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4 INHALT 4 LSVS LSVS-Präsident im Interview ............................ 5 Das LSVS-Präsidium informiert ......................... 9 LSVS-Neustrukturierung: Stellungnahme einiger Fachverbände................10 Integration und Teilhabe ............................... 16 Zum 100. Geburtstag von Hermann Neuberger... 22 Bike Aid gewinnt den „Großen Stern in Silber“ 2019 ........................ 24 LSVS-Bestandserhebung 2020 .........................27 Wir stellen vor: Silvia Knaak und Thomas Dettweiler.........................................28 Sportabzeichen 2020 .................................... 36 SSJ: Projekt „Inklusives Juniorteam“ ............... 47 LSVS Aus- und Fortbildung............................. 55 Einladung zum Außerordentlichen Verbandstag ..56 SPORT-MIX Wahl Saarsportler des Jahres mit einem erfolgreichen Neustart ..................................... 12 Persönlichkeit: Anja Noske ................................ 20 Treffen der DSV-Schüler „Max-Ritter“ .................. 26 Neue Serie: Ehrenamtler im Sport: Christoph Schacht, Philipp Grau, Thorsten Michels .30 Partner: DHfPG / BSA ....................................... 58 AUS DEN VERBÄNDEN / SPORTARTEN Triathlon Anne Haug, die Königin von Hawaii ................. 38 I M P R E S S U M Herausgeber: Landessportverband für das Saarland, Hermann-Neuberger-Sportschule 4, 66123 Saarbrücken, Tel. (06 81) 38 79-137, Fax (06 81) 38 79-154. E-mail: m.weber@mwsport.de Verantwortlich für den Inhalt: LSVS-Präsidium Layout/Satz: Michael Weber Mitarbeiter/innen: Rolf-Dieter Ganz, Sebastian Feß, Sebas- tian Zenner, David Benedyczuk, Marion Schmidt, Anabell Westrich Erscheinungsweise: 6 x im Jahr Namentlich verfasste Berichte (außerhalb der Redaktion) müssen nicht die Meinung des LSVS wiedergeben. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Genehmigung des He rausgebers möglich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte über- nimmt die Redaktion keine Gewähr. 6 | 2019 Newsletter 06/2019 Im Porträt: Lasse Nygaard Priester Foto: Andreas Schlichter Inklusive Newsletter 6/2019 der Sportstiftung Saar Badminton SaarLorLux-Open: Großes Turnier mit großen Plänen ................... 40 Serienmeister BCB grüßt von oben .................. 41 Handball Die Niederwürzbacher Oase ............................ 42 Spitzenhandball in Merzig.............................. 43 Eiskunstlauf Ein Traum geht in Erfüllung ............................ 44 Turnen Neues aus dem STB ..................................... 45 Special Olympics „das blau“ fest in Special Olympics-Hand ......... 48 Pferdesport Meisterliches Saisonende ............................... 49 Ein Highlight jagte das nächste .......................50 Basketball Bis dato eine wenig königliche Runde............... 51 Para Boccia Koffer packen für Tokio.................................. 52 Muay Thai Edelmetall für Jägersfreude............................ 54 Titelfoto: Saarsportlerin des Jahres Lisa Klein (Wieck)

6 IM INTERVIEW haben wir auch den Prozess zum Gesetz zur Neustrukturierung des Landessportverbandes begleitet, das uns in die Lage ver- setzt, den LSVS wie ein modernes Unternehmen aufzubauen. Was bedeutet das für Sie? Zöhler: Die Tatsache, dass der LSVS seit jeher von einem ehrenamtlichen Präsidium geführt wird, sehen ja manche als Geburtsfehler. Ich sehe das etwas anders, denn vor 70 Jahren, als der LSVS gegründet wurde, war dies durchaus nicht unüb- lich. Heute ist dies allerdings nicht mehr zeitgemäß. Es han- delt sich hier schließlich um ein Unternehmen mit einer Bilanz von knapp 19 Millionen Euro und rund 100 Mitarbeitern. Was halten Sie von dem Gesetz zur Neustrukturierung des LSVS? Zöhler: Grundsätzlich bin ich damit sehr zufrieden. Wichtig ist, wie schon angedeutet, dass wir weg von der ehrenamtli- chen hin zu einer hauptamtlichen Führung des Verbandes kommen und damit einhergehend auch weg von der Haftung im Ehrenamt und zur Haftung im Hauptamt. Dies sind die ent- scheidenden Merkmale. Zudem wird es in Zukunft eine auf 101 Mitglieder verkleinerte Mitgliederversammlung geben, die bes- ser arbeiten kann und mindestens einmal pro Jahr tagt – vor- her geschah dies nur einmal alle drei Jahre. Darunter steht künftig der Aufsichtsrat, der als reines Kontrollorgan für die zwei hauptamtlichen Geschäftsführer, das dritte Organ der neuen Struktur, fungiert. Steht schon fest, wer die Geschäftsführung, also die haupt- amtlichen Vorstandsposten, übernehmen wird? Zöhler: Die beiden hauptamtlichen Vorstände stehen noch nicht fest, sie werden gewählt. Es wird voraussichtlich am letz- ten Januar-Wochenende 2020 eine außerordentliche Mitglie- derversammlung stattfinden. Dort wird ausschließlich der Auf- sichtsrat gewählt, der laut Gesetz aus neun Personen bestehen wird. Das können Mitglieder des aktuellen Präsidiums sein, es können aber auch ganz andere Personen sein. Die Aufsichtsrats- mitglieder haben dann den Auftrag, die beiden hauptamtlichen Vorstände zu suchen. Parallel arbeitet das jetzige Präsidium nor- mal weiter. An dem Tag, an dem die vom Aufsichtsrat gewählten neuen Geschäftsführer ihre Arbeit aufnehmen, tritt die neue Struktur in Kraft. Das Präsidium und natürlich auch den Präsiden- ten Adrian Zöhler gibt es dann nicht mehr. Sie haben den LSVS zusammen mit anderen durch seine tiefs- te Krise geführt. Nach diesem Kraftakt werden Sie sich doch sicher nicht einfach zurückziehen. Werden Sie für den Auf- sichtsrat kandidieren? Zöhler: Die Aufsichtsräte werden durch die Mitgliederver- sammlung gewählt. Ich denke, es ist nachvollziehbar, dass jemand, der einen Kredit über 13,9 Millionen Euro unterzeich- net hat und letztlich auch sehr viel Herzblut in dieses Thema investiert hat, ein gewisses Interesse daran hat, dies auch wei- terhin zu begleiten. Insofern gehe ich mal davon aus, dass ich für einen Platz im Aufsichtsrat kandidieren werde. Vorausgesetzt, Sie werden von der Mitgliederversammlung in den Aufsichtsrat gewählt: Nach welchen Verfahren würden Sie Kandidaten für die hauptamtlichen Vorstandsposten, also die neuen Hauptgeschäftsführer, suchen? Zöhler: Ich wäre dafür, beide Stellen bundesweit auszuschrei- ben. Ich bin auch zuversichtlich, dass wir etliche Bewerbungen bekommen werden, weil es sich hier um ganz spannende Auf- gaben handelt. Die künftigen Verantwortlichen können ein Unternehmen aktiv gestalten. Hat die Neustrukturierung Auswirkungen auf das Personal? Wird es hier zu Veränderungen kommen? Es gab ja auch lang- jährige Mitarbeiter, die den LSVS aus freien Stücken verlas- sen haben. g n u t r a H , r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F 6 | 2019

8 IM INTERVIEW entstanden ist – sowohl für den Saarsport als Ganzes, aber insbesondere auch für das Ehrenamt? Zöhler: Durch die Aufarbeitung des „LSVS-Skandals“ ist im ganzen Saarland die Sensibilität ein ganzes Stück gestiegen. Viele fragen sich seitdem, wie sie mit Einladungen umgehen sollen, wem man noch ein Essen bezahlen darf, ob man Ehren- amtlichen überhaupt noch etwas bezahlen darf – zum Beispiel den Eintritt zur Saarsportler-Wahl und vieles mehr. Das ist einerseits gut, weil es schlussendlich in klaren Spielregeln, sogenannten Good Governance-Regeln, münden wird, die wir jetzt gerade auch für den LSVS erstellen. Wir sind übrigens der einzige Sportverband Deutschlands, der bisher noch keine Good Governance-Regelungen hat. Dass man sich über dieses Thema Gedanken macht, ist also wichtig und richtig. Aber wenn ich als Verein genau überlegen muss, ob ich den Kindern zur Weihnachtsfeier einen Nikolaus kaufen kann, dann ist etwas schief gelaufen. Würden Sie noch einmal den Fahrplan für die kommenden Wochen und Monate bis zum Inkrafttreten des sogenannten LSVS-Gesetzes zusammenfassen? Zöhler: Anfang Januar wollen wir zur Vorbereitung der außer- ordentlichen Mitgliederversammlung eine Vorstandssitzung mit dem aktuellen Vorstand durchführen, also mit Vertretern aller Fachverbände. Ende Januar soll dann die Mitgliederver- sammlung mit der Wahl des Aufsichtsrats folgen. Dort muss zuerst eine Satzungsänderung darüber beschlossen werden, dass überhaupt ein Auf- sichtsrat gewählt werden kann – und wie die- ser zu wählen ist. Mit dem Beschluss tritt dieser Paragraph in Kraft, und im nächsten Tagesordnungspunkt kann der Aufsichtsrat gewählt werden. Eines der neun Aufsichts- ratsmitglieder wird dann wiederum von der Versammlung zum Aufsichtsratsvorsitzen- den gewählt. Dieser wird nach Inkrafttre- ten des Gesetzes, also mit der Übernahme der hauptamtlichen Vorstände, unter dem Titel Präsident die repräsentativen Aufgaben des LSVS wahrnehmen und beispielsweise den Verband auch beim DOSB vertreten. Im dritten und letzten Tagesordnungspunkt wird der Schlüssel zur Besetzung der 101 Mitglieder der neuen Mit- gliederversammlung beschlossen. Im Sommer wird es dann eine zweite außerordentliche Mitgliederversammlung geben, die dann schon in neuer Form aus nur noch 101 Mitgliedern besteht. Parallel zu alldem laufen natürlich die Arbeitsgruppen weiter, um die Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb des LSVS umzusetzen. Wie zuversichtlich sind Sie, dass dieser Prozess möglichst reibungslos über die Bühne gehen wird? Zöhler: Um so einen Prozess einzuleiten, bedarf es normaler- weise drei Jahre Vorbereitungszeit – und das idealerweise in einer Zeit, in der es einem finanziell gut geht und in der ich auch mit Visionen an diese Sache herangehen kann. Diese Zeit hatten und haben wir allerdings nicht. Auch deshalb konnten wir in der Kürze der Zeit keinen bis auf das letzte Detail ausge- arbeiteten Plan vorlegen, wie es weitergehen soll. Es ist ein fließender Prozess, auf den man sich einlassen muss. Wenn es nicht gelingt, dass alle an einem Strang ziehen, dann wird es umso schwieriger. Wenn wir alle bereit sind, neue Wege zu gehen und hier und da auch mal nachzujustieren, werden wir schnell vorankommen. Wenn auch nur einer sich querstellt und immer nur dagegen schießt, wird es jedoch ganz schwer. Was wünschen Sie sich außer der Geschlossenheit im Umstrukturierungsprozess? Zöhler: Ich wünsche natürlich unseren Sportlerinnen und Sportlern viel Erfolg und hoffe, dass alle die dabei sind, sich für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu qualifizieren, ihre Ziele errei- chen, so dass wir im Sommer nächsten Jahres eine möglichst große saarlän- dische Mannschaft stellen können. Wie wichtig dies auch für die deut- sche Sportfamilie ist, hatte DOSB- Präsident Alfons Hörmann ja im Rahmen der Saarsportler-Wahl noch einmal betont. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Zöhler. r e t h c i l h c S : s o t o F

