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4 INHALT LSVS Im Interview… LSVS-Vizepräsidentin Margit Jungmann .......5 LSVS mit neuem Webauftritt .................................................... 8 Tokio kann kommen – Prof. Dr. Klaus Steinbach im Interview.................................. 10 Kopkow: „Unsere Olympiastarter haben Vorbildfunktion“ ....................................................................... 13 Einladung zur Außerordentlicher Mitgliederversammlung des LSVS .......................................... 17 Integration und Teilhabe .......................................................... 18 Hermann-Neuberger-Preis 2020: Die Haupt-Preisträger im Porträt .......................................... 24 Sterne des Sports 2021.............................................................. 27 LSVS Aus- und Fortbildung ..................................................... 56 SPORT-MIX Fildebrandts Ziel: Schneller sein als jemals zuvor .............. 14 Weltklasse an der Sportschule ............................................... 16 SR-Sportchef Uli Fritz: „Meine neue Heimat motiviert mich“ ................................... 30 Persönlichkeit: Heute – Bernd Schneider ............................. 42 Partner: DHfPG/BSA ................................................................. 58 AUS DEN VERBÄNDEN / SPORTARTEN BADMINTON BCB will über den Heimweg zum Final Four ......................... 33 TENNIS Tennissport zwischen Unverständnis und Optimismus ......34 SaarSport Impuls ein Service für unsere Mitglieder 1. Termin: 9. Juni 2021 (online) Der LSVS bietet seinen Mitgliedsverbänden und –verei- nen die SaarSport Impulse an und lädt alle Interessier- ten zur Online-Auftaktveranstaltung ein. Wir werden auf verschiedene aktuelle Themen eingehen und diese mit externen Referenten besprechen. Thema: Mitgliedergewinnung von Referent: DOSB-Führungsakademie Kindern und Jugendlichen Uhrzeit: 18 bis 19 Uhr Anmeldung an saarsport-impuls@lsvs.de RUDERN Trotz Corona: Maxrath sieht die Saar-Ruderer auf einem guten Weg .......................................54 Titelfoto: TT-Ass Patrick Franziska hat sich für die Olympi- schen Spiele in Tokio qualifi ziert. Fotos: picture alliance/dpa und Andreas Schlichter RADSPORT Hoffnungen auf Radrennen im zweiten Halbjahr ............... 38 IMPRESSUM TISCHTENNIS Saarbrücker TT-Asse hoffen auf den nächsten Titel-Coup ................................................................ 40 TANZSPORT Es sind viele kreative Ideen gefragt ..................................... 44 HANDBALL Wo liegt die Zukunft der HGS? ................................................ 46 „Fonnys“ Achterbahn ............................................................... 47 FUSSBALL SG Hassel gewinnt Virtuelles Volksbanken Masters ........... 48 BASKETBALL Das Saarland als Hochburg etablieren .................................. 50 TRIATHLON Alles für den Kick im Rennen .................................................. 52 SEGELN Cum navigare discimus – viae discrimus ...............................53 Herausgeber: Landessportverband für das Saarland, Hermann-Neuberger-Sportschule 4, 66123 Saarbrücken, Tel. (06 81) 38 79-137, Fax (06 81) 38 79-154 E-Mail: m.weber@mwsport.de Verantwortlich für den Inhalt: LSVS-Vorstand Layout/Satz: Michael Weber MitarbeiterInnen: Jürgen Lässig, Mischa Theobald, Sebas- tian Zenner, David Benedyczuk, Heiko Lehmann, Annabell Schäfer, Tina Klinkner, Marion Schmidt, Rolf-Dieter Ganz Erscheinungsweise: 6 x im Jahr Druck: repa druck GmbH, Zum Gerlen, 66131 Saarbrücken, Telefon 06893/8002-0 Anzeigenverwaltung: repa druck GmbH Namentlich verfasste Berichte (außerhalb der Redak- tion) müssen nicht die Meinung des LSVS wiedergeben. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Genehmigung des He rausgebers möglich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Gewähr. 03 | 2021

6 IM INTERVIEW … „Wir wollen immer eine offene Diskussion mit den Mitgliedsverbänden“ Frau Jungmann, gerade hat der LSVS öffentlich mitgeteilt, dass die zum 1. Februar 2021 eingestellten Vorstände auch über die Probezeit hinaus im Amt bleiben werden. Sie sind also mit der Arbeit von Johannes Kopkow und Joachim Tesche zufrieden? Margit Jungmann: Ja, das sind wir. In manchen Pressebe- richten wurde der Eindruck erweckt, wir hätten lediglich die Probezeit verstreichen lassen. Dabei haben wir uns ganz bewusst und intensiv damit auseinandergesetzt, was in den ersten drei Monaten alles passiert ist und wie die beiden gearbeitet haben. Sie haben die Probezeit mit Bravour gemeistert und deshalb war es eine bewusste Entscheidung und wir freuen uns, auch künftig mit beiden weiter zusammenzuarbeiten. Wir sind jedenfalls sehr zufrieden, so ein starkes Team gefunden zu haben. Damit haben wir unsere Aufgabe, die Vorstände einzustellen, zu Ende geführt. Auch wenn dieser Prozess letztlich etwas länger gedauert hat, als wir ursprünglich gedacht hatten. Übrigens hätten die Vorstände auch von sich aus nach der Probezeit ausscheiden können, aber sie haben sich hoch- motiviert dazu entschieden, beim LSVS zu bleiben. Was macht die beiden Ihrer Meinung nach aus? Jungmann: Beide zeichnen sich vor allem durch hervor- ragende Fachkompetenz und eine hohe Sozialkompetenz aus. Das war von uns ja auch explizit so gewünscht und gesucht. Sie sind sehr positiv und konstruktiv. Wenn ich sehe, was die beiden in der kurzen Zeit schon alles an- gepackt und organisiert haben, stelle ich fest, dass sie nicht nur ein sehr großes Engagement an den Tag legen, sondern auch sehr belastbar zu sein scheinen. Aus meiner Sicht sind die beiden ein echter Glücksgriff und ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam mit ihnen in eine gute Zu- kunft blicken können. Was hat sich seit der Einstellung der Vorstände und dem damit verbundenen Abschluss der Neustrukturierung des LSVS verändert? Jungmann: Es wurde bisher sehr gut kommuniziert, beide haben sich sehr schnell bekanntgemacht und intern an 03 | 2021 03 | 2021 Margit Jungmann und Heinz König führen seit Januar 2020 den Aufsichtsrat bzw. das LSVS-Präsidium. die Mitgliedsverbände und Mitarbeitenden, aber auch nach außen Gesprächsangebote gemacht. Sie sind für alle immer verfügbar und ansprechbar und haben sich auch schon öffentlich zu Wort gemeldet und die Interessen des Sports im Saarland vertreten. Man hat sie auch schon entsprechend wahrgenommen und zu sportlichen Themen ihre Meinungen eingeholt. Das finde ich bemerkenswert gut. Welche Themen sollen in nächster Zeit angegangen werden? Im Vorfeld war ja unter anderem von mehr Transparenz die Rede. Jungmann: Die gehört auf jeden Fall dazu. Man sieht ja z.B. an den Inhalten der neu gestalteten Internetseite, dass dies ein Schwerpunkt ist, der nicht weiter vor sich hergeschoben wird, sondern schnellstmöglich umge- setzt wurde. Darüber hinaus wird ein Schwerpunkt sein, den Wiedereinstieg in den organisierten Sport nach der Corona-Pandemie zu begleiten und ein Sportentwick- lungskonzept zu erstellen mit Ideen, wie die Mittel, die wir haben, bestmöglich verwendet werden sollen. Und zwar in einer offenen Diskussion mit den Mitgliedsverbänden. Als frühere Baudezernentin liegen Ihnen sicher auch die Im- mobilien und die Infrastruktur der Sportschule am Herzen. Jungmann: Ja, hier haben wir im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz große Baustelle. Mit der Sportschule besitzt der LSVS Werte, die es zu erhalten gilt. Auch hier müssen wir ein Konzept entwickeln, wie die Sportschule für die Zukunft fit gemacht werden kann. So etwas geht nicht von heute auf morgen, da braucht man ein Mehrjah- reskonzept. Dabei muss es auch darum gehen, Drittmittel zu akquirieren und zu sehen, woher wir Unterstützung bekommen könnten. Das Thema Klimaschutz kann hierbei eine Rolle spielen. Vor dem Abschluss der Neustrukturierung gab es unter den Fachverbänden zwei Lager, die ihre Differenzen teilweise öffentlich ausgetragen hatten. In den vergangenen Wochen und Monaten ist es ruhiger geworden. Hat sich die Lage auch hinter den Kulissen beruhigt? k c e W i s a m o h T : o t o F

8 LSVS-INTERN Der LSVS mit neuem frischem Webauftritt Neue Farben, eine reduzierte, aber klare Bedienoberfl äche und ganz neue Möglichkeiten: Wer seit Ende April die Internetseite des Landessportverbandes für das Saarland besucht, erkennt die Veränderungen auf den ersten Klick. „Die Weiterentwicklung der Internetseite ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Kommunikationspolitik und stand zu Beginn unserer Tätigkeit als Vorstand im Vordergrund. Aus diesem Grund sind wir sehr glücklich, bereits knapp drei Monate nach unserem Arbeitsbeginn die neue Homepage veröffentlichen zu können,“ sind sich die beiden LSVS-Vorstände Johannes Kopkow und Joachim Tesche einig. 03 | 2021 Zusammen mit dem langjähri- gen Vertragspartner, der one- 4vision GmbH aus Saarbrü- cken, ist es dem Medien-Team des Verbandes gelungen, den sehr ambitionierten Zeitplan umzuset- zen und die neue Seite bis zum 20. April fertigzustellen. Um Kosten zu sparen, wurden viele Vorarbeiten in Eigenarbeit geleistet. „Das war schon stramm“, ge- steht Jürgen Lässig, der das Team als Leiter des Geschäftsbereichs Medien/PR anführt: „Aber es war auch gut, ein Ziel- datum vor Augen zu haben. Ich bedanke mich herzlich bei allen, die an dem Pro- jekt mitgearbeitet haben.“ Für die Inter- netseite hauptverantwortlich zeichnet Mischa Theobald, der im Projektzeit- raum von Marion Schmidt unterstützt wurde. Annabell Schäfer kümmert sich um die social media-Auftritte des LSVS, Michael Weber ist der Herr des Layouts und der Grafi ken. Im Sommer 2020 wurden erste Gesprä- che mit dem Dienstleister one4vision aufgenommen – auch vor dem Hinter- grund der gesetzlichen Notwendigkeit eines barrierefreien Internetauftritts. Ab November 2020 wurde die alte Homepage in Eigenarbeit für die Neu- gestaltung vorbereitet, veraltete Inhal- te und Benutzerdaten wurden gelöscht und Layouts entworfen. „Die Vorgaben

