ISSN 0946-509X Informationen rund um den Saarsport G 13344 F 28.Jg. April 2021 Ringen Unsere starken Jungs für Tokio LSVS-Präsident Heinz König im Interview

Editorial 3 Zusammenhalten in schwierigen Zeiten? Corona-Hilfen für saarländische Sportvereine! Die Corona-Pandemie hat den organisierten Sport hart getrof- fen und brachte das Sporttreiben im Verein – bis auf eine kurze Unterbrechung im Sommer/Herbst 2020 – komplett zum Er- liegen. Was vorher alltäglich war und über 350.000 Menschen im Saarland vereint, ist aktuell nicht möglich. Der gemeinsame Sport fehlt uns. Und das, obwohl es immer heißt: Sport ist wichtig. Er fördert die Gesundheit und stärkt das körperliche Wohlbefinden. Kann der Sport inmitten einer Pandemie nicht der Ausgleich für psychische Leiden und körperliche Be- schwerden sein? Und somit auch ein Mittel gegen die Bekämp- fung des Virus? Fragen, die sich viele Sportbegeisterte stellen, insbesondere in den saarländischen Sportvereinen. Die Wichtigkeit der Sportvereine in unserem Land ist unbestrit- ten, sie haben einen Bildungsauftrag und bringen Menschen dazu, sich gemeinsam zu bewegen. Unterstrichen wird dies durch die Tatsache, dass die Deutsche UNESCO-Kommission Ende März die „Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur“ in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat. Diese Auszeichnung würdigt die großartige gesellschaftliche Leistung der gut 2.000 Sportvereine im Saar- land, aber in besonderem Maße die Ehrenamtlichen, die mit ihrem täglichen Engagement den entscheidenden Baustein in der Vereinskultur darstellen. Die breite Unterstützung unserer Vereine im Zuge der Corona- Pandemie ist wichtig. Unter dem Motto „In schwierigen Zeiten müssen wir zusammenhalten!“ brachte der Landessportver- band für das Saarland im vergangenen Jahr die Vereinshilfe Saarland mit der Landesregierung auf den Weg. Mehr als 3,2 Millionen Euro wurden aus dem Sondertopf an die saarländi- schen Sportvereine ausgezahlt. Was sicherlich kein Ersatz für den Wegfall des Sportangebotes und der Geselligkeit darstellte, war dennoch eine kleine Unterstützung für den Erhalt unserer so wichtigen Sportvereine im Saarland. Die finanzielle Unterstützung unserer Vereine und Verbände in dieser außergewöhnlich schwierigen Zeit ist uns ein großes Anliegen. Aus diesem Grund haben wir seit unserem Amts- beginn am 1. Februar 2021 bereits verschiedene Gespräche geführt: Das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport hat ein Sonderprogramm zur Förderung der Jugendarbeit in Sport- vereinen auferlegt, dort stehen 1,43 Million Euro speziell für die Förderung der Jugendarbeit in saarländischen Sportver- einen zur Verfügung (Anträge können seit dem 1. April beim Ministerium gestellt werden). Weitere Unterstützung gewährt der LSVS seine Mitgliedsvereinen und -verbänden in Zusam- menarbeit mit dem Ministerium für Bildung und Kultur. Dort werden Schulsportangebote gefördert, um so den Vereinen und Verbänden die Möglichkeit der Rückgewinnung bzw. Neugewin- nung von Mitgliedern zu ermöglichen. Auch, um die Bewegung der Schüler zu fördern. Der Saarsport muss stark sein und in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten. Der LSVS wird seinen Vereinen und Ver- bänden Hilfestellungen geben und diese beim Wiedereinstieg ins Sporttreiben unterstützen. Die Sportvereine mitsamt ihren Ehrenamtlichen und Mitgliedern sind ein hohes Gut der saarländischen Gesellschaft, die größtmögliche Unterstützung verdienen. Der Landessportverband für das Saarland ist sich dieser Verantwortung bewusst, versteht sich als Sprachrohr des Saarsports und wird als Dienstleister seiner Vereine und Verbände diese bestmöglich unterstützen. Die wärmere Jahreszeit und die steigende Zahl der Geimpften lassen uns optimistischer in die Zukunft schauen, mit dem drin- genden Wunsch nach einem normalen Alltag, aber allen voran einem regelmäßigen und geregelten Sportbetrieb. Wir freuen uns darauf, Sie persönlich, Ihre Verbände und Ihre Vereine, Ihre Projekte und Ihre Gemeinschaft hoffentlich in Kürze unter normalen Umständen kennenlernen zu können. Johannes Kopkow Vorstand Sport & Vermarktung Joachim Tesche Vorstand Finanzen 02 | 2021

IM INTERVIEW … 5 „Es ist wichtig, dass alle den Silberstreif am Horizont sehen“ Heinz König wurde Ende Januar 2020 zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) gewählt. Erste Aufgaben des Aufsichtsrates waren die Auswahl und die Benennung der beiden hauptamtlichen Vorstände, die in der neuen LSVS-Struktur die Geschäftsführung bilden sollen. Mit Inkrafttreten ihrer Arbeitsverträge zum 1. Februar 2021 löste der Vorstand das Präsidium als Geschäftsführung des LSVS ab, die Umstrukturierung nach dem sogenannten LSVS-Gesetz ist seither vollzogen. Heinz König ist nun offiziell Präsident des LSVS und der Aufsichtsrat hat als Fachaufsicht die Kontrolle der Geschäftsführung übernommen. Im Gespräch mit SaarSport-Mitarbeiter Sebastian Zenner spricht König über die ersten Wochen und Monate in der neuen LSVS- Struktur. Interview: Sebastian Zenner r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F 02 | 2021

IM INTERVIEW … 7 Die Rückmeldung der Fachverbände, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch der Öffentlichkeit über die Arbeit der beiden Vorstände ist bisher durchaus positiv. für alle verträglich abzuschließen. Es steht außer Frage, dass jeder bisher das getan hat, was er aus seiner Sicht für richtig gehalten hat. Mit der Einstellung der Vorstände hat sich die Situation spürbar entspannt. Das neue LSVS-Gesetz befindet sich in der Umsetzung und wir sind der Auffas- sung, dass dadurch die alte Geschäftsgrundlage aus der Zeit vor dem neuen Gesetz entfallen ist. Die Bestimmungs- urkunde aus dieser Zeit existiert allerdings noch. Deshalb hat der Aufsichtsrat in seiner jüngsten Sitzung am 19. März 2021 einstimmig beschlossen, dass der Vorstand die Lan- desregierung bitten soll, die Bestellungsurkunde des CRO mit Ablauf der Probezeit der Vorstände Ende April 2021 zurückzunehmen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Rechtskonstruktion mit dem haftenden Vorstand und dem kontrollierenden Aufsichtsrat zügig umgesetzt werden kann und die Gesetzeskraft vollständig hergestellt wird. Die grundsätzliche Bereitschaft zu diesem Schritt sehe ich bei allen Beteiligten als gegeben an. Was gehört zu den dringlichsten Aufgaben der beiden Neuen an der LSVS-Spitze? König: Unter anderem steht die Umsetzung der im Über- gabeprotokoll beschriebenen Aufgaben an. Für die Klärung etwaiger Rückfragen hat sich das ausgeschiedene Präsi- dium ausdrücklich bereit erklärt. Damit der neue Vorstand sich möglichst bald den Zukunftsaufgaben des Sports im Saarland widmen kann, sollen die Verfahren gegen frühere Funktionsträger, die in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des Finanzskandals angestrengt wurden, und damit einhergehende Kosten für den Landessportverband und deren Erfolgsaussichten rechtlich begutachtet werden. Hier müssen wir zu einer Einschätzung kommen, inwieweit die Bemühungen in diesem Bereich zielführend sind. Ich habe meine Zweifel, ob es langfristig im Interesse des LSVS liegen kann, wenn sich die neuen Geschäftsführer mit einem Großteil ihrer Arbeitskraft mit Dingen beschäftigen sollen, die mehrere Jahre zurückliegen und deren Ausgang für den LSVS möglicherweise nicht Erfolg versprechend ist. Es wäre zweckmäßig, wenn man hier zeitnah zu einem für alle Seiten sinnvollen Abschluss kommt. Dabei möchte ich ausdrücklich betonen, dass Verfahren, welche rechtlich geboten sind, natürlich auch von der derzeitigen Geschäfts- führung mit allem Nachdruck zu verfolgen sind. Gibt es weitere Dinge, die auf den Prüfstand gestellt wer- den? König: Es steht ja noch eine neue Satzung für die interne Verfasstheit des Verbandes aus. Die Satzungskommission wird einen Entwurf erstellen, zu dem die Organe Stellung beziehen können. Aus meiner Sicht könnte ein Fortschritt im Sinne des Gesetzes sein, wenn Ausschüsse und Kom- missionen nur unter zeitlichen Vorgaben mit einer klaren, genau definierten Zielsetzung gebildet werden. So können auch Reise- und sonstige Kosten gespart werden. Wie geht es nach der Finalisierung der Satzung weiter? Welche Schwerpunkte wird es in der Arbeit der neuen Vor- stände geben? König: Es ist wichtig, dass alle den Silberstreif am Hori- zont sehen. Das Ziel war ja, einen Vorstand für Sport und Vermarktung zu finden, der sukzessive zusätzliche Formen der Einnahmequellen aufbauen kann. In einer ersten Phase sollen Gelder akquiriert werden, die notwendig sind, um strukturelle Defizite unserer Immobilien auszugleichen und darüber hinaus, in der zweiten Phase, Gewinne zu erzielen, die in sportliche Aktivitäten investiert werden können. Diese wiederum sollen dann in der dritten Phase, der Kon- solidierung, durch geschäftliche Tätigkeiten dazu genutzt werden, dauerhaft eine gewisse Bandbreite an Einnahmen zu erzielen. Warum ist es so wichtig, dass der LSVS künftig Gewinn macht? König: Wenn man die Mittel, die wir aus dem sogenannten Sportachtel erhalten, inflationsbereinigt betrachtet, stellt man fest, dass dem LSVS im Vergleich zu früher rund sechs Millionen Euro an Kaufkraft strukturell verloren gegangen sind. Hierzu hat der neue Finanzvorstand eine Untersu- chung vorgenommen. In diesem Strukturproblem und der Tatsache, dass es in der Vergangenheit nicht als solches 02 | 2021 r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F

IM INTERVIEW … 9 Ja. Egal worum es geht – am Anfang eines jeden Plans stehen Ideen. Nicht die gefühlten oder befürchteten Kosten, die ein Projekt sofort verhindern. nisch erweitert werden muss, was vielleicht neu gemacht werden muss und was durch Änderungen in der Sportaus- richtung am Standort entbehrlich wird. Es können auch neue Orientierungen und neue Nutzungsarten auf dem Gelände entstehen. Ein großer Immobilienbestand ist nur dann ein Nachteil, wenn man sich eine gewisse Zeitlang nicht intensiv damit befasst. Wenn man aber immer nah dranbleibt und den Bestand neuen Bedarfen anpasst, ist es ein unschätzbarer Vorteil für die Sportgemeinschaft. So haben beispielsweise schon meine Vor-Vorgänger darüber nachgedacht, angesichts der Nähe zur Universität Studen- tenwohnungen zu schaffen. Dies könnte beispielsweise der wirtschaftlichen Auslastung der Mensa dienen. Auch ist ein Ausbau der Internatsplätze von derzeit 28 auf 50 denkbar. Nach aktuellem Stand haben wir dafür einen Bedarf. Das Thema E-Sport wurde in der jüngeren Vergangenheit kontrovers diskutiert. Inwieweit spielt dieses Thema für Sie eine Rolle für die künftige Ausrichtung des Landessport- verbandes? König: Wir werden nach der zweiten Jahreshälfte das Thema nochmals aufgreifen müssen, zumal im öffentlichen Raum und in der Politik Strukturen ermöglicht werden, welche der LSVS nicht ignorieren kann. Es wird Aufgabe aller sein, neben den Unverträglichkeiten auch die Chancen für unsere Vereine herauszufinden. Hierbei kann uns das hier ansässige Sportwissenschaftliche Institut sicher Hilfe- stellungen erarbeiten. Sie haben also viel vor in nächster Zeit. stände bisher? Ihre Probezeit endet am 30. April. Der Auf- sichtsrat muss dann entscheiden, ob er mit beiden weiter- arbeiten wird. König: Wir haben die Kandidaten ja ausgewählt, weil sie für die genannten Herausforderungen hervorragend geeignet sind. Es war das erste Verfahren dieser Art mit einer bun- desweiten Ausschreibung. Und dabei haben sich die beiden Vorstände gegen alle Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt. Die Rückmeldung der Fachverbände, Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter und auch der Öffentlichkeit ist bisher durchaus positiv. Das entspricht auch meiner Wahrnehmung. Die Entscheidung trifft der Aufsichtsrat aber erst Ende April und nicht vorher. König: Ja. Egal worum es geht – am Anfang eines jeden Plans stehen Ideen. Nicht die gefühlten oder befürchte- ten Kosten, die ein Projekt sofort verhindern. Am Anfang stehen immer die Ideen. Dann muss man schauen, was der Bestand hergibt, und zusehen, wie die Ideen konkretisiert werden können. Dabei gilt es auch auszuloten, wer noch von der Umsetzung profitieren könnte. Vielleicht gelingt es ja, die Stadt, das Land oder den Bund ins Boot zu bekom- men? Meine Erfahrung sagt mir: Wenn man die richtigen Ideen hat, kommt immer etwas Sinnvolles dabei heraus. Welche Rolle kommt Ihnen zu, wenn die Probe- und Ein- arbeitungszeit abgeschlossen ist? König: Zurzeit befinden wir uns wöchentlich im Dialog, das soll später reduziert werden. Als Präsident des LSVS ist es meine Aufgabe, auch nach Ende der Probezeit über alle Ent- wicklungen auf dem Laufenden zu bleiben. Der Aufsichtsrat wird, wie bisher, in Sitzungen seinen gesetzlichen Aufgaben nachkommen. Wichtig ist, dass wir schnellstmöglich von dem alten Grundsatz „Verwalten und Repräsentieren“ zu dem neuen Ansatz „Gestalten und Kontrollieren“ kommen. Wie zufrieden sind Sie denn mit der Arbeit der neuen Vor- Vielen Dank für das Gespräch, Herr König. 02 | 2021 r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F

