ISSN 0946-509X G 13344 F 28.Jg. Februar 2021 Informationen rund um den Saarsport Josephine Henning Vom Fußballplatz ins Atelier Staff elstabübergabe in der LSVS-Führung

Editorial 3 Editorial „Das Leben ist zu kurz, um nichts zu tun!“ Die Deutschen sind ein Volk von Klageweibern – sagt der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen. Und legt mit der kühnen Behauptung nach, in deut- schen Gehirnen sei im Laufe der Evolution neben Frontal- und Scheitellappen auch ein Jammerlappen gewachsen … Angesichts der aktuellen Situation im Lande fällt Widerspruch schwer. Wird doch viel gejammert, gemosert und gemeckert, können es die medizinisch, politisch und behörd- licherseits Verantwortlichen keinem recht machen. Wenn schon das Glückshormone freisetzende Sporttreiben weitgehend ausfallen muss, wenn das Sich-austoben-Können auf die hei- mischen vier Wände beschränkt bleibt und der Sportplatz oder die Sporthalle dafür nicht in Frage kommt. Und jetzt ist auch noch der jahreszeitliche Frohsinn weitgehend abgesagt. Wie gut, dass gerade in diesem vermeintlichen oder tatsäch- lichen Stimmungstief mit Johannes Kopkow und Joachim Tesche zwei junge Profis als hauptamtliche Vorstände die Lichter im Saarsport wieder anknipsen wollen und sollen. Nachdem ihre ehrenamtlichen Vorgängerinnen und Vorgänger – nach dem vorherigen Desaster – vom Herbst 2018 bis Januar 2021 für eine kräftige Aufhellung im organisierten Sport gesorgt hatten. Ob unter Präsident Adrian Zöhler oder den beiden Vizepräsidenten Gottfried Hares und Bodo Wilhelmi, es wurde zusammen mit den übrigen Präsidialen und dem Team in der Landessportschule mit Hauptgeschäftsführerin Karin Becker an der Spitze ganze Arbeit zum Wohle der Verbände und Vereine geleistet. Der mutige Re-Start des Sportverbandes war beileibe kein Selbstläufer, sondern hat den handelnden Ehrenamt- lern alles abverlangt. Manche sprachen schon vom Mut der Verzweiflung, mit dem sich das Team im September vor rund drei Jahren in die vor ihm liegenden Aufgaben gestürzt hat. „Operation am offenen Herzen“ – gelungen. Das sagen auch die drumherum – manche allerdings erst, nachdem Hares und Wil- helmi die Kommandobrücke verlassen haben. Spät, aber nicht zu spät. Mir fällt hier ein Zitat von Dwight D. Eisenhower ein: „Jeder Tag hat zwei Henkel. Wir können ihn entweder an dem der Zaghaftigkeit anpacken oder an dem der Zuversicht.“ Dass die ehemaligen Präsidiumsmitglieder jeden Tag am Henkel der Zuversicht angepackt haben, haben sie in ihrer dem Sport geopferten Freizeit Tag für Tag bewiesen. Sonst wäre ihnen im Saarsport „La Remontada“ nicht gelungen. „In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – so müssen sich die beiden hauptamtlichen Vorstände an der Spitze des Saarsports jetzt fühlen, werden sie doch von allen Seiten mit Vorschuss- lorbeeren ins Langstrecken-Rennen um die Gunst aller Be- troffenen geschickt – vom inzwischen ehemaligen Präsidium, vom nicht mehr ganz neuen, aber jetzt amtierenden Aufsichts- rat und von den politisch Verantwortlichen. Letztere haben schließlich dem Saarsport diese kleine Revolution – weg vom Ehrenamt und hin zum Hauptamt – beschert, nachdem sich doch gerade die Politik Jahre zuvor allzu stark in die Belange des Sports eingemischt und mehr oder weniger glückliche (partei-)politische Spielchen betrieben hat. Heißt es mit der „Machtübernahme“ von Kopkow und Tesche jetzt für die Politik wirklich „Game over“? Fast könnte man das annehmen, obliegt doch die Kontrolle des Führungsduos dem frei von den Mitgliedern der Fachverbände gewählten Aufsichtsrat. Sitzt also die Rechtsaufsicht nicht mehr wie bei den Präsidiumssitzungen am Verhandlungs- und Entschei- dungstisch? Gehören Begriffe wie „LSVS-Finanzskandal“ damit endlich der Vergangenheit an? Diese Fragen werden Kopkow und Tesche schon bald beantworten – müssen. Und das in einer Zeit, die unvergleichlich kompliziert ist und Herausfor- derungen an die beiden Chefs stellt, die es so zuvor noch nie gegeben hat. Daumen drücken und Beifall klatschen wie bei den Pflegerinnen und Pflegern wird nicht reichen. Alle im Ver- band müssen den Zauber des Neuanfangs positiv aufnehmen und an der Seite der Vorstände die Ärmel hochkrempeln. Und das Lebensmotto der deutschen Schauspielerin mit iranischen Wurzeln, Pegah Ferydoni, befolgen: „Das Leben ist zu kurz, um nichts zu tun!“ Gerade die große Sportfamilie könnte mit etwas mehr Solidarität mit gutem Beispiel vorangehen. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich! Rolf-Dieter Ganz 01 | 2021 01 | 2021

5 Staffelstabübergabe an den neuen LSVS-Vorstand: Die bisherigen Vizepräsidenten Bodo Wilhelmi und Gottfried Hares übergeben die Geschäfte an Johannes Kopkow und Joachim Tesche (v. l.). „Anspannung ja, aber auch viel Vorfreude!“ Gemessen an der großen Aufmerksamkeit, die der Landessportverband insbesondere seit 2018 und damit sein Präsidium landauf, landab bei all seinem Tun „genossen“ hat, hielt sich das Interesse der Öffentlichkeit und der Medien bei der Amtsübergabe an die neuen hauptamtlichen Vorstände und damit am Beginn einer neuen Ära in Grenzen. Und das lag nicht nur an den coronabedingten Einschränkungen. Text: Rolf-Dieter Ganz Immerhin hatte sich am Morgen des 1. Februar neben dem vom Verband bestellten Fotografen Andreas Schlichter und dem Verbandspressesprecher ein Kamerateam des Saarländischen Rundfunks um Reporter Stefan Hauch im Tagungsraum 20 der Hermann-Neuberger-Sportschule eingefunden und für den abendlichen Beitrag im „Aktuellen Be- richt“ einige Bilder und zwei kurze Interviews mit den neuen Chefs an der Spitze des Verbandes aufgenommen. Es war folg- lich eine eher schlichte Zeremonie in kleinem Kreis am Beginn der Tätigkeit von Johannes Kopkow (Vorstand Sport und Ver- marktung) und Joachim Tesche (Vorstand Finanzen). Dennoch „ein historischer Tag in der über 70-jährigen Geschichte des Verbandes“, so Vizepräsident Gottfried Hares bei seiner Begrü- ßung. Im Beisein der Mitglieder des Präsidiums, des Aufsichts- ratsvorsitzenden Heinz König sowie leitender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und via Übertragung per Zoom für weitere Verantwortliche überreichten die beiden zuletzt an der Spitze des Sportverbandes amtierenden Vizepräsidenten – neben Hares Bodo Wilhelmi – zusammen mit dem in der letzten Präsidiumssitzung verabschiedeten Übergabeprotokoll sym- bolisch einen (roten) Staffelstab an ihre Nachfolger. Die letzte Amtshandlung des scheidenden Präsidiums, das – so wurde von allen Rednern betont – in einer besonders schwierigen Phase mutig und mit viel Engagement die Leitung der Dachorganisa- tion des Saarsports übernommen hatte. In ihren kurzen Rückbli- cken erinnerten Hares und Wilhelmi an ihre über zweijährige er- folgreiche Tätigkeit, in der es ihnen gelungen sei, die Einsetzung eines Staatskommissars an der Spitze des Verbandes zu verhin- dern, die Handlungsfähigkeit des Verbandes zu demonstrieren, verloren gegangenes Vertrauen wieder zu gewinnen und mit der Gewährung des Kredits über 13 Millionen Euro überhaupt den Fortbestand zu sichern. Erst danach habe man mit dem Aufbau r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F 01 | 2021

VEREINSSERVICE 7 VEREINSSERVICE Steuerfreiheit der „Gemeinnützigen“ Steuerfreiheit der „Gemeinnützigen“ weiter ausgedehnt weiter ausgedehnt Oder: Freigrenze für wirtschaftliche Oder: Freigrenze für wirtschaftliche Geschäftsbetriebe deutlich angehoben! Steuerrechtlich gliedern sich bei wegen der Förderung ge- meinnütziger, mildtätiger oder kirchlicher Zwecke steuer- begünstigten Vereine und Verbände die Finanzen in den „ideellen Bereich“, „Vermögensverwaltung“, „Zweckbetriebe“ und „wirtschaftliche Geschäftsbetriebe“. Im ideellen Bereich, der Vermögensverwaltung und den Zweckbetrieben fallen weder Körper- schaftssteuer noch Gewerbesteuer an. Die wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe stellen eine Betätigung der Vereine und Verbände dar, bei der sie zur Erzielung von Einkünften tätig werden und die Tätigkeit selbst nicht der unmittelbaren Verwirklichung des sich aus der Satzung ergebenden Zwecks des Vereins bzw. Verbandes dient. Mit dieser Tätigkeit sol- len lediglich Mittel für den Verein oder Verband erwirtschaftet werden, um mit diesen Mitteln dann den Satzungszweck zu fördern. Dies können ganz unter- schiedliche Einnahmen sein, etwa aus dem Verkauf von Speisen und Getränken, aus Beratung oder durch Sponsoringakti- vitäten für Sponsoren (Winheller/Geibel/ Jachmann-Michel, Gesamtes Gemein- nützigkeitsrecht, 2. Aufl. 2020, AO § 64 Rn. 57). Mit solchen Tätigkeiten treten die Verei- ne und Verbände in Wettbewerb mit Un- ternehmen, die die Steuerbegünstigung nicht erhalten, zum Beispiel Gastrono- men. Diese müssen von ihren Einnahmen meist nicht nur Steuern zahlen und das Unternehmen am Laufen halten, sondern mit den Erträgen zusätzlich den eigenen Lebensunterhalt und gegebenenfalls den der Familie bestreiten. Deshalb sind die Einnahmen in den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben eines wegen der Förderung gemein- nütziger, mildtätiger oder kirchlicher Zwecke steuerbegünstigten Vereins oder Verbandes nicht generell von der Körper- schaftssteuer und der Gewerbesteuer befreit. Trotzdem hat der Gesetzgeber in § 64 Abs. 3 AO geregelt, dass Vereine und Verbände selbst dann keine Körper- schaftssteuer und Gewerbesteuer für ihre Tätigkeit in den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben entrichten müssen, wenn sie zwar Einnahmen in diesem Bereich erzielen, diese aber im Kalen- der- bzw. Wirtschaftsjahr eine bestimmte Freigrenze nicht überschreiten. Diese Freigrenze lag bisher bei 35.000,00 EUR. Die Umsatzsteuer war und ist als Einnahme zu berücksichtigen. Einnahmen aus dem ideellen Bereich, von Rechtsanwalt Patrick R. Nessler, St. Ingbert* der Vermögensverwaltung und den Zweckbetrieben bleiben unberücksich- tigt. Unterhält der Verein oder Verband mehrere wirtschaftliche Geschäftsbetrie- be, so sind deren Einnahmen zusammen- zurechnen. Mit dem am 29.12.2020 in Kraft getre- tenen Jahressteuergesetz 2020 wurde die Freigrenze in § 64 Abs. 3 AO auf 45.000,00 EUR angehoben. Erst wenn diese Umsatzgrenze über- schritten wird, führt dies zu einer – vollständigen – Ertragsbesteuerung des Gewinns in den wirtschaftlichen Ge- schäftsbetrieben. Deshalb ist dann aus allen Einnahmen und Ausgaben in den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben der Gewinn zu ermitteln. Denn zu versteuern ist dann der Gewinn und nicht die Ein- nahmen. Fazit: Der Gesetzgeber hat mit der Er- höhung der Freigrenze in § 64 Abs. 3 AO um 10.000,00 EUR auf 45.000,00 EUR zahlreiche kleine Vereine von der Körperschaftssteuer und der Gewerbe- steuer befreit. Sofern auch diese neue Freigrenze überschritten wird, bleibt es allerdings bei der grundsätzlichen Körperschaftssteuer- und Gewerbesteu- erpflicht für die in den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben erzielten Gewinne. *) Rechtsanwalt Patrick R. Nessler ist Inhaber der RKPN.de-Rechtsanwaltskanzlei Patrick R. Nessler, St. Ingbert. Er ist tätig auf den Gebieten des Vereins-, Verbands- und Gemeinnützig- keitsrechts, des Datenschutzrechts für Vereine und Verbände sowie des Kleingartenrechts. Außerdem unterrichtet er als Rechtsdozent an verschiedenen Bildungseinrichtungen, u.a. an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie der Führungs- akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. und für eine ganze Reihe von Organi- sationen. Rechtsanwalt Nessler ist Justiziar des Landessportverbandes für das Saarland und ehrenamt- lich tätig in verschiedenen Gremien des Deutschen Betriebssportverbandes. Seit 2004 ist er bereits dessen Generalsekretär. Darüber hinaus ist er Mitglied der Arbeitsgruppe Recht sowie des wissenschaftlichen Beirates des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde und Verbands- anwalt des Landesverbandes Saarland der Kleingärtner, Mitglied des Ausschusses „Recht und Satzung“ des Landessportbundes Berlin e.V. u.a. Mail: Post@RKPN.de – Internet: www.RKPN.de 01 | 2021 01 | 2021

LSVS-INTERVIEW 9 „Wollen Stellung beziehen und Rückgrat zeigen" Seit dem 1. Februar 2021 ist der letzte Schritt der Neustrukturierung des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) gemacht. Mit dem 42-jährigen Diplom-Kaufmann und ehemaligen Weltklasse- Badmintonspieler Joachim Tesche und dem 38-jährigen Diplom-Kaufmann für Sportmanagement Johannes Kopkow haben die hauptamtlichen Vorstände der neuen LSVS-Struktur ihre Arbeit aufgenommen. Tesches Schwerpunkt liegt auf den Finanzen, Kopkow kümmert sich vornehmlich um die sportlichen Themen. Ihre Verträge gelten für die nächsten fünf Jahre. Im Gespräch mit SaarSport-Mitarbeiter Sebastian Zenner schildern beide unter anderem ihre ersten Eindrücke im neuen Job an der LSVS-Spitze. Interview: Sebastian Zenner r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F 01 | 2021