10 AUF DEM WEG NACH TOKIO 2021 Prof. Dr. Klaus Steinbach ist Vorsitzender der Sportstiftung Saar und ein erfahrener Olympionike. Interview mit Prof. Dr. Klaus Steinbach, dem Vorsitzenden der Sportstiftung Saar Tokio kann kommen Die Olympischen Spiele von Tokio werfen ihre Schatten voraus. Von Ende Juli bis Anfang August werden auch einige saarländische Sportler beim Großereignis in der japanischen Metropole ihr Können demonstrieren. So wie einst Prof. Dr. Klaus Steinbach. Die Fragen stellte David Benedyczuk Mit der deutschen Staffel gewann der ehema- lige Weltklasse-Schwimmer 1972 in München Olympia-Silber über 4x200m Freistil und vier Jahre später in Montreal Bronze über 4x100m Lagen. Nach seiner aktiven Sportlerlaufbahn war Steinbach in anderen Funktionen ab Atlanta 1996 Stamm- gast bei Olympischen Spielen: als Mannschaftsarzt, als Chef de Mission des deutschen Olympia-Teams, 2008 als Mitglied der Medizinischen Kommission des IOC und gleichzeitig als Fan von Tochter Laura, die in Peking für die deutschen Handballerinnen auf Torejagd ging. Steinbach kennt sich mit dem Thema Olym- pia aus wie kaum ein anderer. Im Interview mit dem SaarSport gibt der 67-Jährige einen Ausblick auf die Spiele in Tokio. Ich selbst hatte das große Glück, an zwei Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen. Und hätte es 1980 nicht den Olympiaboykott gegeben, wären es sogar drei Teilnahmen gewesen. Aufgrund dieser Absage weiß ich aber auch, was für eine Riesenenttäuschung es für die Sportler wäre, wenn Olympia jetzt doch nicht stattfinden würde. Für viele Weltklasseathleten war das damals die Enttäuschung schlechthin in ihrem Sportlerleben. Das wünsche ich wirklich niemandem. Ich kann auch die Angst der Athleten verstehen. Um die 300 deutsche Sportler sind ja bereits für Olympia qualifiziert. Für sie und für alle anderen ist das keine leichte Situation. Es werden so oder so spezielle Spiele, weil sie coronabedingt auch unter anderen atmo- sphärischen Bedingungen stattfinden. Herr Steinbach, die Olympischen Spiele in Tokio stehen vor der Tür. Trotz der Corona-Pandemie soll das Großereignis nach derzeitigem Stand stattfinden. Wie sicher sind Sie, dass es so kommt? Klaus Steinbach (Vorsitzender Sportstiftung Saar): Ich hoffe sehr darauf, dass die Spiele stattfinden können. Halten Sie die Durchführung denn aus medizinischer Sicht für vertretbar? Steinbach: Ich halte es unter Einhaltung aller Hygiene- regeln für vertretbar. Zumal die Bundesregierung ent- schieden hat, dass die Olympia-Mannschaft vorgezogen 03 | 2021 k c e W i s a m o h T : o t o F

12 AUF DEM WEG NACH TOKIO 2021 Richard Ringer Christoph Fildebrandt Isabel Herttrich Marvin Seidel Boris Nicolai lich war die Leichtigkeit der ersten Woche in München durch das Olympia-Attentat der Palästinenser auf die israelische Mannschaft schnell verflogen. Danach stand das Thema Sicherheit an erster Stelle. Man muss sich mal überlegen: Vorher sind wir vom Dorf der Athleten noch zu Fuß durch die Besucher zum Schwimmtraining in die Halle – daran war nach dem Attentat natürlich nicht mehr zu denken. Und dennoch: Das olympische Flair ist einfach ein ganz besonderes. Ich hatte ja das Glück, das Ganze 1976 in Montreal – wenn auch unter wesentlich stärkeren Sicher- heitsmaßnahmen – noch mal erleben zu dürfen. Medaillengewinne inklusive: Staffel-Silber in München, Staffel-Bronze in Montreal. Jetzt unterstützen Sie als Vor- sitzender der Sportstiftung Saar andere Athleten, damit sie vielleicht mal ähnliche Erfolge für sich verbuchen dürfen. Können Sie uns die Unterstützung durch die Stiftung er- läutern? Steinbach: Maßgebend für die Förderung ist eine Olym- piade, also die Zeit zwischen den Spielen. Die Olympi- schen Spiele beschließen die Olympiade. Vier Jahre im Vorlauf treffen wir die erste Auswahl, welche Sportler in das saarländische Olympia-Team, aktuell ist es das Team Tokio, aufgenommen werden. Durch gute Leistungen ist eine Aufnahme jederzeit möglich. Außerdem erstellen wir einen Perspektivkader, aktuell Paris 2024, sodass wir auf eine Zahl von bis zu 30 Sportlern kommen. Diese Athleten fördern wir zum einen finanziell mit monatlichen Beträ- 03 | 2021 gen. Unser Gesamtfördervolumen bewegt sich zwischen 150.000 und 200.000 Euro, die wir für drei satzungsgemä- ße Zwecke verwenden: Spitzensport. Schule und Sport. Integration und Inklusion. Der Spitzensport ist sicherlich ein Schwerpunkt, wenn auch nicht der einzige. Wir möch- ten jungen Sportlern helfen, sie begleiten, beraten. Es geht dabei nicht nur allein um das Sportliche, sondern auch da- rum, dass Spitzensportler parallel die Möglichkeit haben, ihre berufliche Karriere zu entwickeln. Gerade wenn es um Sportler geht, die auf keinen Fall reich mit ihrem Sport werden, ist es unsere Aufgabe, diese zu unterstützen. Etwa in Bezug auf Praktikums- oder Traineestellen. Oder in Sachen Studium. Die sogenannte immaterielle Unter- stützung haben wir genauso im Blick. Wir möchten, dass die Sportler unseren Rückhalt spüren. In dem Zusammen- hang sind wir froh und stolz, dass wir Förderpartner haben, die uns auch in schweren Zeiten wie jetzt mit Corona die Stange gehalten haben. Ob Industrie, Einzelhandel oder Privatpersonen. Wir sind dankbar für jede regionale Hilfe, die unserer regionalen Stiftung zukommt. Ich hoffe, dass wir nach einer coronabedingt schweren Zeit wieder inten- siver Gespräche führen, Kontakte pflegen und auch neue Partner für unsere Anliegen gewinnen können. Generell bin ich zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen nach Corona auch weiter gut bewältigen werden. Herr Prof. Dr. Steinbach, vielen Dank für das Gespräch! B C B . 1 , ) 1 ( i n n a m g n u J n w d u L , ) 3 ( r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F

14 AUF DEM WEG NACH TOKIO 2021 Schwimmer Christoph Fildebrandt Ziel: Schneller sein als jemals zuvor Christoph Fildebrandt hat ein klares Ziel vor Augen: „Ich will schneller sein als jemals zuvor“, sagt er. Die Ansage des Schwimmers der SSG Saar Max Ritter gilt seinen Kontrahenten in Tokio. „Filde“ wird nämlich nach London 2012 (6. Platz 4x100 Meter Freistil, 28. im Einzel) und Rio de Janeiro 2016 (6. Platz 4x200 Meter Freistil) zum dritten Mal in Folge an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen. Mit der Zeit von 49,05 Sekunden knackte der 31-jährige Freistil- Spezialist die Quali-Norm für die 4x100-Meter-Staffel Mitte April in Berlin. Offi ziell wird sein Ticket nach Tokio, wo die Spiele zwischen dem 23. Juli und 8. August stattfi nden sollen, aber erst mit der Nominierung durch den Deutschen Schwimm-Verband (DSV). Text: Sebastian Zenner Ich hatte das Glück, dass ich an der Sportschule in Saar- brücken durchgängig trainieren konnte – wenn auch un- ter anderen Bedingungen und Hygienemaßnahmen“, sagt Fildebrandt angesichts der besonderen Umstände in der Corona-Pandemie: „Das ist für uns Sportler natürlich das Wichtigste, um auf hohem Niveau Leistung bringen zu können. Ich bin sehr froh, dass das so gut geklappt hat.“ Auch im Privat- bereich machten und machen ihm die Einschränkungen durch die Bekämpfung der Pandemie nicht wirklich zu schaffen. „Ich fühle mich nicht unwohl, sondern lebe mein Leben so, wie ich es davor auch gemacht habe. Ich bin keiner, der abends gern zum St. Johanner Markt was trinken geht, und empfi nde daher tat- sächlich keine wesentliche Beeinträchtigung“, sagt er und stellt fest: „Ich bin halt eher ein Zuhause-Mensch als ein Weggeh-Mensch.“ Zwar ist ihm die Olympia- Qualifi kation gelungen, doch Fildebrandt gibt zu: „Ich hatte mir eigentlich mehr vorgenommen.“ Die Trainingsergebnisse waren nämlich so vielverspre- chend, dass er sich zum Ziel gesetzt hatte, unter 49 Sekunden zu bleiben und damit auch die Einzelnorm zu knacken. „Aus Gründen, die wir noch nicht genau analysieren konnten, hat das leider nicht geklappt“, bedauert der Wuppertaler, der seit 2013 im Saarland lebt und seit 2014 bei der saarländischen Polizei an-

16 AUF DEM WEG NACH TOKIO 2021 Weltklasse an der Sportschule Andriy Govorov ist aktuell der schnellste Schwimmer der Welt über 50 Meter Schmetterling. Vor knapp drei Jahren stellte er in Rom mit 22,27 Sekunden einen neuen Weltrekord auf, der bis heute nicht geknackt werden konnte. Seit Mitte April bereitet sich der 29-jährige Weltklasseathlet an der Hermann- Neuberger-Sportschule in Saarbrücken auf die Europameisterschaften in der ungarischen Hauptstadt Budapest (22. Mai bis 6. Juni) und auch für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) vor, für die er sich in Ungarn qualifi zieren will. Text: Sebastian Zenner Kontakt zum Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland zustande. Dank der intensiven Unterstützung des SSB, insbe- sondere durch Vizepräsidentin Dr. Sabrina Forster, fanden sich Govorov und sein Athletiktrainer Lukas Brandmeier nur eine Woche später in der Albert-Wagner-Schwimmhalle an der Sportschule wieder. Inmitten „herausragender Bedingungen“, wie der Weltklasse-Schwimmer sagt. „So habe ich eine hervor- ragende Lösung gefunden, ich bin sehr glücklich, hier trainieren zu dürfen“, freut sich der Ukrainer und ergänzt: „Es war recht anstrengend, über eine Woche an Flughäfen zu verbringen, nur um festzustellen, dass ich nirgends einreisen darf.“ Seit seiner Ankunft in Saarbrücken am 12. April kann er sich voll auf seine Arbeit konzentrieren. „Zu Hause wäre das aus unter- schiedlichen Gründen nicht möglich“, sagt der Familienvater und erklärt: „Auf der einen Seite ist es gut und schön, nah bei der Familie zu sein. Auf der anderen Seite ist man dann nicht komplett fokussiert.“ Um das zu erreichen, was er sich zum Ziel gesetzt hat, braucht er den absoluten Fokus. Govorov hat näm- lich den nächsten Weltrekord im Visier – dieses Mal aber im Freistil. „Michael Phelps kann 28 olympische Medaillen haben. Aber wenn ich den Weltrekord knacke, werde ich der schnellste Schwimmer aller Zeiten sein. Meiner Meinung nach ist das die höchste Auszeichnung, die man erreichen kann“, sagt Govorov über den erfolgreichsten Schwimmer aller Zeiten und erklärt: „Medaillen stehen für einzelne Rennen, so ein Rekord ist für die Ewigkeit und das ist es, was mich antreibt.“ In Tokio könnte ihm beides gelingen: „Ich bin hungrig nach den Olympischen Spielen“, sagt er. Schon zwei Mal nahm er daran teil, 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro. In Rio wurde er trotz guter Siegchancen am Ende Finale nur Fünfter. „Wenn du schon einmal nach der olympischen Goldmedaille gegriffen hast, kannst du dir keine anderen Ziele setzen, als sie zu gewin- nen“, kündigt er selbstbewusst an. Vielleicht wird sich das auch fi nanziell für ihn auszahlen. Denn auch als Weltrekordler kann er nach eigenen Angaben nicht von seiner Sportart leben. „Ich habe zwar den einen oder anderen Sponsor, aber ich verdiene damit kein Geld – sondern lege eher noch drauf“, sagt er und ahnt auch, woran dies liegen könnte: „Früher waren Sportler Helden, die von der Gesellschaft geachtet wurden. Die Helden der Kinder und Jugendlichen von heute sind nicht die Sportler, sondern tummeln sich auf Tiktok oder Youtube.“ l Andriy Govorov bereitet sich an der Hermann-Neuberger-Sport- schule auf die Olympischen Spiele vor und lobt die hervorragende Bedingungen in Saarbrücken. Wie es ihn ausgerechnet zur Vorbereitung ins Saarland verschlagen hat, ist eine abenteuer- liche Geschichte. Eigentlich wollte sich Govorov auf Teneriffa für die EM vorbereiten. Doch die teilweise undurchsichtigen und widersprüch- lichen Reiseregeln in der Corona-Pandemie verhinderten dies. Immer wieder wurde er kurz vor dem Einsteigen in das Flugzeug abgewiesen. „Dabei hatte ich alle Aufl agen erfüllt und immer alle Dokumente beisammen“, stellt Govorov klar und erklärt: „Aber vor Ort werden die eigenen Regeln nicht eingehalten. Ich musste immer wieder den Sachverhalt erklären, dass ich als Profi sportler reisen darf. Trotzdem durfte ich nicht ins Flugzeug. Keiner konnte oder wollte mir helfen.“ Das Reise-Tohuwabohu führte nicht nur zu großem Ärger bei Govorov, sondern ihn auch ins Saarland. Über den amerikani- schen Schwimmtrainer Luther Jones, der in Diensten des Saar- ländischen Schwimm-Bundes (SSB) zurzeit in Saarbrücken Olympiateilnehmer Christoph Fildebrandt trainiert, kam der r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F 03 | 2021