10 LSVS-NEUSTRUKTURIERUNG Einige Fachverbände sehen LSVS-Neustrukturierung kritisch Das neue, vom saarländischen Landtag einstimmig beschlossene „LSVS- Gesetz“ liegt nun vor. Es sieht drei Organe vor: Neben der Mitgliederver- sammlung, die künftig jährlich stattfindet, wird es einen Vorstand, beste- hend aus zwei Hauptgeschäftsführern, geben sowie einen Aufsichtsrat als Kontrollorgan. Diese Neuordnung wird durchweg begrüßt. Was die kriti- schen unter den Sportfachverbänden des Landessportverbandes umtreibt, ist in erster Linie die Neustrukturierung im Servicebereich des LSVS. Auf- grund unterschiedlicher Strukturen und Anforderungen in den Verbänden herrschen hierüber auch unterschiedliche Meinungen vor. l a h t n e p p u R : o t o F Text: Sebastian Zenner Das Präsidium des Saarländischen Leichtathletik-Bunds (SLB) hat beispielsweise beschlossen, seine Geschäfts- stelle beim Landessportverband zu schließen und zukünftig selbst zu organisieren. Hierzu prüft der SLB, ob ihm für die Finanzierung der eigenen Geschäftsstelle auch ein Anteil des Sportachtels zusteht. Schließlich würde davon eine Verwaltungspauschale abgezogen. „Das sind etwa 70.000 Euro pro Jahr, die den Leichtathleten zustehen“, findet Monika Schwarz. Die SLB-Vizepräsidentin schließt zudem nicht aus, dass der SLB, mit 14.500 Mitgliedern in 126 Vereinen einer der größten Verbände im LSVS, komplett aus dem LSVS ausscheiden könnte. „Das ist aktuell nicht unsere Absicht, sondern der allerletzte Notfallplan. Wir prüfen das derzeit“, stellt Schwarz klar. Ihren Unmut erklärt Monika Schwarz wie folgt: „Das Sanierungs- konzept, das mehrheitlich beschlossen wurde, sieht vor, die Anzahl der Geschäftsstellen von sieben auf fünf zu reduzieren – nicht aber auf null. Wir sind der Meinung, dass die Mitgliederversammlung als oberstes Organ des LSVS über derart weitreichende Dinge zu ent- scheiden hat, nicht etwa das Präsidium.“ Außerdem kämpfe sie „gegen Intransparenz und die Vorgehensweise des aktuellen Präsi- diums, das die Fachverbände trotz zahlreicher Gespräche bei weit- reichenden Entscheidungen nicht, wie einmal versprochen, mit- nimmt“, so Schwarz. Zum Beispiel beim Thema Geschäftsstellen. Bis zur Verkündung am 30. September sei nicht klar gewesen, dass diese aufgelöst wer- den. Es sei „utopisch und unrealistisch, so ein komplexes System innerhalb von nur drei Monaten umzustellen und dafür funktionie- rende Strukturen zu schreddern“, findet Schwarz deutliche Worte. In letzter Konsequenz fürchtet sie ohne klar zugewiesene Geschäfts- stelle sogar von Seiten des Deutschen Leichtathletik-Verbands die Aberkennung des Status als Bundesstützpunkt: „Das wäre der Alb- traum“, sagt sie. „Wir hören oft, es müsse sich alles erst entwickeln und man könne noch keine Kosten beziffern“, sagt Schwarz klar und erklärt: „Für unseren Verband müssen wir aber einen belastbaren Haushalt aufstellen. Wir, also SLB-Präsident Lothar Altmeyer, SLB-Vizepräsidentin Monika Schwarz. 6 | 2019

12 SAARSPORTLER DES JAHRES SAARSPORTLER des JAHRES Erfolgreicher Neustart Bereits zum 25. Mal fand am Sonntag, 24. November die sogenannte „Saarsportler-Wahl“ des Vereins saarländischer Sportjournalisten (VSS) statt. Zum ersten Mal jedoch im „Theater am Ring“ in Saarlouis. Die dort ausgezeichneten und zuvor von Experten des VSS und der Fachverbände des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) gewählten Saarsportler des Jahres 2019 sind Radrennfahrerin Lisa Klein, Triathlon-Legende Jan Frodeno und die Mannschaft des 1. FC Saarbrücken Tischtennis. , k c e W i : s o t o F Text: Sebastian Zenner 6 | 2019

14 SAARSPORTLER DES JAHRES Anlässlich des 65. Geburtstages des „Wunders von Bern“ hatte sich der VSS illustre Gäste wie die damaligen saarländischen Nationalspieler Werner Otto und Herbert Binkert eingeladen. Sie waren zusammen mit Klaus Schlappner Gäste der Gala und gaben einen Einblick in ihre Erinnerungen. LAZ-Vorsitzender Achim Hache den von Wirtschaftsministerin spätestens seit der Silbermedaille im Mixed-Zeitfahren und Platz fünf im Einzelzeitfahren bei der Straßen-WM in England sowie bei der Bahnrad-EM in den Niederlanden (Silber mit dem Vierer) zu den Top Ten der Welt. Mehr als das, nämlich der Weltbeste seiner Zunft, ist Jan Frodeno vom LAZ Saarbrücken. Der Saarsportler des Jahres 2019, der zusam- men mit Vereinskollegin Anne Haug bei der WM auf Hawaii einen sensationellen Doppelsieg feierte, setzte sich gegen Tischtennis- spieler Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken Tischtennis) und Bad- mintonspieler Marvin Seidel (1. BC Bischmisheim) durch. Seit Jah- ren dominiert der in Südafrika aufgewachsene „Frodo“ die Szene nach Belieben. Der 38-Jährige konnte der Ehrung nicht beiwohnen, an seiner Statt nahm der LAZ-Vorsitzende Achim Hachenthal die Siegerstatue „Victoria“ entgegen. Per Videobotschaft ließ Frodeno den Gästen im nicht nur seiner Meinung nach „schönsten Bundes- land der Welt“ dankende Worte zukommen. Die saarländische Wirt- schaftsministerin Anke Rehlinger schickte in ihrer Laudatio aner- kennende Worte an das „Aushängeschild des Saarlandes“. Des Weiteren kürte der Landesausschuss Leistungssport die 19- jährige Ella Reim zur Nachwuchssportlerin des Jahres. Die Ruderin des RV Saarbrücken holte bei der Deutschen Meisterschaft der Juniorinnen 2019 sowohl im Doppel-Zweier als auch im Doppel-Vie- rer die Bronzemedaille. Bei ihrer ersten Teilnahme an einer U23- Europameisterschaft gewann sie außerdem auf Anhieb die Silber- medaille im Einer. Erster Gratulant nach der Laudatio von LSVS-Prä- sident Adrian Zöhler war kein Geringerer als der ranghöchste deut- sche Sportfunktionär, DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Er stattete der Sportgala einen Besuch ab und fand aufmunternde Worte für den aufgrund der LSVS-Finanzkrise arg gebeutelten Saarsport: „Die Saarsportlerinnen und -sportler haben die deutsche Sportgeschich- te bis weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus mitgeschrieben. Die aktuelle Aufstellung ist mit dem länderübergreifenden Olympia- stützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland gut“, sagte Hörmann, der appellierte: „Gerade in den schwierigen Zeiten gilt es, zusammen- zustehen. Hier möchte ich insbesondere den ehrenamtlich Enga- gierten die uneingeschränkte Solidarität des gesamten deutschen DOSB-Präsident Alfons Hörmann und LSVS-Präsident Adrian Zöhler zeichneten Ella Reim als beste Nachwuchssportlerin aus. IKK-Vorstand Prof. Dr. Jörg Spendenscheck für seine Be ) 3 ( k c e W i , ) 3 ( r e t h c i l h c S : s o t o F 6 | 2019

16 INTEGRATION UND TEILHABE Best-Practice-Verein 2019 Vereine, die sich im Vereinsalltag in besonderem Maße für demokratische Werte wie Fairness, Toleranz und Solidarität einsetzen und an den Qualifizierungsmaßnahmen von „Zusam- menhalt durch Teilhabe“ teilnehmen, können im Rahmen des Programms offiziell als Best-Practice-Vereine ausgezeichnet werden. suchen diesen Standpunkt nach außen zu tragen. Neben verschie- denen spannenden Vereinsprojekten nahmen mehrere Vereinsver- treter an den Qualifizierungen von ZdT teil und engagierten sich als Demokratiecoaches unter anderem für mehr Solidarität und aw Fairness im Sport und darüber hinaus. Das bedeutet, dass ein Best-Practice-Verein nicht nur für seine Vereinskultur von der Zusam- menarbeit mit ZdT profitiert, son- dern mit diesem zusätzlichen „Gütesiegel“ auch nach außen hin zeigen kann, dass neue Mit- glieder, egal welcher Herkunft und welchen Geschlechts, hier willkommen sind und sich in demo- kratischer Atmosphäre sowohl sportlich als auch ehrenamtlich einbringen können. 2018 wurde die Auszeichnung ins Leben geru- fen und erstmals an den FC Fitten e.V. verlie- hen. In 2019 geht der Titel nun an die DJK 08 Rastpfuhl-Rußhütte e.V. Beide Vereine engagieren sich in besonderem Maße, um innerhalb und außerhalb der eigenen Strukturen eine demokratische Ausrichtung im Sport voranzutreiben. Sie positionieren sich klar gegen Diskriminierung sowie Rassismus und ver- „Wir für uns – Vereine als Orte der Mitwirkung“ Das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ (ZdT) startet mit der Förderperiode ab 2020 in eine neue Runde. Unter dem Projekttitel „Wir für uns – Vereine als Orte der Mit- wirkung“ sollen die Vereine wieder als Hauptakteure im Mit- telpunkt stehen. Im Rahmen der Projektmaßnahmen soll besonders die gesell- schaftliche Rolle des Sports vermittelt werden. Denn neben gesundheitlichen und vielen weiteren Aspekten übernimmt der (Vereins-)Sport eine wichtige soziale Rolle. Zum Beispiel als Anlaufstation zum Ausgleich vom Berufsalltag, als Lernfeld zur Wertebil- dung oder als bunt gemischte Personen- gruppe, die gemeinsame Interessen ver- tritt und zusammen Entscheidungen trifft. Bei dem Programm werden besonders ländliche und struktur- schwächere Regionen unterstützt. Es geht unter anderem darum, in Konfliktfällen zu beraten sowie mit den Programmmitteln Maß- nahmen umzusetzen, die eine aktive Mitgestaltung von Prozessen fördern. ZdT ist ein Programm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, das von der Bundeszentrale für politische Bildung umgesetzt wird. Die Programmumsetzung in den einzelnen Bun- desländern wird individuell auf die Bedürfnisse vor Ort angepasst und gesteuert. Im Saarland ist das Programm seit 2016/17 beim Landessportver- band für das Saarland in der Stabsstelle für Integration und Teil- habe angesiedelt und dient primär dazu, den Zusammenhalt im Sport zu stärken sowie gezielt gegen Diskriminierung und Extre- mismus vorzugehen. In der kommenden Förderphase werden Vereinen, Verbänden sowie weiteren Schlüsselakteuren Qualifizierungsmaßnahmen angeboten, die zu einer besseren Beteiligung, Kommunikation und Konfliktberatung innerhalb und außerhalb der eigenen Strukturen befähi- gen. Ein besonderer Fokus wird auf die Zielgrup- pe der Kinder und Jugendlichen gelegt. Wie können die Jugendlichen über das aktive Sporttreiben hinaus in den Verein mit ein- gebunden werden? Wie schaffe ich es, Kinder und Jugendliche langfristig an den Verein zu binden? Diese und ähnliche Fragen sollen bei der Maßnahmenplanung und -umsetzung gemeinsam mit den Vereinen und Verbänden gestellt werden. In Kooperationen mit Gemeinden und Kommunen werden hierbei die jeweiligen Strukturen vor Ort genutzt, um geeignete, bedarfs- gerechte Angebote maßzuschneidern und dezentrale Anlaufstel- len zu schaffen. Sogenannte Demokratiezentren bzw. Jugendnetz- werke sind derzeit im Landkreis Merzig-Wadern sowie in der aw Gemeinde Tholey in Planung. ) r e t h c i l h c S ( S V S L : o t o F 6 | 2019

18 INTEGRATION UND TEILHABE Kneippbund-Saar e.V. Landesverband Saarland Mehr als „nur“ ein Sportverband Die 54 Kneippvereine im Saarland beschäftigen sich nach der Lehre von Sebastian Kneipp mit fünf Grundsäulen, die Gesundheit und Prävention in einem ganzheitlichen Ansatz fördern und Personen aller Art gleichermaßen betreffen. Aufgrund der vielseitigen Ausrichtung des Verbandes und der Offenheit gegenüber neuer Inhalte besteht seit März 2019 eine Kooperati- onsvereinbarung zwischen dem Kneipp-Bund e.V. Landesverband Saar und der LSVS-Stabsstelle für Integration und Teilhabe. Text: Anabell Westrich Die Kooperation bietet Vorteile für beide Seiten. Zum einen werden die Inhalte des Kneipp-Bundes e.V. Lan- desverband Saar bekannter gemacht und es werden neue Zielgruppen erreicht, die bisher keine Rolle spiel- ten. Zum anderen stellen die niederschwelligen Ange- bote, die auch über den Sport hinaus bis hin zu künstlerischen Kur- sen reichen, optimale Einstiegsaktivitäten für vulnerable Zielgrup- pen, beispielsweise für geflüchtete Frauen, dar. Aufgrund der direkten Kommunikation mit der Landesvorsitzenden Silvia Knaak und ihrem Team sowie der saarlandweiten Verbreitung der insgesamt 54 Kneippvereine können in jedem Landkreis ent- sprechende Kooperationsveranstaltungen realisiert werden. Durch regelmäßige Austauschgespräche werden die Zusammenarbeit und die Angebote stetig angepasst und erweitert. Als nächster Meilenstein sollen nach zahlreichen Schnupperange- boten ab 2020 Frauen mit Migrationshintergrund zu Übungsleite- rinnen qualifiziert werden. Durch die Einbindung der Frauen in das Sportsystem wird ihnen die übergeordnete Rolle des (Sport-)Ver- eins näher gebracht. Als Vorbild können sie anderen Frauen mit Fluchterfahrung das Einleben in Deutschland mit Hilfe des Sports erleichtern. Rückblickend auf 2019 haben einige Veranstaltungen stattgefun - den, die nicht unerwähnt bleiben sollen: Infos Das Programm „Integration durch Sport“ widmet sich der Aufgabe, Menschen mit Migra- tionshintergrund sowie sozial Benachteiligte mittels gemeinsamer sportlicher Akti- vitäten mehr in die Gesell- schaft einzubinden. Durch den gemeinsam betriebenen Sport können sprachliche und kulturelle Barrieren auf spielerische Weise abge- baut werden. „Integration durch Sport“ wird bundesweit als Programm vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) koordiniert und auf Lan- desebene vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) eigenverant- wortlich durchgeführt. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind Förderer und unterstützen bei der konzeptionellen Ausrich- tung des Programms. Programmleiter und Ansprechpartner ist Simon Kirch. Anfragen können über Telefon 0681 3879 153 oder per Mail sport- integration@lsvs.de gestellt werden. Weitere Infos gibt es unter www.lsvs.de unter der Rubrik Sportwelten sowie unter www.integration-durch-sport.de. 6 | 2019 S V S L : s o t o F 18.07.2019 – Interkultureller Mutter-Kind-Tag Bei dem interkulturellen Mutter-Kind-Tag besuchten etwa 120 Frau- en mit ihren Kindern das weitläufige Gelände des CJD Homburg, um verschiedene Schnupperkurse auszuprobieren. Angeboten wurden beispielsweise Wassergymnastik, Kneippanwendungen, gesundes Kochen mit regionalen Produkten, Entspannung mit Klangschalen sowie Zumba. 04.10.2019 – Töpferkurs beim Kneipp-Verein St. Wendel e.V. Zehn Frauen besuchten den Verein in St. Wendel, um das Kreativ- Angebot kennenzulernen. Der Ausflug sollte den Frauen vermitteln, dass die Kneipp-Vereine im Saarland auch über den Sport hinaus vielseitige Alternativen anbieten.