LSVS-INTERVIEW 11 LSVS-INTERVIEW Sportfachverbänden und anderen im Umfeld des LSVS, zu gehen. Verlief die Übergabe der Verbandsgeschäfte vom ehrenamt- lich tätigen Präsidium zu Ihnen als Hauptamtliche reibungs- los? Kopkow: Uns künstlich unter Druck zu setzen, würde uns nicht weiterbringen. Wir versuchen uns einfach weiterhin beidseitig Zugang zu verschaffen und irgendwann kommen die Gesamtzusammenhänge dazu und wenn wir so weit sind, wird es sinnvolle Zuordnungen geben. Kopkow: Absolut. An dieser Stelle möchten wir uns auch herzlich beim ausgeschiedenen Präsidium bedanken. Die Mitglieder haben einen professionellen Übergang gewähr- leistet und unter anderem ein mehrseitiges Übergabeproto- koll erstellt und uns im Rahmen der „Staffelstabübergabe“ überreicht, das uns an vielen Stellen hilft. Tesche: Die Mitglieder des früheren Präsidiums hatten uns auch zugesagt – und davon haben wir bereits Gebrauch gemacht –, sie jederzeit kontaktieren zu dürfen, um uns über das Übergabeprotokoll hinaus ihre Unterstützung einzuholen. Mit Ihrer Anstellung ist die Umstrukturierung des LSVS abgeschlossen. Wir verstehen Sie die Rollenverteilung der unterschiedlichen Gremien? Kopkow: Das höchste Organ ist die Mitgliederversamm- lung, die ja auch den Aufsichtsrat gewählt hat. Wir sind als Vorstand für sämtliche operativen Geschäfte verantwort- lich. Im Wesentlichen ist der Aufsichtsrat ein Aufsichts- und Kontrollorgan. Der Aufsichtsrat gibt, soweit er das kann und wir das einfordern, Hilfestellung. Wichtig ist, dass es einen gemeinsamen Weg gibt. Der ist schon jetzt durchaus erkennbar. Sie bilden zu zweit die neue Spitze des LSVS, sprechen auch schon selbstverständlich vom „Wir“. Konnten Sie sich in der kurzen Zeit des Zusammenarbeitens überhaupt schon kennenlernen? Tesche: Ja. Im Wesentlichen gilt dies für den beruflichen Kontext, weil wir zusammen an ganz vielen Sitzungen teilnehmen. Wir haben relativ ähnliche Grundansätze, was beruflich gesehen schon einmal sehr schön ist. Und darüber hinaus verstehen wir uns ebenfalls sehr gut. Kopkow: Den Eindruck habe ich auch. Wir haben ähnliche Vorstellungen und es macht Freude, wenn man diese mitei- nander teilen kann und sich nicht erst einmal intern von der jeweiligen Meinung überzeugen muss. Es ist ein sehr hohes Gut, sich aufeinander verlassen zu können, und das wird uns insbesondere in der nächsten Zeit sehr hilfreich sein. Kam es schon zu einer Spezifizierung Ihrer jeweiligen Auf- gabengebiete über die grundsätzlichen Themenbereiche Sport und Finanzen hinaus? Kopkow: Einiges ist ganz klar und ergibt sich aus dieser grundsätzlichen Zuständigkeit, anderes wird sich in den nächsten Wochen und Monaten herauskristallisieren. Das ist auch gut so. Es würde nicht helfen, Schnellschüsse ab- zugeben. So etwas muss bis in die Tiefe gut überlegt sein, um die Stärken und Expertisen von uns beiden sinnvoll zu nutzen und einzubringen. Sonst hätten wir davon keinen größeren Mehrwert. Tesche: Wir sind ja gerade dabei, uns einen Gesamtüber- blick aller Themen des LSVS zu verschaffen, und nehmen derzeit alle Termine zusammen wahr. Auch solche, bei denen im Vorhinein schon klar ist, dass Johannes oder ich zuständig sein werden. Es gibt aber eben auch manche Be- reiche, bei denen es offen ist, wer die Zuständigkeit über- nehmen wird. In den Grenzbereichen wird es darum gehen, wer sich aufgrund seiner Erfahrung am besten einbringen kann. Wie lange wird dieser Prozess dauern? Tesche: Wir haben uns da erst einmal keine zeitlich harte Grenze gesetzt. Das wäre auch nicht zielführend. Wir wer- den es aber auch nicht bis in die Ewigkeit ziehen, sondern treffen eine Entscheidung, sobald sich etwas herauskristal- lisiert. Derzeit laufen vor allem im infrastrukturellen Bereich not- wendige Projekte, die das frühere Präsidium angestoßen hat und die Sie weiterführen werden. Beispielsweise das Neubauprojekt der Handball- und Turnhalle oder die ener- getische Sanierung der Bogenhalle trotz Denkmalschutz. Welche Pflöcke können und wollen Sie selbst kurz- und mittelfristig einschlagen bzw. welche Themen stehen im Vordergrund? Kopkow: Der erste Pflock ist, die Gesamtstruktur des LSVS zu erfassen und zu verstehen. Danach kommen die weiteren Themenkomplexe. Ganz vorne stehen neben den erwähn- ten infrastrukturellen Baustellen die Themen Personal, Personalstruktur, Organisationsstrukturen und Finanzen. Aber es geht natürlich auch darum, zu überlegen, wie man dem LSVS wieder Leben einhauchen kann. Das heißt: Wie kann man nach der Corona-Pandemie wieder Menschen an diesen Standort bringen? Wie können wir es schaffen, dass der LSVS wieder als eine Art Marke wahrgenommen wird, die für etwas steht, zum Beispiel für Werte wie Transpa- renz, Gemeinschaft und Vertrauen schafft? Es wird auch die Frage sein, wie wir das, was wir hier für den Sport im Saarland tun, nach außen tragen und zu den Verbänden, Vereinen, Sporttreibenden und allen Menschen im Saarland kommunizieren können. Tesche: Was das Thema Finanzen angeht, werden wir nach dem Abschluss der Sanierung den Weg der Konsolidierung in den kommenden Jahren weitergehen. Eine mittelfristige Planung ist notwendig. Davon wird man dann ableiten kön- nen, welche Möglichkeiten, aber auch Zwangspunkte wir in den nächsten Jahren haben. Wir müssen alle gemeinsam im LSVS einen guten Job machen, um aus den vorhandenen Ressourcen kreativ das maximal Mögliche herauszuholen. Kann dabei auch das Thema E-Sport eine Rolle spielen? Vor nicht allzu langer Zeit erhitzte eine Debatte über eine vermeintliche E-Sport-Förderung der Landesregierung die Gemüter. Kopkow: Dieses Thema muss man sehr differenziert be- trachten. Zum einen haben wir eine E-Gaming-Szene, die von Formaten mit Waffengebrauch geprägt ist, die den Begriff des E-Sports bemüht und gerne in den organisierten Sport aufgenommen werden möchte, um von Vorteilen wie der Gemeinnützigkeit zu profitieren. Und wir haben eine 01 | 2021 01 | 2021

Aus dem LSVS-Präsidium 13 Aus dem LSVS-Präsidium Neues aus dem Präsidium – Letzte Beschlüsse vor dem Ende der Amtszeit Bis unmittelbar vor dem Ende seiner Amtszeit hat das Präsidium des Landessportverbandes unter Leitung der beiden Vizepräsidenten Gottfried Hares und Bodo Wilhelmi die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Sports in unserem Lande geschaltet. Da die Beschlüsse aus dem Dezember 2020 nach wie vor große Bedeutung haben, greifen wir sie im Magazin SaarSport auf. Für Wiederaufnahme des Vereinstrainings von Jugendlichen Nach entsprechenden Statements hat der Vorstand des LSVS – Präsidium und Fachverbände – an die saarländische Politik appelliert, Vereinstraining für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre im neuen Jahr wieder zuzulassen. Ab Januar 2021 sollte demnach in kleinen Gruppen mit bis zu zehn Personen unter Einhaltung der sportartspezifischen Hygienevorschriften und Hygienekonzepte analog zum Sommer 2020 wieder trainiert werden dürfen. Nach Meinung der überwiegenden Mehrheit des Gesamtvorstandes werde die kontrollierte Sportausübung in den Vereinen unter Aufsicht von Übungsleiterinnen und Übungsleitern die Ansteckungsgefahr minimieren. Leider ha- ben die Verantwortlichen – Ministerpräsident, Sportminister und Fraktionsvorsitzende – auf dieses gemeinsame Votum aus dem Dezember 2020 nicht reagiert. Darum hat das Präsidium diesen Appell zum Abschluss seiner mehr als zweijährigen er- folgreichen Tätigkeit Ende Januar 2021 erneut an die Politik gerichtet: „Abgesehen davon, dass vor allem fast der gesam- te Amateursport still steht und viele Vereine in ihrer Existenz bedroht sind, liegt uns der Nachwuchs besonders am Herzen.“ Hoffen wir, dass die erneute Aufforderung diesmal ein positives Echo bei Hans & Co. auslöst. „E-Sport ist kein Sport“, sondern eGaming Mit überwältigender Mehrheit hat sich der LSVS-Vorstand (Prä- sidium plus Fachverbände) in der Sitzung am 9. Dezember 2020 der Meinung des Präsidiums angeschlossen und vor der Anerkennung von E-Sport als Sport und damit verbundenen Ge- fahren gewarnt. Von einem „Dammbruch“ und von Sorgen um die Gemeinnützigkeit war in den Wortbeiträgen der Delegierten die Rede, sollte eGaming Teil des organisierten Sports werden. Gerade in der jetzigen, durch die Corona-Pandemie entstande- nen Situation, in der der Trainings- und Wettkampfbetrieb quasi zum Erliegen gekommen ist, wäre es nicht angebracht, virtuel- Das bisherige LSVS-Präsidium bei seiner letzten Sitzung. le Sportarten und eGaming hoffähig zu machen und durch die damit verbundene Gesundheitsgefährdung auf Grund von Be- wegungsmangel bei den Jugendlichen Vorschub zu leisten. Dies entspricht dem Beschluss der Konferenz aller deutschen Landes- sportbünde. Mit einer Ausnahme (Schach) müsse im Verständ- nis der Verbandsvertreterinnen und -vertreter jede Sportart eine sportartbestimmende motorische Aktivität zum Ziel haben. Zu- gleich warten die Experten vor der mit eGaming verbundenen Suchtgefahr. „Wir bejahen die Digitalisierung im Sport – aber nicht in Form von eGaming.“ Bedauerlicherweise – so die in- zwischen früheren Vizepräsidenten Hares und Wilhelmi Anfang Dezember – hätte die Landesregierung vor der Verabschiedung des Landeshaushalts der darin festgelegten Förderung des E- Sports nicht den Kontakt zum LSVS gesucht. Wörtlich hieß es: „Wir hoffen, mit dem gemeinsamen Votum des Sports im Lande die Regierung zum Einlenken bewegen zu können.“ Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport Der Vorstand des Landessportverbandes hat sich in einer virtu- ellen Sitzung im Dezember 2020 dem vom DOSB verabschiede- ten „Stufenmodell zur Prävention und zum Schutz vor sexuali- sierter Gewalt im Sport“ angeschlossen. Demnach verpflichten sich Präsidium und die Fachverbände zu deren schrittweisen Umsetzung bis spätestens zum 31. Dezember 2024. Die jeweils erforderlichen Schritte sollen ab 2022 Voraussetzung für Förder- möglichkeiten von öffentlichen Mitteln durch den DOSB werden, sofern dies förderrechtlich möglich ist. Dies gilt entsprechend für Zuwendungen aus Eigenmitteln des DOSB an seine Mitglie- derorganisationen sowie an bestimmte, vom Sportbund beein- flusste Institutionen. Neben der Präventionsarbeit gehören die Intervention und die Aufarbeitung zum Schutz vor sexualisierter Gewalt dazu. Das LSVS-Präsidium hatte bereits im Juli 2019 die entsprechenden Handlungsempfehlungen anerkannt und An- sprechpartnerinnen bzw. -partner benannt. Die Saarländische Sportjugend hat 2020 mit der Umsetzung weiterer Stufen des Gesamtmodells begonnen. rdg 01 | 2021 01 | 2021 S V S L : s o t o F

SAARSPORTLER DES JAHRES 15 um um nungen durchführen können. Leider war ab Oktober dann klar, dass das Infektionsgeschehen keine Spielräume für eine Ver- anstaltung dieser Art lässt“, sagte der VSS-Vorsitzende Thomas Wollscheid, der von einem „besonderen Jahr für Sportler, Funk- tionäre, Ehrenamtler und auch Journalisten“ spricht: „Uns bleibt die Hoff nung, dass wir im kommenden Jahr langsam und vor- sichtig zur Normalität zurückkehren können und dann der Sport sichtig zur Normalität zurückkehren können und dann der Sport wieder mehr im Mittelpunkt steht.“ wieder mehr im Mittelpunkt steht.“ Nach einer internen Abstimmung Nach einer internen Abstimmung hatten die Mitglieder des hatten die Mitglieder des VSS entschieden, auch in VSS entschieden, auch in diesem Jahr eine Wahl diesem Jahr eine Wahl durchzuführen, durchzuführen, die durchaus auch die durchaus auch im Saarland vor- im Saarland vor- im Saarland vor- im Saarland vor- handenen sport- handenen sport- handenen sport- lichen Leistungen lichen Leistungen zu würdigen. zu würdigen. Allerdings durf- Allerdings durf- ten nur Vereins- ten nur Vereins- mitglieder ihre mitglieder mitglieder ihre ihre Stimmen abgeben. Stimmen abgeben. Stimmen abgeben. 2019 nahmen auch 2019 nahmen auch 2019 nahmen auch die Fachverbände des die Fachverbände des die Fachverbände des Landessportverbandes Landessportverbandes Landessportverbandes für das Saarland an der für das Saarland an der für das Saarland an der Abstimmung teil. Zum (3:2). (3:2). Zum Erstrunden- Erstrunden- Spiel gegen Zweitligist SSV Jahn Regensburg (3:2) kamen gut 5.000 Z u s c h a u e r Z u s c h a u e r nach Völklin- nach Völklin- gen. Nach sechs gen. Nach sechs gelang gelang dem FCS zudem dem FCS zudem in in der Regionalliga Südwest der Regionalliga Südwest der Regionalliga Südwest der Regionalliga Südwest und damit verbunden die Rück- und damit verbunden die Rück- und damit verbunden die Rück- und damit verbunden die Rück- kehr in die 3. Liga. Dort spielen die Blau- kehr in die 3. Liga. Dort spielen die Blau- kehr in die 3. Liga. Dort spielen die Blau- die Meisterschaft die Meisterschaft Jahren Jahren Schwarzen bisher als Aufsteiger eine starke Runde. Eigentlich wollte der Verein Saarländischer Sportjournalisten Eigentlich wollte der Verein Saarländischer Sportjournalisten Eigentlich wollte der Verein Saarländischer Sportjournalisten Eigentlich wollte der Verein Saarländischer Sportjournalisten seine Gala zur Wahl der „Saarsportler des Jahres“ wieder im seine Gala zur Wahl der „Saarsportler des Jahres“ wieder im seine Gala zur Wahl der „Saarsportler des Jahres“ wieder im seine Gala zur Wahl der „Saarsportler des Jahres“ wieder im Theater am Ring in Saarlouis präsentieren. Mit einem üppigen Theater am Ring in Saarlouis präsentieren. Mit einem üppigen Theater am Ring in Saarlouis präsentieren. Mit einem üppigen Theater am Ring in Saarlouis präsentieren. Mit einem üppigen Rahmenprogramm und prominenten Gästen. Doch die Corona- Rahmenprogramm und prominenten Gästen. Doch die Corona- Rahmenprogramm und prominenten Gästen. Doch die Corona- Rahmenprogramm und prominenten Gästen. Doch die Corona- Pandemie hat dies verhindert und die für den 20. Dezember Pandemie hat dies verhindert und die für den 20. Dezember Pandemie hat dies verhindert und die für den 20. Dezember Pandemie hat dies verhindert und die für den 20. Dezember geplante Veranstaltung wurde abgesagt. Die offi zielle Preisver- geplante Veranstaltung wurde abgesagt. Die offi zielle Preisver- geplante Veranstaltung wurde abgesagt. Die offi zielle Preisver- geplante Veranstaltung wurde abgesagt. Die offi zielle Preisver- leihung soll nachgeholt werden, sobald es das Infektionsgesche- leihung soll nachgeholt werden, sobald es das Infektionsgesche- leihung soll nachgeholt werden, sobald es das Infektionsgesche- leihung soll nachgeholt werden, sobald es das Infektionsgesche- hen zulässt. „Wir hatten nach dem Frühjahr die leise Hoff nung, hen zulässt. „Wir hatten nach dem Frühjahr die leise Hoff nung, hen zulässt. „Wir hatten nach dem Frühjahr die leise Hoff nung, hen zulässt. „Wir hatten nach dem Frühjahr die leise Hoff nung, dass wir zumindest in einem kleinen Rahmen diese Auszeich- dass wir zumindest in einem kleinen Rahmen diese Auszeich- dass wir zumindest in einem kleinen Rahmen diese Auszeich- dass wir zumindest in einem kleinen Rahmen diese Auszeich- dass wir zumindest in einem kleinen Rahmen diese Auszeich- Anzeige Anzeige Das eigene Zuhause. Leichter als gedacht. Ob Haus oder Wohnung – finden und finanzieren Sie mit der Sparkasse ganz einfach Ihre eigene Traumimmobilie. Jetzt beraten lassen. sparkasse.de/eigenheim 01 | 2021