18 Die Regenbogenkinder von Integration durch Sport Kleinsten von uns sehr hart getroffen hat, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Die immer wiederkehrenden Lockdown-Phasen wurden für Eltern schnell zur Zerreißprobe: neben Homeoffi ce und Homeschooling parallel die Kinder bespaßen, während man ganz nebenbei noch den Haushalt führt. Ein Allround-Job, der viele Eltern seit Beginn der Pandemie immer wieder an den Rand der Verzweifl ung treibt. Infos Das Programm „Integration durch Sport“ widmet sich der Aufgabe, Menschen mit Migrationshintergrund sowie sozial Benachteiligte mittels gemeinsamer sportlicher Aktivitäten mehr in die Gesellschaft einzubinden. Durch den gemeinsam betriebenen Sport können sprachliche und kul- turelle Barrieren auf spielerische Weise abgebaut werden. „Integration durch Sport“ wird bundesweit als Programm vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) koordi- niert und auf Landesebene vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) eigenverantwortlich durchgeführt. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind Förderer und unterstützen bei der konzeptionellen Ausrichtung des Programms. Programmleiter und Ansprech- partner ist Simon Kirch. Anfragen können über Telefon 0681 3879 153 oder per Mail an sportintegration@lsvs.de gestellt werden. Weitere Infos gibt es unter www.lsvs.de unter der Rubrik Sportwelten sowie unter www.integration-durch-sport.de. Auch viele unserer Übungsleiterinnen von „Inte- gration durch Sport“ befi nden sich in dieser Lage. Die meisten haben gleich mehrere Kinder und im Durchschnitt eine eher kleine Wohnung. Da kann man schon mal an seine Grenzen geraten, wenn das Wetter mal wieder schlecht ist – was es in den vergangenen Wintermonaten ja häufi g war – und man nicht mit den Klei- nen nach draußen gehen kann. Doch wo ein Problem ist, gibt es auch eine Lösung, dachte sich unsere Übungsleiterin Samira Hamdan. Durch den Austausch in der Gruppe hat sie von den Problemen der anderen erfahren. Als ehemalige Lehrerin und mehrfache Mutter bereits erwachsener Kinder weiß sie auch, wie anstrengend es manchmal sein kann, alles unter einen Hut zu bekommen. Um ihre Freundinnen zu entlasten und den Kindern in dieser schweren Zeit etwas Abwechslung zu bieten, hatte sie die Idee, neben unseren Online-Sportangeboten für Erwachsene auch eine eigene Online-Kindergruppe ins Leben zu rufen. So starteten wir im März 2020 mit einem bunten Kin- derprogramm über die Plattform Zoom, das von Samira ge- leitet wird. Unterstützt wird sie dabei insbesondere von den Übungsleiterinnen Raghas Al Akil Abazid und Nada Al Assali sowie unserer Projektreferentin Nicola Ghallat. Gemeinsam gestalten sie die Aktivitäten so vielfältig, wie es die teilneh- S V S L / S d I : s o t o F

20 INTEGRATION UND TEILHABE „Familien in Bewegung“ – ein Mehrwert für Familien und eine Chance für Vereine Viele Eltern kennen das: Kind und Job unter einen Hut bringen, dabei nebenbei noch versuchen, Sozialkontakte aufrechtzuerhalten und der Sport soll natürlich auch nicht zu kurz kommen. Eine Multitasking-Aufgabe, die für viele Eltern kaum realisierbar ist. Und im vergangenen Jahr kam dann auch noch Corona hinzu. och ob man es glaubt oder nicht, die neue Situation brachte auch eine positive Entwicklung mit sich: Die Entschleunigung durch Corona und die Tatsache, dass Betreuungseinrichtungen und Sportstätten eine ganze Zeit lang geschlossen waren, hat dazu geführt, dass viele Familien wieder mehr aktive Zeit MITEIN- ANDER verbracht haben. Da man es in den eigenen vier Wänden irgendwann nicht mehr aushalten konnte, ging man gemein- sam spazieren, wieder gemeinsam Fahrrad fahren oder auf den Sportplatz, um mit den Kleinen ein paar Bälle zu schießen. Vie- le Familien haben dabei ganz neue Betätigungsfelder für sich entdeckt. Doch was ist nach Corona? Was, wenn die Schulen, Kitas und Sportvereine wieder geöffnet haben? Wäre es nicht schön, wenn es eine Idee, ein Konzept gäbe, wie man Familien in ihrem Alltag entlasten und zu mehr gemeinsamer Bewegung anregen könnte? Ein Konzept, mit dem man wieder mehr Fa- milien für den GEMEINSAMEN Vereinssport begeistern könnte? Keine Sorge, liebe Eltern, so ein Konzept gibt es im Rahmen S V S L : s o t o F

22 Ausbildung neuer Übungsleiterinnen Breitensport C-Lizenz des Saarländischen Turnerbundes. anderem in den Bereichen Gerätturnen, Fit- nessgymnastik, Leichtathletik und Spiel tätig sein. Damit sie so viele Sportarten abdecken können, müssen sie dementsprechend aber auch ein enormes theoretisches und prakti- sches Wissen erlangen. Und das ist für unsere Frauen von „Willkommen im Sport“ gar nicht so einfach, denn viele beherrschen die deut- sche Sprache nur bedingt. Dennoch trauten sich neun von ihnen an die Fortbildung heran und absolvierten bereits die ersten beiden Termine (24.-25. April & 8.-9. Mai), welche in diesem Jahr coronabedingt online stattfand. Sie lernten eine Menge über Trainingslehre, den Aufbau von Gruppentrainings, Anatomie und verschiedene Trainingseinheiten. Mit die- sen Thematiken gehen natürlich auch einige Fachbegriffe einher. Um sicherzugehen, dass die Teilnehmerinnen von „Willkommen im Sport“ auch wirklich alle Inhalte richtig ver- standen haben, steht ihnen unsere Projekt- mitarbeiterin Nicola Ghallat während der ge- samten Ausbildung stetig zur Seite. Sie nimmt nicht nur mit ihnen an den Fortbildungsmo- dulen teil, sondern initiiert auch im Nachgang zu jedem Modul regelmäßige Lerngruppen, in denen die Frauen die Inhalte sowohl auf Deutsch als auch auf Arabisch vertiefen und sich gegenseitig helfen. Denn schließlich müs- sen sie am Ende auch eine Prüfungsleistung absolvieren. Auf die Frage, ob das nicht auch mit einigen Herausforderun- gen für die Referenten einhergeht, antwortet Sandra Thome, die einen Großteil der bisherigen Inhalte vermittelte und später auch für die Prüfungsaufnahme zuständig sein wird: „Ich merke keinerlei Einschränkungen. Wenn man ins Gespräch tritt, kom- men viele Wortmeldungen. Ich war sogar richtig begeistert, denn ich versuche ja auch in digitalen Fortbildungen durch Gruppen- arbeiten oder interaktive Übungen Beziehungen zu den Teilneh- mer*innen aufzubauen. Da machen die Frauen richtig gut mit. Ich finde auch einfach, dass dazu ein wahnsinniger Mut gehört, und sehe darin eine große Bereitschaft zur Integration. Schön wäre es jetzt natürlich, wenn wir uns bei den nächsten Veranstaltungen auch persönlich kennenlernen können.“ Doch bis zum nächsten Modul bleibt den Frauen noch etwas Zeit zu lernen. Wenn es die Corona-Lage zulässt, wird die Breiten- sport C-Lizenz an den Wochenenden vom 3. bis 4. und 10. bis 11. Juli in Präsenz fortgeführt. Am 11. Juli steht dann die Lernerfolgs- kontrolle an. Bis dahin wünschen wir allen Absolvent*innen der Breitensport C-Lizenz des Saarländischen Turnerbunds viel Erfolg beim Verinnerlichen der Inhalte und drücken die Daumen, dass die Termine im Juli auch wirklich in Präsenz durchgeführt werden können. ele von euch haben sicher schon mal von „Willkom- men im Sport“ gehört. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen mit Fluchterfahrung über nieder- schwellige Angebote an Sport und Bewegung in einer Gemeinschaft heranzuführen und ihnen über den Sport Perspektiven für ihre persönliche Entwicklung aufzuzei- gen. Dies können zum einen Perspektiven wie das Kennenlernen von Gleichgesinnten oder die eigene Gesundheitsförderung sein, aber eben auch berufliche Perspektiven wie eine sportfachliche Qualifizierung. Eines unserer elementaren Ziele ist es nämlich, den Frauen, die zum Teil ohne abgeschlossene Ausbildung nach Deutschland gekommen sind, nicht nur den Einstieg in die Ge- sellschaft, sondern auch den Einstieg in das Berufsleben zu ver- einfachen. Diesbezüglich haben wir im vergangenen Monat dank der guten Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Turnerbund einen Meilenstein erreicht. Derzeit nehmen insgesamt neun Frauen des Projekts an der laufenden Breitensport C-Lizenz des Verbands teil. Doch das ist auch mit einigen Herausforderungen verbunden. Der zentrale Aufgabenbereich einer sogenannten Übungsleiterin „Allround-Fitness“, was die Teilnehmerinnen nach Abschluss der Fortbildung sind, ist die Planung und Durchführung regelmäßi- ger Sport- und Bewegungsangebote im Breitensport. Die ausge- bildeten Trainerinnen können nach Erhalt ihres Zertifikats unter S V S L / S d I : s o t o F

24 HERMANN-NEUBERGER-PREIS 2020 HERMANN-NEUBERGER-PREIS 2020 Hermann-Neuberger-Preis 2020 geht an den 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim Preisgekrönte Nachwuchsarbeit: BCB als großer Gewinner Bereits neun deutsche Mannschaftsmeistertitel hat der 1. BC Saarbrücken- Bischmisheim seit seiner Gründung im Jahr 1998 eingeheimst. Auch diesmal zählt der Verein in der Badminton-Bundesliga zu den heißesten Titelanwärtern. Ob es mit der zehnten Jubiläumsmeisterschaft tatsächlich etwas wird, werden die nächsten Tage zeigen. Einen Titel hat der BCB ganz aktuell aber bereits wieder abgestaubt: Die Saarbrücker sind der große Gewinner beim diesjährigen Hermann-Neuberger-Preis für herausragende und nachhaltige Jugendarbeit. Text: David Benedyczuk 03 | 2021