SPORTFÖRDERUNG 11 nahme des Ministeriums. Joachim Tesche, LSVS-Vorstand Finanzen, fordert die Vereine zur Antragstellung auf und be- tont: „Diese unbürokratische finanzielle Unterstützung durch das Ministerium würdigt die Bedeutung des Kinder- und Jugendsports.“ Sein Vorstandskollege Johannes Kopkow (Sport und Vermark- tung) ergänzt: „Wir müssen den Kindern und Jugendlichen, aber auch den Sport- vereinen eine sportliche und finanzielle Perspektive geben.“ Das sieht auch Minis- ter Klaus Bouillon so: „Die Bewegung von Kindern und Jugendlichen ist elementar wichtig für deren physische und psychi- sche Entwicklung. Das Jugendförderpro- gramm ist ein finanzieller Anreiz für das schnelle Reaktivieren des Vereinssports für Kinder und Jugendliche.“ Bereits am Mittwoch, 10. März 2021, überreichte Bouillon dem LSVS-Präsiden- ten und Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz König sowie den beiden Vorständen zwei Zuwendungsbescheide in Höhe von ins- gesamt 50.000 Euro. Der Löwenanteil von 40.000 Euro kommt der sogenann- ten „Übungsleiteroffensive 2021“ zugute. Vor dem Hintergrund des im Lockdown an vielen Stellen beobachteten Rückzugs von Übungsleiterinnen und Übungslei- tern unterstützt der LSVS die Vereine bei der Rückgewinnung sowie bei der Neuge- winnung von Trainerinnen und Trainern. „Mit diesem Zuschuss können wir redu- zierte Teilnehmerbeiträge in der Aus- und Fortbildung anbieten, um die aktuellen und zukünftigen Übungsleiter finanziell zu entlasten“, betont Johannes Kopkow und ergänzt: „Die beiden Zuschüsse sind ein gutes Signal für die Ehrenamt- lichen in den Vereinen und Verbänden. Sie heben die Bedeutung des Sports im Saarland heraus. Herzlichen Dank, im Namen des organisierten Sports, an Sportminister Klaus Bouillon.“ Dank der Landesförderung kann die Lizenzausbil- dung zum „Übungsleiter C Breitensport Allround-Fitness“ mit einem um die Hälf- te reduzierten Teilnehmerbeitrag starten. Die über einen Turn- oder Sportverein im Die Zuschüsse sind ein ein gutes Signal für die Ehrenamtlichen in den Vereinen und Verbänden. LSVS gemeldeten Vereinsmitglieder müs- sen nur 175 statt 350 Euro zahlen. Die Ausbildung beginnt am 24./25. April mit dem zweiten Modul „Allround-Fitness“. Das 1. Modul, die Grundlagenausbildung des LSVS, musste wegen der Pandemie verschoben werden und kann nachträg- lich absolviert werden. Weitere Termine sind am 08./09. Mai, 03./04. Juli und 10./11. Juli. Je nach Pandemiegeschehen sind Änderungen im Ablauf möglich. Die restlichen 10.000 Euro dienen der Förderung des Vereins- und Verbands- service. Weil die ehrenamtliche Vereins- und Vorstandsarbeit zunehmend umfang- reicher und komplexer wird, hat der LSVS ein Beratungsangebot für die ehrenamt- lich Engagierten in den Sportvereinen und -verbänden eingerichtet. Ihnen wird ein Netzwerk aus Rechtsanwälten, Steuer- beratern und Versicherungsexperten für die Beantwortung von Fragen und die Unterstützung bei Problemfällen zur Ver- fügung gestellt. „Gerade in dieser schwie- rigen Zeit ist es von enormer Bedeutung, dass wir unseren Vereinen und Verbän- den als Dienstleister weiterhelfen und ihnen mit unseren Partnern eine rechts- sichere Beratung zu den verschiedensten Themen geben können“, findet Joachim Tesche und stellt klar: „Wir sind sehr froh, dass das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport diese Initiative unterstützt.“ l 02 | 2021 . . m o c e b o d a k c o t s - e v i t o m r a r g a , . . m o c e b o d a k c o t s - i r i s n o o K © : s o t o F

Hartfüßler Trail Vierter Platz auf Bundesebene 2015Verein zur Förderung des Jugendsports e.V. Saar Vierter Platz auf Bundesebene 2016Coole Projekte gesucht: Bewerbungsstart für die „Sterne des Sports“ 2021TV Altstadt – Bundessieger 2008Polizeisportverein Saar – Bundessieger 2009Judoclub Folsterhöhe Zweiter Platz auf Bundesebene 2010SV Karlsbrunn Vierter Platz auf Bundesebene 2011TC Bous Vierter Platz auf Bundesebene 2012SSV Oppen Vierter Platz auf Bundesebene 2013SF 05 Saarbrücken Vierter Platz auf Bundesebene 2014RSF Phönix Riegelsberg Vierter Platz auf Bundesebene 2017die Corona-Pandemie bürdet dem ganzen Land nun schon im zweiten Jahr schmerzhafte Einschränkun-gen auf. Natürlich hinterlassen die Schutzmaßnahmen auch große Einschnitte im Breitensport. Jeder sportlich aktive Mensch vermisst „seinen Sport“. Damit nicht genug: für viele Sportvereine stellen sich folgende Existenzfragen: · Wie kann es möglichst bald weitergehen? · Was kann in der Vereinsarbeit getan werden, um die Folgen der Pandemie steuern und mildern zu können? · Wie kann die Bindung der Mitglieder zum Verein aufrechterhalten werden? · Welche alternativen Angebote können umgesetzt werden? Jeder Verein übernimmt zu jeder Zeit und „nebenbei“ gesellschaftliche Verantwortung in seiner Stadt oder in seinen Dörfern. Ohne engagiertes Ehrenamt in Verbindung mit viel Herzblut wäre das nicht mög-lich. Zeigen Sie, was in Ihrem Verein gerade in diesen schwierigen Zeiten steckt. Erzählen Sie uns von Ihren Projekten, ob nun mit oder ohne Bezug zur Pandemie. Bewerben Sie sich bei den „Sternen des Sports“ 2021! Bewerbungsstart ist Donnerstag, der 1. April 2021 Die „Sterne des Sports“ gibt es bereits seit 2004. Sie haben sich zum bedeutendsten Breitensportpreis in Deutschland entwickelt und genießen hohes Ansehen in allen Teilen der Gesellschaft. Der Wettbewerb ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes, des Landessportverbandes für das Saarland und der saarländischen Volksbanken. Die Arbeit der Sportvereine hält das Saarland in Schwung und stärkt den Zusammenhalt, nicht zuletzt durch vielfältiges ehrenamtliches Engagement. Genau das sollte in der aktuell durch die Pandemie bedingten besonderen Zeit gebührend gewürdigt werden. Deshalb sind wir auch in diesem Jahr als Veranstalter wieder bei den „Sternen des Sports“ mit dabei. Egal, ob Ihr Verein innovative Ideen im Bereich Gesundheit umsetzt, ob er den Fokus auf Kinder und Jugend oder auch auf Senioren legt, vielleicht sogar hilft, die Umwelt zu schützen oder einfach nur Sport anbietet – nutzen Sie die Chance, Ihren Verein öffentlich zu präsentieren und attraktive Geldprämien zu gewinnen! Füllen Sie einfach Ihre Online-Bewerbung vollständig aus. Über www.sterne-des-sports.de können Sie sich direkt bewerben. Dort erhalten Sie auch alle Informationen, die Sie zur Bewerbung benötigen. Einsendeschluss ist Mittwoch, der 30. Juni 2021. Die Landesjury entscheidet über die Preisträger. Auf den Gewinner warten ein „Großer Stern des Sports“ in Silber und ein Preisgeld in Höhe von 2.500 €. Die Ehrung aller Gewinner auf Landesebene erfolgt im Herbst 2021 in Saarbrücken. Außerdem vertritt der Landessieger das Saarland beim Bundesfinale der „Sterne des Sports“ in Gold im Januar 2022 in Berlin. Fragen rund um den Wettbewerb „Sterne des Sports“ beantworten Ihnen gerne: beim LSVS: Ansprechpartner: Aaron Wollscheid Telefon: 0681 3879-285 Email: a.wollscheid@lsvs.de oder für die Volksbanken im Saarland: Ansprechpartner: Udo Drechsel Telefon: 069 6978-3208 Email: udo.drechsel@genossenschaftsverband.deBoxclub Schaumberg Vierter Platz auf Bundesebene 2018Bike-Aid Vierter Platz auf Bundesebene 2019CFB Tünsdorf Vierter Platz auf Bundesebene 2020sternedessports2021.qxp_Layout 1 29.03.21 13:44 Seite 1

FSJ IM SPORT 15 den aufzubringen, könnten Sponsoring- Modelle und Kooperationen mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen oder auch anderen Vereinen in Betracht ge- zogen werden. Durch gezielte Angebote kann ein erheblicher Teil der anfallenden Kosten refinanziert werden. Viele Teil- nehmerinnen und Teilnehmer bleiben den Vereinen auch nach Ablauf des FSJ verbunden und engagieren sich weiter ehrenamtlich – als Übungsleiterinnen und Übungsleiter im Jugendbereich oder gar in verantwortlicher Vorstandspositi- on. Dabei ist die Sportart, in der die- oder derjenige ursprünglich beheimatet war, weniger entscheidend als vielmehr das soziale Gefüge in der Einsatzstelle. Für die jungen Menschen, die sich für ein FSJ entscheiden, verbindet es die Möglichkeiten, Gutes zu tun und dabei das Taschengeld deutlich aufzubessern, mit dem Vorteil, etwas Zeit zu gewinnen. Zeit, die es braucht, um sich nach dem erfolgreichen Schulabschluss Gedanken über die berufliche Zukunft zu machen. Das FSJ im Sport ist nämlich auch als Bildungs- und Orientierungsjahr zu ver- stehen, dessen Ziele darin bestehen, die Bereitschaft junger Menschen für ein frei- williges gesellschaftliches Engagement und die Übernahme von Verantwortung zu fördern. Das FSJ im Sport vermittelt dabei Einblicke in ein Berufsfeld, in dem die Absolvierenden erste berufliche Er- fahrungen sammeln und sich darüber hinaus für eine ehrenamtliche Tätigkeit entscheiden können. Die Tätigkeiten im Rahmen des FSJ va- riieren je nach Angebot der Einsatzstelle. Grundsätzlich gilt aber, dass sie mit der sportlichen Betreuung von Kindern und Jugendlichen zu tun haben müssen. Als Einsatzstellen im Sport kommen Verei- ne und Sporteinrichtungen in Frage, die regelmäßig Spiel-, Sport- und Freizeitan- gebote für Kinder und Jugendliche orga- nisieren und sonstige Betreuungsdienste für diese Zielgruppe anbieten, beispiels- weise Sportvereine, Stadt- und Kreis- sportbünde oder Sport-Bildungsstätten. Zwischenzeitlich hatte der Saarländi- sche Fußballverband die Trägerschaft von der Saarländischen Sportjugend (SSJ) übernommen. Zum 1. September 2021 ist eine Rückkehr des FSJ unter das Dach der SSJ vorgesehen. l 02 | 2021 Weitere Informationen und Anmeldeunterlagen für interessierte Vereine und FSJ-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer sind unter www.sportjugend-saar.de und bei Pia Seel (Mail: fsj@saar-fv.de, Tel.: 0681/38803-49) abrufbar.

FSJ IM SPORT 17 l a h t n e p p u R f l o R , t a v i r P , ) 2 ( r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F Statement zum FSJ: Micha Zimmer Statement zum FSJ: Florian Kirsch Micha Zimmer war Teil der Triathlon-Nationalmann- schaft, als er ein Freiwilliges Soziales Jahr beim LAZ Saarbrücken absolvierte. Damals war er eines der sport- lichen Aushängeschilder seines neuen Vereins, zu dem er gerade erst vom Tri-Sport-Saar-Hochwald gewechselt war. Der heute 29-Jährige ist mittlerweile Triathlon-Lan- destrainer und auch darüber hinaus stark im organisier- ten Sport engagiert. „Ich wurde vor allem in der Jugendarbeit in den Be- reichen Leichtathletik und Schwimmen eingesetzt, habe aber auch in der Organisation mitgeholfen – beispiels- weise beim jährlich stattfindenden Sofis-City-Cross- Lauf“, berichtet Zimmer. „Im Prinzip waren das immer Aufgaben, die etwas zeitintensiver waren und die die Ehrenamtlichen im Verein entlastet haben. Gerade auch die Seminare, die man während eines FSJ an der Sportschule durchläuft, wie beispielsweise der Übungs- leiterschein, haben mir dafür wichtige Impulse gegeben und mir jedenfalls sehr geholfen“, betont er und ergänzt: „Man lernt auch viele coole Leute kennen.“ Auch nach dem Abschluss seines FSJ war und ist Zimmer dem Ver- ein weiter behilflich. Dass er dem sozialen und sportlichen Bereich treu geblieben ist und beruflich eine Karriere in diesem Bereich angestrebt hat, hängt auch mit den positiven FSJ-Erfahrungen zusammen. „Auf jeden Fall. Deshalb wollte ich ja unbedingt ein FSJ machen. Mir war immer schon klar, dass ich gerne mit Kindern und Jugend- lichen arbeiten möchte, und die Erfahrungen im FSJ haben mich darin bestärkt“, sagt Zimmer, der im An- schluss Philosophie, Ethik und Sport auf Lehramt studierte und demnächst ein Refe- rendariat beginnen will. Vor zehn Jahren befand sich Florian Kirsch mitten in seinem FSJ in der Basketballabteilung der DJK Saar- louis-Roden. „Damals hatte ich im Rahmen des FSJ als Jugendtrainer angefangen“, sagt Kirsch, der noch den Kriegsdienst verweigern musste und das FSJ als Zivil- dienst-Ersatz ableistete. Mittlerweile trainiert er die 2. und 3. Herrenmannschaft des Vereins und ist selbst noch in der 1. Mannschaft als Spieler aktiv. Als Jugend- koordinator ist er inzwischen auch für die FSJ-Teilneh- menden des Vereins zuständig. „Mir hatte damals sehr geholfen, dass ich zum ersten Mal eigenständig arbeiten musste. Nicht wie in der Schule, in der etwas vorgegeben und dann abgefragt wurde“, erinnert sich der heute 28-Jährige und erklärt: „Plötzlich wurde mir eine Aufgabe zugeteilt – beispiels- weise die Betreuung einer Schulsportgruppe, und man musste sich von Anfang an selbst organisieren.“ Der Prozess hin zu selbstständigem, eigenverantwortlichem Handeln dauert seine Zeit, weiß er: „Das kann man unterstüt- zen, in dem man anfangs noch Vorgaben macht und Regeln aufstellt. Je mehr Sicherheit in der täglichen Arbeit gewonnen wird, desto eigenständiger werden die jungen Leute mit der Zeit.“ Für Florian Kirsch selbst war das FSJ der eigentliche Startschuss in ein eigenes Leben: „Direkt danach bin ich von zu Hause aus- gezogen. Dadurch, dass ich zuvor ein Jahr lang immer neue Herausforderungen lösen konnte, war mir klar, dass ich das kann und will“, berichtet er und ergänzt: „Vor dem Studium ein Jahr lang reflektieren zu können, was man will, empfand ich als sehr wertvoll. Alle Kommili- tonen, die vorher ein FSJ gemacht haben, waren in ihrer persönlichen Entwicklung in der Regel einen Schritt weiter als die anderen.“ 02 | 2021