20 PERSÖNLICHKEIT Ich bereue diesen Schrit in keinster Weise „Hierher zu kommen, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens“, antwortet die frühere Weltklasse-Ruderin Anja Noske auf die Frage, wie sie auf ihre Zeit im Saarland zurückblickt. „Ich bereue diesen Schritt in keinster Weise. Ich habe mich hier immer superwohl und richtig zu Hause gefühlt. Auch in meinem Verein. Hier hat alles wunderbar gepasst“, erzählt sie und ergänzt in fast akzentfreiem Saarländisch: „Das war ennfach klòor. Ich wünsche dem Ruderverein nach der Aberkennung des Bundesstützpunk- tes einen guten Neustart für das Leistungsrudern an der Saar.“ Das Familiäre und die viel beschriebenen kurzen Wege – „nicht nur die der Straßen in der Stadt, sondern auch zwi- schenmenschlich“ – gefielen ihr hierzulande am besten. Die 1986 in Lüneburg geborene Weltmeisterin von 2015 (Leichtgewichts-Doppelvierer) und Europameisterin von 2016 (Leichtgewichts-Einer) kam 2006 ins Saarland und lebte und trainierte viele Jahre am Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland in Saarbrücken. Im Sommer 2019 verkündete sie ihren Rückzug vom Spitzensport. Obwohl sie noch immer an der Universität des Saarlandes studiert, hat sie ihren Lebensmittelpunkt wieder in die Heimatregion verlegt. Wenn alles gut läuft, schließt sie ihr Studium im Mai 2020 ab. Bis dahin ist sie zwar immer mal wieder im Saarland, „aber ich habe hier so viele Freunde und Schlafgelegenheiten, dass ich keine eigene Wohnung mehr brauche. Außerdem kann ich dadurch viel mehr Zeit mit den Freundinnen verbringen.“ Ihr Weg zum Rudersport war kurios und – im Vergleich zu den kurzen im Saarland – eher umständlich. „Als unser Nachbarort sein 1200-jähriges Bestehen feierte, habe ich eine Schnupperstunde beim Ruderclub gewonnen“, erin- nert sich Noske. „Die habe ich lange nicht eingelöst, bis auf einmal mein Bruder vor mir anfangen wollte. Dann musste ich natürlich schnell noch zuerst hingehen.“ Hätte die heute 33-Jährige diese Entscheidung im zarten Alter von 14 Jahren nicht getroffen, könnte sie sich heute nicht Olympia-Teilnehmerin oder Weltmeisterin nennen. Nach- dem sie ihren Trainingsfreunden, ausschließlich Jungs, immer schneller davonzog, lichteten sich die Reihen um sie herum allmählich. „Dann rutschte ich nach und nach in Text: Sebastian Zenner die nächsthöhere Leistungsklasse“, berichtet Noske und klingt dabei so, als sei ihr der Sprung in die Weltspitze eher passier, als dass sie sich ihn hart erarbeitet hätte. So oder so – aus dem schüchternen Leichtgewicht, das gerne Klavier und Theater spielte, wurde nach und nach eine Sportskanone und Topathletin. Und Wahl-Saarländerin, die 2010 zur Saarsportlerin des Jahres gewählt wurde. Aktuell befindet sich die Lehramtsstudentin (Sport und Biologie) in der Examensphase. Den Lehrerinnenberuf wird sie in Norddeutschland ausüben. „Ich habe schon frü- her in der Schule gerne Nachhilfe gegeben“, erklärt sie: „Ich mag es, anderen bei ihrer Entwicklung zur Seite zu stehen, ihnen zu helfen und sie auf unterschiedlichen Wegen zu unterstützen.“ Dabei spielt der gegenseitige Respekt für sie eine große Rolle – einen Wert, den sie nicht zuletzt im Sport lernte und lebte: „Manche sind im künstlerischen, manche im naturwissenschaftlichen und wieder andere im sprachlichen Bereich stärker. Natürlich sind auch nicht alle Supersportler“, weiß die 33-Jährige und ergänzt: „Aber ich möchte die Freude an der Bewe- gung vermitteln, auch ein gewisses Gesundheitsverständ- nis. Das passt mit dem Fach Biologie auch ganz gut zusam- men. Genauso wie Umweltthemen, zum Beispiel Nachhal- tigkeit, die mir sehr wichtig sind.“ Daran, dass die selbstbewusste frühere Spitzensportle- rin sich gegenüber den Schülerinnen und Schülern durch- zusetzen weiß, besteht auch kein Zweifel. „Ich stehe für Authentizität und gegenseitigen Respekt und weiß, wo ich hin will“, betont Noske, die sich als Vertreterin immer lei- denschaftlich für die Belange der Athletinnen und Athle- ten eingesetzt hat: „Ich weiß, was es heißt, sich zu über- winden und die eigenen Grenzen zu überschreiten. Also auf die Zähne zu beißen, wenn man vielleicht mal nicht so viel Bock auf Bio oder Sport hat. Zu dieser Eigenverant- wortung möchte ich die Schülerinnen und Schüler moti- vieren. Es muss ja nicht jeder eine Eins haben.“ Sie selbst sammelte als Weltklasse-Ruderin sehr viele „Einsen“ – auch im Vierer. l 6 | 2019

22 PERSÖNLICHKEIT Zum 100. Geburtstag von Hermann Neuberger Mehr als 27 Jahre nach seinem Tod bietet die Wiederkehr seines Geburts- tages einen willkommenen Anlass, an den größten Sportfunktionär des Saarlandes, für viele Sportfreunde gar Deutschlands zu erinnern: Hermann Neuberger hätte am 12. Dezember 2019 seinen 100. Geburtstag began- gen. Text: Rolf-Dieter Ganz Von Völklingen-Fenne aus zog er in die Welt, die er als oberster Sportfunktionär des Saarlandes und später Deutschlands eroberte. „In der Geschichte des DFB gab es nur einen Vollprofi – das war Hermann Neuberger. Der stand mitten im Leben.“ Diese Worte stammen von Fuß- ball-Weltmeister Paul Breitner, die er kürzlich in einem Stern-Inter- view äußerte. Und Egidius Braun, Neubergers Nachfolger, lobte sei- ne Gaben als Macher: „Geradlinig, kämpferisch, zielstrebig und immer im Sinne der Sache, also des Fußballsports. Mit diesen Eigen- schaften ist Hermann Neuberger kein bequemer Mann gewesen, g n u t r a H i d r e F o g a m i : s o t o F wollte es auch gar nicht sein. Er hat Autorität ausgestrahlt, ohne autoritär zu sein. Im Gegenteil: Er war ein Anhänger des Team- works.“ Als Jugendlicher kickte er beim SC Fenne, ehe er mit seinen Eltern nach Saarbrücken-Malstatt zog. Zurück aus Krieg und Gefangen- schaft arbeitete er zunächst als Journalist beim Saarbrücker „Sport- Echo“. 1948 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Saarlän- dischen Fußballbundes und übernahm schon zwei Jahre später den Vorsitz. Er war wesentlich an der Aufnahme des Saarlandes in die FIFA beteiligt, der der Verband bis Juli 1956 angehörte und dabei 6 | 2019

24 STERNE DES SPORTS Gruppenbild mit allen Siegern 2019. Bike Aid gewinnt „Großen Stern in Silber“ 2019 Die Volksbanken Raiffeisenbanken im Saarland, Landesregierung und Landessportverband zeichnen sechs Sportvereine aus. Neben dem Verein „Bike Aid“ freuen sich die JSG Saar- brücken-West und der Turnverein Burbach von 1876 über einen „Stern in Silber“. Förder- preise gehen an den Bogensportclub Mandelbachtal, den TTC Altenwald 1959 und den TuS Wiebelskirchen. Text: Hans-Peter Leimbach Verdienter Lohn für ein Menschen- verbindendes Projekt. Der Verein Bike Aid ist in diesem Jahr der Gewinner des „Großen Sterns des Sports“ in Silber im Saarland. Der Verein wurde am Donnerstagabend von den Volksbanken Raiffeisenbanken des Landes in festlichem Rahmen im Landesamt für Zentrale Dienste in Saarbrücken für sein Projekt „Bewegung für Luca“ ausgezeich- net. Über je einen „Kleinen Stern in Silber“ können sich als Zweitplatzierter die JSG Saarbrücken-West und der Turnverein Bur- bach von 1876 auf Platz drei freuen. Von der Fachjury mit Förderpreisen bedacht wurden der Bogensportclub Mandelbachtal, der TTC 6 | 2019 . V . e d n a b r e v s t f a h c s n e s s o n e G / r e d n e F z n a r F : s o t o F Altenwald 1959 und der TuS Wiebelskir- chen. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 6.500 Euro vergeben. Zu den ersten Gratulanten an Bike-Aid- Vereinsvorstand Eric Haus, der – begleitet von Bankvorstand Christoph Palm von der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz – den Preis für Bike Aid entgegennahm, gehörten Christian Seel, Staatssekretär im Ministeri- um für Inneres, Bauen und Sport, Carsten Schmitt, Vorstandsmitglied der Bank 1 Saar eG, der in Vertretung von Carlo Segeth, Vor- standsvorsitzender der Bank 1 Saar und gleichzeitig auch Sprecher der Volksbanken im Saarland, fungierte, sowie Adrian Zöh- ler, Präsident vom Landessportverband für das Saarland. Sie nahmen auch gemeinsam die Ehrungen vor. Unterstützt wurden sie dabei von Ruderin Anja Noske, Jurymitglied und prominentes Gesicht der „Sterne des Sports“ im Saarland. Durch den Abend führ- te Thomas Wollscheid vom Saarländischen Rundfunk. Das Projekt von Bike Aid im Kurzportrait: Ein Sturz beim Mountainbiken hat das Leben von Luca Biwer auf einen Schlag radi- kal verändert. Im Juni 2017 brach sich der 22-Jährige die Halswirbelsäule, seitdem ist er vom Hals abwärts gelähmt. Um ihn auf Dauer finanziell zu unterstützen, hat der Verein Bike Aid mit „Bewegung für Luca“ eine eigene Spenden- und Veranstaltungs-

