mal wieder gegeben“, be- richtet Altmeyer und nennt vor allem die Sportarten Fußball und Handball, in denen frühzeitige Schulwechsel relativ häufig vorkommen: „Darüber ist man nicht gera- de glücklich� Im Gegenteil: Das tut einem dann schon weh, wenn es so passiert, ist aber in der Regel nicht zu ändern�“ Alles in allem schaut Lothar Altmeyer zufrieden zurück und übergibt „ein gut bestelltes Feld� Was die Schule anbe- langt, haben wir uns in den vergangenen 20 Jahren recht ordentliche Rahmen- bedingungen erarbeitet, von denen viele saarländische Talente profitieren“, sagt er und findet: „Natürlich kann man im- mer noch Dinge optimieren, das ist ja klar� Die Sportstättensituation an der Schule selbst ist suboptimal und die Möglichkei- ten am SPORTCAMPUS SAAR sind durch die zunehmende Vermarktung immer mal wieder etwas eingeschränkt, vor allem im Olympia-Jahr�“ Immer, wenn außer- ordentliche, mitunter mehrtägige Veran- staltungen wie die Pre-Camps und andere am Campus stattfinden, „müssen wir wei- chen. Und das findet inzwischen mehrere Male im Schuljahr statt, wobei der LSVS sich immer um bestmögliche Ausweich- möglichkeiten bemüht� Es wäre also ziel- führend, die Möglichkeiten an der Schule selbst auszuweiten – beispielsweise mit einer größeren Sporthalle“, schlägt er vor� Alle Schulleiter waren sehr sportaffin In seiner rund 20-jährigen Tätigkeit am Gymnasium am Rotenbühl arbeitete Lo- thar Altmeyer mit drei Schulleitern zu- sammen. „Alle waren sehr sportaffin und haben die Belange des Sportzweiges immer nach Kräften unterstützt� Auch deshalb hat mir das Arbeiten an dieser Schule immer sehr viel Spaß gemacht“, sagt Altmeyer und bedankt sich dafür von Herzen: „Der Dank gilt auch meinen Kolle- ginnen und Kollegen� Ohne ein funktionie- rendes Team, wie wir es waren und sind, kann man diese nahezu gegensätzlichen Altmeyer steht für den Erfolg dieses Schul- systems Anforderungen bei der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport gar nicht be- wältigen� Es braucht Kompromisse und um die finden zu können, muss man ein Team sein�“ Auch die Zusammenarbeit mit Land und Kreis hebt er hervor: „Ohne die Unterstützung des Bildungsministeriums und des Regionalverbands Saarbrücken als Schulträger kann man ein solches Sys- tem auf Dauer nicht erfolgreich führen� Wir wurden von Anfang an unterstützt und das wurde über die Jahre sogar immer besser“, weiß Altmeyer und ist sicher: „So können wir den Status der Eliteschule auf Dauer halten�“ Durch das kollegiale Klima sei es mit der Schule „kontinuierlich nach vorne gegan- gen� So haben wir schon vor geraumer Zeit ein Niveau erreicht, von dem aus man so- wohl den schulischen als auch den sport- lichen Bereich sehr gut entwickeln kann�“ Konkret heißt das, sowohl schulische als auch sportliche Leistungen miteinander in Einklang zu bringen� Schon acht Schü- lerinnen und Schüler des Sportzweigs aus dem Spitzensportbereich haben ein 1,0-Abitur hingelegt� „Das ist schon eine tolle Sache� Auch, dass mit vielen über die Schulzeit hinaus noch Kontakt besteht� Ich gehe davon aus, dass dies durch die gelegten Grundlagen noch viele Jahre so weitergehen wird“, sagt Altmeyer� Einer dieser Vorzeige-Schüler, einst auch „Eliteschüler des Jahres“, ist heute 27 Jahre alt und in seiner Gewichtsklasse einer der besten Ringer der Welt: Eti- enne Kinsinger� Die beiden stehen auch viele Jahre nach seinem Schulabschluss am Gymnasium am Rotenbühl noch im- mer in Kontakt� „Ich bin Lothar persön- lich sehr dankbar� Er ist einfach ein sehr lieber Mensch, der mir immer geholfen hat� Er ist ein sehr guter Koordinator, der den Erfolg im Sport und den Versuch, das Beste herauszuholen, immer mitgetragen hat� Gleichzeitig hatte er immer im Blick, dass man schulisch nicht abfällt“, sagt Kinsinger� Altmeyer habe ihm „viele Din- ge ermöglicht, die an einer gewöhnlichen Schule sicher nicht möglich gewesen wären, wie die Teilnahme an Lehrgängen und Wettkämpfen zu, schulisch gesehen, ungünstigen Zeitpunkten“� Nicht nur des- halb sei er „sehr froh, auf dieser Schule gewesen zu sein� Das war für mich ein sehr wichtiger Schritt, um auch später im Män- nerbereich im Leistungssport ankommen zu können� Lothar steht für den Erfolg die- ses Schulmodells�“ Er ist eben eine Kory- phäe auf seinem Gebiet� /// 4 | 2024 << SaarSport

#sterne des sports 18 NEUE WETTBEWERBSRUNDE DER „STERNE DES SPORTS“ GESTARTET Die „Sterne des Sports“ gehen in die nächste Runde: Vom 1. Juli an können sich die bundesweit rund 86.000 Sportvereine bei den „Sternen des Sports“ 2025 mit ihren gesellschaftlichen Engagements bewerben. So können Sportvereine beispielsweise ihre Initiativen aus den Bereichen Bildung und Quali- fikation, Gesundheit und Prävention, Integration und Inklusion, Klimaschutz, Digitalisierung oder Demokratieförderung beim vom Deutschen Olym- pischen Sportbund (DOSB) und den Volksbanken Raiffeisenbanken gemeinsam veranstalteten Wettbewerb einreichen. Aber auch die tagtägliche Vereinsarbeit wie unter anderem Vereinsmanage- ment, Jugendförderung, Sportvereinsentwick- lung, Ehrenamtsförderung oder Mitgliedergewin- nung haben bei den „Sternen“ Gewinnchancen. Die Finalisten erwartet bei der Preisverleihung des „Großen Sterns des Sports in Gold“ zum Jah- resbeginn 2026 in Berlin eine Ehrung auf höchster Ebene. Der bundesweit erstplatzierte Sportverein erhält neben dem Gold-Pokal ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Zuvor können sich die Vereine über die von den Volksbanken und Raiffeisenbanken vor Ort aus- gelobte lokale Ebene (Bronze) und anschließend für die Landesebene (Silber) qualifizieren, die von den genossenschaftlichen Regionalverbänden mit Unterstützung der Landessportbünde aus- gerichtet wird. Auch auf diesen Ebenen können die Vereine mit Preisgeldern dotierte Sterne-Aus- zeichnungen gewinnen. Die erstplatzierten Sil- ber-Preisträger qualifizieren sich für das Bundes- finale und gehen dort in das Rennen um den „Gro- ßen Stern des Sports“ in Gold 2025. Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen- banken (BVR): „Wir sehen in diesen Tagen viele Höchstleistungen im Spitzensport und dies be- geistert und verbindet Menschen europa- und weltweit. Wo aber kommen diese Spitzenleis- tungen her, wer hat hier gefördert? Es sind die Sportvereine vor Ort, die eine Basis legen und sich über den reinen Sportbetrieb hinaus für das Miteinander in unserer Gesellschaft, ehrenamt- lich in ihrer Freizeit, engagieren. Das wollen wir, die rund 700 Volksbanken und Raiffeisenbanken SaarSport >> 4 | 2024 gemeinsam mit dem DOSB, mit den ‚Sternen des Sports‘ würdigen und sehen wieder zahlreichen Bewerbungen entgegen.“ DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Wir sind ge- spannt und voller Vorfreude auf die zahlreichen Beiträge, mit denen unsere Vereine an der Basis den gesellschaftlichen Zusammenhang stärken. Ihre Bedeutung für einen aktiven Lebensstil, das Miteinander und den Zusammenhalt in unserem Land werden bei den ‚Sternen des Sports‘ auf faszinierende beeindruckende Art und Weise ins Rampenlicht gestellt. Ich appelliere an alle Sport- vereine, sich um die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement im deutschen Sport zu bewerben.“ Ob mit oder ohne vorgeschaltetes Crowd- funding - die Teilnahme am Wettbewerb „Ster- ne des Sports“ ist denkbar einfach. Bewerben können sich Sportvereine über die Plattform www.viele-schaffen-mehr.de/sterne-des- sports. Die Bewerbungsphase für den Wett- Bewerbung über zentrale Plattform „Viele schaffen mehr“ bewerb 2025 startete am 1. Juli 2024 und endet am 30. Juni 2025. Ab dem 1. Juli 2025 werden die Bewerbungen für den Folgewettbewerb an- genommen. So können die teilnehmenden Sport- vereine ihre Bewerbungen fortlaufend ganzjährig einreichen. Weitere Informationen zu den „Sternen des Sports“ 2025 gibt es unter www.sterne-des- sports.de. Darüber hinaus gibt es Impressionen, Tipps und Infos über die „Sterne des Sports“ auf den Social-Media-Kanälen @sportdeutschland und dem Community-Kanal @sternedessports. Hier stellen auch teilnehmende Sportvereine, Volksbanken Raiffeisenbanken und Sportverbän- de selbst ihre Projekte vor und liefern unmittel- bare Einblicke in ihre Wettbewerbsteilnahme. /// B S O D : o t o F > >

#sportstiftung saar21 Wenn es im Saarland etwas zu feiern gibt und das Wetter stimmt, ist klar: Es wird ein Grillabend. So will es das oberste ungeschriebene Gesetz im Land der Griller und Schwenker und daran halten sich selbstverständlich auch die Verantwortlichen der Sportstiftung Saar. Im Rahmen eines Grillabends Ende Juni würdigte die Stiftung das „Team Saarland für Paris“ – und zwar alle Athletinnen und Athleten sowie deren Förderer. marktung gerade mit Blick auf die Spiele positiv aufgefallen: „Viele Athletinnen und Athleten aus der Welt haben sich dafür entschieden, sich hier und nirgendwo an- ders als im Saarland auf die Olympischen Spiele vorzubereiten� Sie wollen sich hier bestmöglich auf diesen sportlichen Höhe- punkt vorbereiten� Das ist eine Auszeich- nung für die Arbeit, die hier stattfindet, und wir sollten uns als kleines Sportland geehrt fühlen“, sagte Rehlinger, bedankte sich bei ihrem Kollegen Reinhold Jost wie auch der Führungsspitze des LSVS für die Das Team Saarland für Paris bedankt sich für die Unterstützung TEXT: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: ANDREAS SCHLICHTER Im Mittelpunkt stand jedoch das Team Saarland für Paris, das durch Badmin- tonspieler Marvin Seidel, Para-Boccia- spieler Boris Nicolai und Para-Leicht- athletin Nicole Nicoleitzik vertreten war� Auch Ringer Etienne Kinsinger, der sein Talent und seine Vielseitigkeit zwischen- zeitlich als Aushilfe am Zapfhahn bewies, war zugegen� Bei ihm hatte es leider nicht für die zweite olympische Teilnahme nach 2021 in Tokio gereicht� Lauf-Talent Maja Schorr, die nach einer Trainingseinheit im frisch renovierten Leichtathletikstadion vorbeischaute, hat eher die Spiele 2028 in Los Angeles im Visier� Andere Sportler*in- nen konnten angesichts der laufenden Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, die Paralympics oder andere internationa- le Wettkämpfe nicht teilnehmen� Dennoch herrschte zu den harmonischen Klängen des musikalischen Trios beste- hend aus Louis Pinn (Schlagzeug), Daniel Krüger (Keys) und Philipp Herget (Gitarre) reges Treiben auf der Terrasse der Mensa am SPORTCAMPUS SAAR: Neben Minister- präsidentin Anke Rehlinger und Sport- minister Reinhold Jost versammelte sich nahezu die gesamte Spitze des organi- sierten Sports im Saarland: Heinz König, Präsident des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS), die LSVS-Vorstände Johannes Kopkow und Joachim Tesche und der Vorstandsvorsitzende der Sport- stiftung Saar, Prof� Dr� Klaus Steinbach, sowie der Leistungssportbeauftragte der Landesregierung, Lothar Altmeyer� Hin- zu kamen weitere Vertreter*innen der Landesregierung, der Sportstiftung, des LSVS, der Presse und der die Sportstiftung tragenden Unternehmen� Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die nur wenige Minuten zuvor im Rahmen einer Sitzung zur neuen Vorsitzenden des Ku- ratoriums der Sportstiftung Saar gewählt worden war, nahm die offizielle Eröffnung und Begrüßung vor� „Es ist ein guter Zeit- punkt, um noch einmal zusammenzukom- men� Wir laufen uns schon warm für die Olympischen Spiele in Paris, die ja so nah am Saarland stattfinden. Selbst wenn die Spiele in Zukunft wieder in einer deut- schen Stadt ausgetragen werden sollten, dann vermutlich nicht so nah an uns dran wie dieses Jahr in Pa- ris� Von daher werden wie dieses Ereignis auch aus dieser Pers- pektive heraus genie- ßen“, sagte Rehlinger und bedankte sich bei allen Unterstützern des Sports im Saarland: „Zusammen mit der Sportstiftung gelingt es uns, Förderer zu gewin- nen und zu begeistern und das nötige Geld zu- sammenzutragen und es gut koordiniert dort ankommen zu lassen, wo es möglichst viel Nutzen für uns bringen kann� Ich freue mich sehr, dass ich dabei an der einen oder anderen Stelle mitwirken darf�“ Mit dem saarländischen Sport und auch dem SPORTCAMPUS SAAR ist Rehlinger als Leicht- athletin schon länger verbunden� Auch des- halb sind ihr die vielen Veränderungen und die erfolgreiche Ver- 4 | 2024 << SaarSport

22 #sportstiftung saar Wir danken für die Unterstützung SaarSport >> 4 | 2024 gute Zusammenarbeit in dieser Sache und appellierte: „Wir sollten uns alle gegensei- tig motivieren, uns unterzuhaken und den Sport im Saarland auch weiterhin kräftig gemeinsam zu unterstützen�“ Als Ein- stimmung auf die bevorstehenden Olympi- schen Spiele wünschte sie den qualifizier- ten Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Teams Saarland für Paris alle Gute für die bevorstehenden Wettkämpfe� Stiftungsratsvorsitzende Monika Die Bachmann richtete im Anschluss ihr Gruß- wort an die Anwesenden und schloss sich dabei in weiten Teilen ihrer Vorrednerin an: „Wenn man nach einer Ministerpräsi- dentin spricht, kann man nur einen Fehler machen: wenn man zu lange redet“, sagte sie schmunzelnd und konzentrierte sich in der Folge auf das, was ihr am wichtigsten war� Nachdem sie sich bei Anke Rehlinger für ihr Engagement im Kuratorium und allen anderen Unterstützern der Sport- stiftung Saar bedankte, wurde die frühere Sportministerin Bachmann (2011 bis 2014) persönlich: „Ich war 2012 nach London zu den Paralympics gereist, um Claudia Nicoleitzik vor Ort zu unterstützen� Ich habe so etwas Großartiges noch nie zu- vor gesehen und bin deshalb sehr froh, dass wir so etwas nun hautnah hier bei uns haben� Claudias Schwester Nicole, die in Paris dabei sein wird, war damals noch ein kleines Mädchen� Ich wünsche dir und allen anderen Sportlern alles Gute und dass wir euch alle wieder gesund zurück- bekommen�“ Da nun wirklich schon fast alles gesagt war, begrenzte sich der Vor-

TREFFEN IN LOCKERER RUNDE. SPORTSTIFTUNG SAAR, FÖRDERER UND SPORTLERINNEN UND SPORTLER. standsvorsitzende der Sportstiftung Saar, Prof� Dr� Klaus Steinbach, auf das Wesent- liche, das dem Abend auch seinen Namen gab: „Als ich vor 55 Jahren hier auf der Anlage mein Unwesen trieb, haben wir bei solchen Veranstaltungen wie heute immer auf diesen einen Satz gewartet: Das Büffet ist eröffnet�“ Im Anschluss klang die Veranstaltung in lockerer Atmosphäre, bei gutem Essen, mit dem einen oder anderen Kaltgetränk und untermalt von sommerlicher Musik gesellig aus� Auch zur Freude von Organi- satorin Simone Schadler� „Ich bin ja noch nicht so lange dabei und war sehr ange- nehm von der lockeren und besonders freundschaftlichen Atmosphäre aller Teil- nehmer untereinander überrascht� Ohne- hin wurden wir als ‚Neulinge‘ mit offenen Armen empfangen“, freute sich Organisa- torin Simone Schadler� Wie ihre Kollegin Sabine Baum-Merten ist sie erst seit Kur- zem bei der Sportstiftung angestellt: „Ich muss zugeben: Die lockere und besonders freundschaftliche Atmosphäre unter al- len Teilnehmenden hat mich angenehm überrascht“, sagt Schadler und ergänzt: „Andererseits wurden auch wir ‚Neulinge‘ hier mit offenen Armen empfangen� Ich finde, so kann das Sport-Saarland zuver- sichtlich in die spannende Zeit mit Olym- pischen Spielen und den Paralympics in direkter Nachbarschaft starten!“ /// DAS AUTO-ABO. Exklusiv für den Sport. Seit 1997 liefern wir unschlagbare Mobilitätsangebote - exklusiv für den Sport: Immer Neuwagen zu einer festen monatlichen Rate fahren, in der alles drin ist, außer Tanken. Jetzt informieren und ins einzigartige Auto-Abo einsteigen! Zu den Angeboten Athletic Sport Sponsoring | www.ichbindeinauto.de Partner des Landessportverbandes für das Saarland 3 4 | 2024 << SaarSport 4 | 2024 << SaarSport