SCHULSPORT 19 19 Weitere Informationen zum Frühsport per Livestream unter www.rotenbuehlgym.de Insgesamt nehmen jede Woche bis zu 170 Sportbegeisterte das freiwillige An- gebot wahr, vor allem Mädchen und junge Frauen. Das Feedback ist durchweg posi- tiv, auch von der Schulleitung und Eltern, die berichten, dass ihre Kinder nach dem Training tatsächlich fitter sind und konzen- arbeiten. trierter „Die und vor allem die jünge- ren sind lich sagt Luisa Maas vom Peter-Wust-Gymnasium in Mer- zig. Die Gruppe der Pubertierenden könn- te nach ihrem Empfinden hingegen „gerne öfter mitmachen. Vielleicht ist das die Gruppe, die gern so lange wie möglich im Bett liegen bleibt.“ Da die Kameras der Mitmachenden während des Programms Schüler immer pünktlich“, Lehrer eigent- ausgeschaltet werden, „bräuchten sie sich nicht mal umzuziehen oder zu frisieren. Alles kann im Schlafanzug erledigt wer- den. Es reicht, aus dem Bett zu fallen und gleich in den Vierfüßer-Stand überzuge- hen“, will Ehses die Teilnahme auch Sport- muffeln schmackhaft machen. l Louisa Maas , Bärbel Ehses und Florian Kirsch machen die Übungen vor. 02 | 2021

Nähe gespielt wird. Hier muss man Regeln finden, die dem Infektionsschutz gerecht werden. Das kann Abstand oder Mund-Nasen-Schutz sein oder andere organisatorische Maßnahmen. Wenn die Sportart das für nicht praktikabel hält, kann sie auch für ein Testkonzept analog Kategorie C votieren. Wer soll das überwachen? Prof. Dr. Meyer: Dem Landessportverband für das Saarland (LSVS) käme die Aufgabe zu, diese Prozesse zu überwa- chen, Corona-Fälle zu dokumentieren und dort, wo es trotz- dem zu Übertragungen kommt, Anpassungen in die Wege zu leiten. Wenn eine dreiwöchige Überwachung des Trainings- betriebes keine überproportionale Gefährdung ergeben hat, können unter Hygieneauflagen auch wieder Wettkämpfe erlaubt werden (Kategorie A). Für die Kategorien B und C ist im Erfolgsfall ein „Aufstieg“ in das jeweils nächsthöhere Level möglich. So könnte jeder wieder infektionsschutzge- recht Sport treiben, aber eben unter unterschiedlichen Bedin- gungen. Selbstverständ- lich müssen außerhalb der Spielfelder alle aktuell gültigen Hygiene- maßnah- men ein- gehalten werden. SPORT IN DER PANDEMIE 21 Im „Saarland-Modell“ ist von Ihren Ideen nichts zu lesen. Wieso eigentlich? Prof. Dr. Meyer: Mein Gefühl ist, dass die Landesregierung dem Freizeit- und Breitensport aktuell keine hohe Priori- tät zuweist. Das ist ja auch legitim. Andere Felder leiden ebenfalls unter der Corona-Krise, und nicht jeder Mensch muss eine Ader für den Sport haben. Aber für anstehende Regelungen sollte man sich vielleicht jemanden aus dem Sport hinzuziehen, um Regelungen sachgerechter zu ge- stalten. Die angekündigte Lockerung wurde zwar vollzogen, aber nach wie vor mit eher bürokratischen Festlegungen von Gruppengrößen und Abstandsregeln und ohne größere Differenzierung nach Sportarten, die über ein „drinnen vs. draußen“ hinausgeht. Mein Konzept war als Diskussions- grundlage zu verstehen. Man hätte dafür oder dagegen argumentieren und vielleicht auch Teilaspekte übernehmen können. Aber ich habe seit der Vorstellung des Konzepts im Sportausschuss des Landtages Mitte März bis heute (8. April, Anm. d. Red.) nichts mehr gehört. Man muss ein solches Konzept ja nicht umsetzen, wenn man es nicht für richtig hält. Es gehört schließlich zur Demo- kratie, dass auch gegenläufige Meinungen mehrheitsfähig sind. Aber man sollte zu- mindest öffentlich darüber diskutieren, wenn man es schon erbeten hat. Es ist ja nicht so, dass man dieses Kon- zept irgendwann aus der Schubla- de nehmen und direkt anwenden könnte. Es braucht schon eine konstruktive Diskussion und etwas Vorlauf, um sich auf eine Umsetzung vorzubereiten. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Prof. Dr. Meyer. r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F 02 | 2021

Matthias Maurer nimmt Sportvereine mit ins All Viele hundert saarländische Sportvereine werden Astronaut Matthias Maurer aus Oberthal im kommenden Herbst ins Weltall begleiten. Er nimmt sie auf einem Trikot mit. Bis zum 31. Mai können die Vereine bei der Aktion noch mitmachen. Text: Heiko Lehmann Im Herbst diesen Jahres wird der ESA-Astronaut Matthias Maurer als erster Saarländer ins All fliegen. Und er nimmt richtig viele saarländische Sportvereine mit. Matthias Maurer wird an Bord der ISS ein Trikot tragen, das mit den Vereinswappen saarländischer Sportvereine bedruckt ist. Der gebürtige Oberthaler ist selbst begeisterter Sportler und trainiert aktuell täglich für seinen außergewöhnlichen Einsatz außerhalb der Erde. Matthias Maurer möchte aus dem Welt- raum heraus ein Statement für Fairplay und Integration im und durch Sport setzen. Er möchte den Breitensport fördern und den Menschen zeigen, dass Teamarbeit nicht nur im Verein, sondern auch im All stattfinden muss. Das Trikot mit den saarländischen Sportvereinen wird Matthias Maurer im Rahmen von Interviews, Liveübertragungen oder speziellen Sport-Challenges tragen und so der ganzen Welt präsentieren. Mehrere hundert Vereine aus dem Saarland haben sich schon gemeldet und machen bei der Aktion mit. Im Gegenzug dazu erhalten die teilnehmenden Ver- eine für das Sportjahr 2021 das Missionsabzeichen von Matthias Maurer, das sie auf dem Arm ihres Trikots tragen sollen. Bis zum 31. Mai können sich saarländische Vereine noch melden und mitmachen. Alle Sportvereine, die im Saarland gemeldet sind, VEREINSAKTION 23 dürfen daran teilnehmen. Auf einem speziellen Formular sollen die Vereine angeben, wie viele Spieler ihre erste Mannschaft hat. Der Verein erhält dann per Post je Spieler ein Abzeichen, das auf das Trikot genäht und während der kommenden Saison (während des ISS-Aufenthalts von Matthias Maurer) getragen werden soll. Der saarländische Sportminister Klaus Bouillon hat die Schirmherrschaft für diese tolle Kampagne übernommen. Die Leitung und die Durchführung des gesamten Projekts über- nimmt das Unternehmen Azzurromedia Werbung und Design in Oberthal. Um die Aktion durchführen zu können, müssen die Vereine mithelfen. Es wird eine Vorlage jedes Vereinswappens benötigt – in Farbe und als JPG- oder PDF-Datei, die mit dem jeweiligen Vereinsnamen benannt ist. Alle benötigten Informa- tionen (Vereinswappen, Anzahl der Spieler) müssen per E-Mail an cosmic-kiss@azzurro-media.de oder per Post an Azzurrome- dia Werbung und Design, Im Brühl 3, 66649 Oberthal geschickt werden. Einsendeschluss ist der 31. Mai. Die Vereine können über das Kontingent an Abzeichen für die erste Mannschaft hinaus noch weitere Abzeichen für andere Mannschaften käuf- lich erwerben. l Nähere Informationen gibt es telefonisch bei Azzurromedia Werbung und Design in Oberthal, Tel. (0 68 54) 80 39 33 02 | 2021 A S A N / A S E : s o t o F

Tamim Abazeed – ein Übungsleiter voller Ideen Der 33-jährige Tamim Abazeed engagiert sich seit 2019 aktiv als Übungsleiter von „Integration durch Sport“. Bis Corona begann, leitete er dort eine Bogensportgruppe bei einem unserer Stützpunktvereine, welche speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund zugeschnitten ist. Tamims Ziel ist es, mehr Menschen für den Sport zu begeistern und insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund dabei hilfreich zur Seite zu stehen. Über seine Facebook-Gruppe „Die Syrer im Saarland“ hat Tamim einen guten Kontakt zu vielen Familien, die als Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Die Probleme in Bezug auf den Sport sind häufig ähnlich, wie er erklärt: „Viele Leute, die hier nach Deutschland gekommen sind, sind gut im Sport, aber haben hier kaum eine Chance. Oft sprechen sie nicht gut Deutsch und ha- ben deswegen kaum Kontakte. Das macht ihnen zum einen Angst und zum anderen wissen sie oft nicht, wo Vereine in ihrer Nähe sind und wie das mit den Anmeldungen oder dem Training läuft. Die Kinder können oft etwas besser Deutsch, aber da scheitert es dann an den Eltern. Mein erstes Ziel nach Corona ist es, die- sen Menschen wieder beratend zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen.“ Doch das ist nicht das Einzige, was Tamim nach Corona an- gehen möchte. Das Programm „Integration durch Sport“ arbeitet eng mit dem Judo Club Folsterhöhe zusammen. Als er davon hör- te, dass es in diesem Quartier viele Senioren unterschiedlichs- ter Kulturen gibt, die von Vereinsamung betroffen sind, wollte er unbedingt helfen. So kam ihm die Idee, beim Judo Club vor Ort einen Raum zu schaffen, wo sich die Senioren des Viertels bei Kaffee und Kuchen ungezwungen kennenlernen und austau- schen können. Daneben sollen Spiele wie Schach und Backgam- mon angeboten werden, um eine Annäherung zu erleichtern, denn die Regeln dieser Spiele sind in jedem Land gleich. Außer- dem werden diese Spiele in Ländern aus dem arabischen Raum und der ehemaligen Sowjetunion von vielen gespielt. Seine Idee erklärt Tamim wie folgt: „Ich wusste, dass der Judo Club vor ei- niger Zeit seine Gemeinschaftsräume ausgebaut hat. Ich dachte: warum dort nicht auch mal die Senioren aus dem Quartier zu- sammenführen? Viele stammen aus unterschiedlichen Ländern, zum Beispiel Russland, Syrien und Deutschland, und verstehen sich daher oft nicht. Einige kommen im Verein zwar zusammen, aber viele sind nicht mehr fit genug, um an den Sportangeboten teilnehmen zu können. Aus dieser Idee entstand dann schließ- lich ein ganzes Projekt.“ Neben dem Judo Club wird das Projekt von der Caritas Saar- brücken unterstützt. Starten sollte es eigentlich zu Beginn des Jahres, doch das war aufgrund von Corona nicht möglich. Das Equipment liegt aber bereit und „Integration durch Sport“ steht in den Startlöchern, sobald es die Rahmenbedingungen wieder zulassen. Um die Lockdown-Zeit zu überbrücken, hatte Tamim aber auch schon eine Idee: „Solange wir keine Projekte vor Ort umsetzen können, wollen wir mit einer Umfrage ermitteln, wo Menschen mit Migrationshintergrund und Vereine sonst noch INTEGRATION UND TEILHABE 25 Unser Übungsleiter Tamim beim Bogenschießen. Bedarfe erkennen, die wir mit ‚Integration durch Sport‘ abde- cken können. Es geht darum herauszufinden, welche neuen Pro- jekte und Maßnahmen in Zukunft Sinn machen und worauf die Menschen Lust haben. Zudem wollen wir erfahren, wie sie wäh- rend der aktuellen Situation Sport treiben. Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.“ „Integration durch Sport“ hofft sehr, dass die geplanten Maß- nahmen bald umgesetzt werden können. Wir freuen uns, mit Ta- mim einen so engagierten und kreativen Übungsleiter in unse- rem Team zu haben, und sind schon gespannt auf weitere Ideen. Infos Das Programm „Integration durch Sport“ widmet sich der Aufgabe, Menschen mit Migrationshintergrund so- wie sozial Benachteiligte mittels gemeinsamer sportlicher Aktivitäten mehr in die Gesellschaft einzubinden. Durch den gemeinsam betriebenen Sport können sprachliche und kulturelle Barrieren auf spielerische Weise abgebaut werden. „Integration durch Sport“ wird bundesweit als Programm vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) koordiniert und auf Landesebene vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) eigenverantwortlich durchgeführt. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind Förderer und unterstützen bei der konzeptio- nellen Ausrichtung des Programms. Programmleiter und Ansprechpartner ist Simon Kirch. Anfragen können über Telefon 0681 3879 153 oder per Mail an sportintegration@lsvs.de gestellt werden. Weitere Infos gibt es unter www.lsvs.de unter der Rubrik Sportwelten sowie unter www.integration-durch-sport.de. 02 | 2021 S V S L : s o t o F