26 50 JAHRE MAX-RITTER-SCHULE Treffen der DSV-Schüler „Max-Ritter” 50 Jahre nach Eröffnung im Jahre 1969 Auf Initiative mehrerer ehemaliger Schüler der „ersten Stunde“ hat Prof. Dr. Klaus Steinbach die Aufgabe der Organisation vor Ort in Saarbrücken übernommen. Text: Prof. Dr. Klaus Steinbach mar Rehak-Frese, Olympiateilnehmerin 1976 und Vizeeuropameis- terin 1977 aus Hannover, Jürgen Klipfel aus Bonn, Karina Kusch geb. Bormann aus Hildesheim, Angelika Saar geb. Grieser, Olympia- teilnehmerin 1976 lebt heute in Saarbrücken, Christian Hildebrand aus Darmstadt, Bernd Ross und Peter Nickel aus dem Frankfurter Raum und natürlich einige Ehemalige aus dem Saarland wie Ulrike Gerlach und Klaus Steinbach. Alle waren ausgesprochen neugierig, wie sich die damalige staat- liche Sportschule und heutige Hermann-Neuberger-Sportschule verändert und weiterentwickelt hat. Man traf sich am Anreisetag natürlich zuerst in der Mensa, wo das freundliche Küchenteam die Teilnehmer mit Saarländischen Spezialitäten wir Dippelabbes, Lyo- ner-Pfanne und Hooriche überraschte. Die meisten DSV-Schüler hatten Fotoalben, Zeitungsartikel und viele Erinnerungsstücke aus den ersten Jahren der DSV-Schule mitgebracht. Bis in die Nacht wurden lebhaft Erinnerungen ausgetauscht. Am Samstagvormittag traf sich die Gruppe im Max-Ritter-Haus und erhielt vom Leiter des Olympiastützpunktes Saarland/Rhein- land-Pfalz, Steffen Oberst, eine sehr interessante Führung durch OSP und Gelände der Sportschule. Fazit der Gruppe: So eine Sportschule mit der direkten Nachbar- schaft zur Uni, Sportmedizin, Eliteschule des Sports zur BSA und Deutschen Hochschule für Prävention und Sportmanagement gibt es nur im Saarland und sonst nirgends in Deutschland. Ideale Bedingungen für Spitzensportler. Nach dem Rundgang über das Gelände der Sportschule schloss sich ein Schwimmtraining oder alternativ ein Spaziergang durch den Stadtwald an, bevor die ganze Gruppe das Grab ihres alten Trainers Horst Planert besuchte. Nach einem kurzen Rundgang über den St. Johanner Markt traf man sich zum Abschluss im Brauhaus zum Stiefel. Bis in den späten Abend hinein ging der Gesprächsstoff nicht aus und es wurde ein baldiges Wiedersehen gewünscht und verabredet. l Von l.n.r. (stehend) Andrea Pielen, Christian Hildebrand, Angela Kön- neker (geb. Steinbach) Petra Tretow (Strunk), dahinter Prof. Klaus Steinbach, Silke Pielen Rogatko (Pielen), Karina Kusch (Bormann), Ulri- ke Gerlach, Jürgen Könneker, Dagmar Rehak-Frese, Angelika Saar (Grieser). Kniend von l.: Bernd Ross, Peter Nickel, Jürgen Klipfel. Am Abend des 17. November trafen dann 13 ehemalige Schüler und ihre damalige Betreuerin Andrea Pielen an der Hermann-Neuberger-Sportschule ein. Silke Pielen Rogatko, geb. Pielen, Bronzemedaillengewinnerin von München 1972, kam sogar aus Kalifornien angereist. Die anderen Ehemaligen sind heute über ganz Deutschland verteilt. Angela Könneker geb. Steinbach ebenfalls Bronzemedaille in Mün- chen 1972 (Schwester von Klaus Steinbach), und ihr heutiger Ehe- mann Jürgen Könneker, Europameister 1977 aus Dortmund, Dag- k c e W i : s o t o F Dagmar Rehak-Frese, Angela Steinbach-Könneker und Ulrike Gerlach (v.l.) beim Stöbern in alten Dokumenten. Alte Fotos weckten schöne Erinnerungen und gaben reichlich Grund zum Lachen. 6 | 2019

28 Silvia Knaak umrahmt von LSVS-Vizepräsident Gottfried Hares und Thomas Lamber, dem stellv. Landesvorsitzenden des Kneipp-Bundes LV Saar. Von der Unternehmensberaterin zur Vorsitzenden Bis zu ihrem 50. Lebensjahr führte Silvia Knaak (59) erfolgreich ihr Con- sultingunternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern im Raum Hamburg. Das Schicksal und ein neues privates Glück führten sie anschließend ins Saar- land. Sie beschloss, nur noch an Projekten zu arbeiten, die ihr Spaß berei- ten und einen höheren Sinn und Zweck erfüllen. Der Grund, warum mich mein Weg dafür ins Saarland geführt hat, ist 1,84 Meter groß und eben Saarländer“, erklärt sie. Text: Sebastian Feß Ihr Weg führte sie 2017 zum Kneipp-Bund e.V. Landesver- band Saarland, im April 2019 wurde sie dort zur Landesvor- sitzenden gewählt. Unter ihrer Federführung hat sich der Kneipp-Bund e.V. Landesverband Saarland nicht nur stark verjüngt, sondern auch ein moderneres Image bekommen. „Hätte man mich vor eineinhalb Jahren gefragt, ob der Verband ein Imageproblem hat, hätte ich die Frage wohl bejahen müssen. Heute sieht das ganz anders aus. Wir stoßen bei den Vereinen und unseren Kooperationspartnern stets auf ein offenes Ohr und können sie von unseren Zielen überzeugen.“ Silvia Knaak hat mit ihrem Vorstandsteam den Kneipp-Bund im Saarland professionalisiert. So könnte man es kurz und knapp for- mulieren. Die Geschäftsstelle in St. Ingbert, die vor ihrer Zeit aus zwei Mitarbeitern in Teilzeit bestand, verfügt heute bereits über elf Teilzeitkräfte. Es ist der einzige Kneipp-Landesverband, der kauf- männische Auszubildende angestellt hat. Sie alle helfen an den zahlreichen Projekten und Kooperationen mit, die der Kneipp-Bund in der jüngeren Vergangenheit ins Leben gerufen hat. Der Landesverband Saarland ist viertgrößter Landesverband des Kneipp-Bundes e.V. und zählt 54 Kneipp-Vereine mit 15.000 bei- r e t h c i l h c S / S V S L : o t o F tragszahlenden Mitgliedern. Hinzu kommen noch einmal ca. 8.000 Nichtmitglieder in den angebotenen Kursen. Kneipp-Vereine ver- mitteln eine wertvolle Gesundheitsidee, die auf den Elementen Ernährung, Bewegung, Lebensordnung, Heilpflanzen und Wasser aufbaut. Der Elan und die Motivation der Landesvorsitzenden steckt an. Sie leistet wichtige Überzeugungsarbeit in den Vereinen und verbessert auch das Qualitätsmanagement innerhalb der Verbands- arbeit. Kein Wunder, denn Silvia Knaak ist zertifizierte Auditorin in diesem Bereich. „Zu unseren Kooperationspartnern gehören unter anderem ‘Integration durch Sport’ vom Deutschen Olympischen Sport-Bund, der Pugis e.V. – Prävention und Gesundheit im Saar- land, der Saarländische Turnerbund, das Paritätische Bildungswerk, das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD), Fachstelle für Demenz oder die KISS – Kontakt- und Informationsstelle für Selbst- hilfe im Saarland.“ Ein weiteres Ziel des Landesverbands besteht darin, die Arbeit in den Vereinen zu professionalisieren, damit sie den gesetzlichen Anforderungen zukünftig gewachsen sind. Silvia Knaak arbeitet offiziell 20 Stunden pro Woche beim Kneipp-Bund. Inoffiziell nimmt sie sich deutlich mehr Zeit für die Verbandsarbeit und die mit ihr arbeitenden Menschen. l 6 | 2019

30 SERIE: EHRENAMTLER IM SPORT Christoph Schacht und seine Handball-Kids. Und wenn der Nachwuchs Sport macht, dann lacht das Herz von Christoph Schacht Der Sport spiele in seinem Leben generell eine sehr wichtige Rolle, sagt Christoph Schacht. Ein Credo des 61-Jährigen lautet: „Jeden Tag mindes- tens eine halbe Stunde sportliche Betätigung muss sein.“ Das gelinge ihm zwar nicht immer, sagt er: „Dafür gibt es aber halt am Wochenende auch schon mal vier Stunden Sportprogramm – daher schaffe ich es im Schnitt dann doch immer“, verrät Schacht mit einem Grinsen im Gesicht. Der Sport, dem er sich in seinem Leben in erster Linie verschrieben hat: Handball – und „immer beim TV Altenkessel“, wie Schacht anmerkt. Als Spieler kam er für den TVA von der Bezirksklasse bis zur Regionalliga zum Einsatz. Bereits mit 17 Jahren übernahm er 1975 beim Heimatverein erstmals als Trainer die Betreuung einer Jugend- mannschaft – eine Tätigkeit, der sich der gelernte Bankkaufmann und Personalfachwirt nach wie vor mit Begeisterung widmet, ob im Vereinstraining oder im Rahmen zahlreicher Schul-Angebote. r e t h c i l h c S : s o t o F Bereits früh begann Schacht, die Trainerscheine zu machen und feierte als Spieler, Kapitän und später als sportlicher Verantwortli- cher mit dem TVA „schöne Erfolge“, wie er mit Blick auf die erfolg- reichste Zeit des Vereins sagt. Nach dem Aufstieg in die Saarliga Südwest 1978 gelang Altenkessel 1984 der Sprung in die Oberliga Saar. Ein Jahr zuvor hatte Schacht als Mannschaftsverantwortlicher übernommen. Es folgte 1991 der Regionalliga-Aufstieg, ehe 1996 erstmals der Sprung in die 2. Bundesliga glückte. Dieses Kunststück wiederholte Altenkessel nach dem sofortigen Abstieg: Über 2500 Text: David Benedyczuk 6 | 2019

32 z n u K g r o e G , z l o H V T s y e l l I o V N W o r p : s o t o F Das proWIN Volleys TV Holz-Bundesligateam 2019/20. Mit Grau und Know-how näher ran an die Spitze Der ehrenamtliche Geschäftsführer der proWIN-Volleys TV Holz hat den Auf- schwung beim Heimatverein entschei- dend mitgestaltet. Text: David Benedyczuk „Volleyball war für mich als Handballer jetzt nicht auf Anhieb der tollste Sport“, sagt Philipp Grau rückblickend. Bis zur Saison 2010/11 hatte es für den Geschäftsführer von Volleyball-Zweitligist proWIN Volleys TV Holz nur wenige Berührungspunkte mit Volleyball gegeben. „Ausschließlich im Schulsport“, wie Grau verrät. Das sieht inzwischen etwas anders aus. Dass er seinerzeit anfing, sich in gro- ßem Maß für die heutige Topadresse im saarländischen Volleyball zu engagieren, hing mit dem vorbildlichen Arbeitseifer der damali- gen Verantwortlichen im Sport- und Nachwuchsbereich zusammen – das Wirken von Bernd Zewe, Doris Wandel, Nina Klein und Silke Ton- ner habe ihn inspiriert: „Mir hat gefallen, dass sich dieses Kernteam und noch viele Menschen mehr stark für die Mannschaften und die Jugendarbeit eingesetzt haben. Ich wollte das unterstützen, also fing ich damals an, mich ums Sponsoring zu kümmern“, erläutert Grau. 6 | 2019

34 SERIE: EHRENAMTLER IM SPORT Thorsten Michels ist mit Leib und Seele Turner. Turnen ist sein Leben Thorsten Michels erlebt seine Sportart in allen Facetten und aus mehreren Blickwinkeln. Als Aktiver, Vorsitzender und Mannschaftskapitän tut er alles für seine TG Saar. Er jubelt mit der Bundesliga-Riege bei Siegen und leidet bei Niederlagen mit – wie jüngst beim verlorenen Gold-Duell um die deut- sche Mannschaftsmeisterschaft. Text: Roland Schmidt Thorsten Michels hat die Trainingsjacke über den Kopf geworfen. Der Vorsitzende der TG Saar sitzt zusammenge- sunken auf einer Bank und kann nicht mehr hinschauen, wie die KTV Straubenhardt den Titelgewinn feiert. Die Nie- derlage seiner Mannschaft im Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft war ein Tiefschlag, einfach schrecklich. Gerade eben litt der 41 Jahre alte Piesbacher in der Ludwigsburger MHP-Arena noch wie ein Tier. Als seine Mannschaft im dramatischen Herzschlag-Finale nur haarscharf die Goldmedaille verpasste, brach seine Turn-Welt zusammen. 27:29 endete der bis zuletzt spannende Endkampf. Zwei Punkte sind im Turnen ein Wimpernschlag – echt bitter. Mehrere Minuten nach dem schicksalhaften Schlussspurt am Reck (die TG Saar führte nach fünf Geräten mit 27:26) leuchten die harten Zahlen auf der elektronischen Anzeigetafel – und brennen sich in Michels’ Kopf. „Es tut brutal weh. Es ist meine schlimmste Niederlage seit dem verlorenen Finale 2007 gegen Cottbus. Ich bin völlig leer“, pustet der TG-Vorsitzende durch und schämt sich der Tränen nicht. Auch mit Dreifach-Weltmeister Nagornyy, Barren- Olympiasieger Wernjajew und dem besten deutschen Mehrkämpfer Lukas Dauser schafft es seine TG Saar nicht, den Erzrivalen zu schla- gen. Die Erkenntnis versetzt den TG-Chef in einen Schockzustand. Und die Wahrheit tut weh: Im sechsten Gold-Duell mit der KTV gewinnt die TG Saar wieder nur Silber. Der stärkste Kader aller Zei- ten schafft es nicht, den Triumph aus dem Jahr 2012 zu wiederho- 6 | 2019 i r a a S G T / z t e m n e t S , ) 2 ( l a h t n e p p u R : s o t o F