#paris 202425 25 Ein Hauch von Olympischen Spielen lag Anfang Juli über den Grenz- orten Apach, Perl und Schengen. Die Begeisterung der Menschen dies- seits und jenseits der Grenzen war spürbar und die zahlreichen Aktionen, die den olympischen Fackellauf begleiteten, sorgten für ausgelassene Freude bei Teilnehmern und Zuschauern zugleich. Schon am frühen Morgen wurde die Aktionsfläche am kleinen Eiffelturm in Apach eröffnet und zahlreiche Kinder nahmen sie in Besitz und zeigten, wie Olympia im Kleinen funktioniert. Rund um die Strecke im Dreiländereck waren alle Straßen und Zuwege gesperrt. TEXT: MICHAEL RAUCH FOTOS: JERRY ANDRE Gegen Mittag fingen sich die Straßenrän- der an zu füllen� Menschen aus Frankreich, Luxemburg und Deutschland haben sich auf den Weg gemacht, um an diesem denk- würdigen Ereignis teilzunehmen� Rund 4000 Besucher dürften es nach Schät- zungen gewesen sein� Die Fackel, die als Symbol wie kaum ein anderes für die Olym- pischen Spiele steht, wird durch die Grenz- region SaarLorLux getragen� „Ich wollte hier heute unbedingt dabei sein� Wer weiß, Der europäische Gedanke wird real ob ich Vergleichbares nochmals zu sehen bekomme“, beschreibt ein älterer Herr aus Perl seine Gefühle� Vermutlich war er nicht der Einzige, der solche Gedanken hegte� Es macht aber deutlich, welche Strahlkraft die olympische Idee auf alle Menschen dieser Erde hat� Sie wird nach wie vor als eine Sportveranstaltung wahrgenommen, zu deren DNA es gehört, die Jugend dieser Welt zusammenzubringen und in fried- licher Absicht im sportlichen Wettkampf gegeneinander anzutreten� „Der europäische Gedanke wirkt an unse- ren Grenzen immer, wird aber real mit sol- chen überregionalen Projekten, so wie das, was heute hier passiert“, sagte Ralf Uh- lenbruch am Rande der Veranstaltung� Er sei stolz darauf, dass seine Gemeinde und die gesamte Region mit eingebunden sind; viele Menschen seien involviert� So hät- ten Schulen Europa thematisiert und sich in zahlreichen Workshops auf diesen Tag vorbereitet� Um kurz vor 12 Uhr hatte sich der Perler Bürgermeister auf den Weg zum Europaplatz nach Schengen gemacht, auf dem der zentrale Staatsakt gefeiert wurde� Mit dabei war auch die Landrätin des Krei- ses Merzig-Wadern, Daniela Schlegel� Sie war als Zuschauerin nach Perl gekommen� „Es ist eine große Geste unserer franzö- sischen Nachbarn, dass das olympische Feuer über Perl nach Schengen geführt wurde“, so Schlegel-Friedrich� Das Ereignis und die Bilder würden historisch sein� „Vor Ort war es interessant, aber eher unspek- takulär� Ich selbst habe den Lauf gemein- sam mit vielen Gästen auf der Brücke ver- folgt� Schön, dass so viele sich auf den Weg gemacht hatten, um dabei zu sein“, sagte die Landrätin am Rande der Veranstaltung� Fackelläuferin war Anne Kremer, eine ehe- malige luxemburgische Profi-Tennisspiele- rin, die gegen 13 Uhr auf die 1,2 Kilometer lange Strecke am Apacher Eiffelturm star- Es ist ein historisches Ereignis tete� 15 Minuten später durchquerte sie den Kreisel in Perl, um dann wenig später die Fackel unter großem Beifall an den luxem- burgischen Großherzog Henri und Groß- herzogin Maria Theresa zu überreichen� Eine Rednerin während des Festaktes war auch die saarländische Ministerpräsiden- tin Anke Rehlinger. „Es ist, wie ich finde, ein ganz besonderer Moment� Und ich würde auch dazu neigen, zu sagen, es ist ein his- torisches Ereignis, denn normalerweise verlässt die olympische Flamme das Aus- tragungsland nicht mehr“, sagte sie vor den Würdenträgern� Dass dies nun doch mög- lich wurde, sei Ausdruck der besonderen grenzüberschreitenden Freundschaft hier vor Ort, so Rehlinger weiter� /// (Quelle: Saarbrücker Zeitung) 4 | 2024 << SaarSport

26 #hermann-neuberger-preis V Vor sechs Jahren war die Situation im Nachwuchsbereich der SpVgg. Einöd-Ingweiler noch eine ganz andere. „Wir hatten ge- rade mal noch 49 Kinder, nur noch eine F- und eine E-Jugend“, blickt Willi Hennes auf Zeiten, in denen es bei den Fußballern im Hombur- ger Stadtteil doch überschaubar zuging. Das hat sich inzwischen dras- tisch geändert. Unter dem neuen Jugendleiter Hennes, einem echten Ur- gestein der SpVgg., für die er seit seinem siebten Lebensjahr kickt, ging es seit dessen Amtsübernahme 2019 in Sachen Nachwuchsförderung steil bergauf. „Wir haben uns neu organisiert und ein neues Jugendkonzept erarbeitet“, er- klärt Hennes. Die Auswirkungen dieser neuen Marschroute: Inzwischen hat der Verein wieder fast 170 Kinder und Jugendliche unter seinem Dach vereint. „Wenn man dann noch bedenkt, dass die Corona-Zeit mit reingespielt hat, ist das umso mehr eine gute Leistung, auf die wir mit Stolz blicken“, sagt Hen- nes. Dieser Aufschwung ist auch der Jury beim Hermann-Neuberger-Preis nicht verborgen geblieben. Die SpVgg. Einöd-Ingweiler wurde für die heraus- ragende Entwicklung im Nachwuchsbereich mit einer Hermann-Neuberger- Plakette und einem Fördergeld von 3.500 Euro bedacht: „Wir haben uns riesig gefreut, diesen Preis zu erhalten. Er ist eine Bestätigung und Belohnung für die tolle Arbeit, die wir in den letzten Jahren geleistet haben“, sagt Hennes. In den ersten zwei Jahren der Umsetzung des neuen Jugendkonzepts seien bereits leichte Zuwächse zu verzeichnen gewesen. Im Herbst 2019 konnte der Club bei seinem „Tag des Jugendfußballs“ daraufhin knapp 50 Kinder be- grüßen. Das habe einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung bedeutet, so Hennes. Im Anschluss legte die Corona-Pandemie fast alles lahm – doch in Einöd waren sie sehr bemüht, die Kinder in der schwierigen Phase mit ausge- fallenen Ertüchtigungs- und Spaßmaßnahmen bei der Stange zu halten, auch die just dazugewonnenen. „Als es wieder losging, hatten wir wirklich sehr großen Zulauf. Ich nehme an, weil die Leute während Corona gesehen haben, dass bei uns doch viel passiert und wir sehr aktiv sind“, erläutert Hennes. Die damals acht Trainer des Clubs unterstützten sich während der Pandemie und der damit einhergehenden Auflagen gegenseitig, sodass „auch in dieser Zeit kein Training ausfallen musste“. Mittlerweile hat die Spielvereinigung stolze 16 Trainer, allesamt lizenziert: „Wer bei uns als Trainer arbeiten möchte, muss eine entsprechende Qualifi- kation vorweisen. Darauf legen wir großen Wert“, sagt Hennes. Die Kosten für die entsprechenden Kurse in dieser Richtung bezahle der Verein, so der Ju- gendleiter. Durch den enormen Zuwachs hat die SpVgg. wieder alle Altersstu- fen mit Mannschaften besetzt, in der E-, D- und C-Jugend schickt sie sogar zwei Teams ins Rennen. „Das war ein Teil der Challenge, die wir uns damals selbst auferlegt haben: dass wir in allen Altersklassen eigenständig mit Ju- gendteams am Spielbetrieb teilnehmen“, sagt Hennes. Vorsitzender des über 620 Mitglieder zählenden Vereins ist seit 2017 der ehemalige Ostsaar-Fußball- kreis-Vorsitzende Wolfgang Brünnler. Die erste Mannschaft spielt aktuell in der Landesliga Ost und belegte dort in der vergangenen Runde Rang sieben. „Wir wollen nächste Saison unter den ersten Fünf mitspielen“, visiert Hennes mit einigen Neulingen im Aktivenbereich, durch die sich Einöd-Ingweiler brei- ter aufstellt, eine Verbesserung an. Durch den großen Zuwachs im Nachwuchsbereich musste der Verein selbst- redend seinen Materialbestand aufstocken. Die 3.500 Euro Preisgeld kann man daher gut gebrauchen. „Wir haben durch Festivitäten und Bewirtungs- dienste finanzielle Mittel generiert, die wir in den Nachwuchs gesteckt haben. Wir haben unter anderem 16 Mini-Tore angeschafft und natürlich neue Trikots und so weiter“, sagt Hennes – und hofft, dass sich die positive Entwicklung in Einöd-Ingweiler so fortsetzt. David Benedyczuk r e l i e w g n I - d ö n E i . g g V p S : o t o F > > SaarSport >>4 | 2024 In Einöd-Ingweiler ist wieder allerhand los Hermann-Neuberger-Preis für die Fußballer der Spielvereinigung aus dem Homburger StadtteilJugendarbeit wird bei den Fußballern der SpVgg. Einöd-Ingweiler großgeschrieben.

#hermann-neuberger-preis27 E ine deutliche Steigerung der Mitgliederzahlen, dazu ein klarer Anstieg, was eigene Fahrer mit nationaler und internationa- ler Lizenz angeht: Ronja Kinmayer, die junge Vorsitzende der Radsportfreunde (RSF) Saarwellingen, nennt zwei ganz entscheidende Gründe, warum ihr Verein beim Hermann-Neuberger-Preis 2023 punkten und die Jury überzeugen konnte. Vor Corona belief sich die Mitgliederzahl des im BMX-Rennsport aktiven Ver- eins laut Kinmayer auf 40 bis 50 Personen. Inzwischen haben die RSF um die 80 Mitglieder – und dabei einige hoffnungsvolle Talente, die unlängst bereits an internationalen Groß- ereignissen teilgenommen haben. „Vorher waren mein jüngerer Bruder Eric und ich die einzigen, die an einer EM oder WM teilgenommen haben. Das hat sich jetzt geändert“, blickt die 26-jäh- rige Kinmayer, die nach wie vor fährt und eine der besten deutschen BMX-Fahrerinnen ist, mit Stolz auf die jüngsten Entwicklungen im eigenen Nachwuchsbereich. Der neun Jahre alte Tm Seitz nahm im Vorjahr erstmals an einer Europameisterschaft teil und war auch in diesem Jahr wieder dort dabei. „Letztes Jahr hat er mal rein- geschnuppert, dieses Jahr ist es schon besser gelaufen“, lobt Kinmayer, die selbst in diesem Jahr als absoluten Höhe- punkt das Multi-Radsport-Event bei der WM in Glasgow hautnah erlebte, als in der schottischen Metropole erstmals überhaupt alle Radsportdiszi- plinen an einem Ort ihre Weltmeister ermittelten. „Das war insgesamt ein tolles Erlebnis“, sagt Kinmayer, die in ihrem Wettkampf beim BMX-Race in der Challenge-Klasse das Halbfinale erreichte und dort als Sechste nur knapp am Finale vorbeirauschte. Am Ende wurde es der elfte Platz unter 26 Star- terinnen. Daneben ließ es sich Kinmayer bei ihrem Aufenthalt nicht nehmen, andere Wettbewerbe in anderen Raddisziplinen unter die Lupe zu nehmen. „Ich war in Glasgow bei den Bahnrad-Wettbewerben und beim Freestyle. Das hat Spaß gemacht“, sagt die gelernte Erzieherin, die bei den vergangenen Europameisterschaften Ende Mai in Verona den neunten Platz erreichte. Seit 2008 fährt sie BMX. „Einfach das Adrenalin“, sagt sie dazu, was für sie den Reiz ausmacht: „Es sind nur 430 Meter, in denen du Vollgas gibst und alles aus dir rausholst. Außerdem gefällt mir der Umgang mit den anderen Fahrern. Wir verstehen uns alle gut untereinander. Am Start vor dem Rennen sind wir zwar für kurze Zeit die dicksten Feinde, im Ziel dann aber wieder die engsten Freunde“, verrät Kinmayer mit einem Lächeln auf den Lippen. Ein solches zaubert ihr auch der 14-jährige Jannis Schaaf ins Gesicht, der in diesem Jahr ebenfalls erstmals an einer EM teilnahm. Letztes Jahr galt das zudem für Lian Spang, der jetzt im Bereich U14 fährt. Die tolle Ent- wicklung im eigenen Nachwuchsbereich geht nicht zu- letzt auf die hervorragende Arbeit des Saarwellinger Trainerteams zurück. Während Ronja Kinmayer – sie besitzt seit letztem Jahr den B-Trainer-Schein – das Kadertraining übernimmt, kümmern sich mit Falko Dietrich, Christoph Klaus, Christian Seitz und Florian Hess vier Übungsleiterschein- Inhaber um das reguläre Vereinstraining. „Wir nehmen seit Jahren am Ferienprogramm der Gemeinde teil, aber großartig Werbung haben wir für unseren Verein nicht gemacht“, sagt Ronja Kin- mayer mit Blick auf mögliche Gründe für den erfreu- lichen Mitgliederzuwachs bei den Radsportfreunden. „Es ist aber schon so, dass wir einige Neumitglieder aus anderen Sportarten gewonnen haben, die ihren vorherigen Sport während Corona länger nicht ausüben konnten, wohingegen wir schon früher wieder anfan- gen durften. Da sind doch einige auf den Geschmack gekommen und bei uns geblieben“, erläutert die Vorsitzende. Den Gewinn einer Hermann-Neuberger- Medaille, verbunden mit einem Preisgeld von 2.000 Euro, hat sie mehr als wohlwollend registriert: „Wir haben uns riesig darüber gefreut“, so Kinmayer. Wer Interesse am BMX-Sport und einem Besuch an der Trainingsstätte Am Römerpark hat, kann über die sozialen Kanäle des Vereins eine Kontakt- anfrage versenden. „Wir haben seit einigen Jahren eine feste Probetrai- ningsgruppe, die sich bewährt hat“, sagt Kinmayer. David Benedyczuk 4 | 2024 << SaarSport n e g n i l l e w r a a S F S R : s o t o F > > Mit Adrenalin und Vollgas zu internationalen Erfolgen Hermann-Neuberger-Medaille für die BMX-Cracks von den Radsportfreunden (RSF) Saarwellingen

28 #hermann-neuberger-preis A usgezeichneter Nachwuchsleistungssport: Darum geht es im Zu- sammenhang mit der Verleihung des Hermann-Neuberger-Preises durch den Landessportverband für das Saarland (LSVS) und seine Partner. Bei der Ausscheidung für 2023 zählte unlängst auch der Golfverband Saar zu den glücklichen Gewinnern. Präsident Christoph Ringling zeigte sich bei der Preisverleihung Anfang Mai im Sportlertreff am Sportcampus Saar hocherfreut. Ebenso Landestrainer Clive Jenkins, der mit Blick auf den Ge- winn einer Hermann-Neuberger-Medaille und 2.000 Euro Fördergeld sagt: „Wir sind stolz, als kleiner Verband diesen bedeutenden Preis erhalten zu haben, und auch stolz, dass unsere Nachwuchssportler sich auf Wettkampfebene so erfolgreich präsentieren.“ Viele der zuletzt 16 Nachwuchsgolfer*innen im Saar-Landeskader werden Ende Juli und Anfang August bei einem internationalen Turnier der Global Ju- nior Golf-Tour im Golfpark Bostalsee mit von der Partie sein. Das gilt bei den Jungen für Arsenji Kipke, Karl Johann Arndt, Moritz Lachnit (alle vom Golfclub St. Wendel) sowie Otto Burkart (GC Weiherhof) und Lokalmatador Silas Zöhler vom GC Bostalsee. Bei den Mädchen sind die junge Chinesin Xin Gao vom GC St. Wendel und Marie Martin vom GC Westpfalz dabei. Die U18-Akteurin aus Wolfersweiler hat in dieser Saison starke Leistungen gezeigt und ist zudem bereits für die deutschen U18-Titelkämpfe qualifiziert. Im Bereich U14 hofft derweil Arsenji Kipke, in seiner Altersklasse die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften zu schaffen – Landestrainer Jenkins traut es ihm zu: „Mit den beiden haben wir mit Blick auf die deutschen Titelkämpfe zwei heiße Eisen im Feuer“, sagt der Engländer, der seit zehn Jahren saarländischer Landestrainer ist – und in diesem langen Zeitraum eine gerade zuletzt sehr gute Entwicklung sieht: „Als kleines Bundesland wie das Saarland sind wir auf einem sehr guten Weg. Wenn die jungen Spielerinnen und Spieler, die wir jetzt im Kader haben, am Ball bleiben, können es einige von ihnen weit bringen“, glaubt Jenkins. Der 69-Jährige, dessen Golfakademie im Wendalinus Golfpark St. Wendel eine of- fiziell anerkannte PGA-Golfschule ist (PGA steht für Professional Golfers As- sociation und ist der Dachverband der Berufsgolfer), lobt darüber hinaus das große Engagement der Eltern im Zusammenhang mit der golferischen Nach- wuchsförderung. „Ohne diese Unterstützung ginge es nicht.“ Neben den bereits genannten Jungsportlern tummeln sich im saarländischen Landeskader weitere hoffnungsvolle Jung- golfer und Talente von zwölf bis 19 Jahren: Bei den Damen wären dies Sophia Sarridis sowie Annika und Luisa Schwinn, die wie Marie Martin auch zum Da- menteam des Ersten Golfclub Westpfalz für die 2. Bundesliga Mitte zählen. Außerdem ist da Romy Holletschek, die für den Golfclub Weiherhof aus Wa- dern-Nunkirchen spielt. Bei den Jungs gehören ferner Tiago Lourenco, Genna- ro Vittozzi, Tim Keller, Emil Berger und das Küken im Aufgebot, Balduin Schöler, ebenfalls zum saarländischen Landeskader. Letzterem attestiert Jenkins be- sonders großes Potenzial: „Wenn er weiter hart an sich arbeitet, werden wir in Zukunft noch viel Freude an ihm haben.“ Freude bereiten dem Golfnachwuchs auch stets die Jugendcamps, die der Golfverband Saar, der seit 2004 dem Golfverband Rheinland-Pfalz ange- schlossen ist, seinen Junggolfern anbietet. Und auch die Turnierserie mit mehreren Veranstaltungen für den Nachwuchs kommt Jahr für Jahr gut an. „Wir haben diese Turnierserie, um die Entwicklung im Jugendbereich zu fördern und um Golf attraktiv für alle zu machen“, unterstreicht Andreas Schwinn, der Jugendwart des GC Weiherhof und zugleich Jugendwart der Saargolfer. David Benedyczuk r a a S d n a b r e v f l o G : s o t o F > > SaarSport >>4 | 2024 Jung-Golfer von der Saar entwickeln sich prächtig Golfverband Saar erhält eine Hermann-Neuberger-Medaille für herausragende Nachwuchsarbeit