INTEGRATION UND TEILHABE 27 nur beim Abnehmen. Man kann damit auch vielen Krankheiten vorbeugen.“ Sich langfristig an so einen strikten Plan zu halten ist aber nicht einfach. Auf die Frage, wie die Teilnehmerinnen es schaf- fen, langfristig fokussiert zu bleiben, ant- wortet sie: „Die meisten Frauen machen das Programm sehr gut mit. Anderen fällt es schwerer. Aber wir motivieren uns dann gegenseitig. Alle zwei Wochen machen wir einen ‚Cheat Day‘, also eine Pause. Da kann man zwischen 15 und 18 Uhr essen, was man will.“ Das gegenseitige Bestärken und die gemeinsamen Ziele sind maßgebend für den Erfolg jeder einzelnen Teilnehmerin. Aber neben einer „Mentoren-Rolle“ nimmt Kamar häufig auch die Rolle der „Seelsor- gerin“ ein, wie sie erklärt. „Wir haben keine festen Zeiten, wann wir uns austauschen. Manchmal wird es da schon mal 23 Uhr. Ich „In unserer Gruppe dreht sich alles um eine gesunde Ernährung. habe nie wirklich frei, aber ich mache das gerne. Viele Teilnehmerinnen schreiben mir auch privat, wenn sie Probleme haben. Da höre ich immer zu und versuche best- möglich zu helfen.“ Die Arbeit als Übungsleiterin und „All- round-Seelsorgerin“ scheint nicht immer einfach zu sein. Auf die Frage, warum Ka- mar sich so für die Frauen der Gruppe enga- giert, erklärt sie: „Ich befasse mich nun seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema Er- nährung und weiß, wie schwer das manch- mal ist. Irgendwann fragte ich mich: warum dieses Wissen für mich behalten? Ich freue mich, wenn ich andere Frauen auf ihrem Weg zum Erfolg unterstützen kann.“ Die Gruppe hilft den Frauen nicht nur dabei, sich gesund zu ernähren. Über den Austausch kommen die Teilnehmerinnen, welche zum Großteil aus dem arabischen Raum stammen, auch regelmäßig in Kon- takt mit der deutschen Sprache. Kamar sagt: „Wir tauschen uns oft auf Deutsch aus. Natürlich ist das nicht immer einfach. Viele haben mit komplizierten Wörtern wie Kohlenhydrate oder Intervallfasten noch so ihre Probleme. Dann wechsle ich manch- mal zu Arabisch, damit auch jede alles ver- steht. Nichtsdestotrotz können die Meisten, seit sie in der Gruppe sind, schon viel bes- ser Deutsch.“ Doch das ist nicht der einzige positive Nebeneffekt der Gruppendynamik. Durch das gegenseitige Anspornen ist bei vielen Frauen auch das Interesse am Sport So macht gesunde Ernährung doch Spaß. Ein paar Kohlenhydrate sind dabei natür- lich auch erlaubt. gestiegen. Dies führte dazu, dass viele nun auch regelmäßig und mehrmals in der Wo- che an den Sportangeboten unseres Pro- jekts teilnehmen. Auf die Frage, ob Corona nicht ein Moti- vationskiller für die Teilnehmerinnen sei, antwortet Kamar: „Natürlich war es am An- fang schwer, die Frauen für Online-Sport- kurse zu begeistern. Es war auch schade, dass wir uns nicht mehr persönlich treffen konnten, um Gerichte auszutauschen und gemeinsam zu kochen. Aber mittlerweile haben wir uns an die Situation gewöhnt. Wir freuen uns schon darauf, nach Corona wieder einen gemeinsamen internationalen Kochabend zu veranstalten. Das ist gleich das Erste, was ansteht, wenn wir uns wie- der in der Gruppe treffen dürfen. Bis dahin machen wir das Beste aus der Situation.“ Was ist „Demokratie Leben“? Das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist ein zentraler Baustein der Stra- tegie der Bundesregierung zur Extremismusprävention und Demokratie- förderung. Der LSVS wird seit dem 01.10.2019 im Rahmen des Bundes- programms über das Landesdemo- kratiezentrum Saarland und das Bundesministerium für Soziales, Ge- sundheit, Frauen und Familie geför- dert. Die Kernziele der Förderperiode 2020 bis 2024 lauten „Demokratie fördern“, „Vielfalt gestalten“ und „Extremismus jeglicher Art vorbeugen“. Das Bundesprogramm stärkt das Verständnis für Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. In den geförderten Projekten geht es um grundlegende Prinzipien wie Rechtsstaatlichkeit, Gleichwertigkeit, den Schutz der Menschenrechte und die gesellschaftliche Teilhabe an politischen Prozessen. Die Zielgruppe sind hierbei vor allem Kinder, Ju- gendliche und junge Erwachsene. Im Rahmen von „Demokratie Leben!“ erarbeiten wir Lösungen, um allen Menschen ein Leben ohne Diskrimi- nierung zu ermöglichen. Wir setzen uns dafür ein, demokratie- und men- schenfeindlichen Ansichten sowie extremistischen Einstellungen ent- gegenzuwirken und Radikalisierungsprozesse frühzeitig zu unterbrechen. Denn Vielfalt ist keine Bedrohung, sondern eine Chance für unsere Ge- sellschaft! 02 | 2021

SAARLÄNDISCHE SPORTJUGEND 29 K O M M M I T N A C H H O L L A N D H E I N O 2 0 2 1 0 8 . b i s 1 5 . A u g u s t 2 0 2 1 xxx xxx Das Sommercamp der SSJ in Heino ist schon legendär. Ein unvergesslicher Sommer erwartet dich. Auf dem 16 Hektar großen Gelände kannst du einiges erleben. Kino, Schwimmbad und vieles mehr! Schon mal mit einem Blasrohr oder einem Bogen geschossen? Oder vielleicht mit einem Stepbike gefahren? Nein? Dann wird es aber Zeit! Kanu fahren, Floss bauen oder klettern in einem Hochseilgarten gehören zu unserem Programm. Mehr wird nicht verraten. Komm und mach mit. Wer kann mit? Jeder ab 6 Jahren mit und ohne Unterstützungsbedarf Preis: 319 Euro Anmeldung, Fragen und weitere Informationen: sportjugend@lsvs.de oder 0681-3879333 02 | 2021

SCHWIMMEN 31 ooperation mit dem Saarländischen Tischtennisbund an der Wallenbaumschule in Saarbrücken. Im Bild mit Schülern der Klasse 3.1 v.l. Josip Rzehak , Mohamet Kaya , et (Rektorin), Samar Alkhatib (Trainerin), Lewis Schäfer, Kira Kludt und Bernhard Onimius. r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F „Im Prinzip wollen wir, dass alle, die mitmachen wollen, sich zu einer Ge- meinschaft zusammenfinden“, sagt Hei- mes. Das passiert einmal pro Woche in 90-minütigen Unterrichts – oder besser: Trainingseinheiten in den Sportarten Bo- xen, Tischtennis, Judo oder Parcours. Die Trainerinnen und Trainer wie auch die benötigten Materialien werden von Te- am4Winners gestellt. Ebenso wie einheit- liche Trainings-Shirts. „Die Kinder sollen sich als Gruppe identifizieren und ein Gemeinschaftsgefühl aufbauen können“, sagt Heimes und ergänzt: „Das Training in der Gruppe fördert aber nicht nur das Sozialverhalten und die Teamfähigkeit, sondern auch das Selbstwertgefühl, Kon- zentrationsfähigkeit und die Gesundheit im Ganzen.“ Das Training richtet sich nicht nach dem Leistungsprinzip, sondern „es sollen bewusst alle mitgenommen werden und Freude an der Bewegung und der Sport- art entwickeln können. Das ist für die Trainer eine besondere Herausforderung, aber bisher hatte das ganz hervorragend geklappt“, attestiert Heimes und berich- tet: „Es kommt auch durchaus vor, dass sich Kinder so sehr für eine Sportart begeistern, dass sie sich einem ört- lichen Verein anschließen. Das ist einfach eine schöne Symbiose und ein Gewinn für alle Beteiligten.“ Inzwischen sei es auch so, dass Lions-Clubs die Patenschaften für die Schulen mit einem Team- 4Winners-Projekt übernommen haben, um die Finanzierung mittelfristig abzusichern. „Wir sind offen für weitere Kooperationen mit Clubs, um noch mehr Schulen ins Boot holen zu können“, be- tont Margit Heimes. Bisher wirkt Team4Winners Saar nur im Regionalverband Saarbrücken, die Koopera- tionen sollen aber saarland- weit ausgebaut werden. „Wir stehen in den Startlöchern, um endlich wieder loslegen zu können“, sagt Heimes mit Blick auf die Beschrän- kungen in der Corona-Pandemie. l Im Internet www.saarland. Team4Winners.org 02 | 2021

FUSSBALL 33 Und wann stand die finale Entscheidung fest? Kratz: Das war am 13. März. Da habe ich es dem Saarländi- schen Fußballverband mitgeteilt. Am 18. März haben wir es publik gemacht und in den Tagen danach war es schon in den Medien. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wieso, was war denn? Kratz: : Wenn ich ansonsten irgendwo in den Medien bin, bekomme ich am Tag danach vielleicht zehn Nachrichten, ob es gut war, oder wie die Haare saßen (lacht). Dieses Mal waren es 1000 Nachrichten über alle Kanäle. Das war um- werfend und so etwas hätte ich niemals erwartet. Gab es auch kritische Reaktionen auf den Wechsel nach Ungarn? Kratz: Nein, das hat mich auch richtig fasziniert. Es war alles positiv. Einige Trainer haben geschrieben, dass sie jetzt eben Ungarn-Fans werden (lacht wieder). Andere wollen mich unbedingt besuchen kommen. Es haben mir ausnahmslos alle viel Glück gewünscht? Wieso wollen Sie mit 59 Jahren überhaupt noch einmal zu einem großen Abenteuer aufbrechen? Kratz: Ich liebe meinen Job und mein Team, aber ich mache im Prinzip seit 32 Jahren das Gleiche. Ich zähle schon die Jahre bis zur Rente und das nervt mich ein bisschen. Ich möchte noch einmal etwas ganze Neues mit neuer Motiva- tion beginnen. Was werden Sie am meisten vermissen? Kratz: Meine Familie, den SFV und die Sportschule. Das war mein Leben und eine wunderschöne Zeit. Ich habe so viele tolle Menschen und Sportler kennen gelernt. Ich durf- te miterleben, wie im Saarland Weltklasse-Fußballerinnen (Dzsenifer Marozsán, Nadine Keßler) heranwuchsen und tolle Trainer ihre Karriere starteten. Kein anderes Bundesland hat prozentual zur Einwohnerzahl so viele Nationalspielrinnen herausgebracht, wie das Saar- land. Das Gleiche gilt für die Ausbildung von Trainern, die im Frauen-Fußball Fuß gefasst haben. Haben Sie eigentlich irgendeine Vorstellung, was sie mit ihrer Arbeit in all den Jahren angerichtet haben? Kratz: Eigentlich habe ich nur gemacht, was mir Spaß macht und mich antreibt. Eine Person alleine, kann das alles aber nicht verantworten. Ich hatte fantastische Menschen um mich herum. Wir waren als Team sehr stark und ich bin mir sicher, dass das im Saarland auch so weiter geht. Dort arbeiten tolle Sportler beim SFV. Wissen Sie, wie viele Trainer Sie in den vergangenen 32 Jahren beim SFV ausgebildet haben? Kratz: Oh je, da muss ich überlegen. Mit den Ausbildungen habe ich im Jahr 1997 begonnen. Es waren also 24 Jahre. 100 Trainer waren es etwa im Jahr. 2400 Trainer könnte hinkommen. Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Das ist ja verblüffend, was da für Zahlen herauskommen (lacht wieder). Wann wollten die ersten Frauen im Saarland Trainerinnen werden und wie sieht es heute aus? Kratz: Ende der 1990er Jahre war die erste Frau bei uns in der Ausbildung. Mittlerweile kommt es schon vor, dass es fünf oder sechs Frauen bei einem Lehrgang sind. Ein bis zwei Frauen sind immer dabei. Ich finde das aber immer noch zu wenig. 02 | 2021 m u r t k e p s : o t o F

BADMINTON 35 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim richtet ein Final Four-Qualifikations-Turnier aus Über ein Heimspiel zum erhofften zehnten Titel Ende März erhielt der Badminton-Bundesligist und neunfache deutsche Mannschaftsmeister 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim den Zuschlag: Der BCB darf eines von zwei Qualifikationsturnieren ausrichten, die als Ersatz für die coronabedingt ausgefallene Bundesliga-Hauptrunde bei der Ermittlung der vier Teilnehmer am Final Four um die deutsche Meisterschaft herhalten werden. Die voraussichtlichen Spieltermine für das Turnier in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken sind der 12. und 13. Juni. Text: David Benedyczuk Es ist für uns eine tolle Sache, dass wir die Chance be- kommen, dieses Turnier auszurichten. Es ist immer schön, ein Heimspiel zu haben. Organisatorisch müs- sen wir schauen, was zum gegebenen Zeitpunkt recht- lich möglich ist“, sagt Janine Göbbel aus dem Vorstand des BCB. Ob trotz Corona dann Besucher in die Joachim-Deck- arm-Halle dürfen, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar. „Wenn es möglich sein sollte, hoffen wir natürlich sehr darauf, auch Zuschauer bei uns in der Halle begrüßen zu dürfen“, betont Göbbel – und verspricht eines schon vorab: „Wir werden so oder so alles dafür tun, um das Bestmögliche aus dieser Veranstal- tung herauszuholen.“ Das gilt selbstredend auch für das Team der Gastgeber, das sich 2018 und 2019 zuletzt zwei Mal in Folge zum Deutschen Meister krönen konnte. Die vergangene Spielzeit in der Badminton-Bundesliga war derweil der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Beim Turnier in Saarbrücken bekommt es der BCB auf dem Weg zum anvisierten Final Four mit drei Kontrahenten zu tun, gegen die jeweils ein Duell ansteht: Am Samstag, den 12. Juni bestreiten die Gastgeber um 13 Uhr ihr erstes Spiel gegen den Aufsteiger Sportgemeinschaft Schorndorf aus Baden-Württem- berg. Um 16 Uhr wartet am selben Tag das zweite Duell der Saarbrücker gegen Blau-Weiß Wittorf-Neumünster aus Schles- wig-Holstein. Das entscheidende dritte Spiel bestreitet der BCB am Sonntag, den 13. Juni um 11 Uhr gegen den wahrscheinli- chen Hauptkonkurrenten im Kampf um den Gruppensieg, den SC Union Lüdinghausen aus Nordrhein-Westfalen. Die beiden Gruppenersten des Quali-Turniers qualifizieren sich für das Fi- nal Four um die Meisterschaft, das eine Woche später, am 19. und 20. Juni im niedersächsischen Cloppenburg über die Bühne gehen wird. Das andere Qualifikationsturnier wird parallel in Nordrhein- Westfalen ausgetragen. Dort streiten der 1.BC Wipperfeld und der TV Refrath, die beide zu den Mitfavoriten um die Meister- schaft zählen, sowie der TSV Trittau und Aufsteiger SV Guts- Muths Jena um die beiden Tickets in Richtung Endturnier. l Am Rande „Der Badminton-Weltverbandes hat entschieden, dass die Olympia-Qualifikation nach dem ersten Juni-Wochenende beendet sein wird. Wir haben uns bei der Festlegung der Termine daran orientiert, damit bei den Turnieren um die Deutsche Meisterschaft unsere besten Spieler mit dabei sein können“, erläutert Arno Schley, der Präsident des für die Bundesliga zuständigen Deutschen Badminton Ligaver- band (DBLV): „Zudem haben wir die Qualifikationsturniere und das Final Four an zwei Wochenenden hintereinander angesetzt, damit die Spieler in Zeiten von Corona in der zuletzt viel zitierten ‚Blase‘ verweilen können und auf die- sem Wege keine Probleme mit Quarantäne-Bestimmungen bekommen.“ r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F 02 | 2021