36 SPORTABZEICHEN „Wenn ich etwas bewegen kann, dann greife ich gerne ein!“ Sport war schon immer ein großer Bestandteil im Leben von Werner Persch, dem Beauftragten für das Sportabzeichen beim Landessportver- band für das Saarland (LSVS). Seit 2005 kümmert er sich hauptverantwort- lich darum, dass das traditionsreiche Siegel für ambi- tionierte Breitensportler an Attraktivität gewinnt, dass die Prüfer gut ausgebildet sind und dass auch die jungen Generatio- nen sich weiterhin gerne den Prüfungs- Text: Sebastian Feß anforderungen stellen. schule der Bundeswehr absolviert, „habe ich immer schon die Unterlagen der Soldaten zum Sportabzeichen an den LSVS übermit- telt.“ Im Jahr 2000, hatte er beim Tag des Sports an der Sportschule zum ersten Mal eine größere Veranstaltung des LSVS mitorgani- siert. Es gingen noch ein paar Jahre ins Land, bis der Kontakt zwi- schen ihm und dem damaligen Abteilungsleiter für Breitensport beim LSVS, Frank Wittchen, enger wurde. 2005, als Werner Persch seine Bundeswehrzeit beendete, wurde er gefragt, ob er nicht als Beauftragter für das Sportabzeichen beim LSVS arbeiten möchte. Seitdem führt Werner Persch dieses Ehrenamt mit Stolz aus. „Wenn ich was bewegen kann, dann greife ich gerne ein.“ Und er bewegte was. Ein besonderer Höhepunkt war für ihn in dieser Zeit mit Sicher- heit die Sportabzeichen-Reform, bei der das Siegel von Grund auf modernisiert wurde. „Spätestens seit dieser Zeit legen wir auch einen noch größeren Fokus auf die Weiterbildung und Förderung unserer Prüfer, die für das Sportabzeichen unverzichtbar sind.“ Die Arbeit mit den Vereinen und als Schnittstelle zum Deutschen Olym- pischen Sportbund (DOSB) macht ihm großen Spaß. Unterstützt von kompetenten Kolleginnen, bis vor wenigen Jahren war dies Ursula Pech, inzwischen übernimmt Eva Loris diese Aufgabe, steht er stetig in Kontakt mit den Vereinen. „Im Saarland haben wir das Glück, dass die Wege sehr kurz sind. Das gilt für das Gelände an der Hermann-Neuberger-Sportschule sowie auch für die Wege zu den Vereinen selbst. Wir haben ein gut funktionierendes Netzwerk im Saarland.“ Weiterer Höhepunkt seiner Arbeit ist die Sportabzei- chen-Tour, bei der sich jedes Mal tausende Teilnehmer, darunter vor allem SchülerInnen, sportlich betätigen. „Kommendes Jahr haben wir die Sportabzeichen-Tour bereits zum neunten Mal im Saarland. So wird 2020 in Ottweiler ein Tour Stopp stattfinden. Natürlich ist dies immer mit einem gewissen Aufwand verbunden, aber es lohnt sich. Es ist jedes Mal eine tolle Möglichkeit den LSVS zu repräsentie- ren und die Kinder auf das Sportabzeichen aufmerksam zu machen.“ Die Tour fand unter anderem schon am Losheimer Stausee, am Bos- talsee oder im St. Wendeler Bosenbachstadion statt. Zwei bis drei Jahre kann sich Werner Persch die Arbeit als Sportabzeichenbeauf- trager noch vorstellen. „Danach will ich ein bestelltes Feld an einen würdigen Nachfolger übergeben, der die gleichen Ziele verfolgt und bei dem das Sportabzeichen in guten Händen ist.“ l Werner Persch (64) ist gelernter Elektriker und ging nach seiner Ausbildung zur Bundeswehr gegangen, wo er bis zu seinem 50. Lebensjahr als Berufssoldat seinen Dienst leistete. Er war bei der Luftlandebriga- de 26 am Standort Saarlouis, wo er die meiste Zeit im Kraftfahrwesen eingesetzt war. Der Ausbildung zum Fahrlehrer folg- te später ein Laufbahnwechsel mit der Ausbildung zum Fahrschul- leiter und Fahrerlaubnisprüfer. In einer seiner Nebenfunktionen war er unter anderem noch als Sportoffizier eingesetzt. „Ursprünglich komme ich aus dem Turnen, aber Fußball wurde später doch meine große Leidenschaft und zum Ausgleich spiele ich noch etwas Tennis. Der Sport spielt schon seit der Schulzeit eine wichtige Rolle für mich. Bei meinem Heimatverein, dem TV Illingen, war ich unter anderem 20 Jahre im Turnen aktiv. Später habe ich dort auch Fuß- ball und Basketball gespielt.“ Der Sport trat nur kurzzeitig in den Hintergrund, als er privat sein Glück fand. Werner Persch ist seit 1975 verheiratet und Vater von drei Kindern. Die ganze Familie sei sportbegeistert, versichert er. Erste Kontakte zum LSVS knüpfte er bereits vor knapp 20 Jahren. „Als Sportoffizier“, er hatte mehrere Sportlehrgänge an der Sport- t a v i r P : o t o F 6 | 2019

38 Großer Bahnhof für Anne Haug an der Sportschule. Es gratulierten Frank Liedke, Adrian Zöhler, Michael Blank, Bodo Wilhelmi und Steffen Oberst. Die Triathlon-Königin von Hawaii Anne Haug hat im Oktober 2019 als erste Deutsche den legendären Iron- man auf Hawaii gewonnen, die Weltmeisterschaft der Triathleten. Dabei wechselte die 36-Jährige erst zwei Jahre zuvor von der Kurz- auf die Mit- tel- und Lang( Ironman)-Distanz mit 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometern Radfahren und einem abschließenden Marathonlauf (42,195 Kilometer). Text: Sebastian Zenner Der Triumph bei ihrem erst zweiten Start auf Hawaii ging mit einem großen Medienrummel einher, der ihr das Realisieren dieser Sensation nicht gerade leichter machte. Noch Wochen nach dem Rennen herrschte im Hause Haug Ausnahmezustand. „Das ist schon Wahn- sinn. Das ist mit dem dritten Platz 2018 überhaupt nicht vergleich- bar“, sagt sie und ergänzt: „Dabei fühle ich mich irgendwie nicht anders. Ich bin die gleiche wie vorher. Ich habe ja auch nichts ande- res gemacht als bei jedem Rennen davor auch.“ Denn: „Egal bei wel- chem Wettkampf: Wenn ich an der Startlinie stehe, trete ich das Gaspedal maximal durch. Manchmal wird das mit einem Sieg belohnt und manchmal halt nicht“, sagt sie fast schon relativierend. Das Saarland hat ihrer Meinung nach einen großen Anteil an r e t h c i l h c S : s o t o F ihren Erfolgen. „Vor allem dieses Jahr. Nach meiner langen Verlet- zungspause hätte ich das ohne die Physiotherapie der Sportsmed- Saar mit Oliver Muelbredt, Dirk Mund und Sabrina Hoppe direkt am Olympiastützpunkt, wo ich ja auch wohne, nicht geschafft“, findet sie. „Hier habe ich die perfekten Trainings- und Regenerationsbe- dingungen und habe mich fast ausschließlich hier auf Hawaii vorbe- reitet.“ Der WM-Sieg war ihr konstantester Ironman – und trotzdem sieht sie noch Luft nach oben: „Da muss noch mehr drin sein. Ich möchte gerne nächstes Jahr eine bessere Leistung zeigen. Ob das dann wie- der für einen Sieg reicht, sei mal dahingestellt“, sagt die gebürtige Bayreutherin nach dem größten Erfolg ihrer Karriere und gibt zu: „Ich bin chronisch unzufrieden. Das gehört zur DNA eines jeden 6 | 2019

40 40 BADMINTON Großes Turnier mit großen Plänen DIE WELT ZU GAST IM SAARLAND Bei den SaarLorLux Badminton Open 2019 gingen vier Titel an Athleten aus China. In Zukunft soll das Turnier noch attraktiver werden. Text: Thomas Fuchs (BCB) Am Finaltag der SaarLorLux Badminton Open 2019 rückte die nächste Generation chinesischer Topspieler ins Ram- penlicht. Deutsche Athleten waren nicht mehr dabei, als in der Saarbrücker Saarlandhalle am 3. November um die Turniersiege gekämpft wurde. Mit Yvonne Li, Peter Käsbauer und Jones Jansen sowie Isabel Herttrich und Linda Efler war der DBV dreimal im Halbfinale vertreten, der Sprung ins End- spiel blieb den Deutschen aber verwehrt. Die dominante Nation beim BWF World Tour 100 Turnier war einmal mehr Badminton- Macht China. Insgesamt sechs Finalisten stellte das Reich der Mitte, viermal konnten chinesische Athleten den Siegerpokal in die Höhe stemmen. Lediglich im Herreneinzel wurde die chinesische Domi- nanz gebrochen. Lakshya Sen aus Indien sicherte sich in dieser Dis- ziplin den Turniersieg. Aus Sicht der DBV-Athleten waren die SaarLorLux Open 2019 mit gemischten Gefühlen zu genießen. Zum Auftakt gab es direkt eine unschöne Meldung aus dem deutschen Lager. Mark Lamsfuß hatte sich am Wochenende vor dem Turnier am Knöcheln verletzt und musste deshalb seinen Start in Doppel und Mixed absagen. In bei- den Disziplinen war er mit seinen Partnern Marvin Seidel und Isabel Herttrich auf Position zwei gesetzt gewesen. Dennoch spielten sich zwei deutsche Doppel und die Deutsche Einzelmeisterin mit starken Auftritten ins Halbfinale. Dort machten es Yvonne Li, Peter Käsbauer und Jones Jansen sowie Isabel Herttrich und Linda Efler allesamt sehr spannend, am Ende mussten sie sich dennoch in der Vor- schlussrunde vom Publikum in der Saarbrücker Saarlandhalle verab- schieden. „Das war auf jeden Fall ein richtig gutes Spiel von uns. Wir waren im ersten Satz ziemlich überfordert von der Geschwindigkeit. Insgesamt sind wir aber sehr zufrieden mit unserer Leistung“, erklärte Jones Jansen am Ende des Halbfinaltages. Peter Käsbauer und sein Partner Jones Jansen spielten ein starkes Turnier. B C B . 1 , e s i e H n e v S : s o t o F 6 | 2019 Für Lokalmatador Marvin Seidel lief das Turnier nicht optimal. Geplanter Aufstieg ab 2021 Nach dem Turnier zog Turnierdirektor Frank Liedke ein positives Fazit. „Zuerst möchte ich mich bei allen Helfern und Förderern des Turniers bedanken. Von allen 180 Helfern wurde in dieser Woche hervorragende Arbeit geleistet“, lobte Liedke. Auf sportlicher Ebene war der Turnierdirektor von den kurzfristigen Absagen einiger Stars verärgert: „So kann das nicht weitergehen. Wir werben hier mit den Spitzenspielern und zwei Tage vor Turnierbeginn hagelt es Absagen. Da muss sich der Weltverband etwas einfallen lassen“, findet Liedke. Trotzdem ist er sicher, dass die Zuschauer in der Saarlandhalle voll auf ihre Kosten gekommen sind. „Die Zuschauer haben trotzdem Top-Badminton gesehen. Die Saarlandhalle ist für den Badminton- sport perfekt geeignet. Ich denke, dass wir hier wieder Werbung für unseren Sport machen konnten“, so der Turnierdirektor. Auch für die Zukunft der SaarLorLux Badminton Open hat der Tur- nierdirektor große Pläne. Nachdem das Traditionsturnier im Saar- land mit der Umstrukturierung durch den Badminton Weltverband seit 2018 in eine niedrigere Kategorie eingestuft wurde, soll es also künftig wieder nach oben gehen. Als World Tour 100 Turnier wäre der logische Schritt der Aufstieg zum nächsthöheren World Tour 300 Turnier. Da in dieser Kategorie jedoch bereits die Yonex German Open in Mülheim an der Ruhr angesiedelt sind und der Weltverband in jedem Land nur ein Turnier pro Kategorie zulassen möchte, bleibt den SaarLorLux Open nur die Flucht nach vorn. „Richtig ist, dass wir schnellstmöglich in die 500er Serie aufsteigen wollen. Vor 2021 wird da aber wohl nichts zu machen sein. Erst dann werden vom Weltverband die Kategorien neu vergeben“, weiß Liedke. Ob der geplante Aufstieg tatsächlich realisierbar ist, bleibt abzuwarten. Die deutschen Badmintonfans dürften sich in diesem Fall aber auf die absoluten Top-Stars der Szene freuen.