bereich haben wir diese schwierige Phase bisher halbwegs gut überstanden. Da waren nicht zuletzt die Prüfer in den Vereinen gefordert, das alles mit den nötigen Hygiene- maßnahmen umzusetzen. Für alle, gerade für die älteren Prüfer, war das eine Herausforderung. Dennoch sind wir im Erwachsenenbereich einigermaßen stabil geblieben. Corona hat sich im Vorjahr zudem auf das übliche Ehrungs- prozedere für das vorangegangene Jahr, das normalerweise mit einer Veranstaltung an der Sportschule einhergeht, aus- gewirkt. Da hatte der LSVS aber eine Lösung parat … Persch: Ja. Wir haben das diesmal so gehandhabt, dass wir selbst bei den aktivsten Vereinen vorbeigeschaut haben, um die Ehrungen für 2019 direkt vor Ort durchzuführen. Neben dem Leiter des Prüfertreffs und den zu ehrenden Jubilaren waren dabei auch die weiteren Prüfer des Ver- eins anwesend. Für uns als Sportabzeichenstelle war das eine hervorragende Gelegenheit, uns mal bei allen Prüfern und Prüferinnen der Vereine direkt zu bedanken. Denn zu den Ehrungen an der Sportschule werden normalerweise nur zwei Vereinsvertreter eingeladen. Außerdem konnten wir uns auf diesem Weg ein gutes Bild machen, wie und unter welchen Bedingungen die Vereine vor Ort tatsächlich arbeiten. Und nicht zuletzt war es für die Vereine ein Sig- nal, dass das Ganze trotz der schwierigen Situation nicht fallen gelassen wird und die Leistungen dennoch gewürdigt werden. Welche Entwicklungen in Bezug auf das Sportabzeichen er- warten Sie für die kommenden Wochen und Monate? Persch: Ich habe die Hoffnung, dass sich die Corona-Lage dahingehend stabilisiert, dass ab Mai vielleicht alle An- gebote soweit wieder nutzbar sind. Das wäre mit Blick auf die Sommerzeit, die in Sachen Prüfungen normalerweise am relevantesten ist, einfach wichtig. Außerdem hoffe ich darauf, dass sich die Menschen nach einer langen Phase der Entbehrung sagen: Mensch, ich kann jetzt wieder raus auf den Sportplatz und mich sportlich betätigen. Sollte es so kommen, können wir im Erwachsenenbereich hoffentlich bald wieder auf einen normalen Stand kommen. Insge- samt bin ich auch optimistisch. Für viele ist es einfach ein Höhepunkt, auf das Sportabzeichen hinzuarbeiten. Was den Schulbereich angeht, wird es weiterhin schwierig bleiben. Ich denke, der Sport wird in der Schule auch in naher Zu- kunft leider vorerst hintenanstehen. SPORTABZEICHEN 17 SPORTABZEICHEN Welche Aktivitäten sind denn trotz allem für das Jahr 2021 fest eingeplant? Persch: Was die Weiterbildungen für Prüfer betrifft, sind für März und April Praxisweiterbildungen geplant. Sollte dies wie im letzten Jahr auch nicht möglich sein, werden wir wie im letzten Jahr die Prüferlizenz um ein Jahr verlängern. Für Neueinsteiger laufen gerade Planungen, den theoretischen Teil der Ausbildung online anbieten zu können. Wichtig ist mir auch zu sagen, dass es in Bezug auf den Leistungs- katalog diesmal keine Änderungen gibt, nachdem das in der jüngeren Vergangenheit stets der Fall gewesen ist. Abgesehen von Aufnahmen einiger sportartenspezifischen Abzeichen und redaktionellen Änderungen in den Beschrei- bungen bleibt alles stabil. Darüber hinaus befindet sich der Sportabzeichen-Tour- Stopp im Saarland, der am 14. Juni in Ottweiler stattfinden soll, in der Planung. Da haben wir bereits die Zusage von zwei Schulen. Der Ablauf soll wie immer so sein, dass die geladenen Schulen ins Stadion kommen, wo dann ent- sprechende Angebote für die Schüler vorbereitet sind. Sie können vor Ort das Sportabzeichen ablegen und neue Sportarten ausprobieren. In der Vergangenheit waren das immer besonders schöne Veranstaltungen, bei denen stets um die 1000 Schüler dabei waren. Das wollen wir natürlich aufrechterhalten. Für den 7. November ist zudem an der Saarbrücker Sport- schule erneut das Sportabzeichen-Saisonfinale fest ein- geplant. Dort haben wir infrastrukturell alle Möglichkeiten, so dass all diejenigen, die möchten, wie immer an einem Tag ihr komplettes Sportabzeichen machen können. Diese Veranstaltung haben wir übrigens auch im vergangenen Ok- tober trotz Corona sehr erfolgreich durchgeführt, natürlich unter strikter Einhaltung der entsprechenden Hygienevor- schriften. Wir waren mit den Teilnehmerzahlen dabei sehr zufrieden. Das hat uns auch noch einmal gezeigt, welche Bedeutung das Sportabzeichen für viele Menschen hat. Umso wichtiger wäre es, dass wir in diesem Jahr einfach noch einmal in die Spur kommen. Herr Persch, vielen Dank für das Gespräch! 01 | 2021 01 | 2021 t a v i r P / B S O D : s o t o F

WIR STELLEN VOR … 19 19 sehr – deshalb habe ich mich ja auch für diesen Job entschieden.“ Wenn auch über Umwege: Auf Geheiß des Stiefvaters be- gann Schmidt nach dem Schulabschluss eine Maurer-Lehre. „Nach anderthalb Jahren habe ich dann festgestellt: Das ist nicht meine Welt“, erinnert er sich. Trotz seines jungen Alters von 17 Jahren konn- te er sich zu Hause mit dem Wunsch, das Kochhandwerk zu lernen, durchsetzen. Nach der Lehre in der Kantine des saar- ländischen Landtags leitete er später die Cafeteria im Völklinger Globus-Markt, war hauswirtschaft licher Leiter der Reha GmbH, wo er parallel eine sonderpädagogische Ausbildung absolvierte, und war zuletzt sechs Jahre lang für die Metro AG tätig. Bis er sich eines Ta- ges sagte: „Das soll es noch nicht gewesen sein, ich will mit 47 noch ein- mal richtig durch- starten.“ Es ist an- gerichtet. Jetzt fehlen nur noch die Gäste. l Die Gerichte werden sportlergerecht, bodenständig und mit regionalen Produkten sein! Schmidt endlich durchstarten – im alltäglichen Betrieb und bei Veranstal- tungen. „Ich pfl ege die Kommunika- tion mit unseren Gästen, will sie ken- nenlernen und will, dass sie sich bei uns wohlfühlen. Auch deshalb helfe gerne mal an der Essensausgabe mit“, sagt Schmidt und wünscht sich einen off enen Umgang miteinander: „Ich freue mich stets über Anregungen und konstruktive Kritik. Nur durch einen ehrlichen Austausch kann man bes- ser werden.“ Gemeinsam mit der neuen Verbandsführung will er Ideen entwickeln, wie man insbesondere Gäste, „die in den vergangenen Jahren vielleicht verlorengegangen sind, wieder zurückgewinnen kann. Das ist mir äußerst wichtig“, betont er. Welche kulinarischen Akzente daraus folgen, ist noch off en. Klar ist, dass die Gerichte sportlergerecht sein werden und, wenn es nach dem neuen Küchenchef geht, „auch bodenständig und mit regionalen Produkten. Ich selbst bin großer Fan der mediterra- nen, leichten Küche.“ Als größter Fan und Förderer seiner kickenden Söhne hat er die Sportschule einst kennengelernt. Björn, der ältere von bei- den, musste seine Fußballschuhe verletzungsbedingt schon früh an den Nagel hängen. Erik, den Schmidt bis zur D-Jugend im Heimatverein FV 08 Püttlingen selbst trainierte, schafft e es bis in die Saarauswahl. „So haben wir als Eltern während seines Auswahltrainings oft in der Mensa gesessen und auf ihn gewar- tet. Die Location fand ich schon immer richtig toll. Sie liegt so idyllisch mitten in der Natur im Stadtwald. Das ist ein perfekter Arbeits- platz“, schwärmt der neue Haus- herr und ergänzt: „Auch weil man mit Leuten zusammen- arbeitet, die hochmotiviert sind. Die Sportler wollen alle etwas erreichen, es wird nie langweilig, alles ist multikulti und viel- fältig, man lernt ständig neue Leute kennen. Das macht einfach Freude.“ Das Leidenschaft Zusammenfüh- ren von Menschen ist die große von Mark Schmidt. Gefolgt von Mountainbiken, Gartenarbeit und Wandern. „Es gibt für mich nichts Schöneres und Entspannen- deres, als an einem Sommerabend mit Freunden im Garten zu sitzen und die Zeit zu genießen“, verrät er. Gutes Essen ge- hört selbstverständlich dazu: „Mir sinn doch Saarlänner! Gudd esse und tringe hält doch alles zusammen“, stellt Schmidt in akzentfreiem Saarländisch klar und lacht. Des Kochens wird er nicht überdrüssig. Auch weil seine berufl ichen Aufgaben viel- fältiger geworden sind. „Früher hat man als Küchenchef noch selbst gekocht und alles selbst abgeschmeckt. Mittlerweile ist man eher ein Manager-Typ geworden“, erklärt er. „Man leitet seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, sammelt Ideen und kümmert sich um Organisatorisches.“ Trotzdem greift er, wann immer es geht, selbst zum Kochlöff el: „Ich liebe es einfach zu 01 | 2021

i n e r e V , e c n a i l l a e r u t c p / B S O D i : s o t o F STERNE DES SPORTS 21 xx Viele fl eißige Tünsdorfer Hände beim Bau des „Mehrgenerationenfeldes“. im Zusammenhang mit der Fertigstellung des Mehrgenerationenfeldes zugesichert haben. So erhalten wir auf diesem Wege die Möglichkeit, zwei fest installierte Outdoor-Tore auf der Fußballanlage anzubringen“, verrät das VfB-Vorstandsmitglied. Die Ergebnisse bei den Sternen des Sports wurden in Berlin von Frank-Walter Steinmeier bekanntgege- ben. Der Bundespräsident fand lobende Worte für alle Vereine, auch für diejenigen, für die es letztlich nicht ganz für das Finale auf Bundesebene gereicht hat: „Groß- artig, was die Sportvereine in diesen schwierigen Zeiten alles auf die Beine gestellt haben. Die Ehrenamtlichen und Vereinsvorstände haben auch im schwierigen Jahr 2020 tolle Angebote für Groß und Klein entwickelt – trotz oder gerade we- gen Corona. Diese Kreativität macht mir Hoff nung für das neue Jahr, auch wenn von uns allen nun erst mal wieder viel Stillsitzen zu Hause gefordert ist, damit wir diese Krise gemeinsam über- winden.“ Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann sendete den Vereinen Lob und Dank: „Trotz der Corona-Pandemie und der da- mit verbundenen Einschränkungen, von denen die rund 90.000 Sportvereine in Deutschland extrem betroff en sind, haben es wieder großartige Projekte ins Finale geschafft . Die Kreativität und die Energie der Vereine sind einfach herausragend, vielen Dank an alle Beteiligten.“ Wie in allen Vereinen hoff en sie beim VfB Tünsdorf darauf, dass alsbald wieder ein halbwegs normales Vereinsleben mög- lich sein wird – und nicht zuletzt darauf, dass sie ihr Mehrge- nerationenfeld mit einem Kleinfußballfeld, einer Basketball- Anlage und einer Boulebahn ganz offi ziell freigeben können: „Wir sehnen natürlich die Lockerungsmaßnahmen herbei, damit wir mit unserem Betreuer, der Vereinigten Volksbank Saarlouis, noch eine offi zielle Übergabe an Ort und Stelle sowie eine offi zielle Eröff nung durchführen können“, sagt Holbach. Verbun- den mit der Hoff nung, dass das dank vieler helfender Hände aus dem Boden gestampft e Sportfeld dann zeitnah auch entsprechend genutzt werden kann. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier feiert die Sieger. 01 | 2021 01 | 2021

LSVS-TALENTFÖRDERUNG 23 lich haben auch Bedenken der Eltern hinsichtlich einer Teilnah- me am Sporttest in der aktuellen Situation mit hineingespielt“, ergänzt Haberecht. Die Schulen mit den meisten Interessenten sind das Gym- nasium am Rotenbühl mit 62 Schülern, die Ganztagsgemein- schaftsschule Neunkirchen mit 35, die Gemeinschaftsschule Theley mit 29 sowie das Leibniz-Gymnasium St. Ingbert mit 27 Schülern. Die Sporttests fanden an drei verschiedenen Orten im Saarland statt: In Neunkirchen für Interessenten für die dor- tige Ganztagsgemeinschaftsschule, in Theley für die dortige Ge- meinschaftsschule und an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken für Interessenten des Gymnasiums am Rotenbühl sowie aller weiteren Partnerschulen. Für die Sporttests gab es ausführliche Hygienekonzepte, auf deren Einhaltung streng ge- achtet wurde. Im Groben hieß das: Schüler nur in Kleingruppen und möglichst nach Grundschulen sortiert. Maskenpflicht für alle Beteiligten, Abstand halten, regelmäßiges Lüften, Kontaktnach- verfolgung, Hygienemaßnahmen, Information, Kontrolle und Ordnung. In Theley wurde wegen guter Wetterbedingungen der Ausdauerlauf im Freien durchgeführt. „Die Durchführung unter den vorhandenen Bedingungen war absolut vertretbar. Die Rück- meldung der Eltern war durchweg positiv“, sagt Haberecht und ergänzt: „Mit der Durchführung an sich waren wir sehr zufrieden. Die Teilnehmerzahl konnten wir letztlich nur dahingehend beein- flussen, dass wir im Vorfeld die Infor- mation sowohl gezielt an Schulen und Verbände sowie auch breiter gestreut weitergegeben haben.“ Der Eignungstest an sich bestand aus sechs Aufgaben, welche die grund- legenden motorischen Fertigkeiten der Kinder beanspruchten. Im Bereich Schnelligkeit ein 20-m-Sprint. Für die Sprungkraft ein Dreier- hopp. Rumpfbeuge als Übung zur Beweglichkeit. Der Kastenbu- meranglauf in Bezug auf Laufgewandtheit. Liegestützvariation für die Komponente Kraft sowie ein 1200-m- bzw. Sechs-Minu- ten-Lauf, um die Ausdauer zu testen. Alle Aufgaben des Tests zählten gleichermaßen für das Gesamtergebnis. Das bedeutet, dass schlechtere Leistungen durch sehr gute Leistungen ausge- glichen werden können. Generell sind Körpergröße und -gewicht keine Testleistung, können die Ergebnisse aber beeinflussen und dienen daher der Einordnung der Ergebnisse. Im Anschluss an den anberaumten Nachtest wurden den Viertklässlern und deren Eltern die persönlichen Testergebnisse anhand folgender Kate- gorien mitgeteilt: Empfehlung für die Sportklasse, Nachrückplatz Die Rückmeldung der Eltern war durchweg positiv! oder keine Empfehlung. Pro Partnerschule wird nun anhand der Ergebnisse eine Rang- liste aller Schüler erstellt, die in die dortige Sportförderung einsteigen wollen. Die besten Schüler dieser Rangfolge werden ausgewählt. „Soweit noch Kapazitäten in den Sportklassen vor- handen sind, kann im Sommer gegebenenfalls nachgesichtet werden. Dann geht es nicht mehr um die Schulwahl, sondern nur noch um die Klasseneinteilung“, so Habe- recht. Die Sportförderung an den weiterfüh- renden Schulen selbst sieht ein Zusatz- angebot von zwei bis vier Wochenstun- den vor. In Klassenstufe fünf stehen die koordinative und athletische Grundaus- bildung und ein Grundlagentraining im Vordergrund. Grundfertigkeiten verschiedener Sportarten sollen vermittelt und erste Wettkampferfahrungen gesammelt werden. In Klassenstufe sechs wird an das koordinative und athletische Grundlagentraining angeknüpft und sportartspezifische Fertig- keiten vertieft. Die zusätzliche Sportförderung in Klasse fünf und sechs soll zum einen das gegebenenfalls schon vorhandene Ver- einstraining ergänzen sowie allgemeine sportliche Grundlagen schaffen und ausbauen. Zum anderen soll die Neigung und Eignung zu einer für den jeweiligen Schüler passenden Sportart gefunden werden. Das Ziel ist die Ermöglichung eines späteren Einstiegs in den Leistungssport. Ab Klasse sieben erfolgt der Übergang in Vereinstrainingsgruppen, Stützpunktgruppen und Auswahl- kader der betreffenden Sportarten. l Partnerschulen der Talentförderung Saar: Rotenbühl-Gymnasium Saarbrücken, Gemeinschafts- schule Saarbrücken-Rastbachtal, Gemeinschaftsschule Güdingen, Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium Völklin- gen, Grundschule Köllerbach, Ganztagsgemeinschafts- schule Neunkirchen, Gymnasium Ottweiler, Peter-Wust- Gymnasium Merzig, Gymnasium am Stefansberg Merzig, Grundschule St. Josef Merzig, Max-Planck-Gymnasium Saarlouis, Leibniz-Gymnasium St. Ingbert, Gemein- schaftsschule Schaumberg Theley, Albert-Schweitzer- Gymnasium Dillingen, Gemeinschaftsschule Marpingen, Grundschule Marpingen, Grundschule Oberlinxweiler 01 | 2021

25 In unserem IdS-Sportmobil befi nden sich zahlreiche Sport- und Spielutensilien, mit denen sich die Kinder austoben konnten. der gelungenen Kooperation haben sich für die Saarländische Sportjugend viele neue Perspektiven ergeben.“ Für die künft ige Zusammenarbeit wünscht sich Julia Schmitt, dass noch viele weitere Projekte gemeinsam durchgeführt wer- den. Sie sagt: „Durch das Bubble-Arena-Projekt konnte ich Kon- takte zu weiteren Schulen knüpfen und auch der Kontakt zur Caritas wurde intensiver. Ich hoff e für die Zukunft , dass wir uns gegenseitig weiter stärken.“ l Annabell Schäfer Julia Schmitt (IdS) und Iris Engel (SSJ) freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit. Folgt „Sportheimat“ auch auf Facebook und Instagram! „Sportheimat“ ist eine Community-Platt- form, die Raum für einen Austausch bie- tet, wie Vereine über den Sport hinaus ein Heimatgefühl verbreiten können und damit zur Gesellschaft beitragen. Die Seite informiert über aktuelle Ereig- nisse rund um die Bundesprogramme „Integration durch Sport“ (IdS), „Will- kommen im Sport“ (WiS), „Zusammen- halt durch Teilhabe“ (ZdT) sowie „Demo- kratie Leben! – Glaubenssache Sport“ (DL)“. Infos Das Programm „Integration durch Sport“ widmet sich der Aufgabe, Menschen mit Migrationshintergrund so- wie sozial Benachteiligte mittels gemeinsamer sportlicher Aktivitäten mehr in die Gesellschaft einzubinden. Durch den gemeinsam betriebenen Sport können sprachliche und kulturelle Barrieren auf spielerische Weise abgebaut werden. „Integration durch Sport“ wird bundesweit als Programm vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) koordiniert und auf Landesebene vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) eigenverantwortlich durchgeführt. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind Förderer und unterstützen bei der konzeptio- nellen Ausrichtung des Programms. Programmleiter und Ansprechpartner ist Simon Kirch. Anfragen können über Telefon 0681 3879 153 oder per Mail an sportintegration@lsvs.de gestellt werden. Weitere Infos gibt es unter www.lsvs.de unter der Rubrik Sportwelten sowie unter www.integration-durch-sport.de. 01 | 2021 01 | 2021 S V S L : s o t o F