26 HERMANN-NEUBERGER-PREIS 2020 HERMANN-NEUBERGER-PREIS 2020 Das BCB-Trainerteam: von links: Tinna H. Ludvigsen, Mathias Aßmann, Jil Heinz-Schwitzgebel, Jonas Scheller, Alisa Rebmann und Neil Hansen. Was diese begünstigt haben dürfte, ist aus ihrer Sicht „vor allem die Kontinui- tät, auf die wir im Jugendbereich großen Wert legen. Der rote Faden, dass wir al- len, vom kleinen Kind bis zum Profi spie- ler, die Möglichkeit bieten, sich auf den unterschiedlichen Niveaustufen optimal weiterzuentwickeln. Gerade im Bereich der Jüngeren ist es wichtig, dass die Kin- der nicht die Lust am Sport verlieren. Bei uns haben sie alle Möglichkeiten, um sich in diese oder jene Richtung zu ent- wickeln“, sagt Göbbel. Aktuell spielen beim 1. BC Saarbrücken- Bischmisheim rund 60 Kinder und Ju- gendliche im Alter von neun bis 18 Jahren Badminton. Dem Gesamtverein gehö- ren momentan 180 Mitglieder an. Ganz entscheidend für die Entwicklung des Nachwuchses sind qualifi zierte Trainer, wie man sie beim BCB in großer Zahl vor- fi ndet. „Mit unserem Trainerstab sind wir sehr gut aufgestellt. Wir haben derzeit ein Team aus elf Trainern, das sich um die Betreuung unserer Spieler kümmert“, erläutert Göbbel. Neue Cheftrainerin im Jugendbereich ist seit Beginn des Jahres die Isländerin Tinna Helgadottir Ludvig- Haben sichtlich Spaß am Badminton-Training: Maja Ksinsik, Jolie Dincher, Raphael Cho und Samuel Pabst. sen. Sie ersetzte Alen Roj, der im Okto- ber als Nationaltrainer nach Luxemburg wechselte, als Leiterin des Leistungs- zentrums der Badminton Akademie Saar und soll aus dem BCB eine noch bessere Kaderschmiede als ohnehin schon for- men. „Mit Tinna wollen wir den nächsten Schritt gehen, was die optimale Förde- rung im Jugendleistungssport angeht“, sagt Göbbel. Die Auszeichnung mit dem Hermann- Neuberger-Preis sei nicht zuletzt „ein großer Motivationsschub für alle Betei- ligten im Verein. Das zeigt einem noch mal umso mehr, dass das eigene Enga- gement auch fruchtet – gerade in der jetzigen Zeit tut das besonders gut. Und es wäre natürlich schön, die Mitglieder bald mal wieder zu sehen, damit wir den Preisgewinn gemeinsam feiern können“, ergänzt das Vorstandsmitglied des BCB. Die einhergehende Finanzspritze könne der Verein aktuell gut gebrauchen. Und wenn auch nicht konkret, so ist zumin- dest eine Richtung klar, in welche ein Teil des Geldes auf jeden Fall fl ießen wird. „Wir investieren grundsätzlich immer in die Förderung der Jugend“, betont Göb- bel – und genau deshalb ist die Nach- wuchsarbeit beim BCB auch im wahrsten Sinne ausgezeichnet. l 03 | 2021

28 „Golden Goal“ erhält Hermann-Neuberger-Preis für soziales Engagement und Integration Vom Modellprojekt zur Erfolgsgeschichte Im August 2009 erfolgte der Startschuss zum Projekt „Golden Goal“, das der Saarländische Fußballverband (SFV) in Zusammenarbeit mit dem DFB und dem saarländischen Bildungsministerium ins Leben gerufen hatte. Golden Goal zielt darauf ab, vor allem Mädchen mit Migrationshintergrund einen Zugang zum Sport zu bieten und so deren soziale Integration zu fördern. Es ist eine Erfolgsgeschichte, denn das damals eigentlich nur für drei Jahre angesetzte Projekt läuft auch über zehn Jahre nach dem ersten Startschuss munter weiter – und nicht nur das: Im Rahmen des diesjährigen Hermann-Neuberger-Preises wurde Golden Goal von der Jury mit der Auszeichnung in der Kategorie „Soziales Engagement und Integration“ bedacht, verbunden mit einem Preisgeld von Katrin Rau 3.000 Euro. 03 | 2021 Text: David Benedyczuk

30 WIR STELLEN VOR … Uli Fritz: „Meine neue Heimat motiviert mich!“ Seit dem 1. April hat der Saarländische Rundfunk einen neuen Sportchef. Uli Fritz hat die Position von Steffen Demuth übernommen. Im Interview mit dem SaarSport-Magazin erklärt der 57-Jährige, wer er ist, wie er zu seinem neuen Beruf gekommen ist und wieso ein Pfälzer nun die saarländischen SR-Sportjournalisten anführt. Die Fragen stellte Heiko Lehmann 03 | 2021 Uli Fritz ist seit dem 1. April neuer Sportchef des Saarländischen Rundfunks. Herr Fritz, Ihnen ist schon klar, dass es ein Geschmäckle hat, wenn ein Pfälzer nach Saarbrücken kommt und beim Saarlän- dischen Rundfunk die Sportredaktion anführt. Geht das gut? Uli Fritz: Mir ist schon bewusst, dass ich einen Migrations- hintergrund habe (lacht). Ich stamme aus dem 210-Ein- wohner-Dorf Löllbach. Das ist in der äußersten Nordwest- pfalz und eigentlich bin ich fast schon ein Rheinhesse. Wohnen Sie immer noch dort? Fritz: Im Prinzip ja, da ich dort mein Elternhaus renoviert habe. Seit dem 1. Mai habe ich aber auch eine Wohnung in Saarbrücken. So sind die Wege viel kürzer und das Arbeiten und das Leben machen einfach mehr Spaß. Außerdem mag ich das Saarland und Saarbrücken sehr. Das müssen Sie ja als Neu-Saarländer auch sagen, oder? Fritz: Ja, stimmt (lacht wieder). Nein, es ist wirklich so. Ich war schon vor 24 Jahren das erste Mal hier und habe für den SR von der Tour de France berichtet. Seitdem war ich in jedem Jahr hier. Im Sommer für die Tour und im Winter zum Filmeschneiden. Mit gefällt die Art der Menschen hier, die Nähe zu Frankreich und Luxemburg – einfach alles und das ist kein Scherz. Also geht es bei der ganzen Sache nicht nur rein um die Posi- tion als Sportchef? Fritz: Nein, auf keinen Fall. Ich glaube nicht, dass ich eine solche Position in Nord- oder Ostdeutschland angetreten wäre. Das hier ist schon Heimat und ich kenne auch alle Leute.

32 WIR STELLEN VOR … Olympische Spiele als Sportler und Zuschauer kann man sich vorstellen, aber wie ist das als Journalist? Fritz: Es ist schon harte Arbeit, teilweise mehr als zwölf Stunden am Tag. Es gibt an freien Tagen auch mal die Möglichkeit, sich die ein oder andere Sportart anzuschau- en, aber in der Regel muss man seinen Job machen. Da ist nichts mit Party und Feiern. Zurück zum Saarland. Kennen Sie sich hier aus? Fritz: Jawoll (hebt den Finger). Das war im Jahr 2002 super. Wir haben den Film gedreht „Das Saarland wartet auf die Tour“. Damals war eine Etappenankunft in Saarbrücken. Wir sind durch das ganze Saarland gefahren. Ein Chor aus Mettlach hat für uns vor der Saarschleife gesungen und in Brotdorf waren wir bei der Straßenbahnmeisterei. Ich weiß schon, wo im Saarland was ist. Haben Sie Familie? Fritz: Ja, meine Frau leitet die SWR-Wirtschaftsredaktion, mein Sohn ist Musiker in Los Angeles und meine Tochter studiert in Paris. An Weihnachten haben wir uns alle zum letzten Mal an einem Ort gesehen, aber dank der neuen Medien kann man sich heute ja täglich sehen und das nutzen wir auch. Wie waren die ersten knapp zwei Monate als neuer SR- Sportchef bislang? Fritz: Super. Wir haben ein tolles Team und ich kannte ja vorher schon fast alle. Ich habe große Unterstützung be- kommen und der Einstieg wurde mir leicht gemacht. Das ist ja im Prinzip die erste Festanstellung für mich. Davor war ich 30 Jahre Freiberufler. Wieso haben Sie sich für die Festanstellung entschieden? Fritz: Ich bin für den Sport enorm viel durch die Welt ge- reist, das wird sicher etwas weniger werden, denn ich will mich auf die Arbeit hier beim SR stärker konzentrieren. Und wenn ich früher jedes Wochenende gearbeitet habe, dann wird es jetzt vielleicht auch mal einen freien Tag am Wochenende geben Wie sehen die Pläne beim SR-Sport aus? Fritz: Wir haben viel vor und auf uns wartet viel Arbeit. Zurzeit laufen die Planungen für die Tour de France. Die Tour soll auch in Zukunft in den Händen des SR bleiben. Persönlich freue ich mich auf das Saarlandpokal-Endspiel im Fußball. Da sitze ich wieder selber im Übertragungs- wagen. Wir wollen die Sportarena sonntags von 18.45 auf 18.15 Uhr verlegen, um keine Konkurrenz mehr zur ARD Sportschau zu sein. Und das Streamen von Profi- und Amateursport im Saarland sowie die Arbeiten in den Sozialen Medien werden immer mehr zum Thema werden. Aktuell dauern die Arbeitstage wieder mehr als zwölf Stunden, aber die Themen sind toll und meine neue Heimat motiviert mich auch ungemein. l Anzeige Entscheiden ist einfach. Weil die Sparkasse verantwortungsvoll mit einem Kredit helfen kann. Sparkassen-Privatkredit. sparkasse.de 03 | 2021

34 TENNIS Tennissport zwischen Unverständnis und Optimismus Verband, Vereine und Aktive beklagen als kontaktloser Sport sportliche Nachteile und finanzielle Schäden unter anderem durch die wegen Corona erfolgte Absage der Hallenrunde. Im Gespräch mit dem SaarSport-Magazin hoffen STB-Präsident Joachim Meier und Geschäftsführer Jürgen Lässig auf finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand für die Vereine bei der Renovierung ihrer Platzanlagen - und auf den baldigen Bau von Freiplätzen auf dem Gelände der Landessportschule. Die Fragen stellte Rolf-Dieter Ganz Die Freiluft-Saison 2021 hat coronabedingt mit Verspätung begonnen. Was überwiegt bei Ihnen: die Freude, dass es endlich losgehen kann, oder der Ärger über die immer wieder neuen, aus Ihrer Sicht unverständlichen Einschränkungen durch die politisch Verantwortlichen? Joachim Meier: Zugegeben, da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Froh sind wir Tennisspieler, dass wir wieder im Freien spielen dürfen. Sogar Turniere sind möglich, nur die erste Wettspiel-Zeitschiene mussten wir nach hinten verschieben. Auf Unverständnis stieß bei uns allen aber die lange Durststrecke im Winter, als die Tennishallen ge- schlossen waren. Niemand konnte oder wollte uns erklä- ren, wieso dies aus Sicht des Ansteckungsrisikos überhaupt erforderlich ist. Nur weil alles geschlossen ist, auch die Tennishallen einfach zu schließen, scheint doch ziemlich willkürlich zu sein. Ganz zu schweigen vom finanziellen Schaden, der die Hallenbesitzer massiv getroffen hat. Was genau hat der Verband, haben die Vereine getan, um ra- scher wieder auf den Tennisplatz zurückkehren zu können? Jürgen Lässig: Teilweise wurden nicht alle Freiplätze in den Clubs winterfest gemacht. Dadurch konnten die Mitglieder über den Winter bei entsprechenden Witterungsbedingun- gen und Platzverhältnissen draußen spielen. Einige Vereine haben zudem im November/Dezember wieder einzelne Plätze geöffnet. Trotz des intensiven Austauschs mit dem Sport-Ministerium fanden viele Ideen und Konzepte in den einzelnen Ämtern kein Gehör. Bis zum Schluss wurde versucht, die Winterhallenrunde durchzuführen und die Hallenplätze für zwei Personen wieder zu öffnen. Vergeb- lich. Von Seiten der Tennisaktiven, der Trainer und Funktionäre wurden die Lockerungen und Genehmigungen beim Profi- Fußball mit Argwohn betrachtet, obwohl ja auch Nadal, Zverev & Co. an Turnieren in aller Welt teilnehmen durften. Was macht für Sie den Unterschied? Jürgen Lässig: Tennis ist eine kontaktfreie Individualsport- art, das bedeutet, beim Wettkampf selbst gibt es keine Berührungspunkte (siehe auch entsprechende Äußerungen von Prof. Meyer in der letzten Ausgabe). Selbst bei einem Turnier mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind B T S : o t o F STB-Präsident Joachim Meier freut sich auf das Tennisspielen im Freien. 03 | 2021 03 | 2021

