I S S N 0 9 4 6 - 5 0 9 X G 1 3 3 4 4 F 2 6 . J g . A p r i l 2 0 1 9 Informationen rund um den Saarsport ATSV Saarbrücken: Eine Tischtennis-Ära geht zu Ende r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o f l e t i T Hermann-Neuberger-Preis: Alle Siegervereine im Porträt

Liebe Freunde des Saarsports, wenn man im Sport – insbesondere im Profi-Fußball – nach einer Niederlage wieder zurück- kommt, dann spricht man in der internationalen Medienwelt gerne von „La Remontada“. Ins- besondere seit dem Frühjahr 2017. Fußball-Fans erinnern sich: Paris Saint-Germain (PSG) hat- te vor zwei Jahren das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den FC Barcelona überraschend hoch mit 4:0 gewonnen. Alles klar für die nächste Runde. Dachte man. Aber die Katalanen schafften das schier Unmögliche und warfen die französische Top-Mannschaft mit einem sensationellen 6:1 aus dem Wettbewerb. Anschließend überschrieben viele Zeitungen und Online-Angebote ihre Berichte mit „La Remontada“. In diesem Frühjahr folgte für die Franzosen bereits die nächste „Remontada“, als Manchester United trotz der 0:2-Heimspiel- Niederlage durch einen 3:1-Sieg in Paris in die nächste Runde einzog – „La Remontada Nr. 2“. Obwohl Thilo Kehrer im Interview vorher noch gesagt hatte: „Wir denken nicht an La Remonta- da …“ Das gleiche Schicksal ereilte Atletico Madrid. Trotz eines 2:0 in Madrid schaffte Juven- tus Turin die „Remontada“ und siegte im Rückspiel dank Superstar Ronaldo 3:0. „La Remonta- da“ hat offensichtlich gerade Konjunktur. Gelingt auch dem LSVS die „Remontada“, die Überwindung eines negativen Ergebnisses, die Aufholjagd, das Comeback, wie man den aus dem Spanischen kommenden Begriff übersetzen kann? Nach den Negativ-Schlagzeilen insbesondere in 2018 sind die Verantwortlichen an der Aufarbeitung der Vergangenheit und zugleich an der Gestaltung der Zukunft. Noch liegen schwere Hürden im Weg des im September neu gewählten Präsidiums: ein millionenschweres Defizit, demzufolge ein Sanierungsstau auf dem Gelände des Landessportschule; gegen ihre Entlassung prozessierende Angestellte; die noch fehlende Unterschrift unter einen 15,2-Mil- lionen-Euro-Kredit der SaarLB; Pläne für die Auslagerung nicht zur Kernkompetenz gehören- der Bereiche usw. Mit der sprichwörtlichen „mannschaftlichen Geschlossenheit“ versucht das Gremium um Präsident Adrian Zöhler, „das Schiff wieder in ruhigeres Fahrwasser“ zu navigie- ren. Erste Signale können trotz laufender Verfahren durchaus als ermutigend bezeichnet wer- den: der vom achtköpfigen Präsidium eingesetzte Strukturausschuss hat mit seinem Plan – das Präsidium als eine Art Aufsichtsrat, zwei Hauptgeschäftsführer als Verantwortliche für die sportlichen und kaufmännischen Belange – große Zustimmung bei den Verantwortlichen der Verbände gefunden; mit dem größten Fachverband – dem Saarländischen Fußballverband – konnte die Übernahme der Organisation des FSJ vereinbart werden; die Sanierung einiger Gästezimmer wurde bereits abgeschlossen; die Reform der Parkplatzbewirtschaftung wurde eingeleitet, um dadurch zusätzliche Etatmittel zu generieren; mit Saar-Toto konnte Einigkeit über die Fortsetzung der Gewährung von Sonderzuschüssen vereinbart werden; der Abschluss des Kreditvertrages sollte zeitnah vollzogen werden … Wenn alle Mannschaftsteile auf dem Gelände der Landessportschule an einem Strang ziehen, sollte dem neu formierten LSVS-Team an der Spitze „La Remontada“ gelingen – nicht wie in Barcelona oder Turin an einem Tag, aber im Laufe des Jahres. Denn nach wie vor ist der LSVS eine unverzichtbare Adresse für talentierte Sportlerinnen und Sportler – siehe z.B. die Äuße- rungen der Leichtathletin Laura Müller kürzlich im SR-Fernsehen. Für den Saarsport wäre die Verkündung „Spiel gedreht“ sicher die beste Nachricht des Jahres. Gereon M. Walther EDITORIAL 3 2 | 2019