42 HANDBALL Die Niederwürzbacher Oase Ex-Weltmeister Christian „Blacky“ Schwarzer hat seinen 50. Geburtstag gefeiert. Text: Matthias Müller Ob er in Niederwürzbach immer noch als Zugezogener gilt? Christian Schwarzer, der am 23. Oktober seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, muss lachen: „Ich glaube, nach 20 Jahren bekommt man normal das Laabrecht. Und das haben wir ja schon einige Zeit hinter uns“, sagt er. Mit „Laabrecht“ meinte man früher, dass man im Herbst im Gemeindewald Laub für die Einstreu im Stall sammeln darf. Nur wer das hatte, gehörte auch richtig dazu in der Gemeinde. Zugezogene bekamen das so schnell nicht. „Aber wir sind hier hervorragend aufgenommen worden und hat- ten in Niederwürzbach nie das Gefühl, Zugezogene zu sein“, stellt Schwarzer fest. „Es ist hier eine tolle Dorfgemeinschaft, jeder kennt jeden. Und es hat sich ein toller Freundeskreis entwickelt bis heu- te“, weiß er diese Nähe zu schätzen. Und schmunzelt gleich wieder: „Die aktuellen TVN-Handballer kenne ich noch alle, als sie als Zwerg t a v i r P , r e t h c i l h c S , l e d e r B r e k c e B , r e g r e b u e H : s o t o F 6 | 2019 Nase durch die Halle geflitzt sind. Jetzt haben die schon selbst Kin- der.“ Der Ex-Weltmeister erinnert sich noch gut an seine Anfänge beim TV Niederwürzbach. „Die erste eigene Wohnung hatten wir in Hom- burg-Schwarzenacker bei der Familie Hartmann.“ Da hatte vorher TVN-Trainer Petre Ivanescu gewohnt. Das sei schon eine deutliche Verbesserung zu Fredenbeck gewesen, wo er schon mal 1,5 Stunden zu den Trainingseinheiten gebraucht hat. Danach ging’s bald in eine Einliegerwohnung bei Familie Schaller in Niederwürzbach. „Wir wollten unbedingt nach Niederwürzbach; auch weil hier immer vor- mittags die Trainingseinheiten stattfanden“, erklärt „Blacky“. Als dann beim TVN Vertrag auf Vertrag folgte und Jörn-Uwe Lom- mel Schwarzer zum Nationalspieler formte, „kam die Idee, dass wir hier sesshaft werden wollten“. Auch weil alle Verwandten und Freunde meinten: „Ihr habt es so toll hier.“ Und wie Schwarzer sagt: „Wir sind ohnehin keine, die durch die Gegend ziehen wollen.“ In einem Neubaugebiet fanden Christian und Tanja Schwarzer dann einen schönen Bauplatz, „im Wendehammer, ruhig, mit Spielplatz gleich um die Ecke“. Aber kaum hatten sich Schwarzers nach der Hochzeit 1996 richtig eingerichtet, kam 1998 die Hiobsbotschaft, dass es beim TVN nicht mehr weiter geht. „Wir hatten gebaut und gerade erfahren, dass wir Eltern werden, und dann gibt’s deinen Arbeitgeber plötzlich nicht mehr.“ Aber sportlich lief’s ja, insofern war er in einer guten Lage. Der TVB Lemgo wollte ihn haben, erste Gespräche mit Manager Fynn Holpert verliefen gut. „Ich hatte das wie immer mit Tanja bespro- chen. Das hat alles gepasst, deshalb hab‘ ich zugesagt.“ Als er dann zehn Tage später mit der Nationalmannschaft in Norwegen unter- wegs war, klingelte bei der Mittagsruhe das Telefon seines Zimmer- kollegen Bogdan Wenta. „Der hat dann spanisch geredet. Ein biss- chen was hab‘ ich verstanden, weil ich das ja in der Schule hatte“, sagt „Blacky“. Kurz darauf klingelte es schon wieder, und Wenta meinte: „Du pass auf, da ist der FC Barcelona dran: Die wollen dich haben.“ Eine Tür ging zu (beim TVN), eine andere (bei Barcelona) ging auf. „Es war immer mein Wunsch und Traum, mal in Spanien zu spie- len, eine neue Sprache zu lernen, neue Freunde zu finden und eine neue Kultur kennenzulernen“, unterstreicht Schwarzer. Sonntags

44 EISKUNTSLAUF Ein Traum geht in Erfüllung Es ist ein großer Traum vieler Eiskunstläuferinnen: nur einmal bei „Holiday on Ice“ dabei zu sein. Auf dem Eis, versteht sich. Für Franziska Stierle erfüllt sich dieser Traum im März 2020. Drei Minuten lang wird die 16-Jäh- rige aus Wadgassen dann mit ihrer Kür im Mittelpunkt der „erfolgreichsten Eis-Show der Welt“ stehen. Und das auch noch vor den Augen ihrer Familie und Freunde in der Saarlandhalle. Text: Sebastian Zenner „Das bedeutet mir sehr viel. Ich habe mir die Shows schon als Kind oft angeschaut“, sagt Franziska, deren Vater Axel ihre Bewerbung für „Holiday on Ice“ eingereicht hatte. Franziska hat nicht nur gro- ßen Spaß am Eiskunstlauf, sondern liebt es auch, ihr Können einem großen Publikum zu präsentieren. Dass sie diese große Aufmerk- samkeit endlich mal wieder im Saarland genießen darf, freut sie zusätzlich. Denn ihr zweites Kinderzimmer, die Eissporthalle Dillin- gen, wurde im Januar 2017 dicht gemacht. „Das war gar nicht schön. An dem Tag der Schließung hatten wir Training und wurden am Ende buchstäblich vom Eis geworfen, weil die Halle einsturzge- fährdet war“, berichtet Franziska. „Wir waren alle sehr traurig, wir hatten eine so gute Abteilung und als die Halle von jetzt auf gleich geschlossen wurde, war das für uns schon ein harter Schlag und hat uns zu schaffen gemacht“, erklärt Franziskas langjährige Trainerin Ulrike Geber, die den Verein als Gründungsmitglied seit Jahrzehn- ten mitprägt. „Durch den Verlust der Eishalle sind 40 Jahre Eissport an der Saar in Vergessenheit geraten“, stellt Geber ernüchtert fest. Ihre Hoffnung, dass sich ein Investor findet, der in eine neue Eis- halle in der Umgebung investiert, existiert, aber wird nicht größer. richtig Gute „Mein Verein, der EC Dillingen, hatte mich immer schon sehr stark unterstützt. Damals sind wir zum Beispiel immer auf unterschiedli- che, etwas weiter entfernte Turniere gefahren, konnten an Trai- ningscamps teilnehmen und vieles mehr“, berichtet Franziska Stier- le, die all das so sehr vermisst wie ihre frü- heren Vereinskameradinnen – „Da waren einige dabei“, weiß sie. Nach der Hallenschließung musste sie ein Jahr lang ohne „echtes“ Training auf dem Eis auskommen. Der Ver- ein bemühte sich zwar um Trainingszeiten in den nächstgelegenen Hallen in Zweibrücken und im französischen Amnéville, doch der Aufwand war für alle Beteiligten einfach zu groß. Um ihren geliebten Sport überhaupt auf Wett- r e t h c i l h c S : s o t o F 6 | 2019

48 SPECIAL OLYMPICS „das blau“ fest in Special Olympics-Hand größte Veranstaltung von Special Olympics“, freut sich Thomas Schmittberger aus dem Organisationsteam über den „enormen Zulauf“. Man fühle sich in St. Ingbert sehr gut aufgehoben. „Jeder Teilnehmer ist gut vorbereitet und zeigt gerne, wie stark er übers gesamte Jahr verteilt trainiert hat“, berichtet Schmittberger, der an der Neunkircher Biedersbergschule Förderschullehrer ist. Dort gibt es eine Schwimmgruppe, die einmal pro Woche trainiert. In dieser Gruppe sind zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler engagiert – auch dies unterstreicht den hohen Stellenwert dieser Sportart. „Sie ist in Schwimmer und Nichtschwimmer aufgeteilt. So kann auch in einem Nichtschwimmerbecken trainiert werden. Die Übungsstunden werden im Schwimmbad an der Lakai angeboten. Wir sind auch immer hier in St. Ingbert sehr erfolgreich, was in den Tagen nach diesem Schwimmfest bei uns an der Schule noch einmal gesondert gewürdigt wird“, ergänzt der Lehrer. „Schwimmen ist für viele Menschen mit Behinderung eine gute Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und auch gewisse Erfolge zu erzielen. Der gesundheitliche Aspekt ist bei dieser Sportart wie im Regelbereich stets gegeben. Wenn man sich im Regelbereich umschaut, wie viele Kinder an Grundschulen nicht richtig schwim- men können, wäre es auch da gefragt, es ein wenig intensiver zu betreiben. Bei uns an der Schule ist Schwimmen ein Aspekt, der jedem Schüler die Möglichkeit gibt, sich aktiv zu beteiligen“, betont Schmittberger. Auch an den anderen Förderschulen sei Schwimmen eine „äußerst beliebte Sportart“. Und die aktuelle ehrenamtliche Spoortkoordinatorin von Special Olympics Saarland, Maria Kaiser, ergänzt: „Einige unserer Schüler – es sind leider immer noch zu wenige – trainieren in Sportvereinen mit. Wir wollen raus aus der Käseglocke. Dies ist das klare Ziel von Special Olympics. Hier in St. Ingbert ist es auch klasse, dass wir den Spaßbereich mitnutzen dürfen. So können auch Wartezeiten perfekt überbrückt werden.“ l Die Kinder und Jugendlichen waren mit großer Begeisterung dabei. Am 20. November hat im Freizeitbad „das blau“ in St. Ingbert bereits das elfte Schwimmfest von Special Olympics Saarland stattgefunden. Nach der Akkreditierung und offiziellen Eröff- nung gab es zunächst zahlreiche Schwimmwettkämpfe mit Sie- gerehrungen, denen sich noch die beliebte „Luftmatratzen- Gaudi-Staffel“ anschloss. Zielgruppe dieser Großveranstaltung waren Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung, die ein regelmäßiges Training im Bereich Schwimmen absolviert haben. Sie kamen aus den Förderschu- len geistige Entwicklung des Saarlandes sowie aus Regelschu- len und Werkstätten für Behinderte. Text: Stefan Holzhauser Im Rahmen des Gesundheitsprogramms bietet Special Olympics sämtlichen Athleten bei Sportveranstaltungen kostenlose und umfassende Kontrolluntersuchungen an. Das Healthy Athletes Pro- gramm dient der Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität der Athleten. Dabei werden sowohl die Teilnehmer als auch die Trai- ner mit Hilfe vieler Veranschaulichungen durch fachärztliches Per- sonal mit wichtigen Informationen versorgt. Es kann der gegenwär- tige Gesundheitszustand der Athleten überprüft werden. Gegebe- nenfalls werden dann notwendige Weiterbehandlungen empfohlen. Nicht anders war dies beim Schwimmfest in St. Ingbert, wo die Pro- gramme „Gesund im Mund“ sowie „Bewegung mit Spaß“ angeboten und auch gut angenommen wurden. Es gab 143 schwimmende Teilnehmer und 67, die einem wettbe- werbsfreien Angebot nachgingen. Mit Betreuern waren insgesamt 238 Menschen im Schwimmbad. „Ich habe gehört, es sei sogar die r e s u a h z l o H : s o t o F 6 | 2019

50 PFERDESPORT Ein Highlight jagte das nächste Nachdem es 2018 beim S***-Springen durch das plötzlich aufgezogene Unwetter noch „Wasser marsch, rette sich, wer kann“ hieß und das Ste- chen im wahrsten Sinne des Wortes unterging, durfte sich der RV Neunkir- chen-City in diesem Jahr bei der Ausrichtung seines Springfestivals über Sonnenschein und angenehme Temperaturen freuen. Text: hch Youngster-S* souverän den Sieg. Dass er im S**-Springen mit Ste- chen etwas Pech hatte, konnte er dann sportlich nehmen. Doch Woll war nicht der einzige Held des gastgebenden RV Neunkirchen-City. Auch Joachim Specht, der die zweite Abteilung eines L-Springens gewann, und Vivienne Wodarczyk, die sich im E-Springen den Sieg erritt, zeigten, aus welchem Holz die Mitglieder geschnitzt sind. Kaum war donnerstags mit den Jungpferdeprüfungen im Rahmen der Sparkassen Youngster Tour der Startschuss gefallen, ging es im Reitstadion des RV Neunkirchen-City dann Schlag auf Schlag zur Sache. Ein Highlight jagte das nächste. Für die Zuschauer, die an allen vier Tagen in großer Zahl die Tribüne und die Gastronomiemei- le bevölkerten, waren waren die Springen in der mittelschweren und schweren Klasse besonders spannend. Dazu gehörte auch das M*- Springen mit Stechen, ausgeschrieben als Finalprüfung des Pferde- kasko.de & PSV Cup 2019. Hier dominierte Christoph Weisbrodt (RFV Limbach). Ein weiteres Finale gab es in Klasse A**. In einem A**-Springen mit steigenden Anforderungen wurde der Sieg um den 24horses & SaarSpan-Cup 2019 ausgetragen. In der ersten Abteilung lag Gerhard Ziegler (RV Schaumberg) vorn, in der ersten Abteilung führte Carla Roth (Reitsportclub Gestüt Etzenba- cher Mühle). In den höchsten Springen wurde es richtig spannend – allen voran im S**-Springen mit Stechen, dem Großen Preis der Stadt Neunkirchen und der Sparkasse Neunkirchen. Steffen Hauter, Stammgast vom RV Großsteinhauserhof, zeigte hier Klasse. Im zwei- ten Durchgang kam er unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer in 38.32 Sekunden fehlerfrei ins Ziel und damit oben aufs Treppchen – Sieg auf ganzer Linie. Einen besonderen Erfolg gab es für Thies Bey- er vom RV Illtal. Er war zwar „nur“ Dritter im Hauptspringen, dafür gab ihm seine langjährige Freundin Anika an diesem Wochenende aber das ersehnte Ja-Wort und so wurde zwischen den Springen tat- sächlich Hochzeit gefeiert. Auch Maximilian Meiers wird das Springfestival sicher in guter Erinnerung behalten, holte er an diesem Wochenende im S*-Zwei- Phasen-Springen doch endlich seinen ersten Sieg in der schweren Klasse. Im S*-Springen bewies Marc Boes (RFV Liedberg) sowohl Können als auch Nerven – Platz eins für den Gastreiter. Last, but not least hatten Woll und seine Mannschaft für die holde Damenwelt ein Amazonen-Springen der Klasse S* ausgeschrieben. Die Sieger- schleife ging an Anna-Elisa Schäfer vom RV Mannheim. Michael „Bommi“ Bommer, einer der Parcoursdesigner beim viertägigen Springfestival des RV Neunkirchen-City, war von der hohen Qualität der Ritte begeistert: „Wir haben hier durchweg gute Reiter und Pfer- de gesehen, die alle ihr Bestes gegeben haben.“ Woll dankte nach der letzten Prüfung nicht nur den fleißigen Helfern aus seinen eige- nen Reihen. Er bedankte sich auch beim benachbarten RFV Fried- richsthal-Bildstock, der an allen vier Tagen mit einem ganzen Hilfs- trupp vor Ort gewesen war und tatkräftig angepackt hatte. l Steffen Hauter vom RV Großsteinhauserhof holte verdient den Sieg im Hauptspringen des Neunkircher Springfestivals. Kein Wässerchen trübte den viertägigen Mega-Event, zu dem die Springreiter von überallher anreisten. Ob Deutschland, Frankreich, Luxemburg oder woher auch immer – wer an diesem Wochenende unter besten Start- bedingungen an einem hochkarätigen Springturnier teilnehmen wollte, war zu Gast im saarländischen Neunkirchen. Wie immer waren die Prüfungen überdurchschnittlich gut besetzt, auch die eigens für die Veranstaltung aufgebauten Stallzelte platzten wieder aus allen Nähten. 23 Springprüfungen von der Einsteiger- bis zur schweren Klasse hatten der Vorsitzende Andreas Woll und sein engagiertes Helferteam von Donnerstag bis Sonntag, 19. bis 22. September, ausgeschrieben – darunter sechs Springen der mit- telschweren und fünf der schweren Klasse. Damit bot das Turnier, das traditionell am Ende der Freilandsaison stattfindet, den Teilneh- mern und Zuschauern alles, was das Herz von Springsportfans begehrt. „Die Nennungszahlen waren auch in diesem Jahr überragend, selbst in den schweren Prüfungen hatten wir eine außergewöhnlich hohe Starterzahl“, freute sich der Vereinschef, der auch selbst wie- der auf der Betzenhölle am Start war und die Fahne des RV Neunkir- chen-City erfolgreich hochhielt. So holte der Lokalmatador in der zweiten Abteilung eines M*-Springens, im Youngster- M** und im h c h : o t o F 6 | 2019