30 #hermann-neuberger-preis und bei uns mitmachen möchte. Auf Initiative von Isabelle wollten wir einfach mal den umgekehrten Weg gehen und mit unseren Veranstaltungen zeigen, welchen Stellenwert Inklusion bei uns im Verein hat und wie wichtig sie uns ist“, unterstreicht Kreuser. Seit 2016 ist der 55-Jährige Vorsitzender der DJK, deren Handballer mit rund 350 Mitgliedern die größte Abteilung darstellen. Zuvor war Kreuser bereits als Jugendleiter und 2. Vorsitzender im Vereins- vorstand tätig. „Es ist für uns eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt er zum Gewinn des Hermann-Neuberger-Preises im Bereich soziales Engagement, der mit einem Fördergeld von 1.000 Euro dotiert ist. Dem zweiten Tag der Inklusion im Mai sollen weitere integrative Treffen folgen, wie Kreuser betont. Schon zum dritten Mal fand am letzten Juni- Wochenende das 2022 wiederbelebte Rodener Parkfest statt, wo der inklusi- ve Gedanke ebenfalls großgeschrieben wurde. Die zweitägige Veranstaltung mit Live-Musik war behindertengerecht aufgezogen und lockte zahlreiche Besucher an. Den zweiten Tag der Inklusion hatte die DJK in Zusammenarbeit mit den Handballern der HG Saarlouis und Special Olympics Saarland über die Bühne gebracht. Für die jungen Teilnehmer gab es jeweils ein buntes T-Shirt, eine Urkunde und eine kleine Präsent-Tüte – und das gute Gefühl, gemeinsam einen schönen und sportlichen Tag verbracht zu haben. Neben dem Her- mann-Neuberger-Preis war die DJK Saarlouis-Roden mit ihrem Engagement in Sachen Inklusion übrigens auch bei den Sternen des Sports mit Erfolg ver- treten. Bei dem bundesweiten Wettbewerb, der ehrenamtliches Engagement in deutschen Sportvereinen würdigt, hatten die Saarlouiser den Silbernen Stern auf Landesebene erhalten. David Benedyczuk W ir sind tierisch stolz, dass wir diesen Preis erhalten haben.“ Thomas Kreuser, der Vorsitzende der DJK Saarlouis-Roden, blickt begeis- tert auf die Errungenschaften des über 600 Mitglieder zählenden Vereins aus dem Stadtteil der Kreisstadt. Beim Hermann-Neuberger-Preis 2023, den der Landessportverband und seine Partner Jahr für Jahr an Ver- eine oder Verbände vergeben, die sich in der Nachwuchsförderung und im Einsatz für die Gesellschaft besonders hervorgetan haben, wurde die DJK vor Kurzem mit einer besonderen Auszeichnung im Bereich soziales Engage- ment bedacht. Mit einem inklusiven Handball-Tag hatte der Verein mit seinen Sportarten Handball, Basketball und Tischtennis im Mai 2023 einen Vorstoß gewagt, sein Ansinnen einer Integration von Menschen mit Beeinträchtigun- gen voranzutreiben. Die Veranstaltung in der Saarlouiser Stadtgartenhalle wurde ein voller Erfolg: Rund 200 Kinder waren vor Ort zu Gast – und hatten bei einem vielfältigen und unterhaltsamen Programm reichlich Spaß: „Wir haben mit den Kids eine Art Olympiade veranstaltet, bei der viel mit dem Ball gemacht wurde. Der Tag war sehr gelungen, es gab nur lächelnde Gesichter“, blickt Kreuser begeistert zurück. Im Mai dieses Jahres fand an Ort und Stelle nun die zweite Auflage des Tags der Inklusion statt – das Ganze erneut mit großem Erfolg. Außerdem bot der Verein zuvor im März ein spezielles Handballtraining für Förderschulen an, das sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreute. 56 Kinder der Dillinger Förder- schule am Ökosee, der Waldschule Saarwellingen und der Biedersbergschule Neunkirchen waren mit Begeisterung bei der Sache: „Die Rückmeldung der Schulen war sensationell positiv“, sagt Kreuser: „Und die Kinder waren ein- fach nur glücklich, das konnte man ihnen förmlich ansehen.“ Hintergrund der inklusiven „Reihe“ bei der DJK Saarlouis-Roden war ein Vorstoß von Jugend- trainerin Isabelle Steinmill, die als Lehrerin an der Biedersbergschule tätig ist. „Wir freuen uns sehr über jedes beeinträchtigte Kind, das zu uns kommt SaarSport >> 4 | 2024 SaarSport >>4 | 2024 n e d o R - s i u o l r a a S K J D : s o t o F > > Handball-Tag, Fördertraining, Parkfest: Bei der DJK wird Inklusion großgeschrieben Hermann-Neuberger-Preis für die Handballer der DJK Saarlouis-Roden im Bereich soziales EngagementDer Tag der Inklusion der DJK Saarlouis-Roden war ein voller Erfolg.

#hermann-neuberger-preis 31 S ie haben es schon wieder getan: Bereits vor gut zwei Jahren zählten die Fußballer der Sportfreunde Köllerbach beim Hermann-Neuber- ger-Preis zu den Gewinnern im Bereich soziales Engagement und Integration, belegten in der Verleihung für das Jahr 2021 den zweiten Platz, weil sich der Verein seit Jahren öffentlichkeitswirksam gegen Rassismus positioniert. In diesem Jahr wurden die SF nun erneut mit einer Auszeichnung für ihr soziales Engagement bedacht. „Wir freuen uns sehr darüber, dass uns erneut diese Ehre zuteilwurde“, sagt Michael Ernst aus dem erweiterten Vor- stand der Köllerbacher. Die Sportfreunde bieten seit Oktober 2023 ein festes Inklusions-Fußball- training mit neu entstehenden Inklusionsmannschaften an. Die Resonanz wächst dabei stetig. Sandra Hollinger, Trainerin bei den Köllerbachern und im Hauptberuf Förderschullehrerin an der Staatlichen Förderschule für körper- liche und motorische Entwicklung im Köllertal, vertritt dabei den Grundsatz, dass „Inklusion von Anfang an gemeinsames und gleichberechtigtes Zusam- mensein von Menschen mit und ohne Handicap bedeutet“. Als Lehrerin erlebe sie immer wieder, wie groß das Interesse von Menschen mit Behinderung an Fußball im Verein tatsächlich ist. „Es wäre schade, wenn in dem ein oder an- deren Verein ein Bedarf besteht und diesem nicht nachgekommen werden könnte“, unterstreicht Hollinger. Das Köllerbacher Projekt wird unterstützt vom Saarländischen Fußballverband (SFV), dem Landessportverband für das Saarland (LSVS) und der Förderschule für körperliche und motorische Ent- wicklung in Püttlingen. „Bei uns zählt nur der Mensch, der muss einfach zu uns passen – egal, wo er herkommt, welche Hautfarbe er hat und welcher Religion er angehört“, sagt Köllerbachs 1. Vorsitzender im Bereich Verwaltung, Björn Flaccus: „Wir alle lieben Fußball und das verbindet uns. Wir sind viele Kulturen und haben alle die gleiche Leidenschaft.“ Sport im Allgemeinen biete vor allem Jugendlichen die Chance, sich besser kennenzulernen und gemeinsam in solidarischer Teilhabe etwas Neues zu schaffen. Das baue Vorurteile ab und verbessere auf vielfältige Weise die Fähigkeiten der jungen Menschen. „Sie steigern ihre soziale Kompetenz durch den fairen Umgang miteinander und können dies auch in andere Lebensbereiche transferieren“, ist Michael Ernst überzeugt und verweist in dem Zusammenhang auf die einheitlichen, klar definierten Regeln und sozialen Normen im Fußball. Das Köllerbacher Projekt soll defi- nitiv noch weiter ausgebaut werden – und findet hoffentlich entsprechende Nachahmer. Seit Jahren positioniert sich der Verein öffentlichkeitswirksam gegen Ras- sismus. Unter anderem im Zusammenhang mit den Geflüchteten aus Syrien, die ab dem Jahr 2015 den Zugang zum Verein fanden. Oder aber auch jüngst im Kontext des Kriegs in der Ukraine. Eine künstlerische Komponente kam 2018 hinzu: Anlässlich der Qualifikation für das Hallen-Mastersfinale wurde ein Kurzportrait der Mannschaft als Video erstellt. Zentrales Thema war die multikulturelle Zusammensetzung der ersten Mannschaft, die aktuell in der Fußball-Saarlandliga unterwegs ist. Die aus unterschiedlichsten Nationen stammenden Spieler setzten mit Statements in verschiedenen Sprachen ein klares Zeichen gegen Rassismus. Das Video, das sich im Internet schnell verbreitete, fiel daraufhin auch Schülern der Projektgruppe „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ von der Gemeinschaftsschule am Sonnen- hügel in Völklingen auf. Sie luden die Sportfreunde zu einem gemeinsamen Schweigemarsch zusammen mit den Profis des 1. FC Saarbrücken und der SV Elversberg in der Völklinger Innenstadt ein. Es war der Startschuss der Pa- tenschaft zwischen den Köllerbacher Fußballern und der Völklinger Schule. David Benedyczuk 4 | 2024 << SaarSport h c a b r e l l ö K e d n u e r f t r o p S : s o t o F > > Tolle Aktion mit Inklusion: Bei den Sportfreunden zählt nur der MenschFußballer der SF Köllerbach punkten erneut beim Hermann-Neuberger-Preisfür soziales Engagement und Integration

#aero33 75 JAHRE AERO-CLUB SAAR EIN VERBAND FEIERT GEBURTSTAG TEXT: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: THOMAS WIECK Der Aero-Club Saar e�V�, der Landes- luftsportverband im Saarland, feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubi- läum� Die Feierlichkeiten erstrecken sich über viele kleinere und größere Veranstaltungen, in deren Zentrum der Festakt am 20� Juli 2024 auf dem Flugplatz in Marpingen mit der Schirmherrin, Minis- terpräsidentin Anke Rehlinger, stand� Am gleichen Tag kamen in Marpingen interna- tionale Piloten zu einem „Fly-In“ zusammen und feierten das Jubiläum nach dem Motto „75 Flugzeuge – 75 Jahre“ mit einem Saar- landrundflug. Tags darauf fanden an glei- cher Stelle die „Saarluftig Luftsportshow“ mit Fallschirmabsprüngen der Bundes- wehr und Kunstflugvorführungen aller Art statt – unter anderem stellte der ehemalige RedBull Weltmeister Matthias Dolderer sein Können unter Beweis� Bereits am 22� Mai des laufenden Jahres fand eine kleine, in- terne Jubiläums-Geburtstagsfeier für die Mitglieder der Ortsvereine statt� „Die Vielfalt des Luftsports im Saarland präsentiert sich“, freut sich der Verbands- präsident Dr� Ralf Hubo im Hinblick auf das, was er und seine Mitstreiter auf die Beine gestellt haben� „Es waren 75 teilweise an- strengende Jahre, aber auch viele Jahre mit Luftsport vom Feinsten einschließlich zahlreicher Siege und Top-Platzierungen bei Deutschen, Europa- und Weltmeister- schaften�“ Deshalb gilt der Dank des Ver- bandspräsidenten „allen Sportlerinnen und Sportlern, den Verantwortlichen in den Vereinen und den vielen ungenannten Helferinnen und Helfern, die in den letzten 75 Jahren zu dieser Erfolgsstory beigetra- gen haben� Darauf können wir gemeinsam stolz sein!“ Gegründet wurde der Verband am 22� Mai 1949 im damals von Frankreich geführten Saarland� Die Gründungsversammlung fand im Gasthaus Hirsch im Saarbrücker Stadtteil St� Arnual statt� Dabei wurde die Absicht erklärt, als zentraler Verein für den Flugsport zu agieren und „in nächster Zeit in den einzelnen Städten und Gemeinden des Saarlandes Untergruppen zu gründen, soweit dafür Interesse besteht“, wie in einer Ausgabe der Saarbrücker Zeitung da- mals zu lesen war� Nur zwei Monate zuvor hatte der Hohe Kommissar Gilbert Grand- val, selbst Pilot, die Genehmigung des Mo- torflugs erstmals nach dem Zweiten Welt- krieg erteilt – ganze sechs Jahre vor der Bundesrepublik Deutschland� Die Geneh- migung für den Segelflug und den Modell- flug folgte noch im Dezember des gleichen Jahres� Mit der Gründung ging auch der Rückkauf einzelner Segelflugzeuge vom Aero-Club Saargemünd einher� Es dauerte nicht lange, bis sich am 5� Juli 1949 mit der Ortsgruppe Aero-Club Neunkirchen (1964: Umbenennung in Aero-Club Neunkirchen- Bexbach) die erste Untergruppe gründete� Viele weitere kamen in den folgenden Jah- ren hinzu� Zu den bedeutenden Ereignissen in der nun 75-jährigen Geschichte des Ver- bandes gehört neben zahlreichen Veran- staltungen und Aktivitäten auch der Umzug der Geschäftsstelle von St� Arnual über das Haus des Sports in Saarbrücken bis nach Marpingen, wo bis Anfang der 80er-Jahre ein Landesleistungszentrum mit Bundes- nutzung entstanden ist� „Wir sind den Gründervätern des Landes- leistungszentrums in Marpingen zu großem Dank verpflichtet, denn die Bedeutung des Zentrums geht weit über das Saarland hin- aus� Das Zentrum genießt heute einen sehr guten Ruf für Training, Wettbewerbe und Gästegruppen“, sagt Verbandspräsident Die Bedeutung des Zentrums geht weit über das Saarland hinaus Hubo. Er selbst fliegt seit über 50 Jahren, ist seit fast 40 Jahren als Sportfunktionär engagiert, seit 2007 Präsident des Aero- Club Saar e�V� und gehört seit Juni 2021 auch dem Aufsichtsrat des Landessport- verbandes für das Saarland (LSVS) an� Der 66-jährige Werkstoffingenieur stammt aus Mülheim/Ruhr, hat an der RWTH Aachen studiert und kam nach seiner Promotion im Jahr 1990 aus beruflichen Gründen ins Saarland, wo er seine Ehefrau kennenlern- te und heimisch wurde� Bis zum Eintritt in den Ruhestand leitete er eine von ihm mit aufgebaute Tochterfirma der Dillinger Hüt- te� Zum Flugsport kam er „ganz klassisch“, 4 | 2024 << SaarSport