IM INTERVIEW … 5 Die Aufgabe ist reizvoll und schwierig Margret Klein-Raber gehört seit der Neuwahl im Herbst 2018 zum neuen Präsidium des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS). Als frühere Leichtathletin im Leistungsbereich und immer noch aktive Seniorensport- lerin kennt sie die Belange der Athleten und Athletinnen sehr genau. Als 1. Vorsitzende des Landesausschusses Frauen im Sport (LAFiS) ist die 54jährige auch auf der Funktionärsebene nicht unerfahren. Im Gespräch mit SaarSport-Mitarbeiter Sebastian Zenner erklärt Klein-Raber, die im März 2019 die Bronzemedaille im Gewichtwurf bei der Senioren-WM in Polen gewann, wie sie die bisherige Arbeit des neuen Präsidiums bewertet. Interview: Sebastian Zenner Frau Klein-Raber, Sie wurden im September letzten Jahres auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des LSVS zum Präsidiumsmitglied gewählt. Dabei waren Sie gar nicht vor Ort. Die Wahl nahmen Sie dann live am Telefon an. Wie kam es zu dieser Kuriosität? Margret Klein-Raber: Das war in der Tat sehr kurios und hat mich selbst überrascht. Dem Ganzen ging eine recht kurz- fristige Überlegung auch meinerseits voraus. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich sogar in Abwe- senheit gewählt wurde. Wie kam es dazu, dass Sie sich entschieden haben, aktiv an der Neuausrichtung des LSVS mitzuwirken? Fiel Ihnen diese Entscheidung leicht oder mussten Sie sich dazu durchrin- gen? Klein-Raber: Durchringen ist der passende Aus- druck. Ich wurde recht kurzfristig gefragt und hatte auch nicht viel Zeit zu überlegen. Ich befand mich in dieser Zeit mitten in den Wettkämpfen der Senioren-Welt- meisterschaften in Malaga. Letztlich habe ich mich dann dazu durchgerungen, mitzuhelfen. Manchmal reizen einen ja auch schwierige Aufgaben. Meine Erwartung hat sich bestätigt: Die Aufgabe ist reizvoll und schwierig. Auf eine solche Aufgabe kann man sich ja nicht zu 100 Pro- zent vorbereiten. Was hat Sie seit der Amtsüber- nahme am meisten überrascht? Klein-Raber: Am meisten hat mich überrascht, an wie vielen Baustellen wir gleichzeitig arbeiten müssen. Wenn man bisher nichts mit der Arbeitsrechtsthematik zu tun hatte, lernt man schnell, wie komplex die Verfah- ren sind. Dass die Gutachtenanforderungen so aufwendig und mit so vielen Terminen verbunden wären, habe ich mir nicht vorstel- len können (Anmerkung der Redaktion: Das Gutachten ist Voraussetzung für einen 15-Mil- lionen-Kredit der Saar LB). Unser Präsident und die Vizepräsiden- ten haben sicher viele Stun- den ihres Lebens hierin m u r t k e p s : o t o F 2 | 2019

arbeitsrechtlichen Problems rund um die Betreuung der Absol- ventinnen und Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres im Sport. Am Anfang dachten wir, die Situation wäre aus- sichtslos, doch dann haben wir einen Weg gefunden. So gese- hen habe ich das Gefühl, dass wir gut vorwärts kommen. Wie verlief eigentlich Ihr Weg von der aktiven Sportlerin, die Sie ja immer noch sind, in die Funktionärsebene? Klein-Raber: Ich wurde vor 15 Jahren vom Leichtathletikver- band zur Frauenbeauftragten benannt. Dadurch war ich einmal im Jahr Teil einer Vollversammlung, in der ich irgendwann zur 2. Vorsitzenden gewählt wurde. Nach dem krankheitsbeding- ten Ausscheiden der 1. Vorsitzenden übernahm ich diese Posi- tion. Durch diese Arbeit bekam ich erste Einblicke in die Arbeit des LSVS. Wie verlief Ihre sportliche Karriere bisher? Klein-Raber: Ich fing mit dem Turnen an. Dorthin habe ich auch immer noch eine enge Verbindung. Mein Vater Alfons Klein, der mit 86 Jahren älteste Turner im Saarland, hat mich von klein auf mit auf diverse Turnfeste genommen, wo ich dann auch einige Male Turnfestsiegerin wurde. Das Frauentur- nen mit Geräten wie dem Schwebebalken usw. war allerdings nichts für mich und so bin ich im Alter von 12 Jahren in die Leichtathletikabteilung gewechselt. Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt und wechselte mit 17 Jahren vom TV Düppenwei- ler zum LC Rehlingen. Dort war ich in den folgenden Jahren in IM INTERVIEW … 7 der Jugend und bei den Aktiven leistungssportlich durchaus erfolgreich. Weitsprung, 100m Hürden und schwerpunktmäßig Siebenkampf waren meine Disziplinen. Ich wurde in dieser Zeit gefördert und hatte das Privileg, die Anlagen der Sportschule zu nutzen, damals noch in der alten Leichtathletikhalle. Wie schaffen Sie es, den aktiven Sport, Familie, das verant- wortungsvolle Ehrenamt im Präsidium und Ihren Beruf zeit- lich unter einen Hut zu bekommen? Klein-Raber: Als selbständige Physiotherapeutin kann ich meine Termine selbst legen und dies mit Blick auf wichtige Termine im Rahmen des Ehrenamtes entsprechend steuern. Bisher läuft das ganz gut, aber es ist auch manchmal grenz- wertig. Sie sind ja nicht nur Physiotherapeutin für Menschen, son- dern – seit zwölf Jahren schon – auch für Tiere. Wie kam es denn dazu? Klein-Raber: Das war eine Anregung der Tierärztin, bei der ich einen Termin mit einem Haustier meiner Kinder hatte. Dort hing eine Tafel mit dem Bild der Muskulatur eines Hundes. Als ich mir die genauer angeschaut hatte, stellte ich fest, dass sie fast genauso aussieht wie beim Menschen. Ich hatte mich daraufhin bei meinem Berufsverband informiert und erfahren, dass noch im gleichen Jahr eine Zusatzausbildung zum Tier- physiotherapeuten angeboten wurde. Welche Patienten werden Ihnen dort präsentiert? Klein-Raber: Die größte Gruppe sind Hunde nach Operationen und Hunde mit Schmerzen. Die Leiden sind ähnlich wie beim Menschen und auch so therapierbar. Mir ist dabei wichtig, die Hundehalter anzuleiten. Vieles kann man nach kurzer Einwei- sung zu Hause selbst durchführen und den Therapieerfolg unterstützen. Und welche sind die besseren Patienten? Klein-Raber: Kann ich so nicht genau sagen. Zu jedem Tier gehört auch ein Mensch. Mir gefällt die Abwechslung zwischen beiden Tätigkeiten. l 2 | 2019 n n a m g n u J : s o t o F

AUS DEM LSVS-PRÄSIDIUM 9 geschaffen. Als letzter Schritt wurden die Chipkarten für die Ein- fahrtberechtigung erstellt. Seit dem 1. März bleibt die Zufahrts- schranke täglich von 7 bis 22 Uhr für jedweden Nutzer – inklusive der Besucherinnen und Besucher des Wildparks sowie der Studie- renden an der Universität des Saarlandes – geschlossen. Das gilt auch an den Wochenenden und Feiertagen. FSJ hat Zukunft Erfolgreich waren die Bemühungen des LSVS-Präsidiums auch beim Thema „FSJ“. Demnach wurde Einigkeit mit dem Saarländischen Fußballverband, dem größten Fachverband im Rahmen des Gesamt- verbandes, zwecks Übernahme der Organisation des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ erzielt. „Die Auslagerung“, so Präsident Zöhler, „sorgt für einen nahtlosen Übergang dieses wichtigen Bereichs und damit für die Gewährleistung dieser Stelle zugunsten der saarländi- schen Sportvereine.