PERSÖNLICHKEIT 37 „Ich habe meinen eigenen Anspruch“ Schnelligkeit ist beim Thema Prävention eher selten gefragt. So gesehen hat sich bei Shanta Ghosh-Broderius die Maxime ihrer täglichen Arbeit grundlegend geändert. Einst war sie eine der schnellsten Frauen Deutschlands, wurde für die LSG Neunkirchen und den LC Rehlingen Deutsche Jugend- und Juniorenmeisterin über 200 Meter, 1997 U23-Europameisterin (4x100 Meter), 2001 Vize-Weltmeisterin (4x400 Meter) und nahm im Jahr 2000 an den Olympischen Spielen in Sydney teil. Seit über zehn Jahren arbeitet die 46-jährige Diplompsychologin für das Landesinstitut für Präventives Handeln. Text: Sebastian Zenner Zu Ghosh-Broderius‘ Aufgaben gehört die Fort- und Weiterbildung von Menschen, die im erzieheri- schen Bereich tätig sind – insbesondere in Kinder- tagesstätten. „Das macht unheimlich viel Spaß. Es ist einfach eine tolle Berufsgruppe. Alle sind sehr motiviert und sehr offen und haben die Kinder stets im Blick“, schwärmt Ghosh-Broderius und stellt fest: „Dadurch gibt mir die Arbeit auch sehr viel zurück.“ Nach ihrem Studi- enabschluss gründete sie zusammen mit ihrer früheren Ver- einskollegin Bianca Kappler ein Gesundheitszentrum. Doch statt auch in der Selbstständigkeit richtig durchzustarten bescherte den Freundinnen die 2008 aufgekommene Welt- wirtschaftskrise einen fremdverschuldeten Fehlstart. Seit 2010 arbeitet Ghosh-Broderius beim Landesinstitut für Prä- ventives Handeln, wo sie ihren Ehemann Jens Broderius ken- nenlernte. Vor sechs Jahren wurde die gemeinsame Tochter Keya geboren. Wie ihre Mutter trägt sie einen Namen indi- schen Ursprungs. Shantas Vater war einst aus Kalkutta nach Deutschland gekommen, wo er ihre Mutter, eine Ruhrgebiet- lerin, kennenlernte. Aus beruflichen Gründen hatte es das Paar schließlich ins Saarland verschlagen. „Ich bin e echtes Neinkerjer Mäde“, versichert Shanta Ghosh-Broderius, die inzwischen mit Keya und Ehemann Jens in Merzig heimisch geworden ist. Nach dem Ende ihrer Sportkarriere dauerte es nicht lange, bis sie in ihrem neuen Lebensabschnitt angekommen war. Und das, obwohl sie nicht etwa selbstbestimmt, sondern wegen anhaltender Rückenprobleme mit dem Leistungs- sport aufhören musste. „Dadurch, dass ich mein Studium schon während der Karriere begonnen hatte, gab es immer ein Ziel, auf das ich parallel hingearbeitet hatte“, erklärt sie rückblickend. Dabei kann sie nicht nur als Psychologin gut nachvollziehen, dass es vielen Ex-Leistungssportlerinnen und Sportlern so ergeht: „Der Alltag ist einfach etwas ganz anderes. Aber mein Beruf macht mir unglaublich viel Spaß und auch deshalb bin ich momentan rundum zufrieden.“ Das sah vor rund 17 Jahren ganz anders aus. Damals, in der Blüte ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit, machte ihr eine wiederkehrende Entzündung am Ischias-Nerv zu schaffen. Nach einem Jahr Quälerei entschied sich Shanta Ghosh-Bro- derius schweren Herzens, ihre Karriere zu beenden. Nach über zehn Jahren im Leistungssport und zahlreichen natio- nalen und internationalen Erfolgen. Gerne hätte sie noch ein paar Jahre auf höchstem Niveau weitergemacht. Bis heute würde sie mit ihrer Bestzeit über 400 Meter (51,25 Se- kunden) regelmäßig Top-Platzierungen einfahren. „Es kam definitiv zur falschen Zeit. Ich wollte aber nicht noch erst zwei Jahre rumeiern, sondern habe dann lieber gleich einen Schlussstrich gezogen und mich auf das Studium konzent- riert“, sagt sie und weiß: „Trotzdem war es die richtige Ent- scheidung. Die hat allerdings sehr wehgetan.“ Zwar ist die Uhr noch immer einer ihrer erbittertsten Geg- ner – allerdings geht es heute darum, Freizeit für die Familie freizuschaufeln statt Kontrahentinnen davonzueilen, Best- zeiten aufzustellen oder Rekorde zu knacken. „Ich habe schon immer andere Interessen neben dem Sport gehabt. Irgendwann muss man das Kapitel Leistungssport einfach abschließen und ein neues beginnen“, sagt Ghosh-Brode- rius, „Ich jogge hin und wieder, aber keine lange Strecken. Ausdauersport war nie meine Stärke.“ Stärken, die sie aus dem Sportlerinnenleben in ihren Beruf als Psychologin mit- gebracht hat, sind vor allem Ehrgeiz, Disziplin und Mentali- tät. „Ich habe meinen eigenen Anspruch und ich weiß, dass der hoch angesetzt ist. Wenn ich dem nicht gerecht werde, bin ich unzufrieden. Das ist schon mit allem so. Es kann so- gar sein, dass es mir manchmal sogar im Weg steht und ich es aber im Gegensatz zu meinem Umfeld nicht erkenne“, re- flektiert die 46-Jährige und schiebt nach kurzer Denkpause nach: „Ich komme damit aber ganz gut zurecht.“ Die Ergeb- nisse geben ihr Recht – ihr Studium hatte sie 2006 nach vierjähriger, sportbedingter Pause mit einem Einser-Noten- durchschnitt abgeschlossen: „Ich wollte das richtig machen, nicht nur so nebenher“, stellt sie klar. Schnelligkeit ist eben nicht alles im Leben. 02 | 2021

Saarsport macht den Unterschied – Ford! SPORT IN COROAZEITEN 39 Alle Modelle OHNE Anzahlung für 24 oder 36 Monate Ford Puma Titanium** 1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW (125 PS), frostweiß, Klimaanlage, Navigationssystem, Fahrspuras- sistent, Sportsitze vorn, LED-Nebelscheinwerfer, Verkehrsschilderkennung, 17-Zoll-Leichtmetallfel- gen, Müdigkeitswarner, Scheinwerfer mit Tag/Nacht-Sensor, Parkpilot-System, u.v.m. UPE € 23.638,66 Monatliche Leasingrate Monatliche Leasingrate € 256,36 € 221,67 Ohne Anzahlung* bei 24 Monaten mit 10.000 km pro Jahr Ohne Anzahlung* bei 36 Monaten mit 10.000 km pro Jahr Ford Kuga Cool & Connect** 1,5 l EcoBoost 88 kW (120 PS), frostweiß, Navigati- onssystem, Bluetooth Freisprecheinrichtung, Kli- maanlage, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Dachspoiler, Sportsitze vorn, Fahrspurassistent, Tempomat, Park-Pilot-System, Ford Power Startfunktion (schlüsselfrei), Sitzheizung vorn, u.v.m. UPE € 28.122,69 Monatliche Leasingrate € 338,53 Ohne Anzahlung* bei 24 Monaten mit 10.000 km pro Jahr Monatliche Leasingrate € 285,57 Ohne Anzahlung* bei 36 Monaten mit 10.000 km pro Jahr Weitere Modelle auf Anfrage Abbildungen zeigen Wunsch- ausstattungen gegen Mehrpreis. * Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesen Angebo- ten um Musterkalkulationen handelt. Sie können sich Ihr Fahrzeug individuell selbst zusammenstellen. Die Abbildungen zeigen Wunschausstattungen. Weitere Einzelheiten bei den teilnehmenden Ford-Händlern. Ein Angebot der Santander Consumer Leasing Bank. Alle angegebenen Preise sind inkl. der gesetzlichen MwSt. und ohne KFZ-Versicherung. **Auslieferungspakete sind separat zu zahlen und gehen von 899,– € beim Puma bis hin zu 990,– € beim Kuga. Puma: Kraftstoffverbrauch innerorts (in l/100 km) 5,2 / außerorts 3,9 / kombiniert 4,3. CO2-Emis- sionswert (kombiniert, in g/km) = 99. Kuga: Kraftstoff- verbrauch innerorts (in l/100 km) 7,0 / außerorts 5,2 / kombiniert 5,9. CO2-Emissionswert (kombiniert, in g/km) = 134. Abbildungen zeigen Wunschausstattun- gen geg en Mehrpreis. Ford-Händler im Saarland Wie bekommen Sie Ihren FORD? Wer ist antragsberechtigt?* Die Zielgruppen, die das Sportförderkonzept des Auto- herstellers Ford nutzen kön- nen, werden vom Landessportverband für das Saarland festgelegt. Nachfol- gend erhalten Sie einen Über- blick über alle aktuellen Zielgruppen. Zu beachten ist, dass Antragsteller mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Generell antragsberech- tigt sind demnach: l Vorstände der Landesfach- verbände und deren Mitglieds- vereine l Übungsleiter der Vereine mit Lizenz l Kader- und Bundesligaath- leten und deren Trainer und Betreuer l Mitarbeiter und Funktionäre der Olympiastützpunkte, Lan- dessportbünde, Spitzenver- bände/ Ligen, deren Partner- organisationen und von Bun- desligavereinen l Schieds- und Kampfrichter mit entsprechender Lizenz l Mitglieder des Allgemeinen Hochschulsportverbandes (adh) l Mitglieder des Bunds Deut- scher Fußball-Lehrer Antragsformulare und weitere Informationen erhalten Sie bei der Agentur events4more. Ansprechpartnerin: Janine Göbbel Telefon: 0681/3879-442 jgoebbel@events4more.com Durch wen muss Ihre Antragstellung geprüft werden (Antrag frei geben)? Anträge können in Anlehnung an die vorgegebenen Ziel- gruppen ausschließlich bei der Agentur events4more ein- gereicht werden. Die Geneh- migung des Antrags erfolgt durch den LSVS-Vorstand. Die Fahrzeuge können indivi- duell ausgestattet werden! * Insgesamt stehen für diese Aktion 200 Abrufscheine zur Verfügung. Es gilt das Datum des Antragseingangs. Autohaus Bäcker GmbH Krummeg 1 66359 Neunkirchen Telefon: 06821/9412-0 www.auto-baecker.de Autohaus Bunk GmbH & Co. KG Karolingerstr. 1 66333 Völklingen Telefon: 06898/9119-0 www.autohaus-bunk.de Autohaus Bunk GmbH & Co. KG Großblittersdorfer Str. 291, 66119 Saarbrücken Telefon: 0681/959391 - 0 www.autohaus-bunk.de Auto Jochem GmbH Zeppelinstr. 11 66557 Illingen Telefon: 06825/41215 www.auto-jochem.de Auto Jochem GmbH Dudweiler Str. 90 66386 St. Ingbert Telefon: 06894/3870-0 www.auto-jochem.de Autohaus Neu Vogelbacher Weg 44 66424 Homburg Telefon: 06841/77777-0 www.autohaus-neu- homburg.de 02 | 2021 Alexander Haupert versucht sein Glück in der kommenden Saison bei den Frankfurt Universe. pert an der Europameisterschaft in Deutschland (3. Platz) und 2014 an der Weltmeisterschaft der Junioren in Kuwait teil. 2017 holten sie bei den World Games in Polen die Silbermedaille. „Ich gehe einfach gerne mit dem Kopf durch die Wand“, erklärt Helm und meint auch seine Football-Position als Fullback, der in der Regel versucht, durch die gegnerische Defensive zu bre- chen. „Ich mag einfach die harte, dreckige Arbeit, die keinem Spaß macht. Ich mache gerne den Weg frei für andere.“ An dem Punkt scheinen sich die Leidenschaft für den Sport und die Arbeit im Rettungsdienst zu ähneln. Mit einer großen Veränderung im Jahr 2020 wollte León Helm den nächsten Schritt in seiner Football-Karriere machen: Dem Wechsel raus aus der Hurricanes-Kom- fortzone, hin zu Erstligist Frankfurt Univer- se mit professionellem Umfeld und hohen Konkurrenz- und Leistungsdruck. „Alles war abgesprochen, es hat alles gepasst. Und dann kam Corona“, fasst Helm zusammen. Jetzt ist er León Helm zurück in der alten Heimat. Übrigens werden Alex Haupert und in der kommenden Saison auf- einandertreffen. Weil eine Mannschaft der 1. Bundesliga Süd sich vom Spielbetrieb zurückge- zogen hat, wurde ein „Nachrücker-Platz“ frei, auf den sich die Canes als Vizemeister der Saison 2019 der 2. Liga Süd erfolgreich beworben hatten. „Letztes Jahr war ein möglicher Aufstieg auch schon im Gespräch. Damals hatte ich Bedenken angesichts der Quantität im Kader und der Qualität im Training“, sagt Haupert und erklärt: „Da wäre es schwierig geworden, konkurrenzfähig zu sein. Es kommt jetzt darauf an, wie sich der Kader 2021 gestaltet.“ Auf jeden Fall freut er sich schon auf das Wiedersehen an alter, in Erneue- rung befindlicher Wirkungsstätte. Die Canes kehren nämlich nach fünf Jahren im Neunkircher Ellenfeldstadion 2021 in das Saarbrücker Ludwigsparkstadion zurück. „Es wird komisch sein, erstmals wieder im Ludwigspark zu stehen – dann auch noch auf der gegnerischen Seite“, findet Haupert und ergänzt: „Ich muss mich überraschen lassen, wie sich das anfühlt. So etwas hatte ich bisher noch nicht.“ Gleiches gilt auch für den Umstand, in einem Bundesligaspiel gegen seinen Kumpel Leòn Helm auf- zulaufen. l