DIE LEUTE, DIE FLIEGEN GELERNT HABEN, WISSEN GENAU, WIE SIE MIT BESTIMMTEN REGELN UMZUGEHEN HABEN, SAGT DR. RALF HUBO wie er sagt: über den Modellbau zunächst zur Modellfliegerei. „Dann stellt sich irgend- wann die Frage, ob man sich auch selbst ins Flugzeug setzen möchte� So bin ich mit 16 Jahren zum Segelfliegen gekommen“, er- innert er sich� Später dann kam die Fliege- rei mit Motorflugzeugen dazu. „Früher habe ich an Wettkämpfen teilgenommen, heute bin ich wie die große Mehrheit unserer Mit- glieder Breitensportler und darüber hinaus auch als Fluglehrer und Werkstattleiter mit unterschiedlichen technischen Lizenzen aktiv“, berichtet Hubo, der sich mit Lei- denschaft ehrenamtlich engagiert� Auch während und trotz seines verantwortungs- vollen und zeitintensiven Berufslebens als Geschäftsführer: „Bei uns ist dieses En- gagement für alle nur möglich, weil wir als Führungsmannschaft gut funktioniert ha- ben� Es war immer jemand da, auf den man sich verlassen konnte und der sich um et- was kümmern konnte� Für einen allein wäre es viel zu viel gewesen“, sagt er und gibt zu: „Natürlich muss man auch Spaß an dieser Arbeit haben� Wenn man nur rummotzt und sich über Dinge beschwert, anstatt seinen Vereinsjob zu machen, dann ist man im Eh- renamt nicht richtig�“ Um immer neue, junge Menschen für das Ehrenamt zu begeistern, braucht er nur von seinen Erfahrungen zu berichten: „Ich fand einerseits die Fliegerei und andererseits Funktionärsarbeit dafür immer sehr interessant und habe gerne die Arbeit derjenigen fortgesetzt und weiter- entwickelt, die vor uns am Ruder waren� Genauso freue ich mich auf die nächste Ge- neration Flugbegeisterter�“ Das Fliegen selbst kann enorm faszinieren Wie er diese gewinnen möchte? Zum ei- nen durch Veranstaltungen wie jene zum 75-jährigen Jubiläum, zum anderen am besten mit der Übertragung seiner persön- lichen Leidenschaft für den Flugsport: „Das Fliegen selbst ist und bleibt einfach eine ungewöhnliche Sache, die einen enorm faszinieren und beschäftigen kann – auch emotional“, erklärt er und betont: „Das Ganze ist aber auch eine sehr disziplinierte Angelegenheit und eine Art Charakterschu- lung. Die Leute, die fliegen gelernt haben, wissen genau, wie sie mit bestimmten Re- geln umzugehen haben und dass sie sich an Regeln halten müssen� Außerdem sind sie es auch gewohnt, Entscheidungen zu tref- fen� Das gilt für alle unsere Sportarten und kann im Leben sehr hilfreich sein�“ Das Angebot im Aero-Club Saar, in dem die verschiedenen Vereinen organisiert sind und Piloteninnen und Piloten ausbilden, er- streckt sich über folgende Luftsportarten: Segelfliegen, Motorseglerfliegen, Motor- fliegen, Ultraleichtfliegen, Gleitschirmflie- gen, Modellfliegen, Fallschirmspringen und Ballonfahren� Im Internet: www�aeroclub-saar�de /// SaarSport >> 4 | 2024

#aus den fachverbänden 35 S tarker und dazu drehender Wind – eine Herausforde- rung für Kraft und Konzentration der Segler*innen beim RS AERO-ILCA-OPTI-Cup des SC Bosen auf dem Bostal- see. Aber auch eine Herausforderung für die Wettfahrtleitung, 50 Schiffe in fünf Startfeldern beim Absegeln des gelegten Kur- ses zu beobachten. Doppelt erfolgreich segelte Liliana Horras/SC Bosen im ILCA 4 und wurde mit Platz 1 Saarlandmeisterin und Dis- triktmeisterin. Platz 2 belegte in dieser Klasse Nils Kronenwerth/ SC Nordsaar. Lars Kreilaus/SC Saar sicherte sich im ILCA 6 Platz 2 bei der Distriktmeisterschaft, während im RS Aero Tim Kahlen/ SC Bosen mit Platz 4 leider einen Podiumsplatz verfehlte. Kompli- ment an die Nachwuchssegler*innen im Opti B bei diesem Wind! Jonah Pytlik/SC Bosen konnte sich über Platz 3 freuen. Ein großes Lob gab es von allen Teilnehmer*innen für die super Wettfahrtleitung und überhaupt für entspanntes Beisammensein mit tollen Gesprächen an dem Regattawochenende. Anne Nehrenberg/Presse LVSS S S V L e s s e r P / g r e b n e r h e N e n n A : s o t o F > > Anzeige 5 SCHÜTZEN SIE IHR UNTERNEHMEN VOR CYBERBEDROHUNGEN DER KOSTENLOSE CYBERSECURITYCHECK Umfassende Analyse Ihrer aktuellen Sicherheitslage Maßgeschneiderte Empfehlungen zur Verbesserung Ihrer Sicherheits- maßnahmen Identifikation von Schwachstellen in Ihrer IT-Infrastruktur Praktische Umsetzung von Sicherheitslösungen Investieren Sie in Sicherheit, bevor es zu spät ist kfkgmbh kfkgmbh KONTAKTIEREN SIE UNS NOCH HEUTE! kfk-gmbh www.kfk-gmbh.de 0681 98844-0 4 | 2024 << SaarSport ACTION WAR GEWÜNSCHT UND ES GAB ACTION!Lars KreilausLiliane HorrasTeilnehmer Opti B

#interview37 TISCHTENNIS, EINE SPORTART FÜR JEDES ALTER Thomas Martin ist seit 14. Mai 2024 Präsident des Saarländischen Tisch- tennisbunds. Der gebürtige Landsweiler-Redener folgt auf Werner Laub, der seit 2015 im Amt war und nicht erneut kandidierte. Schon vor sei- ner Wahl hatte Martin, der seit 2017 als Jugendwart schon Mitglied des STTB-Präsidiums war, den Verband auf einigen Positionen erfolgreich verjüngt. Seit 1976 ist der 66-Jährige ehrenamtlich in seinem Verein, dem TTC Landsweiler-Reden, tätig - seit 17 Jahren und auch nach sei- ner Wahl zum STTB-Präsident als 1. Vorsitzender. Als aktiver Spieler, der er noch immer ist, schaffte es der selbstständige Apotheker zwischen- zeitlich bis in die Saarlandliga. INTERVIEW: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: ANDREAS SCHLICHTER Herr Martin, welcher Weg führte Sie zu Ihrer Sportart Tischtennis? Thomas Martin: Ich habe früher Judo gemacht und mich im Alter von zwölf Jahren eines Tages am Genick verletzt� Damals gab es rund um die Judo- matten noch Holzbalken� Auf so einem bin ich damals mit meinem Genick gelandet� Mein Arzt hat mir dann verboten, diesen Sport weiterhin zu betreiben� Da mein Bru- der damals schon Tischtennis gespielt hat und mein Vater Vorsitzender des Vereins war, kam es dazu, dass ich mit dem Tisch- tennisspielen angefangen habe� Davon ging angesichts meiner Verletzung auch keine weitere Gefahr aus� Auch wenn der Weg dorthin über den unangenehmen Umweg zustande kam, haben Sie in diesem Sport Ihre große Lei- denschaft gefunden und sind dabeige- blieben. Was fasziniert Sie so an dieser Sportart? Martin: Zunächst einmal: Ja, bis heute spiele ich noch aktiv in mei- nem Heimatverein TTC Landsweiler- Reden, einem echten Traditionsverein im Saarland� Die Faszination macht für mich aus, dass es eine Sportart ist, die man 4 | 2024 << SaarSport

38 #interview von klein auf bis ins hohe Alter betreiben kann� In meinem Verein spielen noch Spie- ler im Alter von 89 Jahren aktiv mit� Das ist schon eine schöne Sache� Wann haben Sie Ihr erstes Ehrenamt übernommen? Martin: Das war schon mit 18 Jah- ren und das gleich als 1� Vorsitzen- der meines Vereins� Allerdings nur für eine recht kurze Zeit� Danach war ich bis zur laufenden Amtszeit, die 2007 begonnen hat, ausschließlich im Jugendbereich tä- tig� Nachwuchsförderung war schon im- mer meine Sache� Nicht nur im Sport, son- dern auch in anderen Lebensbereichen� Das war mir immer schon ganz wichtig� Wie kam es dazu, dass Sie nun auch im Verband das höchste aller Ehrenämter übernommen haben? Martin: Ich war schon seit 2017 Ju- gendwart im STTB und als Werner Laub andeutete, dass er aufhören wollte, ist man von vielen Seiten an mich herangetreten und hat gefragt, ob ich das Amt nicht übernehmen wollte� Und so habe ich mich dann dazu entschlossen, dies auch zu übernehmen� Sie wurden einstimmig, auch ohne Ent- haltung, gewählt. So ein starkes Ergeb- nis gibt es nicht allzu oft – auch nicht, wenn nur ein Kandidat zur Wahl steht. Was ging Ihnen dabei durch den Kopf? Martin: Auch wenn ich der einzige Kandidat war: Einstimmig gewählt zu werden war ein überwältigen- des Gefühl, und diese große Rücken- deckung motiviert mich natürlich ganz be- sonders� Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie den beruflichen Weg zum Apotheker einge- schlagen haben? Martin (lacht): Das ist in der Tat eine etwas abstruse Geschichte� Eigentlich wollte ich immer in den Auswär- tigen Dienst� Dort hatte ich mich auch be- worben, aber habe die Rückmeldung erhal- ten: ‚Wir nehmen Sie, wenn Sie ein Studium SaarSport >> 4 | 2024 nach eigener Wahl mit akademischem Ab- schluss absolviert haben�‘ Daraufhin bin ich zur Studienberatung gegangen und habe mich danach erkundigt, mit welchem Studium man am schnellsten einen akade- mischen Abschluss in der Tasche hat� Das war zur damaligen Zeit Pharmazie mit sie- ben Semestern Regelstudienzeit� Also habe ich mich dort beworben, einen Studi- enplatz bekommen und ab dem vierten Se- mester fing es an, mir Spaß zu machen. … und zwar so viel, dass sich der Traum vom Auswärtigen Amt ausgeträumt hat- te? Martin: Genau, diese Laufbahn habe ich dann gar nicht mehr ver- folgt� Seit 1985 bin ich mit meiner Apotheke in meinem Heimatort Landswei- ler-Reden selbstständig tätig� Sind Sie auch über den Sport hinaus in Ihrem Heimatort engagiert? Martin:Ich bin nach wie vor in der Marinekameradschaft und war bis zum vergangenen Jahr der zuständige Sa- nitätsstabsoffizier für Medizin im Kreis- verbindungskommando der Bundeswehr für zivilmilitärische Zusammenarbeit in Neunkirchen engagiert� Letzteres auch als Mitglied des Krisenstabs des Landkreises Neunkirchen während der Corona-Pande- mie� Apropos Pandemie. Die hatte ja unter- schiedliche Auswirkungen in den ver- schiedenen Sportverbänden. Wir kam der STTB durch diese schwere Zeit? Martin: Wir hatten den großen Vorteil, dass wir auch während der Pandemie trainieren durften� Ich konnte mich auch von meiner beruflichen Tätig- keit her dahingehend einbringen, dass ich bei der Erstellung des Hygienekonzepts behilflich sein konnte und dass wir vor je- dem Training Corona-Tests durchgeführt haben, bevor die Spieler in die Halle durf- ten� Das war insbesondere für unsere Kaderathleten sehr wichtig� Inwiefern hat sich das ausgezahlt? Martin: Sportlich sind wir sehr er- folgreich aus der Pandemie her- ausgekommen� Gerade in letzter Zeit haben wir bei den Deutschen Meister- schaften der Jugend und der Aktiven sehr gut abgeschnitten und eine Gold-, eine Sil- ber- und drei Bronzemedaillen gewonnen� Auch spielt der Vize-Europameister der U13-Junioren, Lukas Wang, bei uns in Saarbrücken und Lisa Wang hat die Inter- nationalen Spanischen Meisterschaften gewonnen� Das sind für unseren kleinen Verband schon sehr große Erfolge, hier sind wir also gut aufgestellt� Gibt es aktuell auch Probleme, die Sie umtreiben? Martin: Leider lässt die Förderung des Sports in der Bundesrepublik Deutschland grundsätzlich zu wünschen übrig� Das sieht man nicht nur bei uns, son- dern auch in anderen Sportarten, in denen seit Jahren die großen Erfolge ausbleiben� Das ist hausgemacht und das halte ich schon für stark bedenklich� Aber auch hier im Saarland ist vor allem die Förderung der Jugend wirklich nicht gut aufgestellt� Hier sind wir durch den Mitgliederschwund während der Pandemie deutlich abgefallen und erhalten weniger Mittel als zuvor� Das trifft nicht die Leistungssportler – unsere Spitzenathleten werden alle gefördert� Aber das nutzt uns mit Blick auf den Brei- tensport oder den Kader-Nachwuchs, der hier vor Ort gefördert werden müsste, lei- der nichts� Dabei kann sich nur aus einem gesunden Breitensport auch der Leis- tungssport entwickeln� Was kritisieren Sie konkret? Martin: Sobald eine außergewöhn- liche Veranstaltung auf dem SPORTCAMPUS SAAR stattfindet, müssen wir damit rechnen, dass uns Hal- lenzeiten ersatzlos verloren gehen� Wir können nun mal nicht einfach kurzfristig mit unseren Tischen in eine andere Halle umziehen oder nach draußen gehen� Ich möchte niemandem dafür die Schuld ge- ben, aber es ist einfach eine blöde Situati- on� Dies und andere Themen werde ich in nächster Zeit an gegebener Stelle anspre- chen und versuchen, Lösungen zu finden.

Mit dem Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken Tischtennis und seinem Nationalspieler Patrick Franziska hat Ihr Verband klare Aushängeschilder in seinen Reihen. Wie wichtig sind diese für Ihre Arbeit? Martin: Sehr wichtig� Der Verein, aber gerade auch Patrick Franzis- ka haben eine große Strahlkraft und sie sind immer bereit, unsere Aktionen zu unterstützen� Patrick kommt auch schon einmal beim Kadertraining vorbei und ist sich auch nicht zu schade, ein paar Bälle mit unserem Nachwuchs zu wech- seln� So etwas ist schon sehr wichtig� Was können Sie darüber hinaus selbst für Mitgliederzuwachs und Nachwuchs- arbeit tun? Grundsätzlich gehört Tisch- tennis durch öffentliche Anlagen bei- spielsweise an Spielplätzen zu den Sportarten, die nahezu jeder Mensch in Deutschland schon mal ausprobiert hat. Martin: Das stimmt� Solche Stein- platten-Turniere sind auch etwas, das wir wieder mehr fördern wol- len� Darüber hinaus haben wir viele Koope- rationen mit Schulen angestoßen� Auch hier können wir noch etwas mehr tun� Nur so kommt man an die Spielerinnen und Spieler der Zukunft ran� Gibt es darüber hinaus Schwerpunkte oder Ziele, die Sie während Ihrer Amts- zeit verfolgen wollen? Martin: Die Projekte, die ich schon als Jugendwart angestoßen habe – beispielsweise die Kooperation mit Schulen –, möchte ich weiter fortführen und ausbauen� Der Nachwuchs ist unser höchstes Gut und deshalb sollten wir alles daransetzen, ihn zu fördern� In den ver- gangenen Jahren haben wir im Saarland nicht nur die vom 1� FC Saarbrücken Tisch- tennis ausgerichtete Deutsche Einzel- meisterschaft 2022 ausgetragen, sondern auch zahlreiche Deutsche Jugendmeister- schaften, die ich als Landesjugendwart federführend organisiert habe� Durch den Vergabeplan haben wir hier in den kom- menden Jahren leider keine Möglichkeit, die Ausrichtung solcher Turniere zu über- Der FCS TT und Patrick Franziska haben eine große Strahlkraft nehmen� Möglich sind allerdings Ranglis- tenturniere der Jugend, also recht große Veranstaltungen� Ein solches wollen wir im Jahr 2029 im Saarland ausrichten� Was steht bis dahin für Sie noch auf der Agenda? gendbereich auf dem Laufenden zu sein� Das wird schon etwas Zeit in Anspruch nehmen� Aber ich bin recht zuversichtlich, dass mir dies gelingen wird� Zumal mein voriges Amt als Jugendwart gefühlt eine ehrenamtliche Vollzeitstelle war� So gese- hen habe ich etwas Freizeit hinzugewon- nen (lacht)� Martin: Ich muss mich zunächst einmal in die anderen Bereiche einarbeiten, um nicht nur im Ju- Vielen Dank für das Gespräch, Herr Martin. 4 | 2024 << SaarSport