“ I M P R E S S U M Herausgeber: Landessportverband für das Saarland, Hermann-Neuberger-Sportschule 4, 66123 Saarbrücken, Tel. (06 81) 38 79-137, Fax (06 81) 38 79-154. E-mail: m.weber@mwsport.de Verantwortlich für den Inhalt: LSVS-Präsidium Layout/Satz: Michael Weber Mitarbeiter/innen: Rolf-Dieter Ganz, Sebastian Feß, Sebas- tian Zenner, David Benedyczuk, Marion Schmidt, Anabell Westrich Erscheinungsweise: 6 x im Jahr Namentlich verfasste Berichte (außerhalb der Redaktion) müssen nicht die Meinung des LSVS wiedergeben. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Genehmigung des He rausgebers möglich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte über- nimmt die Redaktion keine Gewähr. Diese Ausgabe erscheint auf Beschluss des LSVS-Vorstandes nur als Webausgabe. Mehr als nur Frühjahrsputz Nicht etwa auf Druck des Gesundheitsamtes, sondern aus eigener Erkenntnis und Verantwortung haben die Verantwortlichen – Sanierungsstau hin oder her – gehandelt und damit begonnen, die vom Schimmel befallenen Zimmer im Gästehaus-Bereich zu sanie- ren. „Das war mehr als nur der jahreszeitgemäße Frühjahrsputz“, sagt Hauptgeschäftsführerin Karin Becker zu den umfangreichen Arbeiten. Ein mittlerer fünfstelliger Betrag musste dafür aufge- bracht werden. Aber noch vor Ostern sollten diese Sanierungsmaß- nahmen abgeschlossen sein, so dass einer Nutzung der Gästezim- mer nichts mehr im Wege steht. „Zimmer frei“ könnte man in Anlehnung an den Titel einer erfolgreichen Fernsehunterhaltungs- sendung sagen. 70 Jahre LSVS 1949 wurde der Landessportverband in Nachfolge des Landessport- ausschusses Saar gegründet. Nach sieben weitgehend erfolgrei- chen Jahrzehnten bekam der Verband ein Jahr vor dem Jubiläum einen schweren Dämpfer. Das ist dennoch kein Grund, den runden Geburtstag zu verschweigen. Aber auch kein Anlass für eine spek- takuläre Feier, sondern eine willkommene Gelegenheit, für die neue Transparenz nach innen und nach außen zu werben. Noch ist es für eine Details zu früh. Aber so viel sei schon verraten: Im Sep- tember wird es ein besonderen Tag mit Würdigung dieses Datums geben. Hermann Neuberger – damals und heute Zitat des damaligen Präsidenten beim DFB-Bundestag 1975 in Hamburg zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: „Die Gründe für den insgesamt nicht erfreulichen derzeitigen Zustand liegen in verschiedenen Richtungen: einmal im allgemein veränderten Klima des Publi- kationswesens, auf das der DFB keinen Einfluss hat; zum anderen im Bereich des DFB selbst, in dem sicherlich die Möglichkeiten für eine bessere Selbst- darstellung und damit für den ersten Schritt zu einer besseren Wirkung nach außen hin geschaffen werden könnten. Außerdem beruht manche Kritik offen- bar auch auf einem falschen Verständ- nis des DFB und seiner Möglichkeiten. Seine Struktur, seine Kom- petenzen, Bestimmungen von Satzung und Ordnungen, die sein Wirken regeln, sind nicht genügend bekannt. Der Fußball steht bei uns nun einmal im Mittelpunkt des Publi- kumsinteresses. Über ihn wird am meisten gesprochen. Ergo ste- hen der DFB, seine Verbände und Spitzenspielklassen auch im steten Kreuzfeuer der Meinungen. Der DFB ist es schuld – um es einmal sehr zu vereinfachen – wenn ein Schiedsrichter aus sub- jektiver Sicht des Kritikers eine falsche Entscheidung traf…. Die in den letzten Jahren zu beobachtende Entwicklung aller Nach- richtenmedien zur zunehmend kritischeren Einstellung dürfte sicher auch in den kommenden Jahren nicht aufhören, sondern sich eher noch verstärken…“ (Aus dem Buch „Hermann Neuberger – Gesprochenes Wort“; Herausgeber: Regierung des Saarlandes, für Kultus, Bildung und Sport – 1985) g n u t r a H : o t o F 2 | 2019