INTEGRATION UND TEILHABE 27 INTEGRATION UND TEILHABE Digitale Übungsstunden – Digitale Übungsstunden – wie soll das denn funktionieren? wie soll das denn funktionieren? wie soll das denn funktionieren? vier Lerneinheiten unserer Demokratie-Coach-Ausbildung für die Verlängerung der Breitensport C-Lizenz anerkannt werden. Im Rahmen des Gesprächs kam die Sprache schließlich auch auf die Schwierigkeiten für die Vereine im Umgang mit den Corona-Ein- schränkungen. Laut dem STB tun sich viele Übungsleiter und auch Vorstände schwer damit, ihre Angebote in den digitalen Raum zu verlagern. Die technischen Barrieren sind insbesondere für ältere Übungsleiter und Vorstände einfach zu hoch, um ihre Übungs- stunden und Sitzungen online anzubieten. Auf Anregung von Frau Braun-Leibrock und Frau Karle vom Bildungswerk des STB stellten wir daher noch vor Weihnachten zwei Online-Kurse auf die Beine: „Die digitale Übungsstunde“ und „Vereinsleben online“, jeweils ge- leitet von Anja Felden von den MV Onliners. Die Workshops sollten einerseits den Übungsleitern die Grund- lagen für die Durchführung von Online-Sportangeboten vermitteln und andererseits den Vorständen der Vereine aufzeigen, welche Möglichkeiten es heute gibt, um per Videokonferenz oder auch in sozialen Netzwerken mit Mitgliedern und Verantwortlichen in Kon- takt zu bleiben. Beide Kurse waren zahlreich besucht und bekamen gutes Feed- back, so dass wir auch in diesem Jahr noch weitere Veranstaltun- gen mit dem Saarländischen Turnerbund planen. Eines der Ziele von „Wir für uns – Vereine als Orte der Mitwirkung“ ist es schließ- lich, Verbänden und Vereinen Werkzeuge an die Hand zu geben, die Teilhabe und Mitwirkung der Mitglieder fördern. Ihr seid selbst von den genannten Problemen betroffen, habt Fragen oder denkt, dass die „digitale Übungsstunde“ etwas für euch sein könnte? Dann wendet euch per E-Mail an zdt@lsvs.de und seid beim nächsten Durchgang dabei. Wir freuen uns auf euch! Inka Monz Die Antworten auf diese Frage liefert euch unsere „digi- tale Übungsstunde“. Das Projektteam von „Wir für uns – Vereine als Orte der Mitwirkung“ freut sich über die Ausweitung der Zusammenarbeit mit dem Saarländi- schen Turnerbund (STB). Ende letzten Jahres konnten wir mit der Leitung des Bildungswerks des STB vereinbaren, dass Was ist „Zusammenhalt durch Teilhabe“? „Zusammenhalt durch Teilhabe“ ist ein Bundesprogramm, dessen Zu- ständigkeit beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat liegt. Die Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin hat die Funktion der umsetzenden Behörde inne. Das Programm fördert Projekte für de- mokratische Teilhabe und gegen Extremismus. Dabei werden vor allem in ländlicheren und strukturschwä- cheren Regionen Vereine angesprochen, welche sich präventiv engagieren, um ein gleichwertiges Zusam- menleben aller Menschen zu ermöglichen. Dabei haben Hautfarbe, nationaler Ursprung, Religion oder Sexualität keine Bedeutung. Im Rahmen von „Zusam- menhalt durch Teilhabe“, setzen wir beim LSVS das Projekt „Wir für uns – Vereine als Orte der Mitwirkung“ um. Neben vielen zielgruppenspezifischen Maßnahmen, wie beispielsweise Gesprächskreisen mit geflüchteten Frauen, werden auch Fortbildungen angeboten, um geschulte Ansprechpartner im organisierten Sport zu gewinnen. So werden „Demokratie-Coaches“ ausgebildet, welche durch verschiedene Module darauf vorbereitet werden, mit Alltagssituationen und Fällen der Diskriminierung umzugehen. Die kostenlose Ausbildung zum „Demokratie-Coach“ umfasst 25 Lerneinheiten und kann dezentral zeitlich flexibel durchgeführt werden. Übergeord- netes Ziel des Projekts ist es, Barrieren zu über- winden sowie Ehrenamtler zu gewinnen, die sich für Demokratie- und Extremismus-Prävention einsetzen und sich für demokratische Werte wie Fairness, Toleranz und Offenheit stark machen. Dies soll mit Hilfe von Sportfachverbänden, Sportvereinen und weiteren Kooperationspart- nern realisiert werden. Ist Ihr Verein an der Thematik interessiert oder setzt sogar schon gezielte Maßnahmen der Demokratisierung durch? Las- sen Sie uns Ihren Verein besser kennenlernen und melden Sie sich per E-Mail an zdt@lsvs.de. 01 | 2021 01 | 2021

SAARLÄNDISCHE SPORTJUGEND 29 „Wir verschließen nicht mehr die Augen!“ Eine Einstellung, die die Kinder aus der Veranstaltung mitnahmen. Bewegung schafft Begegnung Das Projekt „Bewegung schafft Begegnung“ wurde vergangenes Jahr von der Saarländischen Sportjugend (SSJ) ins Leben gerufen. Ganz nach dem Motto „Nicht alle sind gleich und das ist auch gut so!“ verfolgt die SSJ damit das Ziel, niederschwellige, offene Sporterlebnisangebote für Kinder und Jugendliche zu gestalten. Dabei möchte die SSJ Kinder und Jugendliche ansprechen, die mit sozialen, kulturellen oder sonstigen Barrieren wie einem Handicap konfrontiert sind und daher noch keinen Zugang zum Bewegungssport gefunden haben. Gleichzeitig sollen mit den Angeboten auch Kinder und junge Erwachsene aus dem Sport erreicht und für die Themen Diskriminierung und Vorurteile sensibilisiert werden. Text: Annabell Schäfer Es ist uns wichtig, einen geschützten Raum für sportliche Begegnungen verschiedenster Teilnehmer zu schaffen. Un- ser Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen nahezulegen, was die eigene Haltung auch bei anderen bewirken kann, denn oft geht Ausgrenzung mit Gruppenzwang einher“, sagt Iris Engel von der Saarländischen Sportjugend. Einen großen Stellenwert bei der Durchführung der Veranstaltungsreihe nimmt die Übung „sich in andere hineinversetzen“ ein. Beispielsweise ler- nen die Teilnehmer, dass Kinder mit einer Beeinträchtigung genau- so aktiv sein können, wie Kinder ohne Beeinträchtigung. Außerdem wird verinnerlicht, dass niemand etwas für seine Herkunft oder seine soziale Situation kann und daher nicht deswegen verurteilt werden sollte. Unter Berücksichtigung der Unterschiede wird dann der Fokus auf die Gemeinsamkeiten gelegt. Aufgrund von Corona musste das SSJ-Team Mitte des vergange- nen Jahres aber umplanen. Iris Engel erinnert sich: „Angesichts der damaligen Corona-Lage war eine Durchführung des Projekts als öffentliche Veranstaltung einfach nicht möglich. Wir hatten dann die Idee, das Projekt in Kooperation mit weiterführenden Schulen bzw. Förderschulen im Regionalverband Saarbrücken umzuset- zen.“ Doch kurz vor Start der Veranstaltungsreihe trat ein weiteres Problem auf. Einige Wochen vor Projektbeginn verschärften sich die Hygienebestimmungen erneut, weshalb die Veranstaltungen lediglich im Klassenverband stattfinden konnten. Aufgrund der Größe mussten die Klassen aber gesplittet werden und um dies stemmen zu können, hatte die Saarländische Sportjugend laut Iris Engel allein nicht die Ressourcen. Dank der intensiven Kooperation zwischen der Saarländischen Sportjugend und dem Bundespro- gramm „Integration durch Sport“ fand sich dann aber doch noch eine Lösung. Für das IdS-Team war es eine Selbstverständlichkeit, die Umsetzung der Veranstaltungsreihe zu unterstützen. So waren Iris Engel und ihr Team im Zeitraum vom 11. bis 14. Dezember mit einer sogenannten Bubble-Arena an zwei Gemein- schaftsschulen im Saarland vor Ort und sensibilisierten die Kinder für die Themengebiete Rassismus, Integration und Inklusion (die Termine an der dritten Schule mussten aufgrund des Lockdowns leider abgesagt werden). Dass die Bubbles sich für dieses Vor- haben perfekt eigneten, verdeutlichten die strahlenden Kinder- augen beim Anblick der Arena. Sie konnten es kaum abwarten, ihre Köpfe in die durchsichtigen Riesenbälle zu stecken und loszu- legen. Und dies hatte noch einen weiteren Vorteil: Da die Bubbles nicht nur die Sicht, sondern auch die Bewegungsfreiheit der Kinder einschränkten, konnten sich auch gesunde Kinder in die Lage von Kindern mit einer Beeinträchtigung hineinversetzen. Dies inten- sivierte dann auch die Reflexion im Nachgang. Während die eine Klassenhälfte also mit der Bubble-Arena zugange war, wurden die übrigen Kinder vom IdS-Sportmobil betreut. Sie konnten sich mit dem Sport- und Spielequipment des Sprinters auf dem Schulhof austoben. Julia Schmitt von „Integration durch Sport“ sagt: „Dank der guten Zusammenarbeit ermöglichten wir den teilnehmenden Kindern eine gelungene Abwechslung vom Corona-Alltag, bei der sie sich nicht nur auspowern konnten. Sie lernten auch, sich besser in andere hineinversetz- ten zu können.“ J S S / S V S L : a o t o F Für das Jahr 2021 hoffen Iris Engel und Julia Schmitt, dass sich die Corona-Lage bald ent- spannt und sie weitere Veran- staltungen unter dem Motto „Bewegung schafft Begeg- nung“ umsetzen können. Bei Interesse an „Bewe- gung schafft Begegnung“ oder der Bubble-Arena wen- den Sie sich per E-Mail an ziel@lsvs.de. 01 | 2021

SCHWIMMEN 31 Schwimmvereine in argen Nöten Es droht der Verlust eines kompletten Jahrgangs an neuen Schwimmern In den Schwimmbädern im Saarland herrscht coronabedingt nach wie vor Stillstand. Ungeachtet dessen hat der Saarländische Schwimm-Bund (SSB) zuletzt Weichenstellung in Richtung Zukunft betrieben: Seit dem 5. Januar 2021 hat mit dem gebürtigen Ungarn Péter Hös ein neuer Landestrainer seine Arbeit beim SSB aufgenommen. Text: David Benedyczuk und aktueller Leiter der Abteilung Schwimmen bei der DJK Dud- weiler, sieht eine heikle Situation: „Man wird schon wehmütig. Zum einen würde ich gerne selbst wieder schwimmen, was seit gut drei Monaten aber nicht möglich ist. Zum anderen denkt man natürlich an die vielen Mitglieder, die nicht ins Wasser und nicht trainieren können“, so Haberecht. Am allerschlimmsten treff e die aktuelle Lage die Jüngsten, „also diejenigen, die gar nicht erst schwimmen lernen können. Es wird ein großes Problem, das noch mal auszugleichen. Das noch mal aufzuholen, da sehe ich im Moment ein wenig schwarz“, sagt Ha- berecht. Er befürchtet: „Wir verlieren durch die derzeitige Situati- on im Prinzip einen kompletten Jahrgang an neuen Schwimmern.“ Denn die Kurse bei der DJK Dudweiler sind normalerweise immer so gut ausgelastet, dass die meisten Kinder sogar zwischen einem halben Jahr bis hin zu zwei Jahren Wartezeit in Kauf nehmen müs- sen, bis sie dann einen Kurs absolvieren können. Diese Situation herrsche auch bei anderen Vereinen im Saarland in dieser Form vor. Und weil die Kapazitäten nach Corona nicht mehr werden, sei es nahezu unmöglich, das Ganze irgendwie noch einmal auf- zuholen, glaubt Haberecht. Die ohnehin langen Wartelisten würden somit nur noch umso länger. Abgesehen von den Jüngsten trifft die aktuelle Lage mit einer fl ächendeckenden Bäderschließung na- türlich auch alle anderen. Nicht zuletzt ältere Men- schen, die sich mit dem Schwimmen normalerwei- se fi t und aktiv halten. Aber auch Leistungs- und Wettkampfschwimmer werden dadurch erheblich zurückgeworfen. Ebenso die Vereine an sich, denn Verluste bei den Mitgliederzahlen sind aufgrund der misslichen Lage derzeit die Regel. Teilweise sind sogar erhebliche Einbußen zu verzeichnen. In Bezug auf die Abtei- lung der DJK Dudweiler beziff ert Haberecht den Anteil auf knapp 20 Prozent. Der Mitgliederschwund wirkt sich nicht zuletzt fi nan- ziell aus. Es sind jedoch vor allem die ausgefallenen Wettkämp- fe, die den Vereinen als wichtige Einnahmequelle weggebrochen sind. Bleibt nur die Hoff nung, dass die Schwimmbäder nach dem zweiten Lockdown zeitnah wieder geöff net werden. Nach dem ersten Lockdown sei diesbezüglich zu viel Zeit unnötig verstri- chen, bis es wieder zu einer Öff nung kam, bemängelten sowohl SSB wie auch viele Vereine – das sollte zum Wohle aller beim nächsten Mal anders aussehen. 01 | 2021 01 | 2021 Der 35-Jährige übernimmt die Nach- folge von Jens Lohaus, der den Lan- desverband mit Beendigung des vergangenen Jahres 2020 verlassen hat. Hös und sein Landestrainer-Kol- t h c e r e b a H k i n i m o D lege Felix Weins sind künft ig gemeinsam für den saarländischen Landeskader und dessen Nachwuchs zuständig. Zuvor war Hös für zweieinhalb Jahre am Olympiastütz- punkt in Berlin als Trainer im Nachwuchsbereich tätig gewesen. Seinen Lebensmittelpunkt wird der neue Landestrainer aufgrund der Nähe zur Hermann-Neuberger-Sportschule im Saarbrücker Stadtteil Dudweiler haben. Dort, im Becken des Dudobads, ruht coronabedingt seit dem 2. November der Schwimmbetrieb. So wie überall in den saar- ländischen Schwimmbädern. Gerade für die Vereine eine prekäre Situation, wie nicht nur der Präsident des SSB, Raban Baumann, anmerkt. Auch Dominik Haberecht, ehemals für den SSB tätig