Seite an Seite für den Sport D as Inventar Ihres Vereins ist nicht nur die Voraussetzung, um erfolgreich im Spiel zu bleiben, sondern auch einiges wert. Sichern Sie es ab! Wir haben dafür eine Versicherung speziell für Vereine im organisierten Sport entwickelt. Mit sport- spezifischen Leistungen, die auch in unserem Wettbewerbsumfeld punkten. Aus der langjährigen Erfahrung als Europas größ- tem Sportversicherer wissen wir, dass Sicherheit der Schlüssel zu unbeschwerten Vereinsaktivitä- ten ist. Mit dem ARAG-Sport-Vereinsschutz kön- nen Sie schützen, was Ihrem Verein gehört oder sich in dessen Besitz befindet (geliehene Sachen). Ganz flexibel. Denn wir haben erkannt: Jeder Ver- ein ist anders! So kann man wählen, welche Absicherung man vereinbaren möchte: • Basis – Ihre Grundabsicherung: Schutz bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser und Sturm/Hagel • Komfort – Ihr Plus an Sicherheit: Zusätzlich zur Grundabsicherung leisten wir bei Schäden durch Einbruch/Diebstahl • Premium – Ihr Rundumschutz: Geht über die Leistungen des Komfortpakets hinaus, mit • Elektronikversicherung: Absicherung von Schäden an elektrotechnischen und elek- KONTAKT Selbstverständlich steht Ihnen das Versiche- rungsbüro beim LSVS unter Leitung von Jost Schäfer für weitere Infor- mationen hierzu sowie zu allen weiteren Fragen rund um die Sportver- sicherung gern zur Ver- fügung (E-Mail: vsbsaar- bruecken@arag-sport. de, Tel.: 0681-3879257). Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Oder Sie besu- chen uns online unter: www.arag-sport.de SaarSport >> 4 | 2024 . m o c e b o d a k c o t s - g n . i l r e v ü K o k i e H : o t o F > > tronischen Anlagen und Geräten bis 10.000 Euro (im Produktpaket Premium). • Autoinhaltsversicherung: Absicherung des Vereinsinventars bis 10.000 Euro gegen Ver- lust durch Diebstahl aus oder mit dem Pkw sowie Beschädigung durch Unfälle – auch für private Pkws, die für Vereinszwecke ge- nutzt werden. (+) Der Sport-Vereinsschutz hat anders als in der klassischen Inventarversicherung immer einge- schlossen: • Online-Forderungsmanagement Übergeben Sie das lästige Mahnen und Inkasso offener Forderungen an Profis. Falls erforder- lich bis zur Vollstreckung (siehe unten). • Sport-Außendeckung inklusive Absicherung Ihrer Sportgeräte auch auf dem Außengelände sowie in Nebengebäuden, Gara- gen und Containern des angegebenen Risiko- ortes. • Schutz auch in kommunalen Sporthallen Auch außerhalb des angegebenen Risikoortes ist Ihr Vereinsinventar in angemieteten kom- munalen Sporthallen mitversichert. Sogar dann, wenn es dort langfristig gelagert wird. • Schutz von geliehenen und gemieteten Sachen Nicht nur die vereinseigenen Sachen sind ver- sichert. Auch abgelegte oder gelagerte Sachen Ihrer Vereinsmitglieder (z.B. Sportausrüstung) oder von Nachbarvereinen (z.B. Zelte) sind mit- versichert. Offene Forderungen ? Wir kümmern uns für Sie darum! Ein Mahnverfahren kostet Zeit, die Sie bes- ser ins eigentliche Geschäft investieren. Zu- dem leidet Ihre Liquidität, wenn Sie auf Ihr Geld warten. Setzen Sie deshalb auf unser Forderungs management. Die professionelle Titelüberwachung übernimmt unser Partner für Sie – ein spezialisiertes Inkassounterneh- men. Entspannter geht‘s nicht und das bereits für 79,80 EUR pro Jahr. • Unser Dienstleister kümmert sich für Sie um das gesamte Ablaufmanagement. Nach vollständigem Forderungsausgleich erhalten Sie die gesamte Summe – ohne Abzug. • Rufen Sie Daten oder Mandats- und Forde- rungsübersichten jederzeit im Internet ab. Die Angaben zu Geldeingängen und offenen Beträgen sind immer aktuell. • Nach vollständigem Ausgleich der Forde- rung erhalten Sie die Summe ohne jeden Abzug. Das Online-Forderungsmanagement ist nur einer von vielen Vorteilen des ARAG Sport- Vereinsschutzes. . . G A R A m o c e b o d a k c o t s - s e r u t c i P C F O : s o t o F > > xxSicher aufgestellt mit unserem Sport-Vereinsschutz

Kompetenzzentrum Ehrenamt Wir beraten Vereine und Verbände bei Fragen zu Vereinsrecht, Versicherung, Steuern, Veranstaltungen und vielen weiteren Themen� D as Interesse am zweiten SaarSport- Impuls in diesem Jahr war mit 62 Teil- nehmenden aus Vereinen und Verbän- den sehr groß. Es zeigte sich, dass das Thema „Datenschutz in Verein und Verband“ vielen im- mer wieder unter den Nägeln brennt, denn im Ver- ein werden permanent personenbezogene Daten der Mitglieder verarbeitet. Im Mittelpunkt des Vortrages von Elmar Lauer, Datenschutzbeauftragter des LSVS, standen die Themen Verantwortung für den Datenschutz, Dokumentationspflichten und Rechte der betrof- fenen Personen. Im Vorfeld der digitalen Veranstaltung hatte das Team des Kompetenzzentrums Ehrenamt allen Teilnehmenden die Möglichkeit geben, relevante Fragen per Mail an den Referenten zu richten. Antworten auf diese Fragen lieferte Elmar Lauer im Anschluss an seinen Vortrag und war auch für weitere Fragen offen. Die Aufzeichnung des SaarSportImpulses kann auf www.lsvs.de/kompetenzzentrum-ehrenamt/ service/saarsport-impuls aufgerufen werden. Mehr zum Thema Unabhängiges Datenschutzzentrum Saarland: www.datenschutz.saarland.de/themen/vereine Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz: www.datenschutz.rlp.de/themen/vereine Kompetenzzentrum Ehrenamt im LSVS Bei Fragen rund um das Thema Datenschutz kön- nen sich Vereine und Verbände jederzeit gerne an das Team des Kompetenzzentrums Ehrenamt wenden: kompetenzzentrum@lsvs.de. 4 | 2024 << SaarSport 4 | 2024 << SaarSport . . m o c e b o d a k c o t s - o i d u t S t h g i r W : o t o F > > SaarSport Impuls: Datenschutz im Verein

42 #bildung & gesellschaft A Am 1. und 2. Juni 2024 feierte der diesjährige Christopher Street Day (CSD) unter dem Motto „25 Jahre – kein bisschen leise!“ in der Saarbrücker Innenstadt sein Jubiläum. Insgesamt über 50.000 Besucher:innen feierten auf den Straßen von Saarbrücken. Der Landessportverband für das Saarland nahm – wie im vergangenen Jahr – mit einem eigenen Infostand am Christopher Street Day in Saarbrü- cken teil und setzt somit ein starkes Zeichen für Vielfalt im Sport. Der Infostand zog zahlreiche Besucher an, die sich über die vielfältigen Angebote und Initiati- ven des LSVS informieren konnten. Besonders beliebt waren die Regenbogen-Schlüssel- anhänger, die als Symbol der Unterstützung und Solidarität mit der LGBTQ+ Community verteilt wurden. So konnten die Mitarbeiter:innen des Projekts „Wir für uns – Vereine als Orte der Mitwirkung“, das über das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ gefördert wird, mit den Teilneh- mer:innen und Besucher:innen ins Gespräch kommen. Die Schlüsselanhänger waren nicht nur ein schöner Eyecatcher, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung und des Respekts für die Vielfalt im Sport. Ein zentrales Element des Engagements beim CSD war eine Umfrage, mit der der LSVS heraus- finden wollten, wie der Sport vielfältiger gestal- tet werden kann. Zahlreiche Teilnehmer:innen nahmen sich die Zeit, ihre Meinungen und Erfah- rungen mit uns zu teilen. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind für uns von unschätzbarem Wert und werden in zukünftige Projekte und Initiati- ven des LSVS einfließen, denn der Vereinssport Der Infostand des LSVS beim CSD 2024 soll für jeden zugänglich sein. Die gewonnenen Ergebnisse werden nun Schritt für Schritt aus- gewertet, um anschließend geeignete Maßnah- men zu entwickeln, um queeren Menschen den Einstieg in den Vereinssport zu erleichtern, bei ihnen ein Wohlgefühl herstellen zu können und auch die Vereine in queeren Themen zu unter- stützen. Weitere Informationen zu queeren Themen im Sport erhalten Sie unter zdt@lsvs.de! Gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ S V S L : o t o F > > SaarSport >> 4 | 2024 LSVS mittendrin beim CSD in Saarbrücken

#bildung & gesellschaft43 FOLGE 2 VON „CHANCEN IM SPORT: DISKRIMINIERUNG IM FOKUS“ IST DA! In dieser Folge wird das Thema „Positiver Rassismus“ beleuchtet – ein Thema, das im Sportalltag oft unterschätzt wird. Wir erklä- ren, was positiver Rassismus ist, welche Aus- wirkungen er hat und wie wir aktiv dagegen vorgehen können. Seid dabei und erfahrt, warum diese Form des Rassismus genauso bekämpft werden muss wie jede andere. nehmend vielfältige Gesellschaft mit sich bringt. Die Themenfelder sind nicht direkt in Verbindung mit Sport zu sehen, aber in einer immer vielfäl- tigeren Gesellschaft unabdingbar und daher wichtige Punkte, um das Funktionieren einer Vereinsgemeinschaft zu stärken. Um als Sport- verein in der Gesellschaft weiterhin als soziale Säule einen wichtigen Einfluss zu nehmen und sich für die Mitglieder einzusetzen, wird immer deutlicher, wie wichtig es ist, ehrenamtliches Engagement zu fördern und den Mitgliedern ein Stück sicheres Umfeld zu geben. Die Absolventinnen und Absolventen der De- mokratiecoach-Ausbildung sind in der Lage, in ihrem eigenen Verein oder in anderen Vereinen bei internen Konflikten zu vermitteln und neue Impulse für die Vereinsentwicklung zu geben. Weitere Informationen zum Projekt und deren Angebot erhalten Sie unter zdt@lsvs.de! „Konfliktbewältigung“, A uch dieses Jahr durften wir wieder ei- nige neue Demokratiecoaches ausbil- den. 37 Absolventen des Freiweilligen Sozialen Jahres (FSJ) haben an der kostenfreien Ausbildung zum Demokratiecoach erfolgreich teilgenommen, um in den Sportvereinen im Saarland als Hauptansprechpartner in Themen wie „Kommunikation“, „Vielfalt und Demokratie“ und „Social Media im Verein“ agieren und unterstützen zu können. Die Ausbildung wird über das Projekt „Wir für uns – Vereine als Orte der Mitwirkung“, das vom Bun- desprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ über das Bundesministerium des Innern und für Heimat finanziert wird, gefördert und gestaltet. Diese Maßnahme wurde ins Leben gerufen, um dem wachsenden Mangel an ehrenamtlichen Helfern in Sportvereinen entgegenzuwirken und die Herausforderungen zu meistern, die eine zu- Gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ S V S L : o t o F > > 4 | 2024 << SaarSport DEMOKRATIECOACH 2024

Personen unter 14 sind herzlich eingeladen, sich im 3x3 Basketball oder Körbe werfen auszupro- bieren und das Spielfeld zu erobern. Bubble Arena: In unserer actiongeladenen Bubble Arena kom- men alle Altersklassen auf ihre Kosten. Hier schlüpfen die Teilnehmenden in riesige, auf- blasbare, transparente Bälle und treten in der Arena gegeneinander an. Rempeln und Schubsen ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich er- wünscht! Diese Station ist perfekt, um sich so A m 26. Juli 2024 verwandelt sich der SPORTCAMPUS SAAR in ein Paradies für Sportbegeisterte und Abenteuerlustige. Beim SaarSportTag erwartet die Besucherinnen und Besucher eine Vielzahl aufregender Aktivi- täten und Attraktionen – ideal für Groß und Klein! Auch wir von der Abteilung Bildung und Gesell- schaft/Sportheimat sind mit folgenden Angebo- ten am Start: 3x3 Basketball-Turnier: Tauchen Sie ein in die Welt des 3x3 Basketballs, der neuen olympischen Sportart! Interessierte ab 14 Jahren können sich alleine oder im Team an- melden und gegen andere antreten. Anmeldungen sind auf unserer Website unter www.lsvs.de/sportwelten/vereinsfoerderung- saar/integration-durch-sport möglich. Spontane Besucherinnen und Besucher und auch richtig auszupowern und jede Menge Spaß zu haben. Kinderschminken und Info-Stand: Für unsere kleinen Gäste bieten wir eine entspannende Pause vom Sportprogramm mit kreati- vem Kinderschminken. Während die Kinder in bunte Fantasiewelten eintauchen, stehen wir den Erwachsenen am Infostand für Fragen zu unseren Förderprogrammen im Brei- tensport und unseren Projekten zur Verfügung. Vorbeikommen lohnt sich! Der SaarSportTag bietet für jeden etwas – egal, ob Sie sich sportlich betätigen oder einfach nur die Atmosphäre genießen möchten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! /// 4 | 2024 << SaarSport SaarSportTag 2024: Ein Tag voller Spaß und Action für die ganze Familie!

Seid dabei, wenn es wieder heißt: „Auf die Plät- ze, fertig, los!“ Die Brucker Kinder Olympiade öffnet ihre Tore für alle sportbegeisterten Kin- der zwischen 5 und 12 Jahren. Erlebt einen Tag voller Action, Spannung und unvergesslicher Momente! Datum: 26.07.2024 Ort: SPORTCAMPUS SAAR Zeit: ab 15 - 23 Uhr Was euch erwartet: Vielseitige Disziplinen: Vom Hindernisparcours über Leichtathletik bis hin zum Schwimmen – hier ist für jeden etwas dabei! Teamgeist und Fairplay: Lernt neue Freunde kennen und zeigt, dass ihr nicht nur schnell und stark, sondern auch fair und teamfähig seid. Kinderprogramm: Während die Eltern entspannt zuschauen, gibt es für die kleinen Geschwister ein buntes Rahmenprogramm mit Spielen und Spaß. Verpflegung: Für das leibliche Wohl ist gesorgt – mit Snacks und Getränken. Anmeldung: Die Teilnahme an der Brucker Kinder Olympiade ist kostenlos. Meldet euch einfach an: QR-Code scannen und loslegen. stärken: Warum mitmachen? Gesundheit fördern: Bewegung ist wichtig für die Entwicklung und Gesundheit unserer Kinder. Selbstvertrauen Erfolgserlebnisse und sportliche Herausforderungen stärken das Selbstbewusstsein. Gemeinschaft erleben: In der Gruppe macht Sport noch mehr Spaß und fördert das soziale Miteinander. Also, schnürt eure Turnschuhe, packt eure Sport- sachen ein und kommt zur Brucker Kinder Olym- piade! Lasst uns gemeinsam einen sportlichen und fröhlichen Tag erleben. Wir freuen uns auf euch! euer Team der Brucker Kinder Olympiade QR-Code scannen und loslegen SaarSport >> 4| 2024

47 MAJA SCHORR xxxxx #Anke Rehlinger xx Maja, du trainierst seit Jahren hier auf dem SPORTCAMPUS und wohnst jetzt auch seit dem letzten Jahr hier im Haus der Athleten. Welche Vorzüge hat das Ganze für dich? athletik. Wie sehen deine persönlichen kurzfristigen, aber auch langfristigen Ziele aus? Zunächst ist wichtig, verletzungsfrei zu bleiben� Des- wegen ist auf jeden Fall das Ziel, gut durch die Saison zu kommen� Langfristig ist der Traum natürlich Olympia� Deswegen peile ich L�A� 2028 an, versuche mich aber auch oft für die Nationalmannschaft zu empfehlen� Beruflich ist es bei dir so, dass du zeitgleich BWL an der Uni- versität des Saarlandes studierst. Wie schaffst du es, Leis- tungssport und Studium miteinander zu vereinbaren? Das liegt an den kurzen Wegen� Die Uni ist quasi direkt nebenan und ich lasse mir ein bisschen Zeit bei meinem Studium, ich mache es also nicht in Regelstudienzeit� Insofern ist es eigentlich entspannt und ich kann mir die Module so legen, wie ich sie brauche� Ich bin 2022 in das Haus der Athleten gezogen, denn es ist einfach toll, so kurze Wege zu haben� Ich brauche zum Bei- spiel von meinem Vorlesungssaal drei Minuten zu Fuß zu meinem Zimmer und nur weitere drei Minuten zum Training� Das Training hat bei dir noch eine ganz andere Besonderheit. Dein Vater ist dein Trainer. Ist das für dich eher Vorteil oder Nachteil? Auf jeden Fall eher ein Vorteil� Man ist einfach viel offener und ehrlicher� Er kennt mich, ich kenne ihn, man weiß also, wie die Person tickt, und es ist einfach ein sehr offener und ehrlicher Umgang� Natürlich kommt es dann vielleicht auch mal eher zu einem Konflikt, weil man eben offen und emotional die Dinge anspricht. Aber am Ende vom Tag ist es immer ein Vorteil� Deine Paradestrecke sind die 400 Meter. Wie bist du zu dieser Strecke gekommen? Früher habe ich viel ausprobiert, Mehrkampf, 100 Meter, 800 Meter, Weitsprung und Hochsprung� Ich war gut über 100 Meter, aber auch über die 800 Meter und dann haben wir es mit der goldenen Mitte probiert und das waren dann eben die 400 Meter� Du gehörst zu den größten Talenten in der saarländischen Leicht-