Heimat natürlich eine große Rolle. Wir versuchen durch die Einbindung von Praktikanten und Ehrenamtlern aus Syrien selbst unseren Teil beizutragen, damit die Menschen einen ersten Einblick in die hiesige Arbeitswelt bekommen können. Es besteht zudem eine rege Zusammenarbeit mit dem hiesigen Jobcenter. Insgesamt dreht sich viel um die Kommunikation mit den neu- en Mitbürgern einerseits und mit den ansässigen Institutionen und Verwaltungen andererseits. Wir haben eine Datenbank, um die Daten der neuen Mitbürger erfassen zu können. Netz- werkarbeit steht hierbei an höchster Stelle, um die Belange der Klienten zielführend bearbeiten zu können. Diese Vorge- hensweise funktioniert sehr gut. Wichtig ist und bleibt aber das persönliche Gespräch mit den Menschen, da wir nur so die Probleme im Alltag erfahren und daran arbeiten können. Welche Rolle spielen Sportvereine und ähnliche Organisatio- nen in Ihrem Konzept? Ruppert: Sport zu treiben und vor allem die Mitgliedschaft in einem Verein sind wichtige Bausteine auch für das Klima in St. Ingbert. Die neuen Mitbürger wollen Sport treiben, um auf andere Gedanken zu kommen. Vor allem aber möchten sie über diesen Weg Kontakt zu Einheimischen knüpfen. Es ist nicht immer einfach, den Menschen die Sportarten in Deutsch- land und das Vereinswesen näher zu bringen. Die „Nacht des Sports“ an der Sportschule Saarbrücken hat uns diesbezüglich in der Vergangenheit geholfen, da Interessierte einfach mal Sportarten „antesten“ konnten. Außerdem planen wir aktuell gemeinsam mit dem LSVS die Durchführung von Schwimmkur- sen und anderen Sportangeboten speziell für Frauen und Kin- der. Wie sehen Sie Ihre Aufgaben in der Zukunft? Wird sich viel für Sie ändern? Ruppert: Unsere originären Aufgaben, der Zielgruppe zur Mündigkeit zu verhelfen und ihr bei der Bewältigung von All- tagsproblemen behilflich zu sein, werden sich auch in Zukunft nicht ändern. Zumal diese Aufgaben bereits seit Jahrzehnten vom Sozialdienst der Stadt St. Ingbert, ungeachtet der Her- kunft der Hilfesuchenden, übernommen werden. Nachdem die „Notfallmäßige Unterbringung“ der geflüchteten Personen dem Ende zugeht und der Zuzug enorm zurückgegangen ist, konnten viele Personen bereits in privatem Wohnraum ein eigenes Leben aufbauen. Die Mitarbeiter/innen der Stabsstelle haben somit langfristig die Möglichkeit, sich auf die konkrete Integration der Neubürger und der gesellschaftlichen Öffnung dafür zu konzentrieren. Ein Beispiel hierfür ist die Einbindung von Sport und Vereinen in den Alltag. Integration ist ein wechselseitiger Prozess und beinhaltet aktive Handlung. Wo kommt man besser in Kontakt und ist aktiver als beim gemein- samen Sport machen? Vereine bieten zudem den nötigen sozialen Rückhalt und verkörpern auch über den Sport hinaus eine gesellschaftliche Anlaufstelle. Im Personenkreis der geflüchteten Personen gilt es insbeson- dere junge Frauen und Senioren aus der Komfortzone heraus- zuholen und durch Sport zu einem Teil der Gesellschaft zu machen. Hier sieht sich die Stabstelle als vermittelnde Institu- tion zwischen den Personen und den Vereinen bzw. Angeboten des LSVS. Vielen Dank, Frau Ruppert, für das Gespräch! l INTEGRATION UND TEILHABE 11 Was ist „Zusammenhalt durch Teilhabe“? „Zusammenhalt durch Teilhabe“ ist ein Bundesprogramm, des- sen Zuständigkeit beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat liegt. Die Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin hat die Funktion der umsetzenden Behörde inne. Das Programm fördert Projekte für demokratische Teilhabe und gegen Extremismus. Dabei werden vor allem in ländlicheren und strukturschwächeren Regionen Vereine angesprochen, welche sich präventiv engagieren, um ein gleichwertiges Zusammenle- ben aller Menschen zu ermöglichen. Dabei haben Hautfarbe, nationaler Ursprung, Religion oder Sexualität keine