36 TENNIS TENNIS Wie schätzen Sie überhaupt die Zukunft des Tennis im Lande ein - in der Spitze sowie in der Breite? Wie sieht es mit der Trainerausbildung aus? Joachim Meier: Erstmals seit 20 Jahren hatten wir im Saarland im letzten Jahr einen Mitgliederzuwachs von 2,5 %. Sicherlich hängt dies auch mit Corona zusammen, wobei Tennis - wie schon Jürgen Lässig sagte - als kon- taktloser Sport hier sogar profitiert hat. Andererseits ist dies aber auch ein Verdienst der hervorragenden Basis- arbeit der Vereine vor Ort, unterstützt von den jeweiligen Vereinstrainern. In diesem Jahr gilt es nun wie gesagt, den Schwung aus 2020 trotz Corona mitzunehmen und mit der Aktion „Deutschland spielt Tennis“ ein starkes Zeichen zu setzen. Auf der hervorragenden Arbeit in den 160 Tennisvereinen baut dann unser Jugendkonzept mit dem Verbandskader auf, das die Spitze individuell fördert. Froh sind wir über die guten Trainingsmöglichkeiten an der Sportschule mit vier Hallenplätzen. Zu unserem Glück fehlen uns nur noch Freiplätze auf dem Gelände unserer Landessportschule; aber da sehe ich momentan mit dem neuen Vorstand des LSVS eine realistische Chance. In den Boomjahren mit Boris Becker und Steffi Graf gab es viele Neugründungen von Vereinen. Zudem wurden die Platzanlagen erweitert. Wie steht es damit heute? Joachim Meier: Unsere Platzanlagen sind das Problem; einerseits Segen, aber auch Fluch. Sie gehören zwar den Vereinen und bieten uns viele Möglichkeiten, sind aber inzwischen leider in die Jahre gekommen. Unter der Unter- haltungslast stöhnen die Vereine. Dennoch versuchen sie mit viel Eigenleistung ihren Mitgliedern ein ansprechen- des Ambiente zu bieten. Ohne Unterstützung von außen - und daran besteht kein Zweifel - wird uns dies aber Unsere Platzanlagen sind das Problem; einerseits Segen aber auch Fluch! 03 | 2021 nicht gelingen. Was wir einfach fordern, ist Gleichbehand- lung gegenüber den Sportarten, die ihre Anlagen von der öffentlichen Hand weitestgehend kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen - und dies wäre nur fair! Den Vereinen sind in den letzten Monaten viele Einnahmen - Sponsoring, Beiträge, Umsätze, Hallenmieten - weggebro- chen. Wie kann der STB als Dachorganisation helfen? Jürgen Lässig: Letztes Jahr konnte eine passable Sommer- saison gespielt werden. So konnten die Einbußen des Frühjahrs noch einigermaßen kompensiert werden. In der Wintersaison bekamen gerade Vereine mit eigenem Hallenbetrieb massive Probleme, weil die Einnahmen ein- brachen, nachdem die Hallen ab Dezember geschlossen waren, die Kosten aber teilweise weiter bedient werden mussten. Neben der Unterstützung des Ministeriums wurden vom STB über den Vereinswettbewerb sowie über „Deutschland spielt Tennis“ und die Zuschüsse zu den Ju- gendturnieren und Schul- und Kindergartenkooperationen knapp 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. Ein Gießkannenprinzip macht bei über 160 Vereinen keinen Sinn, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der STB will gezielt Veranstaltungen und Aktionen bezuschussen, die sich nachhaltig auf eine positive Vereinsentwicklung aus- wirken. Welche Stellung hat der Tennissport in Sportdeutschland heute? Und welche in der Gesellschaft? Joachim Meier: Tennis ist nach wie vor eine der beliebtes- ten Sportarten in Deutschland, was Studien immer wieder belegen. Was sich aber seit den Boomjahren des Tennis- sports verändert hat, ist die individuelle Einstellung der Menschen zum Sport und zur Freizeit. Eine Sportart alleine genügt oftmals nicht mehr und man ist geneigt, unter- schiedlichste Formen auszuprobieren. Was außerdem zu beobachten ist, ist der Wunsch, vielleicht auch der beruf- lich bedingte Zwang, Sport im kleinen individuellen Zeit- fenster auszuüben und zwar dann, wenn es gerade passt. An diese Wünsche unserer „Kunden“, und davon spreche ich hier bewusst, muss sich Tennis anpassen, vor allem aber auch die Vereine und Trainer.

38 RADSPORT Hoffnung auf Radrennen im zweiten Halbjahr Die Radsportszene im Saarland hat genau wie die meisten anderen Sportarten unter Corona zu leiden. Nachdem in den ersten Monaten viele Veranstaltungen abgesagt werden mussten, hoffen Vereine und der SRB, dass im zweiten Halbjahr Bestzeiten gejagt werden können. Text: Philipp Semmler Die traditionelle Junioren-Rundfahrt „ Saarland Trofeo“ soll laut Veranstalter voraussichtlich von Donnerstag, 30. September, bis Sonntag, 3. Oktober 2021, stattfinden. Abgesagt“ – das steht bei den meisten Veranstaltungen im Rennkalender des Saar- ländischen Radfahrbundes (SRB) im ersten Halbjahr 2021. „Viele Rennsportveranstaltungen sind verlegt worden“, weiß auch der kürz- 03 | 2021 lich für vier weitere Jahre im Amt be- stätigte SRB-Präsident Leander Wap- pler. Besonders schwierig sind in diesen Corona-Zeiten RTFs und CTFs. „Das sind ja touristische Fahrten, wo es normaler- weise Verpflegung gibt“, erklärt der Prä- sident. Im Bereich der RTFs (Radtourenfahrten) und CTFs (Country-Tourenfahrten) sind ab Juni aktuell 15 Veranstaltungen auf dem SRB-Terminkalender verblieben – in allen Ecken des Landes. Am nördlichsten Zipfel des Saarlandes lädt beispielswei- se der Verein „Grüne Hölle Freisen“ am i r o h c e M l r e t e P | r e t l a t s n a r e V : o t o F

40 TISCHTENNIS 1. FCS-TT trifft im DM-Finale auf Borussia Düsseldorf Saarbrücker Tischtennis- Asse hoffen auf den nächsten Titel-Coup Der 1. FC Saarbrücken-TT steht erneut im Endspiel um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Tischtennis. Am 6. Juni hofft der Titelverteidiger im Finale gegen den ehemaligen Serienmeister Borussia Düsseldorf um Topstar Timo Boll auf die Wiederholung seines Vorjahreserfolgs. Text: David Benedyczuk 03 | 2021 Der Jubel kannte im vergangenen Jahr keine Grenzen, als die FCS- Im Juni vergangenen Jahres sicher- ten sich die Tischtennis-Asse des 1. FC Saarbrücken-TT mit einem 3:1- Sieg über die TTF Ochsenhausen den erstmaligen Gewinn der deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Denselben Gegner galt es auch zuletzt im April auf dem Weg zum erneuten Erreichen des Endspiels zu bezwingen – was dem FCS- Team um Patrick Franziska, Darko Jorgic und Shang Kun auf dramatische Weise gelang. Die beiden Halbfinals, das erste Duell in Saarbrücken und das zweite in Ober- hausen, waren an Spannung kaum zu überbieten. Der FCS-TT lag zum Auftakt bereits 0:2 hinten und Patrick Franzis- ka musste in der dritten Partie gegen Samuel Kulczycki sogar zwei Match- bälle abwehren, ehe er Ochsenhausens Polen letztlich 11:5, 11:5, 7:11, 11:13 und 14:12 niederkämpfte. Danach sorgten Jorgic mit einem 3:2-Erfolg über Hugo Calderano und das Doppel Franziska/ Shang Kun für die Wende zugunsten des FCS-TT. Letztere gewannen gegen Simon Gauzy und Kulczycki mit 8:11, 11:9, 7:11, 11:6 und 11:9. Und auch im zweiten Vergleich in Ochsenhausen machte das deutsch-chinesische Doppel auf Saar- brücker Seite am Ende den Unterschied aus: Erneut behielten Franziska und

42 PERSÖNLICHKEIT Der St. Ingberter mit Benzin im Blut Frau wohnt auf der deutschen Seite des Bodensees. Wir fühlen uns hier richtig heimisch.“ Tochter Lilly hat sogar die schweizerische Staatsbürgerschaft. Die Kinder aus erster Ehe wohnen nicht mehr zu Hause. Tochter Lisa (23) und Sohn Text: Sebastian Zenner Im Saarland schaut der fünffache Gesamtsieger der Deut- schen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) immer mal wie- der vorbei – zuletzt zum Geburtstag seiner Mutter am 12. Mai 2021. „Das Saarland ist meine Heimat. Ich werde der Region im Herzen immer verbunden bleiben und würde mich hier jederzeit wieder wohlfühlen“, sagt er. „Aber mein Zu- hause ist mittlerweile die Schweiz.“ Und das schon seit 2008. Im gleichen Jahr hatte Schneider seine Rennfahrerkarriere be- endet. Seinem damaligen Arbeitgeber AMG Mercedes blieb er verbunden – nun schon seit knapp 30 Jahren. Unüblich für das eher kurzlebige Rennsportgeschäft. Seit 2008 ist er Marken- botschafter und auch an der Entwicklung neuer Autos betei- ligt – beispielsweise am Mercedes SLS AMG GT3. Darüber hi- naus leitet er Fahrsicherheitstrainings und Schulungen. „Ich habe einen sehr interessanten Job, in dem nie Langeweile auf- kommt“, sagt Schneider, der auch noch eine eigene Firma führt, die Motorsport-Sponsoren und sieben Rennfahrer betreut. Im Zuge der Entwicklung des SLS AMG GT3 stieg der gelernte Stahlbetonbauer sogar wieder auf den Fahrersitz. „Ich dachte mir, wenn ich das Auto schon auf die Straße bringe, hilft es den Teams vielleicht, wenn ich ein paar Rennen mit ihnen bestrei- te, um insbesondere den jüngeren Fahrern das Auto näherzu- bringen“, sagt er. Dass sich aus dieser Idee einer seiner größ- ten Erfolge entwickeln würde, konnte nach dem offi ziellen Karriereende niemand ahnen: Im Jahr 2013 gelang ihm jeden- falls der Grand Slam im GT3-Sport. Schneider gewann mit „sei- nem“ Auto alle 24-Stunden-Rennen, die es in einer Saison zu gewinnen gab. Danach gefragt, ob dies der größte, weil unver- hoffte Erfolg seiner Karriere ist, antwortet der Saarländer fast schon empört: „Das ist so, als müsste ich mich entscheiden, welches meiner drei Kinder ich am liebsten habe. Alle Erfolge sind mir gleichviel wert.“ Dennoch gibt es besonders kuriose Geschichten, die ihm als Erstes einfallen, wenn er darüber nachdenkt: zum Beispiel das DTM-Rennen am Sachsenring, bei dem er vom letzten auf den ersten Platz gerauscht ist. „Das war der unerwartetste DTM- Sieg meiner Karriere“, stellt er fest. Auch der letzte DTM-Sieg, 2008 am Nürburgring, war etwas ganz Besonderes: Trotz strö- menden Regens schaffte es der begnadete Rennfahrer, seinen Wagen auf Slicks, also Schönwetter-Reifen, als Erster über die Ziellinie zu steuern. „Regen hat mir immer schon gelegen“, ver- rät er mit einem Augenzwinkern. Bernd Scheider schwelgt gerne in solchen Erinnerungen. Dafür geht er in sein eigens dafür eingerichtetes „Männerzimmer“. „Unser damaliger Motorsportchef Norbert Haug hat diese Zeit wirklich sehr gut dokumentiert“, berichtet Schneider. „Es gibt auch viele Fotos von Wolfgang Wilhelm, der mich quasi über meine gesamte Karriere hinweg begleitet und mir zum Ab- schluss 2008 eine Collage mit über 500 Bildern geschenkt hat.“ Auch einige der zahlreichen Filme von Helmut Deimel schaut er sich ab und zu mal an. Zuletzt in der Corona-Pandemie zusam- men mit Tochter Lilly. „Da kommen einem manchmal schon die Tränen, weil man jetzt erst zu schätzen weiß, was damals so alles abgegangen ist, und dass man ein bisschen stolz sein kann auf das, was man erreicht hat“, sagt er und gibt zu: „Frü- her hat man das nicht so registriert und sich gleich wieder auf das nächste Rennen konzentriert.“ Wie viele Menschen auf der ganzen Welt wissen, was Bernd Schneider aus St. Ingbert als Rennfahrer alles erreicht hat, er- fährt er immer mal wieder auf Reisen. „Ich wurde in Australien mal in Englisch als ‚DTM-Legende‘ angesprochen und in Taiwan musste ich die Autos von Fans unterschreiben“, erzählt er und stellt fest: „Es ist schon cool zu sehen, dass man Spuren hin- terlassen hat.“