52 PARA BOCCIA Koffer packen für Tokio „Das ist schon eine tolle Auszeichnung“, sagt Boris Nicolai zu dem Umstand, dass er für zwei Wochen Weltranglisten-Erster seiner Sportart Para Boccia war. Mindestens bis März 2020 bleibt der 34-Jährige Zwei- ter dieser Rangliste, womit er sich auch für die para- lympischen Spiele 2020 in Tokio qualifiziert hat. Text: Sebastian Zenner „Das führt einem vor Augen, was man sich im Laufe des Jahres erspielt hat, und ist ein bisschen wie in der Fußball-Bundesliga. Wenn man am Ende Deutscher Meister wird, war man über einen gewissen Zeitraum gesehen die konstanteste Mannschaft“, erklärt Nico- lai, der aufgrund einer Muskelerkrankung, die durch einen Gendefekt hervorgerufen wur- de, seit seinem 22. Lebensjahr im Rollstuhl sitzt. Die Erkrankung wird sich langsam fort- schreitend entwickeln – in den letzten Jahren kann Nicolai den Status allerdings stabil halten. Auch dank der sportlichen Aktivität durch Boccia, einem Spiel, das dem im Saar- land populären Boule gleicht. Die Initialzündung für seinen Sturm auf Rang eins der Welt liegt über ein Jahr zurück. Bei der Weltmeisterschaft 2018 war er an Position 18 von 32 Teilnehmerinnen und Teil- nehmern gesetzt und hatte das Ziel, die Vorrunde zu überstehen. Mit Platz zwei in der Vorrundengruppe gelang ihm dies auch. Im Achtelfinale wartete jedoch gleich der dama- lige Weltranglisten-Erste und amtierende Welt- und Europameister Stephen McGuire aus England. Doch der Saarländer ließ sich von dem Renommee seines Gegenübers nicht beeindrucken und zog mit einem 4:2-Erfolg sensationell in die Runde der letzten Acht ein. Das gewonnene Selbstvertrauen beflügelte den 34-Jährigen auch im Viertelfinale, als er den Brasilianer Eliseu dos Santos mit 7:3 bezwingen konnte. Erst im Halbfinale unterlag er dem Kolumbianer Euclides Grisales mit 3:7, holte sich im Spiel um Platz drei gegen die Kanadierin Alison Levine aber die Bronzemedaille (Endstand: 5:4). In Nico- lais Handicap-Klasse BC 4 spielen Männer und Frauen. Die Einstufung erfolgt nach einer Begutachtung allein nach Art und Ausmaß der körperlichen Einschränkungen. r e t h c i l h c S : s o t o F 6 | 2019

54 KAMPFSPORT Edelmetall für Jägersfreude Der TuS Jägersfreude hat seit Mitte November vier Europameister und drei Vize-Europameister in seinen Reihen. Erst seit Ende September gehört die Kampfsport-Sparte Muay Thai zum Verein und Mitte November räumten sie- ben Kämpfer bei der EM des internationalen Verbandes IBSA in Paderborn an den Start – und alle brachten Edelmetall mit nach Hause. Text: Sebastian Zenner der- und Jugendtrainings will der Spartenleiter auch Kooperationen mit Schulen angehen. Die „Großen“, also im Schnitt 15 bis 20 Sportlerinnen und Sport- ler, trainieren immer montags von 17.30 bis 19 Uhr und freitags von 19 bis 20.30 Uhr in der Jägersfreuder Turnhalle (Brefeldstraße 1). „Wir würden uns freuen, wenn Interessierte einfach vorbeikommen und sich unser Training einfach mal anschauen. Man muss bei uns nicht für Wettkämpfe trainieren, sondern kann auch einfach nur so mitmachen“, wirbt Müllenbach ganz nach dem Geschmack seines Vereinsvorsitzenden Michael Dick. „Wir sind froh, dass Marc im Som- mer auf uns zukam und uns seine Pläne vorstellte. Die neue Sparte war sofort willkommen, obwohl wir mit Kampfsport vorher über- haupt nichts zu tun hatten. Aber heutzutage kann man bei 40 Neu- mitgliedern auch nicht nein sagen“, findet der Vorsitzende des TuS Jägersfreude, der selbst noch nicht lange im Amt ist. Sowohl der komplette Vorstand als auch die spätere Mitgliederversammlung votierten einstimmig für die Aufnahme der Kampfsportler. Dick ergänzt: „Ich glaube, damit sind wir im Saarland auch so etwas wie ein Vorreiter.“ Patrick Zahlmann, Michael Saebisch, Jim Saebisch und Theo Asuthasan wurden in ihren Altersklassen jeweils Europameister, Marc Müllenbach, Dario Decker und Tim Schneider holten jeweils EM-Silber. Während Zahlmann und Müllenbach in der Kategorie K1, also Vollkontakt, kämpften, absolvierten die anderen ihre Kämpfe im Kickboxen mit tiefen Tritten („Kick light“). „Man kann schon sagen, dass es sehr erfolgreich gelaufen ist“, sagt Trainer und Spartenleiter Marc Müllenbach mit einem Augen- zwinkern und ergänzt: „Das war schon eine tolle Sache. Ich bin mit meinen Jungs sehr zufrieden. Das sind alles sehr gute Sportler, die für ihre Sportart leben.“ Drei Monate lang bereiteten sich die Ath- leten fast täglich intensiv auf die EM vor. Trainer Müllenbach, der auch selbst im Ring stand und Vize-Europameister wurde, hatte neun Kilogramm abtrainiert, einer seiner Schützlinge gar 14 Kilo. „Wir wollten halt in einer guten Gewichtsklasse starten, da das Niveau der insgesamt 350 Kämpfer sehr hoch war“, erklärt der 34- Jährige, der bei Kämpfen von den Co-Trainern Alexander Speicher und Markus Decker unterstützt wird. Die Vorzeichen am Kampftag standen allerdings nicht gerade günstig. So sagte das Busunternehmen den schon Wochen zuvor klar gemachten Transport der Sportler wie auch einiger Fans mor- gens einfach ab. „Das war schon sehr ärgerlich. Wir mussten spon- tan Fahrgemeinschaften bilden und brauchten insgesamt sechs Stunden für die Anreise“, berichtet Müllenbach. „Trotzdem haben sich uns noch knapp 20 Zuschauer angeschlossen. Viele haben wegen des Bus-Ausfalls aber abgesagt.“ Um künftig mit noch mehr Talenten zu internationalen Wett- kämpfen zu fahren, forciert Müllenbach die Nachwuchsarbeit. „Wir werden ab Januar jeden Donnerstag ab 18 Uhr auch Kindertraining anbieten für Kinder ab sechs Jahren“, kündigt er an. Bei den Jüngs- ten stehen zunächst Disziplin und Athletik im Fokus. „Es geht auch darum, den eigenen Körper kennenzulernen. Sie werden Selbstbe- wusstsein lernen und auch, wie sie sich im Bedarfsfall wehren kön- nen“, erklärt Müllenbach und ergänzt: „Natürlich bringen wir ihnen das Ganze locker und spielerisch bei und mit entsprechender Schutzausrüs- tung.“ Mit dem Beginn des Kin- 6 | 2019

56 EINLADUNG AUSSERORDENTLICHE MITGLIEDERVERSAMMLUNG Einladung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung des Landessportverbandes für das Saarland Das Präsidium des Landessportverbandes für das Saarland lädt gemäß § 15 Abs. 1 und 4 i. V. m. § 13 Abs. 4 Sätze 2 ff. der Satzung des Landes- sportverbandes für das Saarland vom 21. September 1996 (Amtsbl. S. 1298), zuletzt geändert am 20. September 2015, ein zu einer außeror- dentlichen Mitgliederversammlung am Sonntag, dem 26. Januar 2020, um 10.00 Uhr, in die Multifunktionssporthalle der Hermann-Neuberger-Sportschule. Die Durchführung der außerordentlichen Mitgliederversammlung ist erforderlich, da inzwischen das Gesetz zur Neustrukturierung des Landes- sportverbandes für das Saarland teilweise in Kraft getreten ist. So schreibt Art. 1 § 7 des Gesetzes das Organ „Aufsichtsrat“ vor, welches bisher in der Satzung des Landessportverbandes für das Saarland nicht vorgesehen ist. Deshalb muss die Satzung um dieses Organ ergänzt wer- den. Da dieser Aufsichtsrat für die Bestellung des nunmehr nach Art. 1 § 5 des Gesetzes zukünftig vorgeschriebenen hauptamtlichen Vorstands alleine zuständig ist, muss der Aufsichtsrat nicht nur in der Satzung vor- gesehen, sondern auch durch Wahl besetzt werden. Außerdem wird zum Zeitpunkt der Bestellung des neuen hauptamtlichen Vorstands durch den Aufsichtsrat der Rest des Gesetzes zur Neustruktu- rierung des Landessportverbandes für das Saarland in Kraft treten. Ab dann besteht die Mitgliederversammlung des Landessportverbandes für das Saarland zwingend aus höchstens 101 Delegierten. Diese Obergrenze ist mit der aktuellen Regelung der Verteilung der Delegierten auf die Mit- glieder des Landessportverbandes für das Saarland in § 13 Abs. 2 der aktuell gültigen Satzung nicht kompatibel. Dann wäre eine ordnungsge- mäße Besetzung der Mitgliederversammlung und die Fassung wirksamer Beschlüsse nicht mehr möglich. Deshalb muss auch die aktuelle Sat- zungsregelung zur Verteilung der Delegierten auf die Mitglieder des Lan- dessportverbandes für das Saarland an die neue gesetzliche Regelung angepasst werden. Tagesordnung 1. Begrüßung und Eröffnung der außerordentlichen 2. Mitgliederversammlung Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung der außerordentlichen Mitgliederversammlung Feststellung der Beschlussfähigkeit 3. 4. Annahme der Tagesordnung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung 5. Bericht des Präsidenten 6. Beratung und Beschlussfassung über die Einfügung eines neuen § 12a in die Satzung mit folgendem von der Satzungskommission empfohlenen Wortlaut: § 12a Der Aufsichtsrat (1) (2) (3) Der Aufsichtsrat besteht aus neun Mitgliedern. Im Aufsichtsrat sollen Personen mit ökonomischem Hintergrund und einem sport- fachlichen Hintergrund in einem ausgewogenen Verhältnis vertre- ten sein. Sie müssen gemeinsam die aufsichtsfachliche Kompe- tenz abbilden. Der Aufsichtsrat ist zuständig für die Anstellung, Bestellung, Abberufung und Entlassung der Vorstandsmitglieder im Sinne des § 5 des Gesetzes über den Landessportverband für das Saarland (LSVSG) in der Fassung des Gesetzes zur Neustrukturierung des Landessportverbandes für das Saarland vom 30.10.2019. Der Aufsichtsrat entscheidet hierbei mit der Mehrheit seiner Mitglie- der. Die Mitgliederversammlung wählt die Mitglieder des Aufsichtsrats schriftlich und verdeckt. Gewählt ist, wer die Mehrheit der abgege- benen Stimmen erhält. Eine Gesamtwahl ist zulässig. Bei der Gesamtwahl hat jeder Delegierte so viele Stimmen, wie Aufsichts- ratsmitglieder zu wählen sind. Erhalten im ersten Wahlgang nicht genügend Bewerber die Mehr- 6 | 2019 heit der abgegebenen Stimmen, um die nach § 12a Abs. 1 Satz 1 erforderliche Zahl an Mitglieder des Aufsichtsrates zu erreichen, so findet zwischen den nicht gewählten Bewerbern ein zweiter Wahlgang statt. In die noch freien Plätze im Aufsichtsrat sind dann die Bewerber gewählt, die im Verhältnis zu den anderen Bewerbern die meisten Stimmen erhalten haben. Die Vergabe der noch freien Plätze im Aufsichtsrat erfolgt in absteigender Reihen- folge von dem Bewerber mit der höchsten erreichten Stimmenzahl zu dem Bewerber mit der niedrigsten erreichten Stimmenzahl. Haben bei diesem Wahlgang mehr Bewerber die gleiche Stimmen- zahl, als noch Plätze im Aufsichtsrat zu vergeben sind, so ent- scheidet zwischen diesen Bewerbern das Los. Bewerben sich nicht mehr als neun Personen um ein Amt im Auf- sichtsrat, so kann die Wahl auf Beschluss der Mitgliederversamm- lung im Block erfolgen. Dabei hat jeder Delegierte nur eine Stim- me für den ganzen Block. Gewählt sind die Bewerber, wenn der Block die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält. Erhält der Block diese Mehrheit nicht, so findet eine Einzelwahl der Kandida- ten statt, die auch als Gesamtwahl durchgeführt werden kann. Zudem wählt die Mitgliederversammlung aus der Mitte des Auf- sichtsrats die Vorsitzende oder den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und die stellvertretende Vorsitzende oder den stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Die oder der Vorsitzende führt die Bezeichnung Präsidentin oder Präsident; die oder der stellvertre- tende Vorsitzende führt die Bezeichnung Vizepräsidentin oder Vizepräsident. Für diese Wahl gelten die Regelungen zur Wahl der Aufsichtsratsmitglieder in Absatz 3 entsprechend. Steht für eines dieser Ämter oder beide Ämter jeweils nur ein Bewerber zur Wahl, so kann die Wahl auf Beschluss der Mitgliederversammlung offen durchgeführt werden. Die Amtszeit der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder beträgt drei Jahre. Wiederwahl ist möglich. Die Mitglieder des Aufsichtsrates bleiben nach Ablauf ihrer Amtszeit solange im Amt, bis die Mit- gliederversammlung eine wirksame Wieder- oder Neuwahl durch- geführt hat. Eine vorherige Abwahl und Nachwahl durch die Mit- gliederversammlung ist möglich. Scheidet ein Aufsichtsratsmitglied vorzeitig aus seinem Amt aus, so wird dessen Sitz bis zur nächsten Mitgliederversammlung nicht besetzt. Die Amtsperiode des auf dieser Mitgliederversammlung nachzuwählenden Aufsichtsratsmitgliedes endet mit Ablauf der Amtsperiode der verbleibenden Aufsichtsratsmitglieder. Für die Nachwahlen gelten die Regelungen zur Wahl der Aufsichtsratsmit- glieder in Absatz 3 entsprechend. (4) (5) (6) 7. Wahl eines Versammlungsleiters und einer Mandatsprüfungskommission 8. Wahl der Mitglieder des Aufsichtsrates 9. Beratung und Beschlussfassung über die Änderung der Satzung bezüglich der Delegierten- und Stimmenzahl in der Mitgliederver- sammlung auf höchstens 101 und der Delegiertenverteilung auf die Mitglieder entsprechend deren Mitgliederstärke mit Wirkung ab der nächsten dieser Satzungsänderung folgenden Mitgliederversamm- lung 10. Verschiedenes Anträge der Mitglieder (Fachverbände und korporative Mitglieder) sind gemäß § 13 Abs. 8 der Satzung des Landessportverbandes für das Saar- land bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung nicht möglich. Dringlichkeitsanträge im Sinne des § 13 Abs. 9 der Satzung können auch in der außerordentlichen Mitgliederversammlung gestellt werden. Darü- ber, ob ein Antrag als Dringlichkeitsantrag anzusehen ist, entscheidet die Versammlung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen gül- tigen Stimmen. Dringlichkeitsanträge auf Satzungsänderung können nicht gestellt werden. Für das Präsidium des LSVS Adrian Zöhler