LSVS INTERN 33 eitsarbeit kennt die Vorteile Wenn Heike Lesch um sieben Uhr mit ihrer Arbeit im Homeoffi ce beginnt, freut sie sich, dass das Eiskratzen am Auto und die glatten Straßen keine Rolle mehr spielen. Anzeige gerichtet, in dem ich arbeite. Dann kann ich mich optimal auf meinen Job konzentrieren“, sagt er. Auch der 30-Jährige sieht im Homeoffi ce viele Vorteile. „Die Zeitersparnis ist an erster Stelle. Den Kontakt zu Mitarbeitern habe ich auch per Video- konferenz, Email und Telefon. Man kann viele Dinge wirklich einfacher und effi zienter gestalten.“ Wie alle Mitarbeiter des LSVS im Homeoffi ce hat auch er seine Büronummer auf seinen Privatanschluss umgeschaltet und ist immer erreichbar. „Es funktioniert wirklich gut, aber nur Homeoffi ce geht auch nicht. Im direkten Gespräch mit den Kollegen ist es einfach besser und persönlicher“, sagt Mischa Theobald. Heike Lesch hat sich in ihrem Haus im Keller ein Büro ein- gerichtet und arbeitet zwei Tage pro Woche im Homeoffi ce und ist an drei Tagen auf der Sportschule. „Das sind schon schöne Tage, wenn man daheim arbeitet. Im Homeoffi ce muss ich kein Eis an den Autoscheiben kratzen, die glatten Straßen spielen keine Rolle und ich muss nicht bei Wind und Wetter lange zum Arbeitsplatz fahren“, sagt die 51-Jährige aus Friedrichsthal. Sie arbeitet schon 32 Jahre für den LSVS in der Finanzabteilung. Sie betreut auch die etwa 120 Saar-Sportvereine, die ihre Fi- nanzen über den LSVS abwickeln lassen. Sie musste sich für das Homeoffi ce auch umstellen, hat aber, wie viele Mitarbeiter des LSVS, die Vorteile erkannt. „Das muss einem schon Spaß machen. Ich kenne aber auch Menschen, die mögen gar kein Ho- meoffi ce. Da ist eben jeder anders, wie bei allem“, berichtet die Mutter von drei Kindern und Oma einer Enkeltochter. Sie fi ndet die zwei Tage Arbeit von zu Hause toll und hat sich darauf ein- gerichtet. Nur Homeoffi ce möchte die ehemalige Leichtathletin und heutige Leichtathletik-Trainerin beim SC Friedrichsthal aber auch nicht machen. „Die sozialen Kontakte fehlen schon. Du sitzt ja zu Hause nur am Computer und machst deine Arbeit. Wir hatten ohne Corona immer ganz tolle Weihnachtsfeiern mit allen Mitarbeitern und konnten zum Beispiel im vergangenen Jahr gar nichts machen. Die Menschlichkeit geht schon verlo- ren, wenn man sich nicht sieht“, sagt Heike Lesch. Das coronabedingte Homeoffi ce war zu Beginn des Lock- downs auch beim LSVS eine Notlösung, um die Mitarbeiter vor einer möglichen Infektion zu schützen. Mittlerweile sind aber so viele positive Eff ekte aufgetreten, dass der LSVS das Home- offi ce zu eine Dauerlösung machen möchte. Zwei Tage von zu Hause arbeiten und drei Tage im Büro – eine neue Strategie, die auf große Zustimmung bei vielen Mitarbeitern stößt. l Sport im SR Fernsehen: sportarena samstags 17.30 Uhr sonntags 18.45 Uhr SR.de 01 | 2021

PERSÖNLICHKEIT 35 Diese Argumentation passt auch zu ihrem Start in die Fuß- ballkarriere. Damals war sie 18 Jahre alt und mit einem Knorpel- schaden vierten Grades vorgeschädigt. „Dass ich mit 25 noch auf hohem Niveau spielen konnte, war für mich ein Bonus, für den ich immer dankbar war“, sagt Henning, die vor allem von ihrem starken Willen getragen wurde und letztlich dafür belohnt wur- de. „Ich habe alles erreicht, was ich wollte“, sagt sie. Die Station in Saarbrücken war wegweisend. „Ich stand damals vor der Ent- scheidung, nach Bad Neuenahr oder Saarbrücken zu gehen. Die Menschlichkeit und die Einstellung im Saarland haben mir diese Entscheidung leicht gemacht“, sagt sie zu ihrer zweiten Heimat und stellt fest: „Das Saarland ist der Knaller.“ An der Seite der späteren Weltfußballerin (2014) Nadine Keßler fand sie in ihrer Mannschaft „eine zweite Familie“, die sie in Potsdam so sehr vermisste. Wie sehr, wurde gleich beim ersten Einkauf klar: „Ich fragte die Kassiererin freundlich: ‚Kann ich bei Ihnen mit Karte zahlen?‘, worauf sie mich kurz anschaute und eiskalt antwortete: ‚Ja, dit wees ick doch nüsch, ob Sie dit können‘“, erinnert sich Henning und gibt lachend zu: „Ich hätte heulen können.“ Diese Erfahrung warf sie nicht um. Das, was sie in der Folge stets angetrieben hat, ist dasselbe, was sie mit ihrer Kunst ver- mitteln möchte: Leidenschaft bis hin zu „purer Begeisterung“ für das, was sie tut. Das sah man ihr auf dem Spielfeld an und sieht es nun auch in ihrer Kunst. l r e t h c i l h c S / s e g a m i y t t e g : o t o F Abitur gemacht und wechselte anschließend vom FCS zum am- tierenden Meister 1. FFC Turbine Potsdam. „Voller Freude, aber auch schweren Herzens“, wie sie heute sagt. Schon in Potsdam wollte sie Kunst studieren, was aber neben der Fußballkarriere nicht funktioniert hätte. „Das hätte ich liebend gerne gemacht. Aber das ging nicht, also musste ich irgendwie anders an mehr Wissen herankommen“, berichtet sie und meint die Arbeit in einer Werbeagentur in Potsdam sowie ihre Ausbildung zur ge- prüft en Grafi kdesignerin während ihrer Zeit bei Paris St.-Ger- main (2014/2015) und zur Interior Designerin in London (2016 bis 2018; 2017 Abstecher zu Olympique Lyon). Schon während ihrer Zeit beim VfL Wolfsburg (2011 bis 2014) machte sie ihren Bachelor in Gesundheitsmanagement. Doch keine dieser Ausbildungen war ihr eine berufl iche Kar- riere nach dem Fußball wert. „Das war mir alles nicht frei genug und in so einem Umfeld kann ich mich nicht ausdrücken“, erklärt sie. Das gelingt ihr nur in der Kunst. Für sie hat sie ihre Fußball- karriere von der einen auf die andere Sekunde beendet. „Wenn du einen Traum hast und etwas wirklich machen willst, dann gibt es keine Alternative. Du musst es machen“, sagt sie dazu und ergänzt: „Du darfst auch keine Angst davor haben, dass es nicht klappt. Das klingt vielleicht naiv. Aber würde ich nicht so denken, wäre ich nicht gut in dem, was ich mache.“ 01 | 2021 01 | 2021

In Saarbrücken geht es derweil, was die Trainingsumstände angeht, noch ein bisschen härter zur Sache. Jan Brinkmann wirft in seinem Garten selbst bei einer zentimeterhohen Schneedecke ein paar Bälle auf den Basketballkorb. „Ein paar Körbe werfen geht immer. Natürlich kann man im Schnee nicht richtig trainie- ren, aber wenigstens das Wurfgefühl kann so erhalten bleiben“, sagt der 32-Jährige. Er spielt beim Oberligisten TuS Herrensohr und befi ndet sich in einer echten Leidenszeit. Er hat im März vergangenen Jahres sein letztes Pfl ichtspiel bestritten. Im Juni 2020 hatte die Vorbe- reitung begonnen und im September hätte die Saison eigentlich starten sollen. Der Start wurde wegen der steigenden Corona- Zahlen zunächst in den Oktober verschoben, dann in den Januar und schließlich auf unbestimmte Zeit. Der studierte Jurist spielt seit seinem zehnten Lebensjahr Basketball und für ihn ist es viel mehr als nur ein Sport. Er hatte früher schon Handball, Leicht- athletik, Tennis und Fußball ausprobiert, doch in den Basketball hat er sich sofort verliebt. „Basketball kannst du an ganz vielen Orten spielen. Wir treff en uns oft mit ein paar Leuten, spielen in der Nachbarschaft oder auf dem Landwehrplatz in Saarbrücken. Aber das ist zurzeit alles nicht möglich. Es bleibt nur das Trai- ning im Garten“, sagt Jan Brinkmann. Der gebürtige Dudweiler bereitet sich außer mit dem Gar- ten-Training noch mit Ausdauerläufen und Online-Training auf einen Wiedereinstieg in den Vereinssport vor. Das Online-Trai- ning organisiert der TuS Herrensohr. Es ist als Kraft - und Koor- dinationstraining ausgelegt und mittlerweile machen mehr als 50 Sportler aus dem ganzen Verein beim Online-Training mit. Es ist ein gutes und sinnvolles Training, doch es ist nicht das Gleiche wie mit den Kumpels in der Halle. „Der Sport ist das eine und die Gesellschaft das andere. Auch der soziale Kontakt fehlt enorm. Wir sind ein Haufen und sitzen nach den Trainingsein- heiten und den Spielen noch lange zusammen. Das Gesellschaft - liche fehlt auch enorm. Wir hoff en alle, dass es bald wieder los geht“, sagt Jan Brinkmann. Saarsport macht den Unterschied – Ford! Alle Modelle OHNE Anzahlung für 24 oder 36 Monate Ford Puma Titanium** 1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW (125 PS), frostweiß, Klimaanlage, Navigationssystem, Fahrspuras- sistent, Sportsitze vorn, LED-Nebelscheinwerfer, Verkehrsschilderkennung, 17-Zoll-Leichtmetallfel- gen, Müdigkeitswarner, Scheinwerfer mit Tag/Nacht-Sensor, Parkpilot-System, u.v.m. 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Zu beachten ist, dass Antragsteller mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Generell antragsberech- tigt sind demnach: l Vorstände der Landesfach- verbände und deren Mitglieds- vereine l Übungsleiter der Vereine mit Lizenz l Kader- und Bundesligaath- leten und deren Trainer und Betreuer l Mitarbeiter und Funktionäre der Olympiastützpunkte, Lan- dessportbünde, Spitzenver- bände/ Ligen, deren Partner- organisationen und von Bun- desligavereinen l Schieds- und Kampfrichter mit entsprechender Lizenz l Mitglieder des Allgemeinen Hochschulsportverbandes (adh) l Mitglieder des Bunds Deut- scher Fußball-Lehrer Antragsformulare und weitere Informationen erhalten Sie bei der Agentur events4more. Ansprechpartnerin: Janine Göbbel Telefon: 0681/3879-442 jgoebbel@events4more.com Durch wen muss Ihre Antragstellung geprüft werden (Antrag frei geben)? Anträge können in Anlehnung an die vorgegebenen Ziel- gruppen ausschließlich bei der Agentur events4more ein- gereicht werden. Die Geneh- migung des Antrags erfolgt durch den LSVS-Vorstand. Die Fahrzeuge können indivi- duell ausgestattet werden! * Insgesamt stehen für diese Aktion 200 Abrufscheine zur Verfügung. Es gilt das Datum des Antragseingangs. Basketball-Oberligaspieler Jan Brinkmann vom TuS Herrensohr trainiert zurzeit sogar im Schnee im eigenen Garten. Eine andere Möglichkeit bleibt ihm nicht. Autohaus Bäcker GmbH Krummeg 1 66359 Neunkirchen Telefon: 06821/9412-0 www.auto-baecker.de Autohaus Bunk GmbH & Co. KG Karolingerstr. 1 66333 Völklingen Telefon: 06898/9119-0 www.autohaus-bunk.de Autohaus Bunk GmbH & Co. KG Großblittersdorfer Str. 291, 66119 Saarbrücken Telefon: 0681/959391 - 0 www.autohaus-bunk.de Auto Jochem GmbH Zeppelinstr. 11 66557 Illingen Telefon: 06825/41215 www.auto-jochem.de Auto Jochem GmbH Dudweiler Str. 90 66386 St. Ingbert Telefon: 06894/3870-0 www.auto-jochem.de Autohaus Neu Vogelbacher Weg 44 66424 Homburg Telefon: 06841/77777-0 www.autohaus-neu- homburg.de

Saisonfortsetzung sind Ende Januar der Handballverband Saar (HVS) und das Präsidium der Handball-Oberliga Rheinland- Pfalz/Saar. Beide Verbände gaben bekannt, die aktuelle Runde ohne Wertung abzubrechen. „Wir haben eine Fürsorgepfl icht für Sportler und Vereine. Denen müssen wir Planungssicher- heit geben“, sagt der für den Spielbetrieb zuständige HVS-Vi- zepräsident Lukas Huwig. Dass die Runde – selbst in verkürzter Form – noch hätte regulär zu Ende geführt werden können, da- ran glaubten die Verantwortlichen nicht mehr. „Dass wir vom Lockdown direkt wieder zu Kontaktsport in Mannschaft sstär- ke übergehen dürfen, halte ich nicht für realistisch. Zumal die Sportler nach der langen Pause eine gewisse Eingewöhnungs- zeit brauchen, bevor wieder gespielt werden kann“, analysiert Huwig. Oberligisten, die dies wollen, können sich im Handball für einen Aufstieg in die 3. Liga bewerben. Wie dieser Aufstieg geregelt werden soll, ist aber noch nicht entschieden. Mit dem TV Homburg hat ein Herren-Oberligist angekündigt, einen Platz in der höheren Liga anzustreben. Wenige Tage nach dem HV Saar zog der Saarländische Tennis- bund (STB) nach und „cancelte“ die Winter-Hallenrunde. Die im Mai beginnende Freiluft -Saison soll aber wie geplant durchge- führt werden – zumal sich beim Tennis im Gegensatz zu anderen Teamsportarten Abstände leichter einhalten ließen. In den Sportarten Badminton und Squash ist eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen. Beim Squash geht die Ten- denz eher Richtung Abbruch. Beim Badminton-Verband sei man „diesbezüglich noch im Dialog“. Hier wird auch auf die Tatsache verwiesen, dass die meisten Vereine wohl abseits des normalen Saison-Zeitpunkts keine Hallenzeiten gebucht hätten. Ein Problem, das auch auf Clubs aus zwei anderen Sportarten zukommen könnte: Im Volleyball sind derzeit die Zweitligisten TV Bliesen (Herren) und TV Holz (Frauen) die beiden einzigen saarländischen Teams, die ans Netz gehen. In den Spielklassen darunter ruht der Ball. Der Saarländische Volleyballverband (SVW) hat in einer Pressemitteilung am 10. Februar mitgeteilt, dass die aktuelle Saison in allen Ligen der Aktiven-, Jugend- und Freizeitklassen abgesagt wird. Auch die saarländischen Basketball und Squasher sich zu einem Saisab- bruch entschieden. Im Gegensatz zu vie- len anderen Sportarten, wo in den höchsten Ligen noch gespielt wird, ruhen auch im Kegeln in der 1. und 2. Bundes- liga die Kugeln. Da- von betroff en sind auch zahlreiche saarländische Ver- eine wie der deut- sche Rekordmeister KF Oberthal. Das Prä- sidium des Deutschen Schere-Keglerbundes (DSKB) will am 14. Feb- ruar fi nal entscheiden, ob die Saison wieder aufgenom- men oder ob sie abgebrochen wird. l NACHRICHTEN 39 Sandra Bender, STTB-Geschäft sstellenleiterin, Stephan Lampen, Schatzmeister t4w, Margit Heimes, Präsidentin t4w, und Josip Rzehak, Projektverantwortlicher Tischtennis t4w (v.l.). team4winners wird Partner des STTB Das neue Jahr startet mit tollen Neuigkeiten: Der Saarländi- sche Tischtennisbund (STTB) hat einen neuen Partner an sei- ner Seite. Gemeinsam mit dem team4winners Saar e.V. wird sich der STTB noch stärker als bisher in Schulen engagieren! Die Organisation team4winners Saar e.V. leistet einen großen Beitrag zur Integration von Kindern verschiedenster Schich- ten und Kindern mit Migrationshintergrund. Mit Sport soziale Grenzen überwinden, die Gesundheit fördern und ganz neben- bei auch noch Talente für Vereine zu sichten – und dem Sport zu dem zu verhelfen, was er am besten kann: Menschen ver- binden, Menschen unterhalten, Gemeinschaft s- und Selbst- wertgefühl erzeugen! „Es ist wichtig, Kinder dort abzuholen, wo sie viel Zeit verbrin- gen, und gerade auch die, die eventuell aus verschiedensten Gründen mehr Unterstützung brauchen als andere“, so Ge- schäft sstellenleiterin Sandra Bender. „Als wir im letzten Jahr um Hilfe bei der Suche nach einem Übungsleiter für t4w gebe- ten wurden, waren wir vom Konzept begeistert. Beide Seiten hatten die gleiche Ausrichtung und ähnliche Strukturen. Wir waren uns schnell im Klaren: Eine Zusammenarbeit ist für alle ein Gewinn!“ Künft ig werden der STTB und team4winners Saar zusammen an Schulen Projekte und AGs durchführen und einen gemein- samen Beitrag zur Integration und Förderung von Kindern und Jugendlichen leisten. Hier fi ndet ihr mehr Informationen über team4winners: https://saarland.team4winners.org/ B T T S : o t o F 01 | 2021