44 TANZSPORT Begrenzungslinien auf dem Boden und Ballettstangen sorgen für den nötigen Abstand beim Training der Ka- derformationen. Unser Foto zeigt die Jugendformation l’équipe des TSC Blau-Gold Saarlouis. Es sind viele kreative Ideen gefragt! louis die Saison im Jazz- und Moderndance eröffnet werden sol- len. Der TSC Blau-Gold, gegründet 1970, wollte anlässlich seines 50-jährigen Bestehens in der Sporthalle am Stadtgarten das Auf- taktturnier der ersten Bundesliga sowie weitere Turniere der Ober-, der Jugendverbands- und der Kinderliga ausrichten. Zwei Tage vor den Turnieren sagte die Stadt Saarlouis die Veranstaltungen ab. Für das Turnier der ersten Bundesliga waren zu diesem Zeitpunkt schon fast 400 Karten verkauft. An Präsenzturniere wie hier zuletzt im Februar 2020 die Landesmeis- terschaften in der Mehrzweckhalle an der Hermann-Neuberger-Sport- sportschule ist zurzeit überhaupt nicht zu denken. Besonders arg gebeutelt durch die Corona-Pandemie ist der Tanzsport im Saarland. Vieles von dem, was über Jahrzehnte aufgebaut wurde, steht auf der Kippe. Text: Oliver Morguet Mit dem ersten Lockdown im März 2020 muss- te der Trainingsbetrieb in allen Tanzsport- arten im Saarland eingestellt werden. Ob Jazz- und Moderndance, Standard und Latein oder Rock’n’Roll – sportliche Wettkämpfe und Meis- terschaften auf regionaler, nationaler oder gar internationaler Ebene: Fehlanzeige. Ein Beispiel: die Jazz- und Moderndancer des TSC Blau-Gold Saarlouis. Über viele Jahre gehörten sie zu den erfolgreichsten Saarsportlern, sammelten nationale Titel in Serie und holten internationale Medaillen bis hin zu einem WM-Titel. Jetzt steht der Verein vor dem Neuaufbau. Etliche Leistungsträger*innen haben aufgehört, weil ihnen in Corona-Zeiten die Perspektive fehlte. Eigentlich hätte im März vergangenen Jahres in Saar- t e u g r o M r e v i l O : s o t o F 03 | 2021

46 HANDBALL HANDBALL Szene aus dem Spiel HG Saarlouis gegen den TV Kirchzell. Vladislav Kurotschkin (2.v.l.) und die Kirchzeller Nico Polixenidis (l.) und Tom Spiess (M.) kämpfen um den Ball. Lachender Sieger ist jedoch Gästetorhüter Tobias Jörg (r.). Wo liegt die Zukunft der HGS? Traumstart in die Liga, Tabellenführung, Saisonabbruch, Kapitän geht von Bord, Quarantäne, Pokal-Aus. Mit diesen Schlagworten lässt sich das erste Halbjahr 2021 bei Handball-Drittligist HG Saarlouis zusammenfassen. Wir waren der Normalität gerade wieder ein Stück nähergekommen. Dann hatte sich plötz- lich alles erledigt“, sagt Philipp Kessler rück- blickend. Der HG-Trainer nimmt mit seiner Mannschaft derzeit an der „Ligapokalrunde“ teil. Diese wurde nach dem Abbruch der Liga ins Leben geru- fen, um zwei Startplätze für die erste Runde des DHB-Pokals auszuspielen. Seit dieses Ziel nicht mehr erreichbar ist, geht es Kessler allerdings nur noch darum, „die Spiele zu nutzen, um sich schon mal für die nächste Drittliga-Saison einzuspielen“. Das gilt vor allem für die Talente Marco Grgic (17), Konrad Wag- ner (18) und Elyas Noh (16). Während Wagner seinen Vertrag mit der HG gerade erst bis 2024 verlängert hat, musste mit Hendrik Huth (19) ein HG-Talent seine Karriere im Leistungssportbe- reich verletzungsbedingt beenden. Die jungen Wilden durften schon in den Ligaspielen bis zum Ab- bruch der 3. Liga Mitte und vor allem im ersten Ligapokalspiel Einsatzzeit sammeln. Die wurde allerdings mit einer 32:35-Nie- derlage gegen den TV Gelnhausen bezahlt. Am 3. Spieltag der Liga Mitte Oktober 2020 behielt Saarlouis noch mit 30:22 klar die Oberhand. „Es stand auf unserer Seite eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz als noch in der Hinrunde“, erklärt Philipp Kessler. Damals war der inzwischen an Zweitligist ThSV Eisenach verliehene Kapitän und Antreiber Peter Walz noch an Bord. Mitten in der Vorbereitung auf das Spiel gegen die ESG Gen- sungen/Felsberg machte dann ein positiver Corona-Fall im Kader die weiteren Planungen vorerst zunichte. Alle wurden vom zuständigen Gesundheitsamt bis Ende April in Quarantä- ne geschickt und die Ligapokalspiele gegen Gensungen und die HSG Bieberau-Modau mussten verschoben werden. Unmittel- 03 | 2021 l a h t n e p p u R f l o R : o t o F Text: Sebastian Zenner bar nach dem Ende der Quarantäne holten sich die Saarlouiser dann auch noch eine heftige 20:35-Klatsche bei der HSG Rod- gau Nieder-Roden ab. „So dürfen wir uns als HG Saarlouis nicht präsentieren“, wetterte Kessler nach dem Spiel. Mit einem sou- veränen 24:19-Sieg im anschließenden Nachholspiel in Gen- sungen betrieb die Mannschaft Wiedergutmachung. Die Zukunft der HG Saarlouis kann allerdings nicht nur auf den Schultern des eigenen Nachwuchses liegen. Erst recht nicht, wenn Toptalente aus der A-Jugend-Bundesligamannschaft wie Alexander Momber und die Brüder Lennart und Laurin Karren- bauer den Verein im Sommer in Richtung NLZ der Rhein-Ne- ckar Löwen verlassen. Deshalb hat die sportliche Leitung um Mathias Ecker die Weichen der Kaderplanung gestellt. Promi- nentester Neuzugang ist Rückkehrer Tommy Wirtz. Der luxem- burgische Nationalspieler kommt von Zweitligist DJK Rimpar zurück ins Saarland, wo er bereits in der Saison 2019/2020 das HG-Trikot trug und zum Leistungsträger und Publikums- liebling avancierte. Mathias Ecker spricht demnach von einem „Glücksgriff für den Verein“, von dessen „genialen Fähigkeiten“ vor allem Außen-Talent Elyas Noh profitieren soll. Einer für den linken Rückraum und den Innenblock der Abwehr ist Wirtz‘ Landsmann und Nationalmannschaftskollege Adel Rastoder. Der 20-jährige Sportsoldat kommt vom luxemburgischen Erst- liga-Tabellenführer HB Esch. Beide Luxemburger haben einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Als bisher einziger den Verein verlassen wird hingegen Franzose Loic Laurent. Aus privaten Gründen zieht es ihn in seine Heimat nach Lyon zurück. Ob „Vorkämpfer“ und Leistungsträger Peter Walz künftig wieder das HG-Trikot tragen wird oder sich durch weiter gute Leistungen für höhere Aufgaben empfiehlt, ist noch ungewiss. l

48 AUS DEN FACHVERBÄNDEN AUS DEN FACHVERBÄNDEN Heribert Ohlmann, Präsident des SFV (rechts), und Carlo Segeth, Sprecher der saarländischen Volksbanken und Vorstandsvorsitzender der Bank 1 Saar, bei der virtuellen Preisverleihung. SG Hassel gewinnt Virtuelles Volksbanken Masters des SFV Die SG Hassel gewinnt das Virtuelle Volksbanken Masters des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) und darf sich über 2.000 Euro Siegprämie freuen. Text: Michael Scholl Auf Platz zwei folgt der SC Falscheid (1.500 Euro Preis- geld). Auch die SG Thalexweiler/Aschbach (1.000 Euro Preisgeld), der SC Gresaubach (500 Euro Preisgeld) und die FSG Ottweiler/Steinbach (250 Euro Preisgeld) schafften es auf das Siegertreppchen. Den Sonderpreis in Höhe von 250 Euro gewann der SV Losheim. Insgesamt nahmen 27 Fußballvereine am Turnier teil. Das Vir- tuelle Volksbanken Masters wurde von SFV und den Volks- banken im Saarland sowie der Bank 1 Saar ins Leben gerufen, nachdem das traditionelle Masters wegen der Corona-Pande- mie abgesagt werden musste. Für die teilnehmenden Vereine bestand die Challenge darin, insgesamt fünf Aufgaben zu lösen und dabei möglichst viele Likes auf der Facebook-Seite des SFV zu sammeln. „Ich bin den saarländischen Volksbanken und der Bank 1 Saar sehr dankbar, dass sie mit uns gemeinsam das Virtuelle Volks- banken Masters ins Leben gerufen haben. Die Preisgelder sind eine sehr gute Unterstützung für unsere Vereine in dieser schwierigen Zeit. Gratulieren möchte ich natürlich allen Ge- winnern und mich bei allen Vereinen bedanken, die teilgenom- men haben“, erklärt Heribert Ohlmann, Präsident des SFV. „Es freut uns als Sponsor und Namensgeber besonders, dass 03 | 2021 V F S : o t o F die Organisatoren in Zeiten von Corona eine attraktive virtu- elle Alternative zur Ausrichtung des Turniers gefunden haben und wir so auch in 2021 einen Masters-Sieger küren können“, so Carlo Segeth, Sprecher der saarländischen Volksbanken und Vorstandsvorsitzender der Bank 1 Saar, bei der Preisverleihung, die ebenso im virtuellen Format als Live-Übertragung mit Zu- schaltung von Vereinsvertretern und Presse stattfand. „Wir ha- ben daher auch nicht lange gezögert, die erste virtuelle Aufl age des beliebten Volksbanken-Masters mit unserem fi nanziellen Beitrag zu begleiten und damit im Saarland eine Traditions- veranstaltung im Breitensport zu erhalten“, so Segeth bei der Gratulationsbotschaft an Sieger und Platzierte. l Am Rande Im Saarland nimmt der Hallenfußball einen hohen Stel- lenwert ein – und dies ist nicht zuletzt dem traditionellen Volksbanken-Masters zu verdanken. Seit Jahrzehnten fi ebern Mannschaften wie auch Fans, der Wintersaison entgegen. Die Zahlen der letzten Saison vor dem ersten Lockdown sprechen für sich: 301 Mannschaften, 46 Quali- fi kationsturniere und fast 33.300 Zuschauer. Höhepunkt war wie immer das Finale in der Saarbrücker Saarland- halle: ausverkauft bis auf den letzten Platz, Spannung pur und Tore am laufenden Band. Mit dem Sponsor der Volks- banken-Gruppe im Rücken und den virtuellen Möglichkei- ten, ein solches Turnier stattfi nden zu lassen, konnte den saarländischen Fußballvereinen und auch den Fußballfans nun doch noch das beliebte Event geboten werden.