NACHRICHTEN 41 Tischtennis-Landeskader wird ab sofort regelmäßig auf COVID getestet Seit Montag, 29. März wird der Leistungskader des Saarländi- schen Tischtennisbundes (STTB) vom Talentkader, U11 bis U23 zweimal in der Woche auf COVID getestet. Apotheker Thomas Martin von der Glückauf-Apotheke in Schiffweiler – gleichzei- tig Jugendwart des STTB – führt diese Tests ehrenamtlich an jedem Montag und Mittwoch vor Ort in der Multifunktionshalle der Sportschule durch. Präsident Werner Laub freut sich darüber: „Durch den freiwil- ligen Einsatz von Thomas Martin, der auch einen Mitarbeiter zur Verfügung stellt, können wir unser Kadertraining nun mit mehr Sicherheit für alle Beteiligten durchführen. Dafür danke ich ihm herzlich. Ein Dank geht aber auch an den Landessport- verband, der unser gesamtes Hygienekonzept im Rahmen der saarländischen Rechtsverordnung mitträgt und damit über- haupt erst das Leistungstraining ermöglicht.“ Auch der LSVS und das Gesundheitsministerium begrüßen das „STTB Testzentrum“. Am ersten Testtag gab es keine Auffällig- keiten und das Training konnte geordnet durchgeführt werden. B T T S : s o t o F 02 | 2021 dingt) dünnerer Kader. „Wir haben alle Positionen doppelt be- setzt“, hatte sich der neu verpflichtete Trainer Disch, der parallel zu seinem Engagement in Bliesen seit letztem Sommer auch noch Nationaltrainer von Island ist, beim Vorbereitungsstart noch gefreut. Doch das ändere sich schnell: Schon im ersten Saisondrittel wieder standen immer wieder Akteure aufgrund vorsorglicher Quarantänen nicht zur Verfügung. Richtig bitter wurde es dann ab November 2020: Zunächst erklärte Leistungsträger Max Jung- mann, dass er während des Lockdowns nicht spielen möchte. Wenige Wochen danach verkündeten Ex-Trainer Philipp Sig- mund (war nachdem er den Club zum Aufstieg geführt hatte, als Spieler geblieben) und Libero Johannes Klotz ihren Abschied aufgrund beruflicher Veränderung zum Jahresende. Sigmund wurde hauptamtlicher Nachwuchs-Landestrainer in Baden- Württemberg, Klotz hat eine Stelle im Bundesentwicklungsmi- nisterium in Berlin angetreten. Dazu entschloss sich der Luxemburger Maurice van Landeg- hem in den beiden ersten Monaten des neuen Jahres zu pausie- ren – um seine bevorstehenden Abschlussprüfungen im Rahmen seines Studiums nicht zu gefährden. Er ist mittlerweile wieder aus Feld zurückgekehrt, dafür hat im Februar der Australier Phil Freere den Club verlassen. Er fühlte sich im Dauer-Lockdown nicht mehr wohl in Deutschland. Personell so gebeutelt war Bliesen sportlich nicht immer auf Augenhöhe mit den Gegnern. Doch es gab auch Dinge die Hoffnung machen, wie beispielsweise, dass mit dem 16-Jähri- gen Fynn Krämer und dem zwei Jahre älteren Robin Kraus zwei Akteure aus dem eigenen Nachwuchs die Chance erhielten, sich in der 2. Liga zu beweisen. Beide zeigten dabei gute Leistungen. Und schließlich ist ja auch noch die Möglichkeit gegeben, dass Bliesen doch noch den Ligaverbleib schafft. Ein Happyend einer schweren Saison ist also noch möglich. l

Tobias Blum Landesrekorde bedeuten ihm sehr viel Der gebürtige Saarländer Tobias Blum macht vor, zu was man es mit dem nötigen Talent, aber vor allem viel Ehrgeiz und kontinuierlicher Arbeit bringen kann. Text: Sebastian Zenner Der bisher größte Erfolg des mehrfachen Deutschen U23-Meisters ist der Sieg beim Köln Marathon 2018 in seiner persönlichen Bestzeit (2:16:57 Stunden). Im gleichen Jahr wurde der Athlet des LC Rehlingen bei der Deutschen Straßenlauf-Meisterschaft über 10 Ki- lometer Vierter. Vor wenigen Wochen ist ihm allerdings etwas gelungen, das ihm persönlich noch viel mehr bedeutet als Top- Platzierungen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen: Sein erster Saarlandrekord bei den Männern. Beim Straßenlauf des SSC Berlin kam er nach 29:12 Minuten als 16. ins Ziel und unterbot die 15 Jahre alte Bestmarke von Raphael Schäfer um neun Sekunden. Blum ließ es sich nicht nehmen, seinem Vorgänger die frohe Kunde persönlich am Telefon mitzuteilen. „Der Lauf war am 7. März, also einen Tag nach Raphaels 40. Geburtstag. Ich denke, ich habe ihm ein schönes Geschenk gemacht“, scherzt Blum, der seit fünf Jahren an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saar- brücken wohnt und trainiert. Auch den Halbmarathon-Saarland- rekord hatte Blum auch schon einmal geknackt. Jedenfalls fast. Die jahrzehntelag gültige Marke von 63:25 Minuten hatte die lebende saarländische Lauf-Legende Werner Dörrenbächer vor Jahrzehnten Jahren aufgestellt. Tobias Blum unterbot sie 2020 in Barcelona um ganze sieben Sekunden. Allerdings hatte er das Pech, dass der gerade erst aus Friedrichshafen ins Saarland gewechselte Richard Ringer nur wenige Monate zuvor in Berlin mit 62:10 Minuten eine neue Bestzeit gesetzt hatte. „Da war mir klar, dass ich jetzt über die 10 Kilometer auf der Straße abliefern muss, weil sonst auch der Rekord irgendwann für immer weg ge- wesen wäre“, sagt Blum und erklärt: „Rekorde, die Richard auf- stellt, sind im Saarland womöglich Rekorde für die Ewigkeit. Er läuft in einer anderen Klasse als ich, er ist ein Jahrhunderttalent. Es ist eine Ehre, dass er für das Saarland startet.“ Als gebürtigem Saarländer bedeuten Tobias Blum Landesre- korde sehr viel: „Ich hatte schon als kleiner Junge immer das Ziel, wenigstens einmal einen Saarlandrekord bei den Männern zu halten“, verrät er und ist sehr stolz, noch immer den U20- Saarrekord über 10 Kilometer zu halten. Einige Unwägbarkeiten verhinderten in den vergangenen Jahren, dass er auch bei den Männern früher eine neue Bestmarke aufstellen konnte: 2018 konzentrierte er sich auf die Marathon-Distanz, 2019 warfen ihn LEICHTATHLETIK 43 zwei operative Eingriffe am Knie zurück, 2020 hat die Corona- Pandemie einen wirksamen Angriff auf den Rekord verhindert. Aufgrund des „optimalen Trainingsumfelds“ an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule konnte Blum trotzdem einige neue Bestzeiten aufstellen: Über 3.000 Meter (08:08,94 Mi- nuten), 5.000 Meter (13:59,53 Minuten) und im Halbmarathon (63:18 Minuten). „Die Gegebenheiten hier sind nahezu perfekt und leisten einen hervorragenden Beitrag dazu, im Saarland Leistungssport machen zu können“, lobt Blum, der in Dudweiler geboren wurde und seit fünf Jahren an der Sportschule wohnt: „Wir können echt froh sein, dass wir so einen tollen Stützpunkt mit so vielen guten, kompetenten Leuten hier haben. Das ist für den Sport im Saarland ganz wichtig.“ Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Ab- sagen vieler Veranstaltungen machen es dem Profi allerdings noch schwerer, von seinem Sport zu leben. „Früher haben wir Startgeld bekommen und die Reisekosten wurden erstattet, heute muss ich eine Anmeldegebühr bezahlen und auch für die Reise- und Unterkunfts-Kosten selbst aufkommen“, erklärt Blum. Deshalb arbeitet der studierte Wirtschaftsingenieur, der seinen Master an der HTW des Saarlandes gemacht hat, seit Sommer 2020 halbtags für Peter Gross Bau. Sobald es wieder möglich, wird er zusätzlich in Zusammenarbeit mit seinem Sponsor Sport Jochum in Quierschied Vorträge halten, Lauftreffs organisieren und Schulungen abhalten. Von einem Rekordhalter kann man schließlich vieles lernen. l Info www.tobi-blum.de r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F 02 | 2021

BASKETBALL 45 Was den Spielstil seiner Mannschaft angeht, hat Behnke klare Vorstellungen. „Jeder Trainer liebt es, schnellen und attraktiven Team-Basketball spielen zu lassen – das ist bei mir nicht anders. Dazu brauchst du aber natürlich entspre- chende Spieler. Die Basis für vieles liegt demnach in einer aggressiven Verteidi- gung. Dass wir uns da den Hintern ablau- fen und den Druck auf die Gegenspieler permanent hochhalten – das ist es, was ich vor allem von meiner Mannschaft er- warte“, erläutert Behnke. Und es ist nicht zuletzt das Kollektiv, das ihm besonders wichtig ist: „Dadurch sind wir schwerer ausrechenbar – und das zeichnet uns ins- gesamt auch aus.“ Auf diese Weise haben die Diamonds in den letzten Jahren eine schöne Erfolgs- geschichte geschrieben – trotz finanziell bescheidener Mittel: „Wir sind arm, aber sexy“, sagt Behnke augenzwinkernd. Des- halb liege das Hauptaugenmerk auf einer guten Jugendarbeit: „Bei uns sind die fi- nanziellen Möglichkeiten limitiert. Daher ist es unser oberstes Ziel, eigenständig Nachwuchs zu produzieren, der in der Bundesliga spielen kann. Wir möchten schnellstmöglich ein WNBL-Team (Weib- liche Nachwuchs-Basketball-Bundesliga; Anm. d. Red.) aufbauen, damit wir in der Anzeige Region etwas darstellen und auf diese Weise mit der Region arbeiten können“, sagt Behnke. Die entsprechenden Ansätze und Po- tenziale seien bei der SG vorhanden. Und auch im Saarland an sich. Daher sieht er auch keinen Grund, sich in irgend- einer Form umzuorientieren. „Dazu bin ich erstens viel zu ehrgeizig und auf der anderen Seite viel zu loyal. Ich bin fest im Saarland verwurzelt, liebe die Region und die Menschen. Deshalb möchte ich das Ganze unbedingt weiter aufbauen“, betont der langjährige Diamonds-Trainer. Das aktuelle Team „ist sozusagen mein Baby. Und sein Baby abzugeben, kommt eigentlich nicht infrage. Von daher sage: Solange wir nicht die geilste Mannschaft im Saarland oder in der Region sind, höre ich nicht auf.“ Entscheiden ist einfach. Weil die Sparkasse verantwortungsvoll mit einem Kredit helfen kann. Sparkassen-Privatkredit. sparkasse.de l a h t n e p p u R f l o R : s o t o F 02 | 2021

BASKETBALL 47 r dieser Saison im Zusammenhang mit Corona ohnehin ausgesetzt. In der kommenden Spielzeit werden demnach 14 Mannschaften in der DBBL an den Start gehen. Eigentlich wurde Vadopalas anfangs nur als Berater mit ins Boot geholt. Nach der Trennung von Hahnemann ließ sich der 66-Jährige aber doch zu einem erneuten Engagement als Saar- louiser Trainer überreden – und ist hintenraus mit dem Erreich- ten nicht gänzlich unzufrieden: „Es war eine sehr schwere Situa- tion, einfach sehr kompliziert. Ich hatte überhaupt keine Zeit, um Royals-Trainer Saulis Vadopalas will perspektivisch mit seinem Team wieder ganz oben an- greifen. Inzwischen irgendetwas auszupro- bieren und das Team adäquat weiterzu- entwickeln. Von daher haben wir nach dem sehr schwie- rigen Anfang noch einen vernünfti- gen Weg gefunden“, sagt Vadopa- las. ist klar, dass er jene Zeit, die ihm nach seiner Rückkehr fehlte, nun be- kommen wird. Der Vertrag mit dem Litauer wurde we- nige Tage nach dem letzten Saisonspiel um ein weiteres Jahr verlängert. „Einigkeit war auf beiden Seiten schnell erzielt, und wir freuen uns auf eine weitere Saison mit Saulius. Ein Trainer wie er hat die Ruhe und die Erfah- rung, die wir benötigen, um die erfolgreiche Entwicklung der letzten Wochen weiter zu forcieren“, ließ der Vorstand des Royals-Trägervereins BC Saarlouis nach der Verlängerung ver- lauten. „Wir haben darüber gesprochen, wie es weitergehen soll – und die Meinungen gehen in eine gemeinsame Richtung“, sieht auch Va- dopalas die Basis für eine weitere Zusammenarbeit. Seine Aufgabe wird nun darin liegen, eine schlagkräftige Mannschaft für die neue DBBL-Runde zusammenzustellen. So viel ist bereits klar: „Es wartet viel Arbeit auf uns, denn wir werden ein nahezu komplett neues Team aufbauen müssen. Deshalb werden wir in nächster Zeit den Markt gründlich sondieren. Ich selbst werde in diesem Zusammen- hang versuchen, meine Kontakte im europäischen Basketball ent- sprechend zu nutzen“, kündigt Vadopalas an. Er brauche vor allem „Spielerinnen, die auf dem Feld zeigen, wer sie sind.“ Dann könnten die Royals aus seiner Sicht perspektivisch auch wieder höhere Ziele ins Auge fassen. Klar ist bereits, dass nächste Saison die entschei- dende Phase wieder mit Saarlouiser Beteiligung stattfinden soll: „Eines unserer Ziele lautet, dass wir in der neuen Saison unbedingt unter die ersten Acht kommen wollen“, bekräftigt Vadopalas. Und für ihn selbst darf es zeitnah sogar gerne noch ein bisschen mehr sein: „Ich wäre natürlich glücklich, wenn wir wieder an die Erfolge von vor fünf Jahren anknüpfen könnten – das ist auf jeden Fall mei- ne Herausforderung und mein persönliches Ziel“, betont der Litauer – Worte, die die Royals-Fans nach den entbehrungsreichen vergan- genen Spielzeiten sicher gerne hören werden. l 02 | 2021

