#bildung & gesellschaft35 D Der Sport in Deutschland steht für Respekt, Fairness und Viel- falt. Der LSVS setzt sich dafür ein, diese Werte auch in der Praxis zu leben, und startete die Initiative „LSVS offen und vielfältig“ (siehe Infokasten). Vor diesem Hintergrund freuen wir uns da- rüber, dass sich einige LSVS-Mitarbeiterinnen und -Mitabeiter dazu bereit erklärten, mit uns darüber zu sprechen, was Vielfalt im Sport und Viel- falt beim LSVS für sie bedeuten. In der aktuellen Ausgabe teilen Jürgen Lässig und Nick Werner aus der Kommunikationsabteilung ihre Ansichten mit uns. Lieber Jürgen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, um mit uns über das Thema Vielfalt zu sprechen. Steigen wir doch gleich mit der ersten Frage ein: Was denkst du über den Satz „Im Sport geht es nicht um Unterschiede, sondern um Leis- tung, Anerkennung und Fair Play“? Jürgen Lässig: Der Satz trifft es meiner Meinung nach genau auf den Punkt. Man sieht das schon bei den kleinsten Sportlerinnen und Sportlern. Kinder wollen sich messen und die Anerkennung kommt dann auf- grund ihrer Leistung oder aufgrund ihres Fair Plays. Besonders im Jugend- bereich ist Fair Play ein wichtiger Wert, denn einige Wettkämpfe laufen dort auch mal komplett ohne Schiedsrichter*innen ab. So lernen die Kinder schon früh, fair zu gewinnen, aber auch zu verlieren. Ich glaube, das ist eine der wich- tigsten Eigenschaften, die man im Sport vermitteln kann, und das bringt auch viel für die persönliche Entwicklung mit sich.“ Wenn du an den SPORTCAMPUS SAAR denkst, glaubst du, dass das ein Ort ist, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können? Lässig: Ja, ich denke, dass besonders der SPORTCAMPUS SAAR ein Ort ist, an dem sich alle Menschen egal welcher Leistungsstärke, wel- chen Geschlechts, welcher Herkunft oder sonstigen Parametern sehr wohl- fühlen. Der Sport ist hier beheimatet. Wir leben den Sport, auch die Werte des Sports und der Sport kennt eigentlich keine Grenzen und Unterschiede. Du arbeitest ja schon seit vielen Jahren beim LSVS und somit auch hier auf dem Gelände. Hast du das Gefühl, dass sich die Vielfaltskultur in den letzten Jahren verändert hat? Lässig: Ich denke, dass wir uns hier als LSVS in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt haben. Die Vielfaltskultur und die Offenheit haben sich positiv verändert. Wir sind sehr glücklich, dass wir auch, was die Mitarbeiter*innen angeht, mittlerweile interkulturell aufgestellt sind. Auch durch die ganzen Projekte, die jetzt hier in der Abteilung Sportheimat angesie- delt sind, rücken Themen wie Integration, Antidiskriminierung und Inklusion stärker in den Fokus. Trotzdem denke ich, dass in der Zukunft natürlich noch Potenzial nach oben ist und wir uns weiter verbessern können. Zum Beispiel in unserer Willkommenskultur oder beim Blick auf die Olympischen Spiele 2024. Die Auslastung ist durch die Ausrichtung der zahlreichen Pre-Camps so hoch wie nie und die internationalen Gäste bringen natürlich alle ihre individuellen Bedürfnisse mit, was die Trainingsstätten, die Verpflegung oder die Bereit- stellung von mehrsprachigen Informationen angeht. Ich bin mir sicher, dass hier noch die eine oder andere Herausforderung auf uns zukommen wird, aber auch, dass wir sie bewältigen und für die Zukunft daraus lernen werden. S V S L : s o t o F > > Jürgen Lässig Nick, auch vielen Dank an dich, dass du mit uns über das Thema Vielfalt sprichst und bereit bist, deine Ansicht dazu zu teilen. Erzähl zum Einstieg doch bitte kurz etwas über dich. Nick Werner: Mein Name ist Nick Werner, ich bin 23 Jahre alt und seit April 2023 als dualer Student beim LSVS in der Abteilung Kommunika- tion. Darüber hinaus bin ich als Sportler aber schon seit mehr als dreizehn Jahren hier auf dem Gelände unterwegs. Ich schwimme im Landeskader beim Saarländischen Schwimm-Bund und bin außerdem zweiter Vorsitzender der SSG Saar Max Ritter. Das ist die Schwimmstartgemeinschaft, die wir hier im Saarland haben. Du bist ja erst seit relativ kurzer Zeit als dualer Student beim LSVS tätig, aber quasi hier am Standort „aufgewachsen“ und kennst daher auch viele Menschen auf dem Gelände. Hast du den Eindruck, dass sich hier in Hinblick auf die Vielfalt in den letzten Jahren etwas verändert hat? Werner: Wenn überhaupt, hat sich die Vielfaltskultur beim LSVS über die letzten Jahre verbessert. Ich finde, es ist schon zu erken- nen, dass die Menschen, die hier am SPORTCAMPUS ihre Zeit verbringen – sei es als Mitarbeiter*innen, Sportler*innen oder Engagierte -, immer vielfältiger werden, und das ist meiner Ansicht nach sehr positiv zu bewerten. Aber auch beim Saarländischen Schwimm-Bund spielt das Thema eine große Rolle. Wir hatten zum Beispiel während der Flüchtlingssituation 2015/2016 einige Jungs und Mädels gewonnen, die aus anderen Ländern geflohenen sind. Auch kürz- 1 | 2024 << SaarSport LSVS offen und vielfältig