2020 an der Saarbrücker Sportschule im Bundestrainerteam Doppel/Mixed als Bundesstützpunkttrainer arbeitet. Das habe für Tinna Ludvigsen natürlich eine entscheidende Rolle für ihr Engagement beim BCB gespielt. Darüber hinaus war es die Tat- sache, dass „der Badminton-Sport im Saarland eine große und sehr erfolgreiche Tradition hat und dies den BCB zu einem sehr starken Club in der Bundesliga gemacht hat“, erläutert Ludvig- sen. Ihr Ziel sei es nun, mit dafür zu sorgen, dass der neunfache Deutsche Mannschaft smeister seinen Status als Aushängeschild der Liga auch in Zukunft weiter behält. Nicht zuletzt durch „die Fähigkeit, über eine starke Jugendabteilung Eigengewächse auf hohem Niveau für den Verein zu entwickeln“. Ludvigsen hat ihr ganzes Leben selbst Badminton gespielt. Ihre Leistung als Spielerin sei aber in keiner Weise relevant für ihr Wirken als Trainerin. „Ich bin überzeugt davon, dass gute Trainer in erster Linie eine entsprechende Ausbildung in ihrem Bereich benötigen“, unterstreicht die 36-Jährige: „Die habe ich erhalten. Ich habe meinen Bachelor in Sportwissenschaft en an der Universität Kopen- hagen gemacht und habe die höchste in Dänemark BADMINTON 41 Gute Trainer brauchen in erster Linie eine entsprechende Ausbildung in ihrem Bereich! mögliche Trainerausbildung abgelegt. Darüber hinaus hatte ich das Privileg, einige der besten dänischen Spieler zu trainieren, sowohl als Jugendliche wie auch als aktive Spieler.“ Ihre künft igen Aufgaben beim BCB liegen vor allem im Bereich des Nachwuchses. Ihre Herangehensweise skizziert Ludvigsen wie folgt: „Ich bevorzuge es, mit einem langfristigen Plan im Kopf zu arbeiten. Deshalb wird der Hauptfokus für die nächsten Jahre darauf liegen, die Jugendabteilung von Grund auf neu zu strukturieren und aufzubauen, um unsere Spieler auf diesem Weg zu den besten im Land zu entwickeln. Außerdem werden wir großen Wert auf die Schulung und Ausbildung der Trainer legen und so hoff entlich den Club in seiner Gesamtheit weiter voranbringen“, präzisiert sie ihr Vorhaben. Es sind also ehrgeizige Ziele, die mit der Verpfl ichtung der Is- länderin einhergehen. Neben neuen Strukturen und einer indivi- duelleren Förderung der Schüler und Jugendlichen gehört auch die frühe Akquise von ganz jungen Schülern im Bereich der U9 bis zur U11 zum Gesamtplan. Ihre Erfahrungen in Dänemark, der europäischen Topnation im Badminton, werden Ludvigsen da- bei helfen, ihre Ziele in Saarbrücken umzusetzen. Im deutschen Nachbarland zählt Badminton zu den populärsten Sportarten schlechthin. In fast jeder dänischen Stadt gebe es eine eige- ne Badminton-Halle. Das mache es leichter, die Kinder für den Sport zu begeistern, sagt Ludvigsen einerseits. Auf der anderen Seite betont sie: „Der größte Vorteil Dänemarks ist die sehr starke Club-Kultur mit einem ausgeprägten Wettbewerbs- geschehen. Einhergehend mit der Tatsache, dass diese Clubs sehr viel Wert auf die Trainerausbildung legen und entsprechend gute Trainer entwickeln, die alle Al- tersbereiche gleichermaßen betreuen und fördern.“ Ein Ansatz, der mit Ludvigsen auch beim BCB zu- sätzliche Gewichtung bekommen soll. „Auch ihr internationales Netzwerk kann uns hilfreich sein, den Badminton-Sport im Saarland weiter nach vorne zu bringen. Unser Ziel ist es, das Niveau im Jugendleistungssport zu steigern und Talen- te umfänglich für den DBV und den Olympia- stützpunkt auszubilden. Als Bundesligist ist es eine zentrale Aufgabe, erfolgreich Nach- wuchsarbeit zu betreiben. Somit sollten auch die besten Trainer in den Bundesliga-Vereinen arbeiten“, ergänzt Bischmisheims Vorsitzen- der Frank Liedke: „Wir sind im Vorstand des BCB fest überzeugt, dass Tinna Ludvigsen das gesamte Projekt im Auge hat und hier die rich- tigen Akzente setzen wird.“ Trotz der aktuellen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Corona habe die neue Cheft rainerin bereits eine erste Inventur durchge- führt und einen Zeitplan und Aufgabenstellungen entwickelt. Jetzt hoff en sie beim BCB alle, dass die anvisierten Ziele nach Corona dann zeitnah angegangen werden können. l 01 | 2021 n e k c ü r b r a a S B C B . 1 : o t o F

TURNEN 43 Pauline Schäfer Das Wohl der Athletinnen und Athleten verbessern Mit den von ihr und fünf weiteren Turnerinnen im Wochenmagazin „Der Spiegel“ öff entlich gemachten schweren Vorwürfen gegen ihre Ex-Trainerin Gabriele Frehse sorgte die Ex-Turnweltmeisterin Pauline Schäfer Ende vergangenen Jahres für einen Paukenschlag. Am Bundesstützpunkt in Chemnitz soll Frehse ihre Schütz- linge im Training über Jahre hinweg bis über die Schmerzgrenze hinaus belastet, mental erniedrigt und zu Diäten gezwungen haben. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) reagierte und sprach sich nach unabhängiger Untersuchung für eine Trennung von Frehse und auch von Trainer Gerrit Beltman aus. Text: Sebastian Zenner Pauline Schäfer, die im Alter von 15 Jahren aus dem Saar- land an den Stützpunkt Chemnitz wechselte und sich dort zu einem Turn-Star entwickelte, berichtet seither öff entlich, wie sie über Jahre schikaniert wurde. Immer wieder habe sie sich auch verletzende Sprüche wegen wieder habe sie sich auch verletzende Sprüche wegen ihres Gewichts anhören müssen. Die Bemerkungen seien der ihres Gewichts anhören müssen. Die Bemerkungen seien der Trainerin „nicht rausgerutscht, damit wollte sie mich be-wusst Trainerin „nicht rausgerutscht, damit wollte sie mich be-wusst kleinhalten“, sagt die 24-jährige Weltmeisterin von 2017 und kleinhalten“, sagt die 24-jährige Weltmeisterin von 2017 und Olympia-Teilnehmerin von 2016 und spricht von „Psychoterror“. Olympia-Teilnehmerin von 2016 und spricht von „Psychoterror“. Darüber hinaus soll die Trainerin sogar ohne ärztliche Verord- Darüber hinaus soll die Trainerin sogar ohne ärztliche Verord- nung Medikamente verabreicht und keinen Widerspruch gedul- nung Medikamente verabreicht und keinen Widerspruch gedul- det haben. Frehse selbst bestreitet die Vorwürfe und bekommt det haben. Frehse selbst bestreitet die Vorwürfe und bekommt Rückendeckung vom Vereinspräsidenten der TuS Chemnitz- Rückendeckung vom Vereinspräsidenten der TuS Chemnitz- Altendorf, Franz Munzer. Er wirft dem DTB auf dem Turn-Portal Altendorf, Franz Munzer. Er wirft dem DTB auf dem Turn-Portal gymmedia.de „völlige Überforderung“ vor und sieht in Frehse ein Bauernopfer. Der Verein werde nicht zulassen, dass Frehse „wie eine Aussätzige vom Hof gejagt wird“, so Munzer. „Es gestaltet sich für uns äußerst schwierig, der menschliche Umgang ist nach der Veröff entlichung nicht wirklich besser ge- worden, aber wir sind ja noch in der Aufarbeitung“, sagte Pauli- ne Schäfer jüngst in einem Interview mit dem SR Fernsehen. Da- rin begrüßt sie auch die klare Positionierung des DTB: „Es freut uns natürlich, dass das jetzt endlich angekommen ist und dass die interne Aufarbeitung das, was wir gesagt haben, bestätigt hat. Dass uns Glauben geschenkt wird, bedeutet uns viel.“ In einer offi ziellen Stellungnahme stellt das DTB-Präsidium klar: „Unsere Position ist eindeutig: Wir lehnen jegliche Form der Gewalt entschieden und ausnahmslos ab und distanzieren uns von den in den Vorwürfen beschriebenen Trainingsmetho- den. Diese entsprechen in keiner Weise den Werten des DTB und den Rahmenbedingungen für ein verantwortungsvolles Training. […] Der gesundheitliche Schutz und die persönliche Entwicklung der Athlet*innen stehen dabei für den DTB an erster Stelle.“ Die professionelle Untersuchung der erhobenen Vorwürfe durch eine unabhängige Kanzlei bestätigte „schwerwiegende Pfl ichtverletzungen“ im Bundesstützpunkt in Chemnitz. Als Ver- band „und auch stellvertretend für den organisierten Turnsport“ entschuldige sich das Präsidium bei allen betroff enen Turnerin- nen für das entstandene Leid. Mehr noch: Es gelte, „in einem umfassenden gesamtverbandlichen Struktur- und Kulturprozess sowohl innerhalb des DTB als auch darüber hinaus Änderungen herbeizuführen, um künft ig derartige Vorfälle und Entwicklun- gen so weit wie möglich auszuschließen. Die Fehler und Un- zulänglichkeiten der Vergangenheit dürfen sich nicht wieder- holen.“ Pauline Schäfer kann sich die Einrichtung gewisser Kontroll- mechanismen durch den DTB vorstellen, „um das Wohl der Ath- letinnen und Athleten zu verbessern“, sagt sie. Je schneller und besser dies gelingt, desto eher kann sich die Topathletin aus Bierbach wieder auf den Sport und auch auf ihre anstehenden Abiturprüfungen konzentrieren. „Es ist im Moment sehr schwie- rig, es ist eine sehr intensive Zeit und eine, die einen emotional nicht ganz kalt lässt“, gibt Schäfer zu und ergänzt: „Aber trotz- dem habe ich meine Leute um mich herum, die mich jeden Tag unterstützen. Meine Trainer, meine Schwester, mein Freund, meine Familie, und so kann ich das doch ganz gut händeln.“ l 01 | 2021

RADSPORT 45 Früher war mehr Matsch. Da hieß Cyclocross noch Querfeld- ein. Jean Robic, Tour-de-France-Sieger von 1947, wurde 1950 in Paris der erste Weltmeister im Querfeldein. Fünf Jahre später wurde die WM im damals noch von Frankreich kontrollierten Saarland ausgetragen. Der Kurs führte rund um den Saarbrücker Kieselhumes. Die Post Saar gab zu diesem An- lass sogar eine eigene Briefmarke und einen Briefstempel heraus. Es dauerte weitere fünf Jahre, ehe Rolf Wolfshohl den ersten seiner insgesamt drei WM-Titel im Radcross holte. Mike Kluge und Klaus- Peter Thaler sorgten mit WM-Goldmedaillen in den 1980er und 1990er Jahren dafür, dass die Sportart auch im deutschen Fern- sehen einen festen Platz hatte. Und als im Jahr 2000 die erste WM der Frauen im Querfeldein ausgetragen wurde, holte sich Hanka Kupfernagel gleich ihr erstes von vier Regenbogentrikots. Nummer drei folgte 2005 in St. Wendel, wo sechs Jahre später ein junger Saarbrücker namens Sascha Weber in seinem ersten WM-Rennen der Elite 25. wurde. Als einziger deutscher Vertreter musste Weber am letzten Ja- nuar-Wochenende 2021 die deutschen Fahnen im WM-Rennen der Herren hochhalten. Sein 34. Platz war nicht ganz das, was sich Weber vorgestellt hatte. Er wollte unter die ersten 20. Direkt hinter ihm landete der einzige australische Teilnehmer, Heinrich Haussler, auch er mit saarländischen Wurzeln. In Australien ge- boren, kam er mit 15 Jahren zu seiner Großmutter nach Spiesen- Elversberg, um von dort aus eine Profi-Karriere auf der Straße zu beginnen. Dass der Sieg bei den Herren zwischen dem Belgier Wout Van Aert und dem Niederländer Mathieu Van der Poel entschieden wur- de, überraschte derweil niemanden. Mit jeweils drei WM-Titeln im Gepäck waren die beiden Topfavoriten angereist, und es dauerte nur wenige Meter, da hatten sie die Konkurrenz schon hinter sich gelassen. Der Ritt über Grasflächen, steile Brücken und Treppen, an denen das Rad nur noch geschultert werden kann, erlebte seine Höhepunkte an den Strandabschnitten. Wie vor allem die beiden Profi-Herren durch den tiefen Sand pflügten, ließ einem schon beim Zusehen das Laktat in die Beine schießen. Die einzigartigen Bilder der beiden Kontrahenten entlang der sich immer weiter ver- schiebenden Flutlinie der Nordsee gingen tags darauf um die Welt. Als Van der Poel schließlich auf der Galopprennbahn spektakulär kopfüber vom Rad abstieg, sah Van Aert wie der sichere Sieger aus. Doch bald darauf sah man, wie sich der Belgier nur noch am Zaun rund um die Strecke entlang hangelte. Er hatte einen Platten. Van der Poel schloss auf, fuhr vorbei und baute seinen Vorsprung suk- zessive aus. 4:3 damit für den Niederländer. Überhaupt, die Niederlande: Alle vier bei dieser WM ausgetrage- nen Rennen gingen an die Männer und Frauen in Oranje. Elisabeth Brandau sorgte im Elite-Rennen der Frauen mit Rang neun für die beste deutsche Platzierung an diesem WM-Wochenende, an dem In Belgien, den Niederlanden oder auch Großbritannien werden Radsportler, die sich sowohl im Gelände als auch auf der Straße wohlfühlen, parallel gefördert. Als einziger deutscher Vertreter musste der Saarländer Sascha Weber am letzten Januar-Wochenende 2021 die deutschen Fahnen im WM- Rennen der Herren hochhalten. Sein 34. Platz war nicht ganz das, was sich Weber vorgestellt hatte. wegen Corona keine Rennen der Juniorinnen und Junioren ausge- tragen wurden. Sonst hätte man dort einen weiteren „Saarländer“ sehen können. Der 18-jährige Hamburger Jasper Levi Pahlke wurde beim Juniorenrennen der Cross-WM 2020 in Düberndorf (Schweiz) 23. und wechselte zur neuen Saison zum saarländischen Team Bike Aid. Dort wird er viele Kilometer auf der Straße absolvieren, was jedoch kein Widerspruch zum Cyclocross sein muss. So hat Mathieu Van der Poel durch zahlreiche Erfolge auf der Straße sei- nem Team Alpecin-Fenix zum ersten Mal ein Ticket für die Tour de France gesichert. Wolfshohl, Thaler oder Haussler sowie natürlich Wout Van Aert haben beim wichtigsten Radrennen der Welt schon Tageserfolge gefeiert. International, vor allem in Belgien, den Nie- derlanden oder auch Großbritannien, werden Radsportler, die sich sowohl im Gelände als auch auf der Straße wohlfühlen, parallel gefördert. Der 21-jährige Brite Tom Pidcock, Vierter im Elite-Ren- nen von Ostende, trägt ab sofort die Farben des dominierenden Radsportteams der letzten Jahre, Ineos (ehemals Sky). In Deutsch- land setzt man heutzutage überwiegend auf ein Entweder-Oder und lässt den Crossern nicht dieselbe Unterstützung zukommen wie z.B. den Straßenfahrern – was sich dann auch in den Start- listen der WM-Rennen von Ostende widerspiegelte. Dabei wird gerne argumentiert, Cyclocross sei eben nicht olympisch. Und in der Tat: sieht aus wie eine Sommersportart, findet aber im Winter statt. Gegensätzlichkeiten waren dem IOC noch nie geheuer. Während in Ostende die letzten Medaillen der Cross-WM aus- gefahren wurden, durften die Straßenrad-Profis rund um Marseille in die Saison einsteigen. Es gewann etwas überraschend der fran- zösische Newcomer Aurélien Paret-Peintre, Gesamt-16. des ver- gangenen Giro d’Italia. Kurz darauf zeigten John Degenkolb und seine Kollegen vom Team Lotto Soudal beim Étoile de Bessèges gute Frühform, ebenso wie der seit dieser Saison für das deutsche Team Bora-hansgrohe fahrende Nils Politt, der die fünftägige Rund- fahrt als Gesamtdritter abschloss. Allmählich werden die Rennen größer, die Bedeutung nimmt zu. Über Paris-Nizza und Tirreno Adriatico wollen viele Fahrer ihre Form für die Frühjahrsklassiker aufbauen. Bei der Flandern-Rundfahrt, einem der wichtigsten Ter- mine im Straßenradsport-Kalender, wird es dabei zu einem großen Wiedersehen kommen: Vorjahressieger Mathieu Van der Poel trifft hier erneut auf Wout Van Aert – und Heinrich Haussler, den Zwei- ten der Flandern-Rundfahrt 2009. Unterstützt wird Van der Poel bei seiner angestrebten Titelverteidigung womöglich von seinem Teamkollegen Marcel Meisen. Der 32-Jährige ist amtierender Deut- scher Meister im Cross und auf der Straße. Geht doch. l 01 | 2021