Im IBU-Cup, der „zweiten Liga“ nach dem Weltcup, durfte er zuletzt seine ersten Erfahrungen sammeln. Ebenfalls in Ober- tilliach, wo er bei der Junioren-WM zudem Rang 26 im Verfol- gungsrennen und Rang fünf mit der deutschen Staffel erreicht hatte, ging Kaiser in drei IBU-Cup-Rennen an den Start. Nach Platz 79 im Einzelrennen (sieben Fehler am Schießstand) konn- te er sich bei seinem Debüt steigern und belegte in den beiden folgenden Sprintwettbewerben mit je drei Schießfehlern die Ränge 38 und 49. Seine Haupterkenntnis daraus: „Läuferisch bin ich ganz gut dabei. In dem Bereich habe mich zuletzt noch- mal gut verbessert. Das Schießen läuft noch relativ durchwach- sen, vor allem im Stehendanschlag“, so Kaiser. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Bei Rieke de Maeyer ist es derweil andersherum: „Das Schie- ßen ist meine große Stärke“, sagt die 29-jährige Tochter eines Belgiers, die aus diesem Grund bei der Weltmeisterschaft auf der Pokljuka in Slowenien für das deutsche Nachbarland an den Start ging. Für de Maeyer war es bereits die dritte WM-Teilnah- me im Feld der weltbesten Athletinnen, in einer Reihe mit Stars wie der Norwegerin Tiril Eckhoff oder den deutschen Top-Sport- lern Denise Herrmann und Franziska Preuß – und es war mit den Rängen 86 im Sprint und 80 im Einzel auch ihre persön- lich erfolgreichste. Die gebürtige Niedersächsin fand 2012 für ihr Informatikstudium den Weg ins Saarland – und hat diesen Schritt auch in sportlicher Hinsicht nicht bereut: „Das hat mir unheimlich viel gebracht. Ich habe in Lebach zunächst mit Som- merbiathlon begonnen (Kombi aus Laufen und Schießen; Anm. d. Red.), mit Skilaufen fing ich erst mit 22 Jahren an. Ich habe beim Biathlon Team Saarland die Grundlagen gelernt, erinnere mich gut an die ersten Trainingslager und kleineren Wettkämp- fe“, sagt de Maeyer, die inzwischen zur Vollendung ihrer Master- Arbeit im finnischen Kontiolahti weilt. In Freiburg hat inzwischen Para-Biathletin Johanna Reckten- wald ihren Lebensmittelpunkt. Die 19-jährige Marpingerin, die an einer Sehbehinderung leidet und nur noch zwei Prozent Seh- kraft besitzt, trainiert nach ihrem Abitur seit September letzten Jahres am Bundesstützpunkt im Breisgau – und auch sie mach- te zuletzt international von sich reden. Beim Para-Weltcup im slowenischen Planica wartete Recktenwald mit zwei fünften Plätzen auf und erreichte damit bereits nach der coronabedingt ersten Veranstaltung des Winters ihr Zwischenziel B-Kader- Norm. „Es war ziemlich cool, nach längerer Zeit endlich wieder einen Wettkampf zu haben. Im Einzelwettbewerb bin ich leider gestürzt. Umso schöner war es, dass ich mit meinem zweiten fünften Platz nochmal einen so guten Abschluss hatte“, sagte Reck- tenwald zu den Auftritten in Planica. Auf der Strecke wird die Marpingerin von ihrem Guide Valentin Haag unterstützt, der ihr die Streckenführung entsprechend ansagt. Beim Schießen muss sich Recktenwald auf ihr Gehör verlassen. Verschiedene Tonfrequenzen weisen ihr die Nähe zum optimalen Treffer- punkt. Ihren auf dem Papier größten Erfolg feierte sie 2019 mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Para-WM in Kanada – wobei Recktenwald die jüngs- ten Leistungen im Weltcup sogar höher bewertet: „Zum einen sind meine eige- nen Laufzeiten viel besser geworden. Und zum anderen ist die Konkurrenz deutlich größer geworden.“ Das macht Hoffnung, dass sie ihr BIATHLON 49 Johanna Recktenwald beim Liegend-Anschlag. großes Ziel, bei den paralympischen Winterspielen 2022 in Pe- king mit dabei zu sein, erreichen wird. Beim Biathlon Team Saar- land mit seinen aktuell etwa 30 aktiven Sportlern drücken sie ihren Ehemaligen natürlich fest die Daumen. Klar ist: „Als der Verein damals ins Leben gerufen wurde, waren wir ganz weit weg von derartigen Erfolgen. Von daher ist das auch für uns als Verein total riesig und eine schöne Motivation für die Zukunft“, wie Jean-Luc Diehl unterstreicht. l Jean-Luc Diehl ist stolz auf seine saarländi- schen Biathletinnen und Biathleten. r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F 02 | 2021

RINGEN 51 02 | 2021 Etienne Kinsinger und Gennadij Cudinovic träumen seit 2014 von Olympia – jetzt ist der gemeinsame Traum wahr geworden. sein Glück kaum fassen, nachdem er sich bei der Olympiaqualifikation in Budapest mit seinem Halbfinalerfolg über Jamal- addin Magomedov aus Aserbaidschan im Freistil bis 125 Kilogramm das Olym- pia-Ticket gesichert hatte. Nach einem 0:4-Rückstand drehte Cudinovic immer mehr auf und das Duell mit dem ehema- ligen Vize-Weltmeister noch zu seinen Gunsten. Nach den ersten drei Minuten hatte der 27-Jährige eine 8:6-Führung herausgeholt. Magomedov kam nach der Pause nicht mehr zurück – im Gegenteil: Der Aserbaidschaner brach komplett ein, Cudinovic dominierte nach Belieben und durfte nach der dritten Verwarnung sei- nes Gegners und dessen Disqualifikation seine Freude herausschreien. Für den EM-Fünften der Europameis- terschaft im Freistil bis 97 Kilo hat sich der jüngste Wechsel in die nächsthöhere Gewichtsklasse also voll ausgezahlt. „Je- der Sportler versucht immer, das Beste aus sich rauszuholen. Wenn ich dorthin fahre, versuche auch ich, an dem Tag das Beste aus mir rauszuholen“, wagte Cudi- novic einen Ausblick auf den im August anstehenden Höhepunkt seiner Karriere. Nicht nur für die Sportler selbst, auch für deren Trainer und den Saarsport an sich sind die Erfolge von Kinsinger und Cudi- novic „eine ganz besondere Geschichte für uns alle“, wie Bernd Wegner, der Prä- sident des Saarländischen Ringerverban- des (SRV), festhielt. „Ich habe bei beiden live im Internet mitgefiebert und bin un- heimlich froh und glücklich, dass sie es geschafft haben – ich bin der glücklichste Präsident westlich des Orinoco“, betonte Wegner. Er wisse genau, „wie hart Gen- nadij für dieses Ziel gekämpft hat, auch bei seiner Arbeits- stelle bei der Polizei. Das war in Zeiten von Corona nicht leicht. Aber es hat sich mal wieder bewährt, dass es die Sportfördergruppe der Poli- zei gibt. Und natürlich muss man in dem Zusammenhang auch das Trainerteam um Ramiz Karmadja und Andrey Shyyka herausstellen. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet und sind mit verantwort- lich dafür, dass mit Gennadij erstmals seit Rolf Lacour 1972 wieder ein saarlän- discher Freistilringer bei Olympia dabei sein wird – darauf kann man nur stolz sein“, ergänzte Wegner. Etienne Kinsinger habe bei der Quali- fikation eine unglaublich schwere Grup- pe erwischt: „Und dennoch hat er sich toll behauptet“, lobte der SRV-Präsident: „Etienne war ja sogar selbst an Corona erkrankt. Umso bemerkenswerter, wie er sich jetzt präsentiert hat. Als er mit dieser Eichhörnchen-Technik alles klar gemacht hat, hat die Ringerwelt förmlich getobt vor Begeisterung. Und für seinen Trainer Frank Hartmann freut es mich un- gemein, dass er im Herbst seiner Trainer- laufbahn solch einen Erfolg verbuchen kann“, betonte Wegner. Er misst den saar- ländischen Spitzenringern nun auch bei den Spielen in Tokio gute Chancen bei. „Es wird sicher mit darauf ankommen, in welchem Pool sie jeweils landen. Letzt- lich ist es aber so, dass mit der Olympia- Qualifikation der schwerere Schritt sogar schon geschafft ist. Bis zu einer Medaille ist der Weg jetzt nicht mehr ganz so weit – und sofern sie gesund und fit bleiben, traue ich es beiden absolut zu.“ l

STB-NEWS 53 Saarländische Turnerjugend sagt Ferienfreizeiten 2021 ab! Aufgrund des allgemeinen Pandemiegeschehens und der nicht kalkulierbaren weiteren Entwicklung hat die Saarländische Turnerjugend (STJ) schweren Herzens entschieden, die Ferienfreizeiten in diesem Jahr abzusagen. „Die Kinderfreizeiten der Saarländischen Turnerjugend haben über 50 Jahre lang unzähligen Kindern, Ver- einsbetreuern und Teamern der STJ wunderschöne Stunden bereitet. Bereits im letzten Jahr sind unsere Freizeiten der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen und auch dieses Jahr wird es leider keine Freizeiten geben“, so Magdalena Mund und Simon Demmer, das Führungsduo der STJ. Aufgrund der aktuell im- mer noch angespannten Situation in der Gesellschaft und dem Fehlen unserer Sportstunden in den Vereinen, ist eine Planung für den Som- mer nicht möglich. „Schweren Herzens haben sich alle Lagerleiterin- nen und Lagerleiter zusammen verständigt, die Freizeiten frühzeitig abzusagen, um wenigstens eine Planungssicherheit für den Sommer zu geben“, ergänzt Stephan Scherer, der Beauftragte für allgemeine Jugenarbeit. Info: www.stb.saarland Saarländischer Turnerbund und Stadt Völklingen sagen Turnfest 2022 ab Vor dem Hintergrund des allgemeinen Pandemiegeschehens haben sich der Saarländische Turnerbund und die Stadt Völklingen darauf verständigt, das für 2022 in Völklingen geplante Turnfest abzusagen. „Nach der Verschiebung unseres ersten Turnfest-Termins in 2020, haben wir diese Entscheidung erneut schweren Herzens getroffen. Unsere Turnfeste sind für unsere Vereine ein sportlicher und gesellschaftlicher Höhepunkt. Die Vereinsgruppen bereiten sich lange und intensiv auf ihre Teilnahme vor. Dass wir jetzt wieder verschieben müssen, ist für uns alle enttäuschend, aber die vernünftigste Entscheidung“, so Jürgen A B G E S A G T Leiner, Präsident des Saarländischen Turnerbundes. „Als Gastgeberstadt bedauern wir diese Absage sehr, verstehen die Entscheidung aber aufgrund der nicht abschätzbaren Ent- wicklung des Pandemiegeschehens. Wir geben jedoch das klare Bekenntnis dazu ab, Gastgeber des nächsten Landesturnfestes im Saarland zu sein“, ergänzt Christiane Blatt, Oberbürgermeis- terin der Stadt Völklingen. Das Organisationskomitee hätte jetzt die entscheidende Planungsphase mit Vertragsabschlüssen mit Partnern, Sponsoren und Firmen einleiten müssen. „Auch Sponsoren wollen zurzeit keine Zusagen machen, man- che kürzen ihre Budgets derart, dass eine übliche Honorierung der Gegenleistungen des Veranstalters nicht mehr möglich ist. Vertragsabschlüsse mit Firmen oder Künstlern und Bühnen- bauern wären mit hohen Abstandzahlungen verbunden. Das fi- nanzielle Risiko wäre für uns zu hoch“, erläutert STB-Geschäfts- führer Karsten Kreis aus organisatorischer Sicht die Absage des Turnfestes. Beide Partner sind sich einig, dass die Stadt Völk- lingen Gastgeber des nächsten Turnfestes des Saarländischen Turnerbundes bleiben soll. Sobald die Pan- demie-Lage sich entspannt und langfristige Planungen wieder Sinn machen, soll ein neuer Termin für die größte Breitensportveranstaltung im Saarland gefunden werden. B T S : s o t o F 02 | 2021

NACHRUF 55 Nachruf Der HV Saar trauert um Rolf Denig Ein ganz Großer des Handballsports ist von uns gegangen. Der Neunkircher Rolf Denig ist Anfang März nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren verstorben. Text: Mirko Reuter Der zehnfache deutsche A- und sechzehnfache B-Na- tionalspieler unter dem damaligen Bundestrainer Werner Vick war das prägende Gesicht, das die Handballer des TuS Neunkirchen in den 60er Jah- ren in ganz Deutschland bekannt machte. Schon vor Einführung der Bundesliga sorgte Denig mit den TuS-Handballern für Furore. Sowohl in der Saison 1963/64 als auch in den beiden darauffolgenden Spielzeiten qualifi- zierten sich die Neunkircher als Südwest-Meister für die End- runde um die Deutsche Meisterschaft. Wegen dieser Leistun- gen wurde der TuS in der Saison 1966/67 in die Südstaffel der neu gegründeten Handball-Bundesliga eingruppiert. Der TuS hielt die Spielklasse – vor allem dank Denig. Er steuerte 49 Treffer zum Klassenerhalt bei. Nur vier Spieler in der Liga trafen öfter als der Neunkircher. In der darauffolgenden Saison erzielte Denig sogar 58 Tore – dennoch stieg der TuS unglücklich ab. Die Neunkircher wie- sen im Vergleich zur SpVgg. Möhringen nach der Saison zwar das bessere Torverhältnis auf und hatten auch den direkten Vergleich für sich entschieden. Weil beide Teams aber elf Zähler gesammelt hatten, kam es in Mannheim zu einem Ent- scheidungsspiel um den Klassenerhalt. Neunkirchen unterlag mit 17:18 nach Verlängerung. Denig war allerdings schon vor den Bundesligazeiten des TuS dabei, als eine der prägendsten Begebenheiten der Ver- einsgeschichte ihren Anfang nahm. Noch als Jugendlicher stand er auf dem Spielfeld, als die Neunkircher 1959 zum ers- ten Mal auf das europäische Starensemble von Borac Banja Luka aus dem damaligen Jugoslawien trafen. Aus der Partie entwickelte sich eine 30 Jahre andauernde Freundschaft. Als 1969 ein furchtbares Erdbeben die bosnische Stadt Banja Luka erschütterte, boten die Neunkircher ihre Hilfe an, fuhren sogar ins Katastrophengebiet. Erst als sich die Borac-Hand- baller während der Jugoslawienkriege in alle Winde zerstreu- ten, erfuhr das Band der Freundschaft einen Riss. Auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb Rolf Denig, von Beruf musisch-technischer Lehrer an der Grund- schule am Steinwald, dem Handball treu. Er war direkt im An- schluss an die Bundesligajahre des TuS Trainer der Neunkir- cher Regionalligamannschaft. Und die A-Jugend des Vereins führte er 1970 zur Saarlandmeisterschaft. Denig war aber nicht nur ein überragender Handballer, sondern auch ein ausgezeichneter Tennisspieler. Mit den Her- ren 55 des Tennisclubs Süd-Ost Neunkirchen stieg er 1998 in die Regionalliga auf – das war damals die höchste deutsche Spielklasse. Einer, der zu den Handball-Bundesligazeiten der Neunkir- cher zusammen mit Denig auf dem Feld stand, ist der heutige Ehrenpräsident des Handballverbands Saar, Hans Joachim Müller. „Rolf hat auf rechtsaußen gespielt, ich auf linksaußen. Er war pfeilschnell – und sein Zusammenspiel mit Torwart Günther Michael war geradezu legendär. Sein Markenzeichen war der Seitfallwurf, ein Wurf, den man im Handball heute kaum noch sieht. Er ist vor seinem Gegenspieler zur Seite ab- gekippt und hat seitlich im Fallen abgeschlossen“, erinnert sich Müller. „Wir trauern aber nicht nur um einen überragen- den Handballer – sondern vor allem um einen ganz feinen Menschen. Unsere tiefe Anteilnahme gilt seiner Frau und sei- ner Tochter“, sagt der Ehrenpräsident. Die Gemeinschaft der Neunkircher Bundesliga-Handballer, die 2015 beim Fest der Meister des Neunkircher Sportver- bandes in der Gebläsehalle mit dem Ehrenpreis ausgezeich- net wurde, sei über die Jahre von Freundschaft und großem Zusammenhalt geprägt gewesen, betont Müller. Auch heute noch kommt die Mannschaft ein bis zwei Mal im Jahr in Wie- belskirchen zusammen und erinnert sich daran, wie der TuS Neunkirchen die Bundesliga aufmischte. Ein ganz Großer des saarländischen und deutschen Handballsports wird dort künftig fehlen. l 02 | 2021 i n a b r a B : o t o F