48 #tanzsport Jugendteam l‘équipe war wieder nicht zu schlagen Sachsen ist ein gutes Pflaster für die saarländischen Formationen im Jazz- und Moderndance/Comtemporary (JMC). Das Tanzteam aus Wilsdruff, einer Kleinstadt bei Dresden, richtete zum dritten Mal die deutschen Meister- schaften aus, und in der Jugend gewann zum dritten Mal l’équipe vom Tanzsportclub Blau-Gold Saarlouis. TEXT/FOTOS: OLIVER MORGUET Der Saarlouiser Trainer und Choreo- graph Andreas Lauck hatte l’équipe nach der Corona-Pandemie behut- sam mit jungen Tänzerinnen aus zwei ehemaligen Kinderteams wie- der aufgebaut: Über Platz vier 2022 und Platz drei 2023 erklomm das Team jetzt wieder die höchste Stufe auf dem Trepp- chen, und das zum 14� Mal seit 2005� Ein Regisseur hätte die Finalreihenfol- ge der sechs besten Formationen nicht besser aussuchen können� Die beiden Favoriten waren direkt hintereinander dran: zuerst die Norddeutschen Meister Sunshine aus Dinslaken und dann die Süd- deutschen Meister l’équipe aus Saarlouis� Als nur drei der sieben Wertungsrichterin- nen für Sunshine die Eins ziehen, keimt im SaarSport >> 4 | 2024 Saarlouiser Lager Hoffnung auf� Sekunden später entlädt sich die Anspannung in Rie- senjubel: Viermal die Eins für l’équipe, das ist der Sieg� Und wenn auch eine Vier-zu-drei-Ent- scheidung auf den ersten Blick sehr knapp aussieht, war es dann doch deutlich, wenn man auf die weiteren Wertungen schaut: l’équipe hatte zu den vier Bestnoten noch zwei Zweien und nur eine Vier, Sunshine erhielt neben den drei Einsen noch je eine Zwei, Drei, Vier und Fünf� Mit Sleek vom TV Schwalbach sorgte eine weitere saarlän- dische Jugendformation für Begeisterung bei ihren Fans: Gerade erst den Kindern entwachsen, gelang dem Team als einem der jüngsten im Kreis der 14 DM-Teilneh- mer der Einzug ins Finale, das sie mit Platz sechs beendeten� Eine weitere Parallele zu 2019 neben dem Sieg für l’équipe: Wieder führte der be- kannte Fernsehmoderator und Journalist Sven Lorig, vor allem aus dem ARD Früh- stückfernsehen bekannt, als Turnierlei- ter durch die Veranstaltung� Bereitwillig posierte er nach der Siegerehrung zusam- men mit l’équipe für ein Erinnerungsfoto� „Die Mädels haben ihre volle Leistung ab- gerufen, und die Wertungsrichterinnen haben das auch honoriert“, freute sich Lauck� Den Nachwuchs, mit dem l’équipe zu Saisonbeginn verstärkt wurde, hatte der Erfolgstrainer enorm gepusht: „Die Tänzerinnen hatten ein zusätzliches vier- tes Training pro Woche, um sie auf das Niveau zu bringen, das bei einer DM not- wendig ist�“ Die Mädels haben ihre volle Leistung abgerufen

PERFORMANCE UND EASE Der Platz in der Zwischenrunde war leistungsgerecht, auch wenn ich finde, dass gute Choreographien insgesamt nicht genügend gewürdigt wurden #Andreas Lauck klar in die Zwischenrunde der besten Neun gehört�“ Durch die Meisterschaft und den Direkt- aufstieg von performance tanzt das Saar- land also auch in der kommenden Saison erstklassig� Subsequent vom TV Schwal- bach war denkbar knapp abgestiegen und Ease vom TV Rußhütte scheiterte als Zweitplatzierter hinter performance in der zweiten Bundesliga Süd in der Relegation, die bei der DM ausgetanzt wurde� In der Regionalliga landeten die beiden saar- ländischen Vertreter im Mittelfeld� Bis zur Hälfte der Saison durfte sich Boundless vom TV Lebach Chancen auf Meisterschaft und Aufstieg machen, fiel dann aber nach einem zweiten und einem ersten Platz mit zwei fünften Plätzen auf Rang drei in der Tabelle zurück� Pachenga vom TV Schwalbach belegte nach einem vierten, einem fünften und zwei sechsten Plätzen am Ende Rang fünf� In der Oberliga führte hingegen an den Saarländern kein Weg vorbei: Peerless vom TV Lebach als Meis- ter und Prisma vom TV Rußhütte als Vize- meister steigen beide in die Regionalliga auf, sodass das Saarland hier 2025 mit vier Teams stark vertreten ist� Damit ist die Formationssaison im deut- schen JMC-Sport für dieses Jahr vorbei� Lediglich für l’équipe steht als deutscher Jugendmeister noch die Weltmeister- schaft in Kielce in Polen an, für die sich das Team ebenso wie die drei Nächstplatzier- ten Dinslaken, Wuppertal und Wilsdruff qualifiziert hat. Gleichzeitig tritt ein Teil von l’équipe im Herbst bei den Wettbewer- ben der Small Groups (Kleinformationen bis sieben Tänzer/innen) sowie den Solo- und Duowettbewerben an� Gleiches gilt für einen Teil von performance und andere saarländische Teams� Die Saison der Solos, Duos und Small Groups findet in diesem Jahr in einem ge- änderten Modus statt� An die Stelle von zwei bundesweiten Ranglistenturnieren treten vier Regionalmeisterschaften� Die für den Südbereich (Saarland, Rheinland- Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern) wird am Samstag/Sonntag, 5�/6� Oktober in Saarlouis, Sporthalle am Stadtgarten, ausgetragen. In vier Gebieten qualifizieren sich jeweils die ersten vier jeder Kategorie und Altersgruppe� Die verbleibenden acht Startplätze pro Kategorie und Altersgrup- pe werden am 26�/27� Oktober beim natio- nalen Qualifikationsturnier in Wuppertal vergeben� Die Deutschen Meisterschaften, die im vergangenen Jahr in Saarlouis Premiere feierten, finden dieses Jahr am Samstag/ Sonntag, 9�/10� November, in Westercelle, einem Stadtteil von Celle in Niedersachsen statt� /// l‘équipe mit Sven Lorig Kiwanis „Wir haben als eines der jüngsten Teams der DM glänzend mitgehalten und sind auf Platz sechs mächtig stolz“, bilanzierte Jo-lie Rupp aus Schwalbachs Trainerteam�Nicht so erfolgreich verlief der Samstag, als die Wettbewerbe bei den Kindern und den Aktiven auf dem Programm standen: Kiwanis (Blau-Gold Saarlouis) erreichte im Feld der 16 besten Kinderformationen Rang neun, war aber auch eine der jüngsten For-mationen und konnte gegen die teils deut-lich ältere Konkurrenz nur wenig ausrich-ten� Nach der krankheitsbedingten Absage von Anna Ziegler, ehemalige Leistungsträ-gerin bei den vielfachen deutschen Meis-tern autres choses, blieb performance denkbar knapp in der Vorrunde hängen� Drei Kreuze hatte die Mannschaft, vier hätten es sein müssen, um weiterzukom-men� Am Ende wurde der Zweitliga-Meister und Direktaufsteiger in Liga eins Zehnter� Bleibt abzuwarten, wie die Saison nächs-tes Jahr in der Eliteklasse laufen wird�„Auch Kiwanis hat die Leistung gebracht, die ich von der Mannschaft erwartet habe“, meinte Lauck: „Der Platz in der Zwischen-runde war leistungsgerecht, auch wenn ich finde, dass gute Choreographien insge-samt nicht genügend gewürdigt wurden�“ Mit performance war Lauck ebenfalls zu-frieden: „Trotz des Ausfalls war die Leis-tung gut, und für mich hätte das Team ganz

#interview 50 SPORTKEGELN SO ERFOLGREICH WIE KAUM EINE ANDERE SPORTART AN DER SAAR Mitte April 2024 wurde Martin Bölk zum Vorsitzenden des Sportverbandes Saar- ländischer Kegler gewählt. Der 55-jährige Geschäftsstellenleiter eines Versi- cherungsbüros in Neunkirchen hat schon als Präsident eines Karnevalsvereins und als amtierender Vorsitzender des Fußball-Landesligisten SVGG Hangard Erfahrungen als Funktionär gesammelt. Darüber hinaus ist der Vater von zwei erwachsenen Söhnen schon als Interimstrainer der ersten Fußballmannschaft seines Vereins eingesprungen. Er trainiert Triathlon (Teildisziplin Schwimmen) und nimmt auch an Wettkämpfen teil. Zusammen mit seiner Ehefrau Marion Collmar-Bölk wohnt er – wie schon fast sein ganzes Leben lang – in seinem Heimatort Hangard. Im Gespräch mit SaarSport-Mitarbeiter Sebastian Zenner stellt Bölk unter anderem die Ziele für seine erste Amtszeit als Verbandschef der Sportkegler im Saarland vor. INTERVIEW: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: ANDREAS SCHLICHTER Herr Bölk, Sie sind seit 17. April die- ses Jahres der Vorsitzende des Sportverbandes Saarländischer Kegler. Wie kam es dazu? Martin Bölk: Das Kegeln begleitet mich schon sehr lange� Ich bin seit 44 Jahren aktiver Sportkegler, habe also schon im Alter von elf Jahren damit ange- fangen� Vor drei Jahren, also zu den vor- letzten Wahlen, wurde ich zum ersten Mal von meinem Vorgänger angesprochen, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen könnte� Damals wollte ich das Amt noch nicht über- nehmen� Dieses Jahr war es so, dass ich recht kurzfristig erneut angesprochen und mir dabei versichert wurde, dass ein Groß- teil der Funktionsträger sich auch weiter- hin engagieren würde� Da ich kurz zuvor mein Amt beim Karnevalsverein niederge- legt hatte, gab es auch die nötige zeitliche Kapazität� Was fasziniert Sie so an der Sportart Kegeln? Bölk: Die Faszination macht für mich die Kombination aus Konzen- tration und Präzision aus� Natürlich muss man auch körperlich fit sein – wenn ein SaarSport >> 4 | 2024

52 #interview gestandener Sportler zum ersten Mal rich- tig kegelt, lernt auch er Muskelgruppen an seinem Körper kennen, die er vorher nicht auf dem Schirm hatte� Außerdem ist das Ergebnis messbar und man sieht beim Ke- geln direkt seine Erfolge – oder auch Miss- erfolge� Das ist in anderen Mannschafts- sportarten nicht unbedingt der Fall� Ich habe selbst recht früh damit angefangen und es hat sich einfach zur Leidenschaft entwickelt … … der Sie durchgängig und bis heute nachgehen? Bölk: Tatsächlich habe ich alle Ju- gendklassen durchlaufen� Als Ak- tiver bin ich damals mit dem KSC Hangard, den es heute gar nicht mehr gibt, von der Kreis- bis in die Landesliga durchmar- schiert� Später habe ich dann den Verein gewechselt und habe bis heute als aktiver Sportkegler schon in allen Ligen gespielt – einschließlich der Bundesliga� In der 2� Bundesliga habe ich rund 150 Spiele ge- macht und kann immerhin behaupten, dass ich von der Basis komme und dass ich weiß, wie es sportlich in dem Verband läuft, den ich führen darf� Ich glaube also schon, dass ich weiß, wovon ich rede� Ich hoffe, ich bin der richtige Mann, um neue Impulse zu setzen und den Verband neu aufzustellen, damit wir den Überlebens- kampf gewinnen können� Was meinen Sie mit Überlebenskampf? Bölk: Wir werden leider nicht so richtig wahrgenommen� Die Ver- hältnismäßigkeit der Erfolge dieses klei- nen Verbandes fliegt leider noch immer unterhalb des Radars der Öffentlichkeit� Zumal wir im Saarland nicht allzu viele Sportarten haben, bei denen wir zur natio- nalen Spitze gehören� Beispielsweise war das Saarland bei den Deutschen Meister- schaften in Langenfeld der zweitbeste Landesverband� Bei der Meisterschaft da- vor waren wir sogar der beste� Auf Kreis- ebene waren unsere Kreise Nordsaar und Ostsaar deutschlandweit die stärksten� Deshalb ist es mir ein Anliegen, die sport- lichen Erfolge als Parameter bei der Ver- teilung der Sportachtel-Gelder zu berück- sichtigen und nicht nur die bloßen Mitgliederzahlen� Wir sind nun einmal ein relativ kleiner Verband mit etwas mehr als 2�800 Mitgliedern und 60 Mannschaften, die am Spielbetrieb teilnehmen� Wie kann das funktionieren? Bölk: Das kann ich noch nicht sa- gen� Ich möchte nur anregen, dass man sich auch darüber mal unterhält� Dort, wo das Kegeln traditionell verwurzelt und auch erfolgreich war, wie beispielsweise in Oberthal, Hüttersdorf oder Wustweiler, wird nach wie vor gute und erfolgreiche Nachwuchsarbeit geleistet� Darüber hin- aus sieht es mau aus� Heutzutage gibt es in jedem Ort einen Sportplatz, aber eben ganz oft keine Kegelbahn mehr� Es wird im- mer weniger gekegelt, auch von Hobby- gruppen, was wiederum dazu führt, dass Einnahmen der Vereine oder der privaten Anbieter wegbrechen. Und die Pflege und Wartung einer Kegelbahn ist nun einmal teuer� Ein Teufelskreis, der es auch schwierig macht, die bestehenden Sport- stätten überhaupt zu erhalten� Das ist mit der Situation vor 30, 40 Jahren nicht mehr zu vergleichen� Heutzutage wird die Anzahl der Spielerinnen und Spieler pro Spieltag reduziert, damit die Vereine überhaupt noch Mannschaften stellen können� Hinzu kommt, dass in Deutschland unterschied- liche Sportkegelarten gespielt werden� Das Schere-Kegeln, wie wir es praktizie- ren, wird außer bei uns nur in Nordrhein- Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Nie- dersachsen und Thüringen gespielt� In den anderen Bundesländern wird auf Asphalt Wir haben Schwie- rigkeiten, Sponsoren zu finden SaarSport >> 4 | 2024

gespielt� Das ist etwas ganz anderes� Im Norden wird sogar noch eine weitere Art gespielt, das Bohle-Kegeln� Ist es denkbar, im Saarland das Schere- Kegeln aufzugeben und zu einer ande- ren Art zu wechseln, um den Erhalt des Sportkegelns überhaupt langfristig zu sichern? Bölk: Nein, auf keinen Fall� Dafür ist jede Bahn-Art für sich einfach zu stark� Das Asphalt-Kegeln hat beispiels- weise eine riesige Strahlkraft in Bayern, die Mitgliederdichte des Bohle-Kegelns im Norden ist beeindruckend und mit NRW haben wir den mit Abstand mitglieder- stärksten Landesverband bei uns Schere- Keglern� Auch die Unterschiede im Spiel an sich sind dafür einfach zu groß� Ein guter Schere-Kegler kann auf einer Asphalt- Bahn in den meisten Fällen nichts ausrich- ten und umgekehrt� Da stehen sich zwei grundverschiedene Ansätze gegenüber� Ich sehe unsere Aufgabe an dieser Stelle eher darin, unsere sportlichen Erfolge wieder mehr ins Licht zu rücken, um viel- leicht auch wieder mehr Berichterstattung in den lokalen Medien zu erzeugen� Auch wenn das angesichts der Konkurrenz an- derer, öffentlichkeitswirksamer Sport- arten ein Kampf gegen Windmühlen ist� Wie geht es mit dem Standort Wustweiler weiter? Die dortige Kegelbahn ist ja dem Hochwasser nach dem Starkregenereig- nis an Pfingsten zum Opfer gefallen. Bölk: Wir sind dabei, dem Verein zu helfen� In meiner Antrittsrede habe ich angekündigt, dort ein Jugendleis- tungszentrum einzurichten� Saarlandweit zwei solcher Leistungsstützpunkte einzu- richten ist ein zentrales Ziel meiner Amts- zeit� Das geht nur an Standorten, wo Ver- eine aktiv gute Jugendarbeit machen, zertifizierte Trainer einsetzen und in der Nähe einer Sporthalle angesiedelt sind, wo über die kegelspezifischen hinaus auch weitere Trainingsinhalte angeboten wer- den können� Das ist in Neunkirchen und war in Wustweiler so, weshalb wir diese Standorte ausgewählt hatten� Dann pas- siert so etwas! Wir haben das große Glück, dass die Verantwortlichen vor Ort den Rückhalt der Lokalpolitik haben und dass der Wille besteht, die Sportstätte wieder- herzustellen� Das ist aber überhaupt nur möglich, weil es sich um eine städtische Anlage handelt und nicht etwa um eine pri- vate� In dem Fall wäre der Ofen sicher aus gewesen� Allein das Holz für eine Kegel- bahn kostet um die 30�000 Euro� In Neunkirchen, wo mit drei Clubs gespielt und herausragende Jugendarbeit geleis- tet wird, konnte die Sportstätte vor weni- gen Jahren mit starker Unterstützung des Innenministeriums auf Vordermann ge- bracht werden� Inwiefern könnte es auch Nachteile brin- gen, sich auf wenige traditionsreiche Standorte zu fokussieren? Bölk: Was das angeht, schwebt mir eine ähnliche Regelung wie bei- spielsweise beim Fußball vor� Dort können Spieler nicht einfach den Verein wechseln, es werden Ausbildungsentschädigungen gezahlt� So haben alle Beteiligten etwas davon, weil die besten Spieler bei den bes- ten Vereinen gefördert werden, aber die kleinen nach jahrelanger Arbeit nicht mit leeren Händen dastehen� Vielleicht muss man auch im Kegelsport eine heilige Kuh schlachten und eine Schutzgebühr einfüh- ren – gerade für den Jugendbereich� Welchen weiteren Herausforderungen müssen Sie sich mit Ihrem Verband kurz- und mittelfristig stellen? Bölk: Ich will nicht von Reformstau sprechen, das wäre etwas zu hoch gegriffen� Aber ich vergleiche die Lage unseres Verbandes gerne mit der aktuel- len politischen Lage in Deutschland: Auch hier gibt es einiges zu tun� Manches ist et- was antiquiert: Wir sind beispielsweise jetzt erst, also im Jahr 2024, dabei, auf ein digitales Passwesen umzustellen� In ande- ren Sportarten gibt es das schon seit einer gefühlten Ewigkeit� Man muss auch ehrlich sagen: Auf verbandsübergreifenden Tref- fen bin ich mit 55 Jahren stets der Jüngs- te� Die Diskussionen, die dort geführt wer- den, sind ein Stück weit aus der Zeit gefallen� Aber diese und ähnliche Proble- me im Ehrenamt gibt es auch in anderen Sportarten� Wir haben zudem aber auch #interview53 Schwierigkeiten, Sponsoren zu finden – beispielsweise für Trikotwerbung� Das fällt Fußballvereinen wesentlich leichter� Die haben auch mehr Möglichkeiten, für Ein- nahmen zu sorgen – nur mal den klassi- schen Rostwurstverkauf bei Heimspielen genannt� So etwas gibt es im Kegeln nicht� Also gehört zu meinen Zielen auch, die Ver- marktung unserer Sportart im Saarland voranzutreiben� Aber: eins nach dem an- dern� Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut� Nun haben Sie ja auch in Ihrem beruf- lichen und privaten Alltag viel zu tun. Wie kam es dazu, dass Sie sich darüber hin- aus auch der Aufgabe im Keglerverband widmen wollten? Bölk Im Moment kriege ich das al- les ganz gut unter einen Hut� Das liegt aber auch daran, dass ich ein junges, engagiertes Team um mich herum habe, das mir einige Aufgaben abnimmt� Meine berufliche Tätigkeit kommt mir dahinge- hend entgegen� Ich bin seit vielen Jahren für mein Personal verantwortlich und ent- sprechend ausgebildet� Da lässt sich so manches ganz gut organisieren� Vielen Dank für das Gespräch, Herr Bölk. 4 | 2024 << SaarSport