50 BASKETBALL Das Saarland langfristig als Hochburg für Mädchen- und Damen-Basketball etablieren? Die Inexio Royals Saarlouis haben die Saison der Damenbasketball-Bundesliga auf einem Nichtabstiegsplatz abgeschlossen. Zwar wird die Spielzeit 2020/2021 nicht gewertet und demnach gibt es auch keine Absteiger. Für die Verantwortlichen in Saarlouis ist es nach turbulenten Jahren dennoch eine Genugtuung. Im letzten Spiel in der Saarlouiser Stadtgartenhalle bezwangen die Saarlouiserinnen mit ihrer wohl besten Saisonleistung den bis dahin Ligavierten BG Göttingen mit 81:74 (41:39) und sicherten sich mit sieben Siegen aus 22 Partien Platz zehn. Text: Sebastian Zenner Eine weitere positive Schlagzeile befeuert dieses Gefühl: Saulius Vadopalas bleibt auch in der nächsten Saison Trainer der Königlichen. Er hatte während der Saison den glücklosen Marc Hahnemann abgelöst und mit dem Team den Klassenverbleib gesichert. An Vadopalas‘ Seite rückt künftig Ricky Easterling. Der 37-jährige Spieler der Saar- louis Sunkings wird auch in der kommenden Saison noch als Kapitän der Sunkings in der Regionalliga aufl aufen. Darüber hinaus kommt auf Easterling eine weitere wichtige Aufgabe zu: Die Träger der beiden saarländischen Bundesliga-Mann- schaften „Dillingen Diamonds“ und „inexio Royals Saar- louis“, die Vereine BBF Dillingen, DJK Saarlouis-Roden und BC Saarlouis haben eine Spielgemeinschaft zur Teilnah- me an der WNBL (Weibliche Nachwuchs-Basketball- Bundesliga) gegründet. Sie wird unter dem Namen „Basketball-Team Saar-Mosel“ an den Start gehen. Die Spielerinnen sollen „bestmöglich sportlich aus- gebildet werden, um das Saarland langfristig als be- gehrte Adresse im Mädchen- und Damenbasketball zu etablieren“, sagt Rouven Behnke, der das Team zusammen mit Ricky Easterling trainieren wird. Die Heimspiele fi nden in Saarlouis und Dillingen statt. Auch im Kader des DBBL-Teams gibt es Verände- rungen: Gabriela Chnapkova gehört nicht mehr zum Team und die drei Plätze für amerikanische Spielerinnen sind mit Addison Richards, die bereits in der abgelaufenen Saison das gelb-schwarze Trikot trug, Isis Young und Ja‘Tavia Tapley bereits besetzt. Young kommt vom Siena College in New York, Tapley aus der 1. italienischen Liga (Dondi Multistore Vigarano). Darüber hinaus befi ndet sich die Vereinsführung in Gesprächen mit unterschiedlichen europäischen Spielerinnen. „Tatsache ist, dass vom letztjährigen Kader nur Addison Richards, Gabi Nem- cova, Janna Dauer und Nele Trommer bleiben“, sagt Presse- sprecher Tom Störmer. Da es in diesem Jahr keine Absteiger gab, wächst die DBBL um die beiden Aufsteiger Rheinland Lions (Raum Bergisch Gladbach) und Capitol Baskets Düsseldorf auf insgesamt 14 Mannschaften an. l Ricky Easterling wird in der kommenden Saison Co-Trainer der Bundesliga- Damen und gemeinsam mit Rouven Behnke das Basketball-Team Saar-Mosel trainieren. 03 | 2021 03 | 2021 l a h t n e p p u R f l o R : o t o F

SPORTARTEN AUF DEINE ART AUSPROBIEREN! DRAUSSEN AM SEE Outdoorfestival Losheim am See 25. bis 27. Juni 2021

54 RUDERN Trotz Corona: Maxrath sieht die Saar-Ruderer auf einem guten Weg dem Deutschland-Achter bei der WM in Neuseeland die Silbermedaille. Bei den Olympischen Spielen 1980 war er wegen des Olympiaboykotts aber nicht da- bei: „Das hat dazu geführt, dass meine Ruderkarriere etwas traurig endete. Da wurde einem irgendwo der Boden unter den Füßen weggezogen – und ich hat- te vom Rudern eigentlich die Schnauze voll“, erinnert sich Maxrath. Die folgen- de Trainertätigkeit habe ihm aber „ge- holfen, dieses Negativerlebnis nach und nach wegzustecken.“ Heute kann er mit Blick auf sein lan- ges Trainerdasein sagen: „Es macht mir immer noch großen Spaß.“ Einen größ- ten Erfolg als Trainer kann Maxrath gar nicht mal konkret nennen: „Es gab in der langen Zeit viele schöne Erlebnisse. Ich möchte da keinen Erfolg hervorheben, denn häufig ist es einfach der Weg, der wichtiger ist als irgendein Abschluss. Die positive Entwicklung der Sportler zu se- hen: Das ist es, was mir Freude bereitet. Das macht einen stolz und ist oftmals mehr wert als die Medaille“, betont der saarländische Landestrainer – der gegen die eine oder andere Medaille in seiner Amtszeit aber dennoch nichts einzu- wenden hätte. l Seit 1984 arbeitet Diethelm Maxrath bereits als hauptberuflicher Rudertrainer – und hat in dieser langen Zeit viel erlebt. In Deutschland war er die meiste Zeit Trainer beim Mainzer Ruderverein. Darüber hinaus war Maxrath von 1998 bis 2000 als Cheftrainer im kanadischen Ruderverband tätig. Von 2009 bis 2012 arbeitete er in gleicher Funktion für den japanischen Ruderverband, gefolgt von einem kürzeren Engagement in China, wo er die Provinz Liaoning im Rahmen der Chinaspiele zu Erfolgen führte. Ab Herbst 2013 arbeitete der gebürtige Koblenzer für viele Jahre in Luzern in der Schweiz. Kurzum: Maxrath hat eine halbe Weltreise in Sachen Rudern hinter sich. Text: David Benedyczuk Seit dem 1. November 2019 lei- tet er das Training der Landes- kader am Stützpunkt Saarbrü- cken – und sah sich kurz nach Beginn seines Engagements mit einer Situation konfrontiert, die er trotz der immensen Erfahrung so nicht kannte. Die Rede ist natürlich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Es gab eine Langstreckenregatta, an- sonsten herrschte bis auf ein paar Leis- tungstests auf Bundesebene in Sachen Wettkampf tote Hose. Erst jetzt gibt es langsam wieder zarte Bemühungen in dieser Richtung“, so Maxrath. Das große Ziel, das Rudern im Saarland wieder auf Vordermann zu bringen, nachdem zu- letzt der Status als Bundesstützpunkt entzogen worden war, gestaltete sich unter diesen Bedingungen schwierig. Und dennoch sieht Maxrath eine Ent- wicklung: „Es ist coronabedingt alles nicht ganz so einfach – aber wir machen trotzdem Fortschritte“, betont er. Neben U23-Vize-Europameisterin Ella Reim hat sich zuletzt mit Paula Gerundt eine weitere junge Athletin in den Fo- kus gerudert: „Sie hat gute Chancen, sich für die U23-Nationalmannschaft zu qualifizieren. Und auch dahinter ha- ben wir hoffnungsvolle junge Leute, die zwar Zeit brauchen, aber viel Potenzial 03 | 2021 t a v i r P : s o t o F und eine gute Veranlagung besitzen. Daher bin ich optimistisch, dass wir in den nächsten Jahren eine schlagkräftige Truppe aufbauen können“, sagt Maxrath. In seiner Trainingsgruppe betreut er ak- tuell 18 junge Sportler, die meisten im Bereich U17 und U19. „Sie sind alle sehr motiviert und in der Entwicklung geht es sowohl physisch als auch rudertech- nisch voran“, lobt Maxrath. Er hofft, dass seine Schützlinge bald wieder mehr Wettkämpfe absolvieren kön- nen. „Es wäre wichtig, dass wir zumindest ein biss- chen Saison kriegen. Schließlich sich die Sport- ler irgendwann: Wir trainieren und trainieren – aber wofür machen wir das überhaupt?“ Maxrath selbst hatte auch mal so eine Pha- se. Denn einem der Höhepunkte seiner Sportler- karriere folgte zeit- nah eine riesige Enttäu- schung. 1978 gewann er mit fragen

AUS- Ausbildung + Fortbildung Ausbildung + Fortbildung Sportorganisatorischer Bereich FORTBILDUNG Sportpraktischer Ber Elementarbereich (Kinder 3 bis 6 Jahre) Grundlagenausbildung Biomechanik dargestellt und geübt. Referent: Sabrina Hoppe - Team Sportsmed-Saar. Termin: 12.06.21. Zeit: 9:00 bis 15:00. Kosten: 45,- Euro (inkl. Material) 2116.1 Webseminar: Fundraising für Vereine Einsteigerkurs – Vom Spendensammeln zum systematischen Fundraising Vereine sind mehr denn je auf zusätzliche Mittel von Spon- soren, Spendern und Stiftungen angewiesen, da die öffent- lichen Gelder immer knapper werden und eine Finanzierung nur durch Mitgliedsbeiträge nicht realisiert werden kann. Die Erschließung weiterer Einnahmequellen stellt Vereine und Ihre Aktiven oft vor große Herausforderungen. Der Workshop ist eine Einführung in die Praxis des Fundraisings und erläu- tert die Kunst, den richtigen Fundraising-Mix zu finden, und verrät, wie Spender und Sponsoren langfristig für den Verein gewonnen werden können. Im Workshop zeigen wir u.a., dass die Entwicklung und Umsetzung individuell zugeschnittener Marketingmaßnahmen sowie der Aufbau geeigneter Struktu- ren für den Erfolg notwendig sind. Referentin: Sabine Rathmann. Termin: 19.06.21. Zeit: 9:00 bis 12:00. Ort: online. Kosten: 30,- Euro 2179.1 Tapen - Grundkurs Ein Tape-Verband ist ein gelenk- oder muskelunterstützender Klebeverband, der auf der Haut angebracht wird. Mit seiner Hilfe können im Sport gefährdete Bewegungsapparate pro- phylaktisch vor Verletzungen geschützt werden. Dieses Semi- nar soll allen interessierten Sportlern, Trainern oder Betreuern die Grundlagen des Tapens vermitteln. Anfangs werden die theoretischen Grundlagen gelegt, im Laufe des Seminars wird ein Gelenk beispielhaft getapt und alle Teilnehmer haben paarweise die Gelegenheit, einen Tapeverband anzulegen. Referentin: Sabrina Hoppe - Team Sportsmed-Saar. Termin: 19.06.21. Zeit: 9:00 bis 14:00. Kosten: 35,- Euro (inkl. Material) 2184 8 Ernährung und Regeneration im Sport Die Themen Ernährung und Regeneration sind im sportlichen Bereich untrennbar miteinander verbunden. Im Workshop werden verschiedene Ernährungskonzepte, Vor- und Nachteile der jeweiligen Ernährungsform angesprochen. Es wird auf die biochemischen Zusammenhänge eingegangen. Wie beeinflusst die Ernährung die Regeneration im Sport? Wie kann ich mit geschickter qualitativer und zeitlicher Steuerung der Ernäh- rung und weiterer Parameter sportliche Leistungen steigern? Viele praktische Tipps bei der Umsetzung. Referentin: Birgit Holzmann. Termin: 19.06.21. Zeit: 9:00 bis 16:00. Kosten: 42,- Euro 2163 Grundlagenausbildung Mit der Grundlagenausbildung bietet der Landessportverband für das Saarland in Absprache mit den beteiligten Fachver- bänden (beim zuständigen Fachverband nachfragen!) die sportartenübergreifenden Inhalte der Übungsleiter- und C-Trainer-Ausbildungen an. 03 | 2021 Referent: Lehrteam Grundlagenausbildung. Zeit: 1. Wochen- ende Sa. 9:00 bis 19:00; So. 9:00 bis 12:00. 2. Wochenende Sa. 9:00 bis 20:15, So. 9:00 bis 12:00. Kosten: 30,- Euro (inkl. Mittagessen und Seminarunterlagen). Termin: 19./20.06.21 und 26./27.06.21 2114.9 Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit für Non-Profit-Organisationen und -Vereine Auch für Vereine ist ein spezifisches Marketing heute wichtiger denn je. Das Seminar zeigt die grundlegende Bedeutung des Marketings für Vereine auf. Es vermittelt, wie und mit welchen Instrumenten ein positives Image aufgebaut wird und wie Mitglieder und Sponsoren gewonnen werden können. Praxis- nah werden die Grundlagen und Formen der Werbung und der Öffentlichkeitsarbeit aufgezeigt sowie wichtige Instrumente wie Pressearbeit dargestellt. Referent: Jörg Huppert. Termin: 26.06.21. Zeit: 9:00 bis 17:00. Kosten: 42,- Euro (inkl. Mittagessen) 2121 Webseminar: Aktuelles zum Recht für Vereine und Verbände - Wichtige Informationen für die Verantwortlichen Insbesondere seit letztem Jahr treten ständig neue Gesetze in Kraft oder Gesetze werden geändert. Neue Gerichtsurteile oder die Änderungen von Verwaltungsvorschriften beeinflus- sen die bisherige Vorstandsarbeit. Das ist eine permanente Herausforderung für Vereins- und Verbandsvorstände. Diese Situation wird im Jahr 2021 noch verstärkt durch die wegen der Corona-Pandemie erlassenen sondergesetzlichen Regelungen zum Vereinsrecht, welche noch bis zum 31.12.2021 gelten wer- den. Solche Änderungen haben direkte Auswirkungen auf die gesamte Vereinsarbeit, die Gestaltung von Verträgen oder die Besteuerung des Vereins oder Verbands. Diese Online-Infor- mationsveranstaltung bietet einen Überblick über die aktuell für Vereine und Verbände wesentlichen Regelungen und hilft auch dabei, etwaige Fehler aus Unwissenheit zu vermeiden. Referent: RA Patrick R. Nessler. Termin: 26.06.21. Zeit: 9:00 bis 12:00. Kosten: 30,- Euro 2175.1 Stabilisation der Wirbelsäule unter Berücksichtigung funktioneller Ketten Funktionelle Bewegungsketten, die als Kraftlinien den Körper zu einer Einheit verbinden, sind entscheidend für die Moto- rik des Menschen! Bei einer muskulären Dysbalance ist das Gleichgewicht innerhalb bzw. zwischen diesen myofaszialen Verbindungen gestört. Rückenschmerzen sind nicht selten die Folge. Im theoretischen Teil wird ein Überblick über den Aufbau und die Funktionsweise der Wirbelsäule gegeben. Funktionelle Bewegungsbahnen werden verdeutlicht und deren Aufgaben erklärt. Außerdem wird gezeigt, wie Ursache- Folge-Ketten bei der Entstehung von Symptomen eine Rolle spielen. In der Überleitung zur Praxis wird den Teilnehmern ein methodisches Stufen-Konzept vermittelt, wie der Aufbau eines Programms zur Stabilisation der Wirbelsäule unter Be-