58 PARTNER Wenn der Mitgliedsbeitrag nicht ausreicht Crowdfunding als innovative Einnahmequelle für Sportvereine Der Breitensport als wesentlicher Teil des kommunalen Zusammenle- bens wird bis dato stark durch öffentliche Mittel gefördert. Aufgrund der fehlenden Gelder der Länder, Kommunen und Städte ist es fragwürdig, ob diese Unterstützung zukünftig weiter in diesem Maße gewährleistet werden kann. Weil die Kosten über die Mitgliedsbeiträge und zusätzli- che Einnahmen (Eintrittsgelder etc.) allein meist nicht gedeckt werden können, nimmt das Sponsoring im Breitensport einen immer höheren Stellenwert ein. Da diese Einnahmen jedoch stark von den individuellen Vermarktungsmöglichkeiten abhängen, können hier nur wenige Vereine überlebensnotwendige Einnahmen generieren und sind immer häufiger auch auf Spenden von Mitgliedern angewiesen. Deshalb braucht es alternative Finanzierungsmöglichkeiten, um den finanziellen Fortbe- stand des Vereins langfristig zu sichern. Crowdfunding als neuartige Lösung für zusätzliche Einnahmen Ein innovativer Ansatz, um neue Einkünfte zu generieren, ist das Crowdfunding (dt. Schwarmfinanzierung). Hierunter versteht man sinn- gemäß das gemeinsame Vorhaben von Menschen, Geld über das Inter- net zu sammeln, um andere Menschen bzw. Organisationen zu unter- stützen. Über Crowdfunding-Plattformen, wie „fairplaid“, können viele Personen mit einem kleineren Geldbetrag unterstützen, um ein größe- res Vorhaben zu stemmen. Die Beträge beginnen bei einem Euro. Somit kann jeder Fan und jedes Mitglied zum „Sponsor“ werden. Als Verein erscheint es oft einfach, viele kleine Sponsoren zu akquirieren, als einen großen Sponsor für sich zu gewinnen – daher kann Crowdfunding ein spannender Lösungsansatz sein. Das sollten Vereine bei der Planung einer Crowdfunding- Kampagne in der Praxis beachten Will ein Verein eine Crowdfunding-Maßnahme umsetzen, ist es wichtig, eine nachhaltige Intention für das konkrete Vorhaben zu vermitteln. Mag es der neue Trikotssatz für die Jugendmannschaft oder die nach- haltige Anpassung der Sportstätte sein – besonders wichtig ist es, das Vorhaben medial glaubwürdig und authentisch zu kommunizieren. Gemeinsam mit bestehenden Sponsoren können Vereine Crowdfunding auch als Werbeaktion nutzen und so größere Reichweiten generieren. Ob über den Vereinsnewsletter, die Vereins- und Sponsoren-Homepage oder Social Media, können so schnell und kostengünstig viele Menschen erreicht und zum Mitmachen bewegt werden. Auch eine direkte Anspra- che in Vereinsheimen oder bei Mitgliederversammlungen können sehr gut eingesetzt werden, um Mitglieder und Fans von der Aktion zu über- zeugen. Praxis-Tipp: Unabhängig vom investierten Betrag sollte der Verein eine Unterstützertafel installieren, um auch jedem Unterstützer eine Wert- schätzung zukommen zu lassen. Auch Prämien, wie Kursgutscheine oder Gutscheine von Vereinspartnern, können ab einem gewissen Betrag in Betracht gezogen werden. Hierbei können bestehende Sponsoren wie- derum aktiv miteinbezogen werden. Wichtig: Eine Crowdfunding-Maßnahme ist zeitlich begrenzt. Wenn der angegebene Betrag über einen gewissen Zeitraum nicht gesammelt werden konnte, müssen die Gelder an die jeweiligen Unterstützer zurückgezahlt werden. Hier herrscht das „Alles-oder-Nichts-Prin- zip“. Daher ist es essenziell, mit der Akquise über Social Media und Co. bereits vor der Bekanntgabe zu beginnen. In der Praxis hat sich ein kurzer Zeitraum bewährt, da solche Aktionen sehr kommunika- tionsintensiv sind. Als Verein sollte man daher auf eine kurze und hohe Aufmerksamkeit setzen. Möchte Ihr Verein eine solche Crowdfunding-Kampagne realisieren, sollten Sie sich folgende Fragen stellen: • Welcher Betrag wird benötigt? • Wer kann helfen? • In welchem Zeitraum soll die Aktion umgesetzt werden? • Wie kann der Verein die Sportler, Mitglieder, Fans und Sponsoren mitnehmen? • Wie soll die Kampagne kommuniziert werden? • Welche kreativen Umsetzungsmöglichkeiten hat der Verein? • Wer oder welche Institutionen können als weitere Multiplikatoren für die Kampagne dienen? • Mit welchen Aktionen kann man die Unterstützung wertschät- zen? Fazit Im Sport ist ein solches Vorhaben oft leichter umzusetzen als bei- spielsweise in Unternehmen, da die Vereine eine enge Bindung zu ihren Mitgliedern und ihren Fans haben. Durch diese emotionale Bindung ist es deutlich einfacher Unterstützer für sich und die eige- ne Sache zu gewinnen. In Zeiten von finanziellen Engpässen sollten Vereine deshalb auch auf solche innovativen Finanzierunglösungen zurückgreifen, um den Vorbestand des eigenen Vereins zu sichern. In den sportökonomischen Bachelor- und Master-Studiengängen der DHfPG werden den Studierenden solche Finanzierungsmöglich- keiten und unterschiedliche Vermarktungs- und Sponsoring-Mög- lichkeiten in den entsprechenden Modulen intensiv und praxisnah vermittelt, damit Sie Ihren Verein aktiv mitgestalten und für die Zukunft fit machen können. Über den Autor Daniel Schmitt ist Sportökonom sowie pädagogischer Mitarbeiter, Tutor und Autor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und der BSA-Akademie. G P F H D / A S B : o t o F 6 | 2019

Begeistert von der Infrastruktur an der Sportschule Lasse Nygaard Priester ist ein Kämpfer. Das sieht man ihm an, wenn er sich im Schwimmen, Radfahren und Laufen mit anderen misst. Der leidenschaftliche Triathlet schont sich nicht. Und das, obwohl er schon seit langer Zeit mit wiederkehrenden Schmerzen zu kämpfen hat. von Sebastian Zenner Priester leidet an sogenannten Haglundfersen, die zunächst am rechten, Anfang August 2019 dann auch am linken Fuß je am Fersenknochen und Achil- lessehnenansatz operiert werden mussten. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem er bis dahin die meisten Fortschritte gemacht hatte und sich endlich auch für einen Weltcup qualifizieren konnte. Seinem bisher größten Erfolg, dem sechs- ten Platz bei der Heim-EM in Düsseldorf 2017, war er im wahrsten Sinne des Wortes auf den Fersen, ehe ihm dieselbe einen Strich durch die Rechnung machte. Zurückwerfen lassen kommt allerdings nicht in Frage. „Ich weiß, was auf mich zukommt und hoffe, dass ich in einem halben Jahr wieder schmerzfrei laufen kann“, sagt der Sohn einer Dänin, der sich noch in r e t h c i l h c S s a e r d n A : s o t o F der Heilungsphase befindet, aber bereits mit gezieltem Reha- und Aufbautrai- ning begonnen hat. Mit dem Ziel vor Augen, bis zum Sommer 2020 zu alter Stär- ke zurückzufinden. Bis dahin ist neben Fleiß und etwas Glück auch Geduld gefragt – für einen Leistungssportler nicht unbedingt die leichteste Aufgabe. Mit Einschränkungen kann Priester schon wieder schwimmen und gezieltes Krafttraining absolvieren. Dabei darf er allerdings nicht übertreiben. Sprung- und Laufübungen sind bis drei Monate nach der OP noch absolut tabu. „Der Körper braucht noch viel Energie für die Heilung, deshalb darf ich ihn nicht überfordern“, weiß er: „Ich wohne im Haus der Athleten und bin sehr froh um die kurzen Wege an der Sportschule. Ich kann hier jeden Tag zur Physiotherapie gehen und das hilft schon enorm.“ Dass er sich an den Vorzügen der kurzen Wege im Saarland erfreuen darf, ist nicht selbstverständlich. Lasse Priesters Heimat ist Quickborn in Schleswig- Holstein. Nach dem Abitur wählte er den Weg in den Südwesten ganz bewusst – auch, weil in Saarbrücken ein Triathlon-Bundesstützpunkt angesiedelt ist. „Hier finde ich einfach optimale Trainingsbedingungen und eine starke Trai- ningsgruppe vor. Außerdem ist die Kombination mit der Universität in der direkten Nachbarschaft natürlich eine praktische Sache – solch eine Infra- struktur hatte ich zu Hause nicht“, erklärt der 24-jährige BWL-Student und 2

LSVS, Hermann-Neuberger-Sportschule 4, 66123 Saarbrücken DEIN LEBEN WIRD STEHEN! Spielteilnahme ab 18 Jahren · Glücksspiel kann süchtig machen · Kostenlose Hotline der BZgA 0800 1 372700 Infos unter www.saartoto.de · /saartoto · Gewinnwahrscheinlichkeit Gewinnklasse 1 = 1 : 95 Mio.