#leichtathletik 55 Blick auf die saarländische Laufszene mit SLB-Laufwart Andreas Jahn TEXT: DAVID BENEDYCZUK FOTOS: FUNK, WIECK (2), VERANSTALTER Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Laufsportbegeisterten deutlich erhöht – das ist zumindest der Eindruck, der sich dem aufmerk- samen Beobachter der hiesigen Laufszene aufdrängt: „Allein entlang der Saar laufen anhand meiner Beobachtun- gen inzwischen viel mehr Leute als noch vor der Pandemie� Im Vergleich zu Zeiten vor Corona sind das jetzt Massen“, sagt Andreas Jahn, der Laufwart des Saar- ländischen Leichtathletik Bundes (SLB)� Den Lauf-Wettkämpfen im Saarland – im laufenden Jahr waren insgesamt 65 Ver- anstaltungen angesetzt – komme dieser „Boom“ im privaten Bereich aber nicht un- bedingt zugute: „Es sind viele Menschen während Corona auf den Geschmack ge- kommen, aber die nehmen eben nicht zwangsläufig an Wettkämpfen teil“, erklärt Jahn� Um zu laufen, braucht man auch nicht mehr unbedingt einen Verein: Das ist eine Erkenntnis, die der Laufsportinteres- sierte während Corona verstärkt erfahren und auch verinnerlicht hat� Stattdessen verabredet man sich heutzutage vermehrt über die sozialen Medien� Trailläufe sind deutlich auf dem Vormarsch Auf der anderen Seite hat sich die krasse Negativentwicklung bei Laufevents im Zusammenhang mit Corona inzwischen deutlich entspannt� Waren es im Jahr 2022 insgesamt 18�912 Läufer, die an Veranstal- tungen teilnahmen, ermittelte der SLB für das Jahr 2023 eine Zahl von 19�980 gebüh- renpflichtigen „Finishern“, also Läufern, die für ihre Teilnahme am Lauf bezahlt haben und das Rennen dann auch tatsäch- lich beendeten� Dazu geselle sich mit Blick auf die Gesamtstatistik noch eine Zahl an Läufern, „für die keine Finisher-Gebühren erhoben werden, wie Kinder und Jugend- liche oder Teilnehmer an Freundschafts- oder Spendenläufen“, erläutert Jahn� Dieser Wert wurde bisher nicht offiziell erfasst, der SLB-Laufwart schätzt anhand seiner langen Erfahrung aber, dass sich der Gesamtwert unter Hinzunahme dieser Läufe schlussendlich bei 25�000 Läuferin- nen und Läufern bewegen werde: „Daran sieht man, dass sich die Situation insge- samt weiter erholt hat“, so Jahn� Vor der Pandemie waren die Zahlen den- noch deutlich höher: 2019 waren 32�936 Läufer bei insgesamt 90 Laufveranstal- tungen unterwegs, wobei dazu auch zehn Etappen des Saarlandlaufs gehörten, die keine festen Veranstaltungen dar- stellen� Mit Corona kam es daraufhin zum Komplett-Einbruch� Ab März 2020 war für längere Zeit alles dicht, 6097 Läufer wurden in dem Jahr gezählt� 2021 fanden trotz Corona-Auflagen 33 Läufe mit 6390 Teilnehmern statt, 47 fielen aus. Im Jahr 2022 waren rund 90 Veranstaltungen an- gemeldet, von denen 72 stattfanden� Im Vorjahr fielen von 69 angesetzten Lauf- Events sieben aus, darunter der Saar- louiser Altstadtlauf des LAC Saarlouis, der aus organisatorischen Gründen abgesagt werden musste� Es gebe laut Jahn „immer häufiger zu hohe Sicherheitsauflagen, die für die Vereine nicht umzusetzen sind“� Ansonsten fielen die Läufe wegen zu ge- ringer Teilnehmerzahlen oder fehlender Helfer aus� In diesem Jahr gab es bislang erst eine Absage: Wegen der Hochwasser- Katastrophe musste der für den 25� Mai angesetzte 21� Saarbrücker Frauenlauf entlang der Saar ausfallen� Neben dem verstärkten Laufen im pri- vaten Bereich gibt es auch in Bezug auf die Art der Läufe erkennbare neue Ten- denzen� „Das Publikum, das beim klassi- schen Volkslauf auf Bestzeit orientiert antritt, nimmt schon seit Jahren ab“, weiß Andreas Jahn� Stattdessen stelle sich im- mer häufiger die Frage: „Leistungslaufen oder doch eher Genusslaufen?“ Sport- licher Ehrgeiz gegen Eventisierung, also den Besuch außergewöhnlicher Veran- staltungen mit Ereignischarakter� Ein Bei- spiel für Letzteres ist der Karstadt Park- haus-Run des LAZ Saarbrücken, der am 6. Oktober stattfinden soll. „Das sind sol- che neuen Läufe, die eher ein jüngeres Publikum und verstärkt Nutzer der sozia- len Medien anspricht“, sagt Jahn: „Für die klassischen Volksläufer, die es natürlich auch noch gibt, ist das wahrscheinlich we- niger ansprechend�“ Darüber hinaus sind aus Sicht des SLB-Laufwarts die soge- nannten Trailläufe, also Veranstaltungen abseits von asphaltiertem Untergrund, „deutlich auf dem Vormarsch� Spätestens seit sich mit dem HartfüsslerTrail ein Ver- ein sehr darauf spezialisiert hat, nimmt die Trail-Geschichte richtig Fahrt auf“, sagt Jahn� Insgesamt ist das Laufangebot im Saarland nach wie vor vielfältig� /// Firmenlauf in Saarbrücken 4 | 2024 << SaarSport

#interview 56 „Sport hat eine wahnsinnig große Bedeutung für unsere Gemeinde“ In der Gemeinde Eppelborn entsteht gerade für rund 400.000 Euro ein Mehrgenerationenspielplatz. Was das genau bedeutet und wie „seine“ Gemeinde sportlich aufgestellt ist, verrät Bürgermeister Dr. Andreas Feld im Interview. INTERVIEW: PHILIPP SEMMLER H err Dr. Feld, der Sommer ist da – und damit auch die Zeit, in der draußen Sport getrieben wird. Auf welche Sportveranstaltun- gen können sich die Menschen in Ihrer Gemeinde denn in den kommenden Monaten freuen? Dr. Andreas Feld: Die meisten großen Sportveranstaltungen in unserer Gemeinde liegen für die- ses Jahr bereits hinter uns, wie zum Bei- spiel der beliebte Saarland Mittelpunktlauf im Ortsteil Habach, bei dem zahlreiche Einzelläufer und auch Gruppen aus dem ganzen Saarland die Fünf-Kilometer-Stre- cke rund um den geometrischen Mittel- punkt des Saarlandes laufen� Nicht nur im Hochsommer finden zahlreiche Sportver- anstaltungen in der Gemeinde statt, das ganze Jahr über bietet Eppelborn viele sportliche Highlights� So zum Beispiel die Saarlandmeisterschaften im Ringen oder den bundesweit beliebten Tanzwettbewerb „Dance4Fans“, der jährlich im big Eppel stattfindet und Tänzerinnen und Tänzer SaarSport >> 4 | 2024

aus ganz Deutschland anzieht� Wir sind, was Sportstätten und Veranstaltungsorte angeht, sehr gut aufgestellt und Eppelborn ist zudem durch seine zentrale Lage mitten im Saarland gern gewählter Austragungs- ort für diverse sportliche Veranstaltungen� Worauf sich die Menschen in unserer Ge- meinde über den gesamten Sommer hin- weg aber freuen durften und dürfen, sind die zahlreiche Hobbyturniere, ausgerichtet von unseren Vereinen, bei denen der Spaß und die Gemeinschaft im Vordergrund ste- hen� Dazu gehören zum Beispiel Events wie „Unser Dorf spielt Handball“, der „Illtal- 5-Kampf“, der proWin Supercup im 7-Me- ter-Schießen und der „Gemeinde-Boule- Cup“� Auch die Trendsportart „Sackloch“ erfreut sich großer Beliebtheit und wird in fast jedem Ortsteil mit einem Hobbyturnier gefeiert� Diese kleineren, niedrigschwelli- gen Veranstaltungen sind es, die die Men- schen zusammenbringen und unsere Ge- meinschaft stärken� Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zum Sport? Treiben Sie selbst Sport? Welche Sportarten interessieren Sie am meisten und welche Sportveranstaltungen be- suchen Sie? Dr. Feld: Früher habe ich lange Jahre Fußball gespielt und bin viel gelaufen� Wann immer es die Zeit heute zu- lässt, bin ich gerne mit dem Rad unter- wegs� Besonders im Urlaub an der Nordsee nutzen meine Familie und ich fast aus- schließlich das Fahrrad und schwimmen viel� Im Winter zieht es uns in die Berge, wo ich meiner Begeisterung fürs Skifahren nach- gehe, die ich bereits seit meiner Kindheit habe� Ich bin zwar Mitglied im Fitness- studio, nutze die Zeit zum Sporttreiben dann aber doch lieber draußen an der fri- schen Luft� Mittelpunktlauf Habach 2023: Auch Bürgermeister Andreas Feld (Mitte) läuft jedes Jahr die 5 Kilometer rund um den geometrischen Mittelpunkt des Saarlandes. Als Zuschauer unterstütze ich regelmäßig die vielen Sportveranstaltungen in Ep- pelborn� Die Mühen und das Engagement unserer Vereine bei der Organisation dieser Events schätze ich sehr und bin oft vor Ort, um sie anzufeuern und zu unter- stützen� Gibt es derzeit konkrete Projekte im Be- reich Sport, die die Gemeinde gerade um- setzt oder plant? „Mehrgenerationenspielplätze Dr. Feld: Ja, in der Tat: Eppelborn wird bald einen Mehrgenerationen- spielplatz auf dem alten Sportplatz hinter der Gemeinschaftsschule bekommen! Mit diesem Projekt haben wir uns im Wettbe- werb im Olympia-Jahr 2024“ um Förderung bewor- ben und kürzlich die Zusage für die Finan- zierung erhalten� Der Mehrgenerationenspielplatz wird eine Vielzahl von Aktivitäten ermöglichen� Er umfasst eine 4x100-Meter-Laufbahn, eine Kugelstoßanlage, eine Sprunggrube, ein Multifunktionsfeld, Teqball-Platten, Out- door-Tischtennisplatten, einen Bouleplatz, ein Beachvolleyballfeld, einen temporären Bogenschießplatz, eine Pumptrack und einen Geschicklichkeitsparcours� Rund 400�000 Euro werden in die Um- funktionierung des zuvor brachliegenden Sportplatzes investiert� Um den Mehrge- nerationenplatz für so viele Menschen wie möglich attraktiv zu machen, haben wir zwei Beteiligungsrunden durchgeführt, in denen Vereine, Organisationen und Inte- ressierte ihre Ideen und Wünsche äußern konnten� Viele Ideen aus der Bevölkerung sind in die Planung mit eingeflossen. Wir hoffen, noch in diesem Jahr mit den ers- ten Maßnahmen beginnen zu können, und freuen uns darauf, den Platz in einen le- bendigen Treffpunkt für Bewegung, Spiel und Begegnung zu verwandeln� Welche Bedeutung hat Ihrer Meinung nach der Sport für eine eher kleinere Ge- meinde wie Eppelborn? Wie wichtig sind die zahlreichen sporttreibenden Vereine Ihrer Meinung nach? Dr. Feld: Sport hat eine wahnsinnig große Bedeutung für unsere Ge- meinde� Er bringt die Menschen zusammen und fördert den Gemeinschaftssinn� Nicht umsonst kommt das Wort „Verein“ von „vereinen“� Unsere Vereine sind das Herz- stück des gesellschaftlichen Lebens in Eppelborn� Nicht immer steht für sie aus- schließlich der sportliche Erfolg an erster Stelle, denn viele von ihnen bieten neben sportlicher Betätigung auch zahlreiche Feste und Veranstaltungen für die einzel- nen Dorfgemeinschaften an� Solche Aktio- nen stärken das Zusammengehörigkeits- gefühl und schaffen Begegnungsräume für Jung und Alt� Das ist unheimlich wich- tig in einer zunehmend individualisierten Gesellschaft� 4 | 2024 << SaarSport l n r o b e p p E e d n i e m e G : s o t o F > >

Andreas Feld unter- stützt die Mann- schaften des FV Eppelborn und des FC Hertha Wiesbach beim Hallenmasters in der Saarlandhalle. Die Fußballer des FV Eppelborn haben sich gerade in einem spannenden Titel- rennen gegen den – ebenfalls in Ihrer Gemeinde ansässigen – FC Hertha Wies- bach durchgesetzt und sich damit die Meisterschaft in der Saarlandliga und den Aufstieg in die Oberliga gesichert. Die Volleyballer des TV Wiesbach sind ein paar Wochen zuvor in die Regional- liga aufgestiegen. Wie haben Sie dies verfolgt und wie sehr freuen Sie sich, dass die Gemeinde künftig mit diesen Vereinen überregional vertreten ist? Dr. Feld: Als Bürgermeister habe ich das Titelrennen unserer beiden Saarlandligisten natürlich gespannt ver- folgt� Es macht mich sehr stolz, dass die Topfavoriten beide aus unserer Gemeinde kommen� Leider hat es für die Hertha Wiesbach am Ende nach einer, ich formu- liere möglichst sachlich, unglücklichen Dreierqualifikation um den letzten Platz in der Oberliga nicht gereicht� Ich hätte mich sehr über zwei Lokalderbys in der Oberliga hier daheim gefreut� Als Mitglied im Vor- stand des „Club der Freunde“ des FV Eppel- born freue ich mich aber sehr für die Jungs in Rot-Weiß und auf die kommende Saison� Der Aufstieg der Volleyballer des TV Wies- bach in die Regionalliga ist ebenfalls ein riesiger Erfolg� Obwohl ich beim entschei- denden Spiel in Boppard nicht dabei sein konnte, habe ich gehört, dass die Stim- mung fantastisch war� Solche Erfolge sind großartige Aushängeschilder für unsere Gemeinde und wecken den Lokalpatrio- tismus in uns allen� Es ist schön zu sehen, wie unsere Heimat auch überregional An- erkennung findet. Neben dem FV Eppelborn und dem FC Hertha Wiesbach, der auch jahrelang Oberligist war, sowie dem TV Wiesbach: Welche anderen Vereine oder Sportler aus Ihrer Gemeinde sind derzeit noch sportliche Aushängeschilder? Dr. Feld: Ein herausragendes sportliches Aushängeschild ist die sehbehinderte Athletin Sally Lei- dinger aus Dirmingen� Sie durfte sich 2022 bei den internationalen Deutschen Meister- im Para-Langlauf und Para- schaften Biathlon über insgesamt drei Bronze- medaillen freuen� Solche Erfolge sind ins- pirierend und zeigen, welche Talente in un- serer Gemeinde schlummern� l n r o b e p p E e d n i e m e G : s o t o F > > SaarSport >>4 | 2024 Als Mitglied im „Club der Freunde“ des FV Eppelborn feierte Bürgermeister Andreas Feld natürlich auch den Meistertitel und den Aufstieg des FVE in die Oberliga.