58 PARTNER Ihre Partner für Studium und Weiterbildung Mitglieder qualifi zieren und „aufsteigen“ Viele engagierte Mitglieder von Sportvereinen und –verbänden würden sich gern (nebenberufl ich) für ihre ehrenamtliche Tätigkeit qualifi zieren. Die BSA-Akademie und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sind die idealen Partner, um Mitgliedern diese fachliche Entwicklung zu ermöglichen. kompakten Lehrveranstaltungen, die sowohl an einem der elf regi- onalen Studienzentren (z. B. Saarbrücken) als auch in digitaler Form absolviert werden können. Die Studierenden nehmen nur rund 20 Arbeitstage im Jahr an Lehrveranstaltungen teil und können somit von Beginn an auch in langfristige Projekte integriert werden. Beispielsweise erwerben Studierende im neuen interdisziplinären Studiengang B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik u. a. Kompeten- zen zur Entwicklung digitaler Sport- und Trainingsassistenzsyste- me, die individuell auf die Bedürfnisse der Sportler angepasst wer- den und somit erheblich zu deren Leistungssteigerung beitragen. Im dualen Studiengang B. A. Sportökonomie erlangen die Studie- renden in Modulen wie „Sportanlagen- und Sportstättenmanage- ment“, „Marketing“ sowie „Sport- und Vereinsrecht“ umfassende Kenntnisse, um beispielsweise Führungsaufgaben zu übernehmen, branchenspezifi sche Strategien zu entwickeln sowie den Verein ge- zielt zu vermarkten. Durch die Qualifi zierung ihrer Mitglieder mit Lehrgängen der BSA- Akademie oder dualen Bachelor-Studiengängen der DHfPG können Vereine und Verbände zukunftsfähige Konzepte entwickeln, um Mitglieder zu halten und zu gewinnen. Am 8. und 9 Oktober fi ndet der Aufstiegskongress voraus- sichtlich wieder im m:con Congress Center Rosengarten statt. Gleichzeitig werden alle Inhalte auch digital verfügbar sein. Informieren Sie sich und Ihre Mitglieder über die neu- esten Entwicklungen in der Sport-, Fitness- und Gesund- heitsbranche. Nähere Infos zum Programm und den Refe- renten/-innen unter: www.aufstiegskongress.de Besonders die Sportbranche entwickelt sich stetig. Vereine können mit der DHfPG sowie der BSA-Akademie als kompe- tente Bildungspartner diese Entwicklung für sich nutzen, um ihre Mitglieder in Lehrgängen oder durch ein duales Bachelor-Stu- dium weiterzubilden und so attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben. Mitglieder nebenberufl ich qualifi zieren Die BSA-Akademie ist mit über 70 staatlich geprüften und zuge- lassenen nebenberufl ichen Qualifi kationen einer der führenden Bildungsanbieter für Prävention, Fitness und Gesundheit. Das Lehr- gangssystem ist als kombinierter Fernunterricht, bestehend aus Fernlernphasen und kompakten Präsenzphasen – vor Ort an einem der mehr als 20 regionalen Lehrgangszentren (z. B. Saarbrücken) oder digital –, aufgebaut. Lehrgangsteilnehmende können in Ba- sis-, Aufbau- und Profi qualifi kationen umfassende Kompetenzen u. a. in Kraft- und Ausdauertraining, Ernährung und Entspannung erwerben. Beispielsweise qualifi ziert die Basisqualifi kation „Ernährungstrai- ner/in-B-Lizenz“ u. a. dazu, den Ernährungszustand der Sportler zu analysieren und entsprechend zu optimieren. In der anschließen- den Aufbauqualifi kation „Berater/in für Sporternährung“ erfahren Teilnehmende z. B., wie sie die Ernährung der Sportler hinsichtlich der verschiedenen Trainingsphasen und Trainingsziele im Saison- verlauf bedarfsgerecht anpassen. Beide Qualifi kationen sind Be- standteil der Profi qualifi kation „Ernährungsberater/in BSA“. Mit dual Studierenden der DHfPG auf die Erfolgsspur Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanage- ment (DHfPG) ist eine staatlich anerkannte private Hochschule mit u. a. sechs dualen Bachelor-Studiengängen für die Zukunftsbran- che Prävention, Gesundheit, Fitness, Sport und Informatik. Das du- ale Studiensystem verbindet eine Tätigkeit in einem Ausbildungs- betrieb und ein Fernstudium bestehend aus Selbstlernphasen und DHfPG und BSA-Akademie Ihre starken Partner für duales Studium und Weiterbildung Präsenzphasen jetzt auch digital! Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement University of Applied Sciences BSA-Akademie Prävention, Fitness, Gesundheit School for Health Management dhfpg-bsa.de 03 | 2021 03 | 2021

An die Weltklasse heranarbeiten Franziska Volkmann ist seit 2014 im Sinne des Badmintons in ganz Deutschland unterwegs. Die 27-jährige Nationalspielerin kommt aus dem schleswig-holsteinischen Mölln. Seit einigen Jahren lebt und trainiert sie im Saarland und spielt für den Deutschen Serien- meister 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim in der Bundesliga. von Sebastian Zenner r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F Ursprünglich trainierte Volkmann bis 2017 am Bundesstützpunkt in Mühl- heim. Weil sie ihr Linguistik- und Medienwissenschaften-Studium in Saar- brücken nicht hätte fortsetzen können, legte sie eine Nationalmannschafts- Pause ein, um die letzten anderthalb Semester bis zum Bachelor ordentlich zu beenden. „Ich habe nicht ganz aufgehört, sondern weiter trainiert und 60 auch Turniere gespielt“, erklärt sie. Seit 2018 wohnt Volkmann in Sulzbach und trainiert am Stützpunkt in Saarbrücken, seit 2019 konzentriert sie sich vollends auf den Sport. Trotz Corona-Pandemie läuft es bei ihr seither rund: „Wir Leistungssport- lerinnen und -sportler können uns glücklich schätzen“, sagt sie und erklärt: „Die erste Phase der Pandemie war natürlich hart, wir mussten zu Hause bleiben und dort auch trainieren. Aber danach hatten wir ja fast schon unser normales Leben zurück. Für mich persönlich hatte sich jedenfalls nicht allzu viel verändert.“ Das liegt daran, dass zu ihren Hobbys fernab des Sports Lesen und Spazierengehen zählen. Beidem konnte sie stets ohne Einschränkungen nachgehen. Besuche bei ihren Eltern, die immer noch in Mölln leben, waren aufgrund der großen Entfernung auch schon vor der Pandemie nur selten möglich. Die fehlende Abwechslung zum ohnehin intensiven Sportleralltag machte sich zwar bemerkbar, insbesondere an den turnierfreien Wochenenden. „Es ist natürlich schon traurig, wenn man sich

Zurück zu den eigenen Wurzeln Googelt man den Namen Johannes Pistorius, dann haben zwei his- torische Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts und ein Medien- gestalter in der Trefferliste ihre Nasen vorn. Noch. Gleich dahinter folgt einer, der ihnen in den nächsten Jahren den Relevanz-Rang ablaufen könnte: der 26-jährige Badmintonprofi Johannes Pisto- rius. Seit 2014 lebt und trainiert der in Bayern geborene Doppel- Spezialist am Olympiastützpunkt in Saarbrücken. von Sebastian Zenner „Ich komme aus einer Badminton-Familie. Von daher war es klar, dass ich mich auch irgendwann mal mit dem Schläger befasse“, berichtet Pistorius. Zeitgleich hatte er damals auch mit dem Fußballspielen angefangen. Doch Badminton machte ihm einfach mehr Spaß. „Ich war sehr früh schon recht erfolgreich, durfte an Camps und Lehrgängen teilnehmen und für ver- schiedene Auswahlmannschaften spielen. Da knüpft man schnell soziale Kontakte, findet Freunde und die Kombination hat mich weiter angetrieben“, r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F 62 blickt der Wirtschaftsingenieur (Bachelor) zurück. Die vielen Reisen, die er schon als junges Talent absolvieren musste, haben ihn schnell reifen und selbstständig werden lassen. Der Umzug ins Saarland 2014 im Alter von 19 Jahren war schließlich kein Problem mehr für ihn: „Natürlich war es schon eine Umstellung, zum Beispiel für mich selbst zu kochen. Aber ich war eigentlich immer schon recht eigenständig unterwegs“, erzählt er. So nutzte Pistorius die Anfangsphase der Corona-Pandemie, um „individuelle Baustellen zu beseitigen“, wie er es nennt: „Ich habe mich sehr mit Be- reichen beschäftigt, die in einer normalen Saison etwas vernachlässigt wer- den, und Schwerpunkte bei der Ernährung, mentalem Training und Mobilität gesetzt“, berichtet der deutsche Vizemeister im Herren-Doppel 2020 und Bronzemedaillen-Gewinner der Team-EM 2021. Aufgrund der Trainings- und Spielmöglichkeiten im weiteren Verlauf der Pandemie hat er selbige bisher „halbwegs in Ordnung“ überstanden. Er weiß: „Andere Sportarten hat es definitiv schlimmer getroffen.“ Das Saarland ist für Familie Pistorius kein gänzlich unbekanntes Terrain. „Dadurch, dass meine Eltern aus dem Saarland stammen und hier noch viele Verwandte von mir wohnen, war es eher eine Reise zurück zu den eigenen Wurzeln. Ich wusste, dass ich hier nicht ganz allein bin“, erklärt

Landessportverband für das Saarland, Hermann-Neuberger-Sportschule 4, 66123 Saarbrücken ZKZ 13344, Postvertriebsstück +4 EINFACH MAL EINFACH MAL EINFACH MAL EINFACH MAL EINFACH MAL EINFACH MAL EINFACH MAL EINFACH MAL EINFACH MAL KREUZE KREUZE KREUZE KREUZE KREUZE KREUZE MACHEN! Spielteilnahme ab 18 Jahren · Glücksspiel kann süchtig machen · Kostenlose Hotline der BZgA 0800 1 372700 · Infos unter www.saartoto.de