AMERICAN FOOTBALL 47 Zurück im Park und in Liga Eins Zwei sehr gute Nachrichten lösten bei den American Footballern der Saarland Hurricanes einen Wirbelsturm der Freude aus: Zum einen kehren die „Canes“ im Sommer 2021 nach insgesamt fünf Jahren im Neunkircher Exil in den heimischen Ludwigspark zurück. Zum anderen steigt der Vizemeister der 2. Liga Süd von 2019 in die Bundesliga (GFL1 Süd) auf. Zusätzlich gibt es eine Veränderung auf der Position des Cheft rainers. Christos Lambropoulus, seit Mitte des vergangenen Jahres Off ensive Coordinator Canes, löst den bisherigen Cheft rainer Paul Zahlen ab, der aus berufl ichen Gründen zurückgetreten war. Text: Sebastian Zenner Den unverhofft en Bundesliga-Aufstieg möglich macht die Neugründung der von TV-Experte Patrick „Coach“ Esume mitgegründeten European League of Foot- ball (ELF), an der insgesamt sechs deutsche Mann- schaft en teilnehmen werden. Darunter auch die neu gegründeten Praetorians Ingolstadt, die aus dem Umfeld der Ingolstadt Dukes hervorgegangen sind. Ihren Startplatz im deut- schen Oberhaus hat der zuständige American Football Verband Deutschland (AFVD) an die Canes vergeben. Der Ligastart soll im Juni dieses Jahres erfolgen. „Es ist wohl das Gesamtpaket, das den AVD dazu bewegt hat, uns auszuwählen, und auf das wir sehr stolz sind“, sagt Boris Röder, der Präsident der Saar- land Hurricanes, und empfi ndet die Auswahl „als ein Lob für die Arbeit der vergangenen zwei, drei Jahre“. Der Ludwigspark habe als attraktive Spielstätte „sicher auch noch einen Ausschlag gegeben“, meint Röder. Womit wir wieder bei der ersten guten Nachricht wären. Dabei sind gute Nachrich- ten rund um das seit fünf Jahren im Umbau befi ndliche Ludwigs- parkstadion in Saarbrücken eher selten. „Es ist jedem bekannt, dass der Ludwigspark derzeit ein paar Probleme hat. Aber ich gehe davon aus und bin vollster Hoff nung, dass man die Pro- bleme in den Griff bekommen wird“, sagt Boris Röder, betont aber gleichermaßen „eine gewisse Erwartungshaltung“ an die Beteiligten: „Stadt und Baufi rmen müssen Gespräche führen, damit die Kuh vom Eis gezogen wird.“ Nur durch sichere Ein- nahmen und die Unterstützung von Sponsoren können sich die Canes mittelfristig in der 1. Bundesliga etablieren. „Wir werden jedenfalls kein Harakiri machen, also mit viel Geld auf sport- lichen Erfolg setzen“, stellt Röder klar und erklärt: „Wir wollen die Liga halten, aber die Schritte so klein halten, dass wir uns kontinuierlich verbessern können.“ Mit Quarterback Alexander Haupert hat der zentrale Spie- ler die Canes jedoch verlassen. Noch bevor der Aufstieg in die Bundesliga feststand, wechselte er zur Saison 2021 in das Top- team von Schwäbisch Hall. „Alex ist unser Bub, er ist ein Saar- brücker Bub, der mit uns und für uns viel Erfolg gehabt hat. Es ist schade, aber man kann es ihm nicht verdenken“, sagt Röder. Einen Nachfolger zu fi nden, ist die zentrale Aufgabe des für die Boris Röder, Präsident der Saarland Hurricanes. Kaderplanung zuständigen Vorstandsmitglieds Dr. Paul Motzki. „Welche Spieler zu uns kommen, hängt auch davon ab, welches Budget wir dafür bereitstellen können“, weiß Röder, der wie der neue Cheft rainer zuversichtlich ist: „Ich bin bereit, diese Her- ausforderung anzunehmen, und freue mich darauf, mit den Hur- ricanes diesen Weg zu beschreiten. Der Verein steht vor großen Veränderungen und ist bereit, die weiteren Schritte in Richtung Zukunft einzuleiten. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, dass diese Zukunft erfolgreich wird“, sagt Lambropoulus. l 01 | 2021 r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F

BASKETBALL 49 Saarlouis Royals Der Nächste soll es richten Nach zwei sportlichen Abstiegen in Folge, nach denen der Klassenverbleib am Grünen Tisch gesichert wurde, wollten die inexio Saarlouis Royals 2020/2021 endlich durchstarten. Angeführt vom jungen Cheft rainer Marc Hahnemann wollte der Frauenbasketball-Bundesligist so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Nach nur einem Sieg aus den ersten sieben Ligaspielen, dem Sturz auf den letzten Platz in der Bundesliga und dem frühen Aus im DBBL-Pokal war die Tristesse allerdings schon wieder zurückgekehrt. Vor dem letzten Heimspiel des Jahres am 30. Dezember zogen die Verantwortlichen des BC Saarlouis die Reißlinie und stellten Hahnemann frei. Text: Sebastian Zenner Der Neue an der Seitenlinie der Königlichen ist ein alter Bekann- ter. Saulius Vadopalas, der Hah- nemann kurz zuvor in beratender Funktion an die Seite gestellt worden war, übernahm dessen Job in Gänze. Der Litauer wurde in der Saison 2015/2016 mit den Royals Deutscher Vizemeister. Es war der letzte große Erfolg der Saarlouiser Basketballerinnen, die seitdem mit Her- mann Paar (Mai 2016 bis Dezember 2017), Marc Hahnemann (Dezember 2017 bis April 2018), Ondrej Sykora (April 2018 bis Sep- tember 2019), Gabriela Chnapkova (Septem- ber 2019 bis Januar 2020) und nun wieder Hahnemann fünf Cheft rainer verschlissen haben. „Sportlich ist nicht das herausgekommen, was wir wollten, und deshalb haben wir uns dazu entschieden, mit einem neuen Trainer weiterzumachen“, sagt Thomas Mathieu vom Royals-Vorstand und erklärt: „Uns blieb einfach keine andere Wahl. Saulius hat die erforderliche Trainerlizenz und kennt die Mannschaft , von daher war es die logische Konsequenz, ihn um Hilfe zu bitten.“ Für Marc Hahnemann kam diese Entscheidung „nicht überraschend. Das sind eben die Mechanis- men des Profi sports. Ich bin den Personen im näheren Umfeld immer noch verbunden und wünsche dem Verein alles Gute.“ Dabei hatte man mit dem 29 Jahre jun- gen Trainer, der auch als sportlicher Leiter für die Kaderzusammenstellung zuständig war, Großes vor. Der Aufb au einer jungen und in der Re- gion verwurzelten Mann- schaft sollte perspekti- visch wieder den Glanz früherer Tage in die Stadtgar- tenhalle zurückbringen. „Aber auch für einen Neuaufb au muss man Ergebnisse liefern. Das haben wir nicht geschafft “, stellt Hahnemann ernüchtert fest. „Man muss leider sa- gen: Es gibt Defi zite im Team“, ergänzt Vorstandsmitglied Mathieu. Der Verein reagierte und verpfl ich- tete Kellindra Zackery, die in der Saison 2014/15 schon einmal für die Royals aktiv gewesen ist, die Kroatin Klaudia Pe- risa, die zuletzt in der 1. spanischen Liga aktiv war, und Brittany Brown, die in der letzten Saison noch für Keltern auf Korbjagd ging. Die Veränderungen scheinen zu fruch- ten, nach drei Siegen aus den ersten acht Spielen seit dem Trainerwechsel kletterten die Royals auf Rang neun. Wenn es so weiter- geht, kann die Mission „Sportlicher Klassen- verbleib“ gelingen. l Ein zufriedener Trainer Saulius Vadopalas. 01 | 2021 l a h t n e p p u R f l o R : o t o F

Screenshot statt „Manöverschluck“ SEGELN 51 SEGELN LANDESSEGLERTAG 2020: Dieses Jahr im März sollte er über- gehen in ein gemeinsames Fest mit allen Vereinen – dem „Manöverschluck“ –, bei dem auch die Ehrungen der Segler eine bessere Bühne bekommen hätten. Abgesagt wegen Co- vid-19! Dringend notwendig wäre die Wahl eines neuen 1. und 2. Vorsitzenden gewesen. Dirk Frank als V2 führte also wei- terhin den LVSS engagiert mit guten Ergebnissen durch die schwierige Corona-Saison. Hoffnungsvoll wurde der Seglertag für Dezember geplant. Zwar ohne Fest, aber mit der Zuversicht, alle Delegierten vor Ort treffen zu können. Möglich war leider nur das virtuelle Meeting – aber wichtig ist schlussendlich nicht die Form, sondern Inhalt und Ergebnis. Und damit war Claus-Michael Lehr (SCNS), seit September kommissarisch V1, überaus zufrieden. Für die nächsten zwei Jahre ist er offiziell im Amt des 1. Vorsitzenden bestätigt, unter- stützt von Michael Doll (SC Saar) als 2. Vorsitzender. Walter Kunz (AKAWAC) bleibt Schatzmeister, Bernd Bujak (SCNS) kümmert sich weiterhin als Basisobmann um das Leistungszen- trum am Bostalsee. Neu ins Team wurden gewählt Hendrik von Carlowitz (SCBO) als Leiter der Yachtschule und Carmen Helfgen (OYA) für die Belange des Fahrtensegelns. Erneut als Lehrbeauftragter ist Armin Krächan (SCNS) im Amt, nachdem sein Vereinskollege Armin Müller dieses Amt aus privaten Gründen nicht weiterfüh- ren kann. Zuständig für den Sport bleibt Oliver Becker (RSCL), für die Jugend Markus Müller (SCBO) und für die Presse Anne Nehrenberg (SCBO). Screenshot des LVSS-Vorstands. Die seit langem fällige Satzungsänderung wurde in digitaler Harmonie diskutiert. Unter Leitung von Christine Schaal-Lehr (SCNS) hatte eine Satzungskommission 18 Änderungen erarbei- tet, die u.a. die Vorstandsarbeit erleichtern. Einige Formulie- rungen hatten sich als sich als gesetzlich unkorrekt erwiesen, die nun juristisch klargestellt und präzisiert worden sind. Die Nutzung neuer Medien in der Verbandsarbeit ist jetzt verbind- lich in der neuen Satzung geregelt, die mit einer Zustimmung von 99% angenommen wurde. Anne Nehrenberg/Presse LVSS Sehe Gutes und rede darüber! EHRENAMT – so wie es heißt: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau!“, passt es ebenso: „Hinter jedem erfolgrei- chen Verein stehen starke Ehrenamtliche!“ Menschen, die freiwillig und unentgeltlich Arbeit leisten und organisieren zum Nutzen anderer. Ehrenamt kann ein wenig mit Altruismus in Verbindung ge- bracht werden als die „Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit und durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise“ (Wikipedia). In den Vereinen des LVSS und dem Verband selbst wirken etliche fast im Verborgenen: im Vereinsleben, der Regatta- organisation und -durchführung, in der Betreuung und im Training der Jugend, der Pflege und Instandhaltung der Vereinsgüter, dem Aus- und Neubau der für den Segelsport notwendigen Einrichtun- gen und dem Augenmerk darauf , dass von allen mit allem pfleglich umgegangen wird. Entlohnt wird dieser Einsatz nicht – eher gibt es „Mecker“ von den ewigen Querulanten. Mögliche Folge: die Aufkündigung des ehrenamtlichen Engagements. Darum ein Appell: SEHE GUTES UND REDE DARÜBER! Suche nicht nach einem Haar in der Suppe, sondern zeige Anerkennung und Wertschätzung und am besten noch Unterstützung! Der virtuelle Landesseglertag hatte leider nicht die Bühne, um den aktiven und ausgeschiedenen Ehrenamtlichen Blumen, Crémant und vor allem Applaus zu geben als Dank und Anerkennung für die Segelsport: Ganz großer Dank – ihr seid für den Segel- und Surfsport genauso wichtig wie der Wind! Natürlich auch an diejenigen ein Danke, die als Neue im Vorstand mit Ideen, Fähigkeiten und Energien in ihr Ehrenamt starten. Anne Nehrenberg/ Presse LVSS vielen grundlegenden Einsätze für die Vereine, den Verband und den 01 | 2021 01 | 2021

tian Ludwig haben wir derzeit noch einen weiteren Kaderspieler in unseren Reihen“, ergänzt Kohl. Aktuell hat der PBC 64 Mitglieder, darunter auch drei Mädels, die im größtenteils männerdominierten Billard ihre Frau stehen. „Wir sind seit der Gründung eigentlich stetig gewachsen. Durch unsere Erfolge sind wir irgendwo auch ein entsprechend großer Anziehungspunkt“, sagt Kohl. Bei seinem Verein sei man immer dankbar, wenn Leute Interesse für den Billard-Sport zeigten. „Und generell ist jeder immer willkommen, um bei uns ein paar Bälle zu spielen. Jeder kann sich gerne anschauen, ob es ihm oder ihr bei uns gefällt“, betont der Vorsitzende. Seit vielen Jahren haben die Queue-Künstler des PBC ihre Heimstätte nun schon am Sportplatz in Alt- stadt. „Nachdem wir sehr schnell erfolgreich wurden, konnten wir in den frühen 90ern mit der Hilfe der Gemeinde Kirkel ans Sportheim anbauen. Wir haben damals fast alles in Eigenleistung bewältigt, um unsere schmucke Spielstätte mit vier Top-Tischen fertigzustellen“, erinnert sich Kohl. Wenn nicht gerade Corona einen Strich durch die Rechnung macht, ist die Altstadter Heimstätte unter an- derem Trainingsort für die Spieler aus fünf Mannschaften, die der PBC aktuell im Spielbetrieb hat. Neben den beiden Bundesliga-Teams gibt es je eine Bezirks-, Landes- und Oberliga-Mannschaft. Für Jörg Kohl ist Billard nicht nur ein sehr guter Ausgleich zum Job: „Das Faszinierende liegt für mich vor allem darin, aus den unterschiedlichsten Situationen heraus einen Weg zu finden, den Tisch komplett abzuräumen. Es geht eben nicht nur darum, einfach blind die Bälle reinzuhauen. Man muss voraus- schauend agieren und jeden Schritt genau planen. Billard ist ein reiner Kopfsport – das macht den guten Spieler aus“, sagt Kohl, der seine persönliche Begeisterung fürs Billard auch an seine drei Jungs weitergegeben hat. Er hofft darauf, dass der Verein und die Spieler ihre Kaltschnäu- zigkeit am Tisch bald wieder ausgiebig demonstrieren dürfen. „Unser oberstes Ziel ist es, dass wir erstklassig bleiben. Außer- dem wollen wir auch die zweite Mannschaft in der 2. Liga halten. Diese Konstellation ist einfach eine super Geschichte für uns – das soll auf jeden Fall so bleiben“, betont der Vorsitzende der überaus erfolgreichen Altstadter Queue-Cracks. l Kaderspieler Sebastian Ludwig gehört zu den Besten seines Fachs. BILLARD | KEGELN 53 Nachruf Die Kegel-Welt trauert um Gerhard Bäumchen Die KF Oberthal und die ge- samte Kegel-Welt trauern um den verstorbenen Gerhard Bäumchen. Mit ihm wurde am 22. Januar eine große Persön- lichkeit des deutschen und des internationalen Kegelsports zu Grabe getragen. Im engsten Familienkreis wurde der am 14. Januar plötzlich und un- erwartet im Alter von 79 Jah- ren verstorbene Bäumchen auf dem Friedhof in Oberthal beigesetzt. „Mit ihm geht ein Aushängeschild verloren“, er- klärt der KF-Vorsitzende Daniel Schöneberger. „Ohne ihn gäbe es in Oberthal weder das Kegelsportzentrum mit seiner Achtbahn-Anlage noch den sportlichen Erfolg.“ Die KF Oberthal hatten sich – auch dank des Geschicks von Bäumchen als Manager – in den vergangenen Jahrzehnten als absolute Nummer eins im deutschen Kegelsport eta- bliert. Sowohl das Herren- wie auch das Frauenteam des Clubs sind Deutsche Rekordmeister. Die Herren wurden zwischen 2002 und 2015 sogar 14 Mal in Folge Deutscher Mannschaftsmeister. Das Kegelsport- zentrum in Oberthal zählt zu den modernsten Kegel-An- lagen – dort wurde 2007 sogar die Weltmeisterschaft in dieser Sportart ausgetragen. Für seine Verdienste wurde Bäumchen, der als Spieler in der zweiten Liga aktiv war und der zuletzt noch Damen- Sportwart des Vereins war, bereits vor 13 Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Sportverband Saarländischer Kegler (SSK) und der Bund Deutscher Schere Kegler (DSKB), für die Bäumchen ebenfalls tätig war, zeigten sich bestürzt über die Nach- richt vom Tod ihres langjährigen Funktionärs. „Gerhard war mehr als nur ein Vereinsmitglied. Er war Ratgeber und Wegweiser. In ewigem Andenken verneigen wir uns vor seiner Lebensleistung“, heißt es in einem auf der SSK- Homepage veröffentlichten Nachruf. Dieser ist von Markus Gebauer für den KV Nordsaar und Daniel Schöneberger für die KF Oberthal unterschrieben. „Gerhard Bäumchen war von 1994 bis 2018 Schatz- meister des DSKB und leitete die finanziellen Angelegen- heiten in seiner ruhigen und sachlichen Art. Er war dem Kegelsport bis zuletzt stets aktiv verbunden. Dafür dan- ken wir ihm und werden ihn nie vergessen“, heißt es im von Präsident Carsten Schinke und Vizepräsidentin Rita Kasper-Kirst unterzeichneten Nachruf des nationalen Kegelverbandes. sem 01 | 2021 l a h t r e b O F K , r e s u a h z l o H n a f e t S : s o t o F