Durch welche Maßnahmen unterstützt die Gemeinde Eppelborn den Vereins-, aber auch den Individualsport? Dr. Feld: Wir wissen, wie wichtig eine lebendige Vereinslandschaft für unsere Gemeinschaft ist� Deshalb ha- ben wir einen „Vereinslotsen“ im Rathaus installiert, der den Vereinsvertretern mit Rat und Tat zur Seite steht� Ob Fördermög- lichkeiten oder Hilfe bei der Vernetzung – wir unterstützen unsere Vereine nach allen Kräften� Außerdem veranstalten wir regel- mäßig Informationsveranstaltungen zu wichtigen Themen wie Satzungsgestal- tung oder Social Media für den Verein� Ich selbst bin Mitglied in vielen Vereinen und weiß, wie schwer es sein kann, Nach- wuchs zu finden. Daher möchten wir ein Netzwerk schaffen, das den Austausch und die gegenseitige Unterstützung der Vereine fördert� Eine Vereinsdatenbank und ein Newsletter erleichtern die Kom- munikation und informieren über wichtige Neuerungen und Fördermöglichkeiten� Auch finanziell unterstützen wir unsere Vereine großzügig und investieren fort- während in die Sportinfrastruktur� In den letzten Jahren haben wir zahlreiche Ver- einsheime und Sporteinrichtungen saniert oder Neubauten mitfinanziert. Wir schaf- fen damit die Voraussetzungen, dass sich unsere Vereine auf das Wesentliche kon- zentrieren können: sportliche Erfolge und den Spaß an ihrem Hobby� Welche Sportstätten können von den Menschen in Ihrer Gemeinde genutzt werden? Wo sehen Sie Eppelborn in die- sem Bereich gut aufgestellt – und wo se- hen Sie noch Verbesserungsbedarf? Dr. Feld: In Eppelborn stehen den Menschen viele Hallen sowie ein Schwimmbad zur Verfügung� Das Hellbergbad wird aktuell für rund 1�2 Millio- nen Euro umfassend saniert und steht den Besucherinnen und Besuchern voraus- sichtlich Mitte September wieder zur Ver- fügung� Vor allem die daran anschließende Hellberghalle, die ebenfalls über die Som- merferien saniert wird, wird neben dem allgemeinen Trainingsbetrieb und dem Schulsport auch gerne für große Sportver- anstaltungen genutzt� Daneben bieten das Kultur- und Kongress- zentrum big Eppel in der Ortsmitte, die Hirschberghalle in Bubach-Calmesweiler, das Bürgerhaus in Habach, die Borrwies- halle in Dirmingen sowie die Turnhalle in Humes und die Wiesbachhalle den Ver- einen und ihren Mitgliedern zahlreiche Möglichkeiten, ihrem Sport nachzugehen� Beliebt ist auch der Spiegelsaal im Unter- geschoss der St� Sebastianhalle in Eppel- born, der wegen der Spiegelfront vor allem von den zahlreichen Tanzgruppen in unse- rer Gemeinde sehr gerne genutzt wird� Im Outdoor-Bereich sind es natürlich vor allem die vereinseigenen Sportanlagen wie die Fußballstadien, die Tennis-, Beach- volleyball- oder Schießanlagen, die zur Verfügung stehen� Im vergangenen Winter ist hier aber eine neue Outdoor-Sport-Mög- lichkeit dazugekommen� Mit Mitteln aus dem GAK-Regionalbudget der LEADER- Region SaarMitte⁸ haben wir eine Calis- thenics Sportanlage geschaffen, die für jedermann zugänglich ist� Die nagelneue Sportanlage bietet mit insgesamt vier Stationen – eine Aufwärmstation und drei Trainingsgeräte – die Möglichkeit für ein vielseitiges Training� An jeder Station be- findet sich eine Stele, auf der eine Vielzahl von Übungen abgebildet ist� Die Info-Stele erklärt zunächst die Trainingssystematik, während an der Aufwärmstation acht Auf- wärmübungen angezeigt werden, die den Die neue Calisthenics Sportanlage in Eppel- born wird von vielen Freizeitsportlern gerne genutzt. textlich illustriert, Kreislauf in Schwung bringen sollen� An den drei Trainingsgeräten - Body Board, Minibarren und Kombi-Station - sind ins- gesamt 40 Übungen zur Steigerung von Kraftausdauer und Muskelaufbau auf den dazugehörigen Infotafeln abgebildet� Auf allen Infotafeln sind die möglichen Be- wegungsabläufe in Deutsch und Englisch beschrieben und über einen QR-Code auch als kurzes Video abrufbar� Der Mehrgenerationenspielplatz in Eppelborn, mit einer breiten Palette an sportlichen Aktivitäten, wird das Outdoor- Sport-Angebot nochmals erweitern� Auch wenn wir, was unsere Sportinfra- struktur angeht, sehr gut aufgestellt sind, gibt es natürlich immer Raum für Verbes- serungen� So mussten wir leider vor eini- ger Zeit den Pfarrsaal in Humes, der von den dortigen Vereinen zu Trainings- und Veranstaltungszwecken genutzt wurde, aufgrund statistischer Mängel sperren� Die Idee die Schulturnhalle in Humes in eine Mehrzweckhalle umzufunktionieren, um dort auch Veranstaltungen durchfüh- ren zu können, scheiterte bislang an man- gelnder finanzieller Unterstützung. Leider sind Kommunen wie Eppelborn kaum mehr in der Lage, ausschließlich mit eigenen fi- nanziellen Mitteln solche Großprojekte für unsere Sportinfrastruktur zu stemmen, und sind auf Fördermittel von Bund und Land angewiesen� /// 4 | 2024 << SaarSport l n r o b e p p E e d n i e m e G : o t o F > >

60 #lsvs aus- und fortbildung D u engagierst dich in deinem Ver- ein und möchtest Sicherheit darin gewinnen, wie du mit den verschie- denen Herausforderungen umgehen kannst? Dann ist die Vereinsmanager C Ausbildung (DOSB-lizenziert) genau das richtige für dich! Die Pflichtmodule (90 LE): Die Ausbildung zum Vereinsmanager C ist für Mitarbeiter*innen in Verbands-, Vereins- und Abteilungsvorständen gedacht. Schwerpunkte der praxisnahen Ausbil- dung sind die Bereiche: • Methoden und Hilfsmittel in der Vorstands- Hier erfährst du beispielsweise, wie du mit Kon- flikten innerhalb des Vorstands umgehen kannst, aber auch, wie du effektiv und strukturiert Auf- gaben an mehrere Personen delegieren kannst. Selbstverständlich kommen auch rechtliche The- men nicht zu kurz, die durch den Austausch in der Gruppe spannend und praktisch gestaltet sind. Zusammen mit den anderen Teilnehmenden und den erfahrenen Referenten*innen lernst du nicht nur, wie du deinen Verein voranbringst, sondern baust auch deine persönlichen Kompetenzen ge- zielt aus. Wer die VMC-Lizenz erwerben möchte, muss laut DOSB-Richtlinien insgesamt 120 Lerneinheiten (1 LE = 45 Minuten) absolvieren. Diese gliedern sich insgesamt 90 Lerneinheiten sowie 30 Lerneinheiten an Wahlmodulen. in sechs Pflichtmodule mit arbeit • Selbstmanagement (u. a. Zeitmanagement, Stressbewältigung) und Mitarbeiterführung (Motivation, Delegation) • Marketing und Öffentlichkeitsarbeit (Wie prä- sentiere ich den Verein nach innen und außen am besten?) • Finanzen und Steuern (Auf was muss ich alles bei der Buchhaltung achten? Welche Steuern muss ich zahlen? Wie stelle ich Spenden- bescheinigungen aus?) • Versicherung und Recht (Welche Versicherun- gen brauchen wir? Welche Haftungsrisiken haben der Verein und ich persönlich?) • Vereinsentwicklung • Entwicklungen der Gesellschaft und Bedarfs- analyse, Entwicklung von Zukunftskonzepten für den eigenen Verein • und andere interessante Themen SaarSport >> 4 | 2024 Die Wahlmodule (30 LE) bieten spannende Möglichkeiten: Ob digitales Vereinsmanagement, Konfliktmanagement, Sportentwicklung und -för- derung oder vertiefte Einblicke ins Vereinsrecht – hier können sich die Teilnehmenden ganz nach ihren Interessen und den Bedürfnissen ihres Ver- eins weiterbilden. Das Beste daran? Die Gestaltung der Wahlmodule ermöglichen es den Teilnehmenden, die Lernein- heiten zeitlich und inhaltlich an ihre persönlichen und die individuellen Anforderungen ihres Vereins anzupassen. So lässt sich die Ausbildung optimal in den Alltag integrieren, und man erwirbt gleich- zeitig alle notwendigen Kompetenzen, um die Ver- einstätigkeiten effektiv und effizient zu meistern. Durch die Vereinsmanager C Ausbildung kann man Ehrenamt, Beruf oder Ausbildung besser unter einen Hut bringen. Kosten der Gesamtausbildung: 350,00 Euro . . m o c e b o d a k c o t s - n n A e i l s e L : o t o F > > Fit fürs Ehrenamt: Die aktive Vereinsmanager C-Lizenz

#lsvs aus- und fortbildung 61 JUNI BIS DEZEMBER 2024 AUS- UND FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN 2423 So arbeitet der Vereinsvorstand professionell Termin: 31.08.2024. Referent*in: Patrick Nessler. Kosten: 35,00 € 2416.3 Spendenbriefe schreiben, die wirken! Termin: 07.09.2024. Referent*in: Sabine Rathmann. Kosten: 20,00 € 2416.4 Beantragung von Fördergeldern Termin: 07.09.2024. Referent*in: Sabine Rathmann. Kosten: 20,00 € 2433 Erfolgreiche Kommunikation in Training, Wettkampf und in schwierigen Gesprächen Termin: 07.09.2024. Referent*in: Dr. Martina Reske. Kosten: 69,00 € 2421 Sportversicherung ARAG Termin: 11.09.2024. Referent*in: Johann Jost Schäfer. Kosten: 0,00 € 2430.2 Mentaltraining für Sportler und Trainer - Grundkurs Termin: 14.09.2024. Referent*in: Clemens Maria Mohr. Kosten: 85,00 € 2431.2 Mentaltraining für Sportler und Trainer - Aufbaukurs I Termin: 15.09.2024. Referent*in: Clemens Maria Mohr. Kosten: 85,00 € 2455 Fit für Vielfalt – Sport mit Menschen mit geistiger Behinderung in Theorie und Praxis Termin: 21.09.2024. Referent*in: Nina Hagedorn (Special Olympics Deutschland). Kosten: 20,00 € 2464.1 Grundlagenausbildung Termin: 14./15.+21./22.09.2024. Referent*in: Lehrteam Grundlagenausbildung. Kosten: 75,00 € 2424 Wie bleibt mein Verein gemeinnützig? Termin: 05.10.2024. Referent*in: Patrick Nessler. Kosten: 35,00 € 2401 Vereinsmanager C Ausbildung - Pflichtmodul Methoden und Hilfsmittel in der Vorstandsarbeit Termin: 05./06.10.2024. Referent*in: Hans Jürgen Schmidt. Kosten: 75,00 € 2465.1 Grundlagenausbildung Termin: 05./06.+12./13.10.2024. Referent*in: Lehrteam Grundlagenausbildung. Kosten: 75,00 € 2416.2 Fundraising für Vereine - Von der Fundraising-Strategie zum Fundraising- Konzept Termin: 02.11.2024. Referent*in: Sabine Rathmann. Kosten: 35,00 € Mehr Informationen und Anmeldung zu allen Terminen auf https://www.lsvs.de/ bildungsportal/fortbildung Sie wünschen nähere Informationen zum Aus- und Fortbildungsprogramm des LSVS? Dann wenden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail an das Team Fortbildung, das Sie gerne berät. Landessportverband für das Saarland, Referat Aus- und Fortbildung, Hermann-Neuberger-Straße 4, 66123 Saarbrücken, Telefon: 0681 - 3879 - 382 (Inka Monz) oder - 378 (Estelle Vortkamp) E-Mail: bildung@lsvs.de 2440.2 Fit für die Vielfalt Termin: 09.11.24. Referent*in: Andrea Becker. Kosten: kostenfrei 2402 Vereinsmanager C Ausbildung - Pflichtmodul Selbstmanagement Termin: 09./10.11.2024. Referent*in: Clemens Maria Mohr. Kosten: 75,00 € 2403 Vereinsmanager C Ausbildung - Pflichtmodul Recht Termin: 16.11.24. Referent*in: Luigi Greco. Kosten: 45,00 € 2404 Vereinsmanager C Ausbildung - Pflichtmodul Vereinsentwicklung Termin: 17.11.24. Referent*in: Hans Jürgen Schmidt. Kosten: 45,00 € 2466.1 Grundlagenausbildung Termin: 16./17.+23./24.11.2024. Referent*in: Lehrteam Grundlagenausbildung. Kosten: 75,00 € 2450 Mitglieder im Alter von 14 bis 23 Jahren – Gewinnung, Bindung, Einbindung im Sportverein Termin: 07.10.2024–30.11.2024 . Referent*in: Sarah Vogel, DOSB Führungsakademie. Kosten: kostenfrei 2405 Vereinsmanager C Ausbildung - Pflicht- modul Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Termin: 07./08.12.2024. Referent*in: Anja Felden. Kosten: 75,00 € 4 | 2024 << SaarSport

62 #partner „TU GUTES UND SPRICH DARÜBER!“ Vereine leisten Herausragendes für unsere Gesellschaft, aber oft- mals sind ihre Angebote nur den Insidern bekannt. Genau hier kann die BSA-Akademie Abhilfe schaffen. Denn dort können Vereine und Verbände ihre Ehrenamtlichen und Mitglieder mit viel- seitigen Lehrgängen fördern – persön- lich und für den gesamten Verein, zum Beispiel mit einer Weiterbildung im Be- reich Social Media. Mit dem richtigen di- gitalen Content erfahren auch mehr Men- schen, was sie bereits alles Gutes tun. Zudem können Vereine als Arbeitgeber auftreten und als solche in die Ausbil- dung von dual Studierenden investieren. Hier bietet sich unter anderem der duale Studiengang Bachelor of Arts Sportöko- nomie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanage- ment (DHfPG) an. „Digital Content Creator“ an der BSA-Akademie Durch einen vermehrten Einsatz von digi- talem Content ist es für Ihren Verein mög- lich, neue Mitglieder zu finden, aber auch jenseits der bereits erprobten Wege Ihre bestehenden Mitglieder zu binden und auf dem Laufenden zu halten� Trauen Sie sich! Das Erstellen von digitalem Content kann sich nicht nur auszahlen, sondern auch Freude bereiten, denn letztlich ist der Be- richt über das schöne Sommerfest oder die geplante Freizeit für Sie selbst eine gute Möglichkeit, stolz zurückzublicken bzw� die eigene Vorfreude zu teilen� Die Basisqualifikation im Bereich Social Media vermittelt den Teilnehmenden u� a� folgende Inhalte: • Datenschutz • von der Idee zur Projektbeschreibung • Social-Media-Algorithmen • Bilder/Videos für Social-Media-Kanäle Die aufgezählten Inhalte werden sechs Ka- tegorien zugeordnet, dazu gehören u� a�: „Veröffentlichung und Vertrieb von digita- lem Content“, „Rechtliche Rahmenbedin- gungen“ und „Aufnahme – Aufzeichnung – Shooting“� Die Dauer dieser Weiterbildung beläuft sich auf drei Monate mit drei Tagen Prä- senzphase; die Prüfungsleistung wird in Form einer Präsentation erbracht� Für größere Vereine kann sich auch die Weiterbildung „Online-Marketing-Mana- ger/in“ eignen� Für eine persönliche Beratung zu beiden Angeboten und dem vielfältigen Reper- toire der BSA-Akademie, beispielsweise der Basisqualifikation „Fitnesstrainer/ in-B-Lizenz“, berät Sie gern das Team des Service-Centers unter der Telefonnum- mer: +49 681 6855 143� Mit dem Sportökonomie-Studium auf Expertise setzen Der duale Bachelor-Studiengang Sport- ökonomie qualifiziert Absolventinnen und Absolventen für verschiedene Einsatz- felder in Vereinen oder Verbänden� Durch die enge Einbindung in den Verein als Aus- bildungsbetrieb können die Studierenden das erlernte Wissen auch direkt praktisch umsetzen, wodurch ein Mehrwert für bei- de Seiten entsteht� Denn als Ausbildungs- betrieb profitiert man von aktuellen wis- senschaftlichen Kenntnissen, welche die Studierenden einbringen� Diese erlernen beispielsweise Kompetenzen in den Be- reichen Ökonomie, Sportmanagement sowie Trainingswissenschaft, insbeson- dere werden Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt, die sowohl im Breitensport als auch im Vereins- und Verbandswesen ge- braucht werden� Eine Beratung bzw� weitergehende Infor- mationen bietet der Career Service der DHfPG telefonisch oder per WhatsApp unter +49 681 6855 580 an� Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.dhfpg-bsa.de Instagram @ bsa_akademie Instagram @ dhfpg Ihre starken Partner für Studium und Weiterbildung! Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement University of Applied Sciences BSA-Akademie Prävention, Fitness, Gesundheit School for Health Management dhfpg-bsa.de SaarSport >> 4 | 2024

6 A R AG . Auf i n s L e b e n . Sicher im Spiel – mit der Nichtmitglieder- Versicherung Neue Mitglieder bringen Ihren Verein nach vorn. Begeistern Sie potenzielle Verstärkung für Ihre Aktivitäten. Ob Übungsstunden auf Probe, Kursangebote oder Lauftreffs: Unsere speziell entwickelte Zusatzversicherung schützt sämt- liche Nichtmitglieder, die aktiv an Ihren Sportveranstaltungen teilnehmen. Genauso wie Ihre Vereinsmitglieder. Mit Haftpf licht, Unfall- und Rechtsschutz. Und das sogar auf dem Rückweg. Willkommen im Team! Mehr Infos unter www.ARAG-Sport.de