OLYMPIASTÜTZPUNKT 57 art im Saarland bieten“, ist Müller stolz auf das bisher Erreichte. Kaum verwunderlich also, dass die Aufbruchstimmung von Saarbrücken aus weite Kreise zieht und so auch die Unterstützung innerhalb der Deutschen Taekwondo Union vorhanden ist. Was die Zukunftspläne nicht minder ambitioniert macht. Ziel aller Förderer im Saarland ist es, dass der Landesstützpunkt mit herausragender Bedeutung im Olympia- Zyklus 2024 bis 2028 als Bundesstütz- punkt anerkannt werden kann. Die Antrag- stellung könnte bereits zum nächstmögli- chen Zeitpunkt erfolgen. Die Taekwondo Union Saar, der Landessportverband für das Saarland, die Eliteschule am Roten- bühl und der Olympiastützpunkt bieten optimale Umfeldbedingungen für die Entwicklung eines neuen Bundesstütz- punktes. Bisher gibt es lediglich zwei Bundesstützpunkte in Deutschland: Düsseldorf und Nürnberg. Doch alleine wird Axel Müller trotz sei- nes schier unbremsbaren Engagements und seiner Leidenschaft dies nicht auf Dauer bewerkstelligen können. „Wir müs- sen neben der Ausstattung der Trainings- im Taekwondo sind Sina Metschberger (Jahrgang 2002), Simon Laubhold (Jahrgang 2004) sowie Vadim Dulescu (Jahrgang 2005). „Für diese Erfolge sind die vier Jahre, die ich hier für den Verband im Saarland tätig bin, eine sehr kurze Zeit. Wir konnten sehr viel Infrastruktur schaffen. Dennoch gibt es noch einiges zu tun. Derzeit steht gerade ein eigener stützpunkttragender Verein in Saarbrücken kurz vor der Grün- dung“, erklärt Müller. Aktuell gibt es zwei stützpunkttragen- de Vereine, die aber beide nicht direkt in der Landeshauptstadt Saarbrücken angesiedelt sind. Der Landesverband verfügt derzeit noch über keine zentrale Trainingsstätte mit adäquater Ausstat- tung. Ein Umstand, der ungünstig für die Athlet*innen ist, da die Wege dadurch unnötig länger werden. Und dem zeitnah Abhilfe geschafft werden soll. „Wir den- ken, dass wir in Kürze einen stützpunkt- tragenden Verein vor Ort in Saarbrücken haben werden. Erste Einrichtungen und mögliche Trainingsstätten wurden be- sichtigt, an denen der neue Verein sei- nen Trainingsbetrieb aufnehmen soll. Unsere Sportler benötigen eine zentrale Trainingsstätte, um nicht wie aktuell an unterschiedlichen Standorten trainieren zu müssen.“ Ein großer Vorteil des Standortes ist die Anbindung des Stützpunktes an die Eliteschule des Sports in Saarbrücken. „Hier ist es uns im vergangenen Jahr ge- lungen, dass Taekwondo als Fördersport- art aufgenommen wurde. Es gibt insge- samt nur vier Eliteschulen in Deutschland für die optimale Förderung talentierter Taekwondosportlerinnen und -sporler. Wir können somit dem Nachwuchs beste sportliche und schulische Bedingungen für eine duale Karriere in unserer Sport- stätte mit adäquatem Material auch die personelle Ausrichtung verbessern.“ Der studierte Sportwissenschaftler stemmt derzeit die Trainings-, Struktur- und Wettkampfarbeit nahezu in einer „One- Man-Show“. „Lediglich zu Wettkämpfen, an denen mehr als zehn meiner Schütz- linge teilnehmen, kann ich zwei bis drei Coaches mitnehmen. Schließlich sind wir als Trainer und Coaches an der Matte ex- trem wichtig für die Sportler*innen. Ich benötige aber auch in der alltäglichen Arbeit ein Trainerteam, das meine Arbeit unterstützt.“ Die Betreuung im Bereich der Physio- therapie und der Laufbahnberatung für Kaderathleten werden vom Olympiastütz- punkt Rheinland-Pfalz/Saarland bereits angeboten. Ziel ist es, dass weitere Bun- deskaderathletinnen und -athleten am Landesstützpunkt an der Hermann-Neu- berger-Sportschule und dem Olympia- stützpunkt entwickelt werden sollen. Der Aufbau eines eigenen Technik- als auch Diagnostikbereichs am Olympiastütz- punkt ist im Entstehungsprozess. Die aktuellen Planungsgespräche mit dem Sportdirektor Holger Wunderlich und dem Bundestrainer-Nachwuchs Mar- co Scheiterbauer der Deutschen Taek- wondo Union am OSP, mit dem neuen LSVS-Vorstand Johannes Kopkow, dem LSVS-Aufsichtsratsmitglied Frank Liedke, dem Präsidenten Hans Eduard Meyer und Vizepräsident Peter Fuhr des Saarländi- schen Taekwondo-Verbandes sowie dem OSP-Leiter Steffen Oberst verliefen sehr konstruktiv und zielführend. Das Enga- gement aller am Projekt Beteiligten kann man deutlich spüren. Hier entwickelt sich ein weiterer leistungsstarker Standort für den Taekwondo-Leistungssport (Spitzen- sport) in Deutschland. l 02 | 2021

TBILDUNG Fortbildungen Sportpraktischer Bereich Fortbildungen Elementarbereich (Kinder 3 bis 6 Jahre) 2170.3 Förderung der konditionellen Fähigkeiten Referentin: Pia Stoffel. Termin: 12.06.21. Zeit: 09:00 bis 13:00. Kosten: 14,50 Euro. fentlichkeitsarbeit aufgezeigt sowie wichtige Instrumente wie Pressearbeit dargestellt. Referent: Jörg Huppert. Termin: 26.06.21. Zeit: 09:00 bis 17:00. Kosten: 42,- Euro (inkl. Mittagessen). 2181.4 Kombikurs klassische und funktionelle Verbände Referent: Sabrina Hoppe – Team Sportsmed-Saar. Termin: 12.06.21. Zeit: 09:00 bis 15:00. Kosten: 45,- Euro (inkl. Mate- rial). 2116.1 Webseminar: Fundraising für Vereine Einsteigerkurs – Vom Spendensammeln zum systematischen Fundraising Vereine sind mehr denn je auf zusätzliche Mittel von Sponso- ren, Spendern und Stiftungen angewiesen, da die öffentlichen Gelder immer knapper werden und eine Finanzierung nur durch Mitgliedsbeiträge nicht realisiert werden kann. Die Erschließung weiterer Einnahmequellen stellt Vereine und ihre Aktiven oft vor große Herausforderungen. Der Workshop ist eine Einführung in die Praxis des Fundraisings, erläutert die Kunst, den richtigen Fundraising-Mix zu finden, und verrät, wie Spender und Sponsoren langfristig für den Verein ge- wonnen werden können. Im Workshop zeigen wir u.a., dass die Entwicklung und Umsetzung individuell zugeschnittener Marke- tingmaßnahmen sowie der Aufbau geeigneter Strukturen für den Erfolg notwendig sind. Referentin: Sabine Rathmann. Termin: 19.06.21. Zeit: 09:00 bis 12:00. Ort: online. Kosten: 30,- Euro. 2179.1 Tapen – Grundkurs Referent: Sabrina Hoppe – Team Sportsmed-Saar. Termin: 19.06.21. Zeit: 09:00 bis 14:00. Kosten: 35,- Euro (inkl. Mate- rial). 2184 Ernährung und Regeneration im Sport Referentin: Birgit Holzmann. Termin: 19.06.21. Zeit: 09:00 bis 16:00. Kosten: 42,- Euro. 2163 Grundlagenausbildung Referent: Lehrteam Grundlagenausbildung. Zeit: 1. Wochenende Sa. 09:00 bis 19:00; So. 09:00 bis 12:00, 2. Wochenende Sa. 09:00 bis 20:15, So. 09:00 bis 12:00. Kosten: 30,- Euro (inkl. Mittagessen und Seminarunterlagen). Termin: 19./20.06.21, 26./27.06.21. 2121 Webseminar: Aktuelles zum Recht für Vereine und Verbände – Wichtige Informationen für die Verantwortlichen Insbesondere seit letztem Jahr treten ständig neue Gesetze in Kraft oder Gesetze werden geändert. Neue Gerichtsurteile oder die Änderungen von Verwaltungsvorschriften beeinflussen die bisherige Vorstandsarbeit. Das ist eine permanente Heraus- forderung für Vereins- und Verbandsvorstände. Diese Situation wird im Jahr 2021 noch verstärkt durch die wegen der Corona- Pandemie erlassenen sondergesetzlichen Regelungen zum Ver- einsrecht, welche noch bis zum 31.12.2021 gelten werden. Sol- che Änderungen haben direkte Auswirkungen auf die gesamte Vereinsarbeit, die Gestaltung von Verträgen oder die Besteue- rung des Vereins oder Verbands. Diese Online-Informationsver- anstaltung bietet einen Überblick über die aktuell für Vereine und Verbände wesentlichen Regelungen und hilft auch dabei, etwaige Fehler aus Unwissenheit zu vermeiden. Referent: RA Patrick R. Nessler. Termin: 26.06.21, Zeit: 09:00 bis 12:00. Kosten: 30,- Euro. 2175.1 Stabilisation der Wirbelsäule unter Berücksichtigung funktioneller Ketten Funktionelle Bewegungsketten, die als Kraftlinien den Körper zu einer Einheit verbinden, sind entscheidend für die Motorik des Menschen! Bei einer muskulären Dysbalance ist das Gleichge- wicht innerhalb bzw. zwischen diesen myofaszialen Verbindun- gen gestört. Rückenschmerzen sind nicht selten die Folge. Im theoretischen Teil wird ein Überblick über den Aufbau und die Funktionsweise der Wirbelsäule gegeben. Funktionelle Bewe- gungsbahnen werden verdeutlicht und deren Aufgaben erklärt. Außerdem wird gezeigt, wie Ursache-Folge-Ketten bei der Ent- stehung von Symptomen eine Rolle spielen. In der Überleitung zur Praxis wird den Teilnehmern ein methodisches Stufen-Kon- zept vermittelt, wie der Aufbau eines Programms zur Stabilisa- tion der Wirbelsäule unter Berücksichtigung funktioneller Bewe- gungsketten aussehen sollte. Anschließend werden die Übungen in der Praxis umgesetzt. Referent: Christoph Ketterer – Team Sportsmed-Saar. Termin: 26.06.21. Zeit: 09:00 bis 14:00. Kosten: 32,- Euro. 2114 Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit für Non-Profit-Organisationen und -Vereine Auch für Vereine ist ein spezifisches Marketing heute wichtiger denn je. Das Seminar zeigt die grundlegende Bedeutung des Marketings für Vereine auf. Es vermittelt, wie und mit welchen Instrumenten ein positives Image aufgebaut wird und wie Mit- glieder und Sponsoren gewonnen werden können. Praxisnah werden die Grundlagen und Formen der Werbung und der Öf- LSVS Referat Aus- und Fortbildung Hermann-Neuberger-Sportschule 4 66123 Saarbrücken Tel.: 0681/3879-493 Fax: 0681/3879-197 E-Mail: bildung@lsvs.de Internet mit Online-Anmeldemöglichkeit: www.fortbildung.saarsport.de 02 | 2021

Newsletter 02/2021 Im Porträt: Simon Monz Fotos: Andreas Schlichter

meine Familie. Jeder Trainingspartner ist dein Freund. Selbst in der Nationalmannschaft. Natürlich muss man ein ähnliches Gewichts- und Leistungsniveau haben, aber vor allem muss man aufeinander eingehen können, damit man etwas davon hat“, beschreibt er und ergänzt: „Nach dem Training sitzt man zusammen, tauscht sich aus, fühlt sich in der Mannschaft wohl. Das ist mir sehr wichtig und motiviert mich, immer wieder ins Training zu gehen und mein Bestes zu geben.“ Für zusätzliche Motivation sorgen Top-Athleten aus dem Saar- land, die auf internationaler Bühne erfolgreich sind. Wie Etienne Kinsinger (60 kg, griechisch/römisch) und Gennadji Cudinovic (125 kg, Freistil), die im März diesen Jahres überraschend ihr Olympia-Ticket lösten. „Die haben beide auch schon für unseren Verein gerungen, ich sehe sie oft im Training an der Sportschule, sie wohnen ja auch im Haus der Athleten“, berichtet Monz nicht ohne Stolz: „Etienne war wie ich am Sportgymnasium am Roten- bühl und zu ihm habe ich immer schon aufgeschaut. Er war immer schon Vorzeige-Sportler und Vorzeige-Schüler, jetzt ist er Vorzeige- Student. Von ihm konnte ich mir früher schon einiges abschauen.“ Vielleicht auch, wie man sich den Traum vom Olympia- Ticket löst. Chance spielen wohl vor den Sommer- in Paris 2024. Simon Monz bietet sich die Wir danken für die Unterstützung Volksbanken im Saarland 63