KANUSPORT 55 wasserboote mit einer Länge von 2,05 bis 2,75 m starten, das Gewicht der Boote beträgt 18 kg. Gefahren wird nach den Be- stimmungen der ICF (special rules for canoe slalom cross com- petition). Wildwasserausrüstung, Schwimmweste und Helm sind Pfl icht. Entwicklung im Saarland Nachdem 2013 und 2014 in Augsburg die ersten Off enen Wettbewerbe in dieser noch jungen Disziplin durchgeführt wor- den waren, ging es Schlag auf Schlag: Es folgten die ersten euro- päischen Wettkämpfe, 2016 und 2017 fanden die ersten Welt- cup-Rennen statt und im gleichen Jahr die Weltmeisterschaft im südfranzösischen Pau. Im Saarland organisierten der Saarbrücker Kanu-Club (SKC) gemeinsam mit dem französischen Partnerverein Val de Sarre 2017 erstmalig einen Crosslauf am Saarwehr in Grosblieders- troff mit rund 40 Fahrern aus dem Südwesten, aus Lothringen und Luxemburg. Das Ergebnis: die Teilnahme einiger saarländi- scher Kanuten aus Saarbrücken und Merzig an den Deutschen Meisterschaft en 2018 und 2019 in Augsburg. Franziska Granzow und Luisa Bürner starteten bereits bei der Junioren- und U23- Weltmeisterschaft in Polen und Marc Niesen im italienischen Ivrea für die Slalom-Extreme-Nationalmannschaft . Doch dann kam Corona und machte 2020 den Wettkämpfen einen Strich durch die Rechnung. In diesem Jahr soll hoff entlich alles besser werden: Am ersten Wochenende im September wol- len der SKC sowie die Kanuten aus Merzig und Grosbliederstroff gemeinsam einen erneuten Anlauf nehmen und neben der off e- nen Saarlandmeisterschaft im Kanu-Slalom erneut einen Kanu- Slalom-Extreme-Wettbewerb starten. Wer Interesse hat, sollte vorbeischauen oder sich an einen der Kanuvereine im Saarland wenden. Adressen und An- sprechpartner gibt es beim Saarländischen Kanu-Bund unter www.kanu.saarland. l Die saarländischen Nationalfahrerinnen Luisa Bürner und Franziska Granzow. 01 | 2021 der Zieldurchfahrt und ein fehlerfreier Lauf und nicht wie sonst beim Kanu-Slalom üblich die Zeit sowie Strafpunkte bei Berüh- rung der Torstangen. Die Sieger stehen also sofort fest. Schon der Start ist atemberaubend: Auf einer rund fünf Meter hohen Rampe geht’s per Alpinstart direkt auf die Strecke, die von der Länge her so gewählt ist, dass sie in der Regel innerhalb einer Minute absolviert werden kann. Vier bis sechs Abwärtstore und vier Aufwärtstore müssen befahren werden; bei Auslassen droht die Disqualifi kation. Bei vier Fahrern gleichzeitig kommt es an den Toren durchaus mal zu Gedränge. Aber das ist gewollt. Außerdem muss auf einem bestimmten Streckenabschnitt ein- mal freiwillig eskimotiert, sprich die Kenterrolle gezeigt werden. Wichtig ist, die richtige Linie im Wasser zu fi nden und die Strö- mung gekonnt für sich zu nutzen. Schieben erlaubt Slalom Extreme ist körperbetont, das heißt gegenseitige Behin- derungen wie Bootskontakte sind im Wettkampf erlaubt. Sicher- heit geht immer vor. Verboten sind absichtliches Rammen des gegnerischen Fahrers, Festhalten oder der Einsatz von Händen und Paddel sowie das bewusste Verschieben der Tore. Regelver- stöße werden von den Streckenschiedsrichtern sofort mit Dis- qualifi kation bestraft . Gestartet wird beim Slalom Extreme übrigens nur in Kajak 1; Frauen und Männer treten getrennt an. Die Startfolge in den Gruppen wird ausgelost. Es dürfen nur moderne Creeker-Wild-

NACHRUF 57 Nachruf auf Eberhard Kamchen Die Ruderer aus Dresden und Saarbrücken trauern um Eberhard Kamchen, der nach langer schwerer Krankheit am 22. Dezember im Alter von 70 Jahren in Saarbrücken gestorben ist. Eberhard Kamchen trat in jungen Jahren der Ruderabteilung des SC Einheit Dresden bei und be- gann nach einer kurzen Karriere als Leistungssportler ein Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig, das er als Diplomsportlehrer abschloss, um beim damaligen Armeesportklub -ASK- in Rostock eine Stelle als Ru- dertrainer anzutreten. Bald führte es Eberhard aber wieder zurück zum SCE Dresden, wo er zunächst erfolgreich die Juniorinnen und dann den Frauenbereich trainier- te. Neben zahlreichen Erfolgen bei Juniorenweltmeisterschaften führ- te Eberhard Kamchen seine Sport- ler weiter zielgerichtet an die Weltspitze. Als Höhepunkte seiner Trainerlaufbahn sind die herausra- genden Erfolge seiner Sportlerin- nen Kerstin Förster geb. Pieloth, Annegret Hämsch geb. Strauch und Beatrix Schröer zu nennen, die alle bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul zu Gold ruderten. Im Jahr der Wiedervereinigung lerne ich Eberhard Kam- chen als Trainer des DRSV Frauen Zweiers anlässlich der Ruder-WM im australischen Tasmanien kennen. Wir waren damals als Trainer direkte Konkurrenten, doch war es auch der Beginn einer Freundschaft, die immer wieder auf die Probe gestellt wurde, doch bis zu sei- nem Tode aufrechterhalten werden konnte. Eberhard Kamchen wechselte 1991 zum Ruderverein Saarbrücken und war dort bis 1998 als Stützpunkt- trainer tätig. Seine Beteiligung an den Erfolgen des Frauen-Riemen-Teams in den Jahren 1991 bis 1993 ist unbestritten. Ab 1994 widmete sich Eberhard Kamchen wieder der Nachwuchsarbeit im Juniorenbereich und begleitete Sportlerinnen wie die spätere Weltmeisterin Lenka Dienstbach-Wech auf ihren ersten Schritten im Leis- tungssport. Nach dem Ende der Trainertätigkeit wechselte Eberhard Kamchen 1999 zum Landessportverband des Saar- landes, um den Bereich Talentförderung sportarten- übergreifend zu koordinieren. Sein umfangreiches Wissen, sein Interesse am Sport im Allgemei- nen und die ruhige persönliche Art überzeugten viele junge Men- schen, sich leistungssportlich zu engagieren. Für seine Tätigkeiten wurde Eberhard Kamchen 2015 mit dem Ehrenpreis des Landes- auschusses für Leistungssport des LSVS ausgezeichnet. Ebbs – wie er unter Freunden ge- rufen wurde – war auch ein aus- gesprochen geselliger Mensch. Gerne erinnern wir uns an gemein- same Abende in den Bootshäusern oder bei unseren privaten Besu- chen. Immer den richtigen Spruch auf den Lippen, von denen viele in Erinnerung bleiben werden. „Von allen französischen Land- weinen ist mir der Cognac der Liebste.“ Mir klingt seine Stimme immer noch im Ohr. Im Sommer saßen wir noch bei Eberhard und Carola auf der Terrasse. Eberhard wurde früh müde und musste sich zurückziehen. Ein weiterer Krankenhausaufenthalt im Oktober konnte die Situation nicht verbessern. Als wir am 15. November anlässlich seines 70. Geburtsta- ges telefonierten, wusste ich von seiner Frau Carola be- reits, wie es gesundheitlich um Eberhard bestellt war. Für ihn war aber klar, dass wir uns, sobald Corona es wieder zulässt, treffen werden, um gemeinsam eine Fla- sche Wein zu trinken, über alte Zeiten und die Weiter- entwicklung im Rudern zu plaudern. Tapfer hat Eber- hard gemeinsam mit seiner Frau die vielen gesundheit- lichen Rückschläge ertragen, immer mit dem Humor, der ihm so eigen war. Eberhard und Carola wollten ihren Lebensabend in Vel- den am Wörthersee verbringen. Die vielen gesundheit- lichen Probleme hinderten sie jedoch daran, dauerhaft umzuziehen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau Carola und seiner Tochter Aniko mit Familie. Viele Menschen werden sich liebevoll an Eberhard Kamchen erinnern. Wolfgang Schell 01 | 2021

TBILDUNG Sportpraktischer Bereich (Kinder 3 bis 6 Jahre) 2170.2 Psychomotorische Spiele und Bewegungsgeschichten Diese Fortbildung bietet psychomotorische Spielideen, die mit wenig Aufwand und Material durchgeführt werden können. Durch vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen werden die Grundlagen für eine harmonische Persönlichkeits- entwicklung geschaffen. Die Verbindung von Körpererfahrung, Sach- und Sozialkompetenz steht im Mittelpunkt der Psycho- motorikstunde. Referentin: Bettina Sperling, Termin: 17.04.21, Zeit: 09:00 bis 13:00, Kosten: 29,- Euro 2162 Grundlagenausbildung Kosten: 60,- Euro (inkl. Mittagessen und Seminarunterlagen), Termine: 17./18.04.21 und 24./25.04.21 2174.1 AquaMedical Trainer Referentin: Dr. Brita Karnahl – AquaMedical Akademie, Termin: 17./18.04.21, Zeit: Sa. 11:00 bis 18:00, So. 09:00 bis 17:00, Kosten: 159,- Euro (inkl. Mittagessen) 2117.2 Vereinsbesteuerung und Buchführung im Verein – Aufbaukurs Der Aufgabenbereich des Kassenwartes oder Schatzmeisters im Verein oder Verband wird immer komplizierter. In diesem Seminar sollen die Grundsätze der Buchführung und Kosten- rechnung für verschiedene Abteilungen und Veranstaltungen dargestellt und anhand eines fiktiven Vereins eingeübt werden. Dieses Seminar geht neben den bestehenden Regelungen im Steuerrecht auch auf bis zu diesem Termin bekannte Neuerun- gen in der Vereinsbesteuerung ein. Referent: Wolfgang David, Termin: 24.04.20, Zeit: 09:00 bis 18:00, Kosten: 49,- Euro (inkl. Mittagessen) 2168 Übungsleiter/in C Breitensport Allround- Fitness Zentraler Aufgabenbereich der Übungsleiterin / des Übungs- leiters „Allround-Fitness“ ist die Planung und Durchführung regelmäßiger Sport- und Bewegungsangebote im sportartüber- greifenden Breitensport. Die Ausbildung „Allround-Fitness“ bil- det qualifizierte Übungsleiter/innen aus, die in den Bereichen Gerätturnen, Fitnessgymnastik, Leichtathletik und Spiel tätig sein wollen. Sie lernen, ein vielseitiges, qualifiziertes Training im Verein eigenverantwortlich und selbstständig zu planen und durchzuführen. Inhalte sind u.a. die Themenbereiche: Fitness: Faszientraining, Pilates und Funktionsgymnastik; Spielen; Be- wegen an Geräten; Bewegen in der Natur; Leichtathletik; Sport- abzeichen; Bewegen mit Rhythmus und Musik; Grundlagen der Motivation und der Bindung von Teilnehmern. Außerdem wird theoretisches Hintergrundwissen zur Planung und zum Aufbau einer Unterrichtsstunde, zu Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie zu Aufsichts- und Rechtsfragen ver- mittelt. Die ÜL-C „Allround-Fitness“ werden befähigt, flexibel eine große Bandbreite zielgruppen- und altersübergreifend abzudecken, und sind somit vielseitig einsetzbar. 1. Modul: Grundlagenausbildung LSVS [Lehrgänge Nr. 2161-2166], 2. Modul: Allround-Fitness 3230 STB Lehrgangsnummer: 3230 Allround-Fitness Umfang: 80 LE, Referenten: Lehrteam STB/LSVS, Termine: 24.-25.04.2021 und 08.-09.05.2021 und 03.-04.07.2021 und 10.-11.07.2021, Zeiten: Sa. 09:00 - 18:00, So. 09:00 - 18:00, Ort: Hermann-Neuberger-Sportschule Saarbrücken, Kosten: 350,00 € mit GYMCARD / Mitgliedsverein LSVS und 450,00 € ohne GYMCARD inkl. Mittagessen, Meldeschluss: 03.04.2021 2181.1 Funktionelle Verbände mit elastischem Tape – Grundkurs Die Methode der „Funktionelle Verbände mit elastischem Tape“ wurde in den 70er Jahren in Japan entwickelt und erfreut sich im sportphysiotherapeutischen Bereich immer größerer Beliebtheit. In diesem Kurs lernen die Teilnehmer die Grund- prinzipien der Methode, wie Muskel- und Ligamenttechniken. Neben den Grundprinzipien werden ausgewählte Krankheitsbil- der vorgestellt, wie z.B. Tennisellenbogen oder Mausarm, und die entsprechende Anlagetechnik mit erklärender Biomechanik dargestellt und geübt. Referentin: Sabrina Hoppe – Team Sportsmed-Saar, Termin: 24.04.21, Zeit: 09:00 bis 14:00, Kosten: 40,- Euro (inkl. Mate- rial) 2140.2 – 2143 Demokratie-Coach-Ausbildung Die Demokratie-Coach-Ausbildung beinhaltet 25 Lerneinheiten (1 LE = 45 Minuten) und setzt sich aus vier Modulen zusam- men: Donnerstag, 29.04.2021, 18:00 – 20:30 Uhr Modul 1 Prävention; Samstag, 08.05.2021, 10:00 – 16:00 Uhr Modul 2 Konfliktmanagement; Samstag, 05.06.2021, 10:00 – 16:00 Uhr Modul 3 Kommunikation; Freitag, 02.07.2021, 17:00 – 20:00 Uhr Modul 4 Digitalisierung. Ob man es sich eingestehen möchte oder nicht: In jedem Ver- ein treten früher oder später mal Probleme auf. Streitigkeiten unter Mannschaftskameraden, zu wenige Ehrenamtler, Nach- wuchsprobleme oder Probleme im Vorstand. Diese und viele weitere Themen beschäftigen zahlreiche Vereine im Saarland. Genau hier setzen wir mit unserer kostenlosen Ausbildung zum Demokratie-Coach an! Referenten: Referententeam Demokratie-Coach, Ort: Hermann- Neuberger-Sportschule, Kosten: kostenloses Angebot des Bundesprogramms ZdT, Meldeschluss: 3 Wochen vor Termin LSVS Referat Aus- und Fortbildung Hermann-Neuberger-Sportschule 4 66123 Saarbrücken Tel.: 0681/3879-493 Fax: 0681/3879-197 E-Mail: bildung@lsvs.de Internet mit Online-Anmeldemöglichkeit: www.fortbildung.saarsport.de 01 | 2021

Newsletter 01/2021 Im Porträt: Milan Welte Im Porträt: Milan Welte Fotos: Andreas Schlichter Fotos: Andreas Schlichter

vorhersehbar.“ Diese Erfahrung hat er schon oft gemacht. Prägend war vor über acht Jahren ein Duell mit einem Russen in Luxem- burg. Nachdem er schon über zehn Matchbälle seines Gegners ab- gewehrt hatte, konnte er das Match am Ende doch noch gewinnen. „Das Spiel hat mir gezeigt, dass man nie aufgeben und immer nach jedem Ball kämpfen sollte, weil es im Tennis jederzeit möglich ist, ein Spiel zu drehen“, berichtet er. Nicht nur hier zeigt sich schon eine Parallele zu seinen großen Vorbil- dern Roger Federer und Rafael Nadal. Nach starken Turnier- ergebnissen rutschte Welte 2019 kurzfristig noch in die Quali- fi kationsrunde der US Open für Junioren. Er qualifi zierte sich für das Hauptfeld und warf dort mit dem US-Amerikaner Toby Kodat und dem Bel- gier Gauthier Onclin zwei Spieler aus der Top Ten der Weltrang- liste aus dem Turnier. Erst sein Viertelfi nal- gegner, der Weltranglisten- Fünfte Jonas Forejtek, war letztlich noch eine Nummer zu groß. Wobei Welte selbst gegen den Tschechen nach dem Gewinn des ersten Satzes alle Trümpfe in der eigenen Hand hatte. Nur weil die beiden folgenden Durchgänge denkbar knapp mit 7:5 und 7:5 an seinen Kontrahenten gingen, wurde es nichts mit dem Halbfi nal-Einzug. Aber auch Erfahrungen wie diese machen ihn stärker. „Nur aus Fehlern lernt man“, weiß der 19-Jährige, der darauf brennt, seine Fortschritte endlich wieder in direkten Duellen und unter Wettkampfbedingungen präsentieren zu dürfen. Wir danken für die Unterstützung Volksbanken im Saarland 63