Bedeutung. Neben vielen zielgruppenspezifischen Maßnahmen, wie bei- spielsweise Gesprächskreisen mit Flüchtlingsfrauen, werden auch Fortbildungen angeboten, um geschulte Ansprechpartner im organisierten Sport zu gewinnen. So werden „Demokratie- Coaches“ ausgebildet, welche durch verschiedene Module darauf vorbereitet werden, mit Alltagssituationen und Fällen der Diskri- minierung umzugehen. Die kostenlose Ausbildung zum „Demo- kratie-Coach“ umfasst 30 Lerneinheiten und kann dezentral zeit- lich flexibel durchgeführt werden. Übergeordnetes Ziel des Programms ist es, Barrieren zu überwin- den sowie Ehrenamtler zu gewinnen, die sich für Demokratie- und Extremismus-Prävention einsetzen und sich für demokrati- sche Werte wie Fairness, Toleranz und Offenheit stark machen. Dies soll mit Hilfe von Sportfachverbänden, Sportvereinen und weiteren Kooperationspartnern realisiert werden. Ist Ihr Verein an der Thematik interessiert oder setzt sogar schon gezielte Maßnahmen der Demokratisierung durch? Lassen Sie uns Ihren Verein besser kennenlernen und melden Sie sich per E- Mail an a.westrich@lsvs.de! Infos Das Programm „Integration durch Sport“ widmet sich der Aufgabe, Menschen mit Migra- tionshintergrund sowie sozial Benachteiligte mittels gemeinsamer sportlicher Akti- vitäten mehr in die Gesell- schaft einzubinden. Durch den gemeinsam betriebenen Sport können sprachliche und kulturelle Barrieren auf spielerische Weise abgebaut werden. „Integration durch Sport“ wird bundesweit als Pro- gramm vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) koordiniert und auf Landesebene vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) eigenverantwortlich durchgeführt. Das Bundeministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind Förderer und unterstützen bei der konzeptionel- len Ausrichtung des Programms. Programmleiter und Ansprechpartner ist Simon Kirch. Anfragen können über Telefon 0681 3879 153 oder per Mail sportintegration@lsvs.de gestellt werden. Weitere Infos gibt es unter www.lsvs.de unter der Rubrik Sportwelten sowie unter www.integration-durch-sport.de. 2 | 2019

TV Altstadt – Bundessieger 2008 J u d o c s t e r h ö h e l u b F o l P l a t z a u f B u n d e s e b e n e 2 0 1 0 t e r Z w e i S S V O p p e n V i e r t e r P l a t z a u f B u n d e s e b e n e 2 0 1 3 S F 0 5 S a a r b r ü c k e n V i e r t e r P l a t z a u f B u n d e s e b e n e 2 0 1 4 V e r e i n z u r F ö r d e r u n g d e s J u g e n d s p o r t s e . V . S a a r V i e r t e r P l a t z a u f B u n d e s e b e n e 2 0 1 6 Polizeisportverein Bundessieger 2009 Saar – SV Karlsbrunn Vierter Platz auf Bundesebene 2011 TC Bous Vierter Platz auf Bundesebene 2012 H a r t f ü ß l e r T r a i l V i e r t e r P l a t z a u f B u n d e s e b e n e 2 0 1 5 R S F P h ö n i x R i e g e l s b e r g V i e r t e r P l a t z a u f B u n d e s e b e n e 2 0 1 7 B o x c l u b S c h a u m b e r g V i e r t e r P l a t z a u f B u n d e s e b e n e 2 0 1 8 2 | 2019 „Sterne des Sports“ 2019 Sport im Verein ist viel mehr als schneller – höher – weiter. Sport im Verein – das heißt: gemeinsam mit Anderen Freude an Bewegung zu entdecken, aktiv zu sein, Menschen ken- nenzulernen, zu einem Team zusammenzuwachsen und sich und anderen besondere Momen- te zu schenken. Bewerbungsstart ist Montag, der 1. April 2019 Die „Sterne des Sports“ gibt es bereits seit 2004. Sie haben sich zum bedeutendsten Breiten- sportpreis in Deutschland entwickelt und genießen hohes Ansehen in allen Teilen der Gesell- schaft. Der Wettbewerb ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes, des Landessportverbandes für das Saarland und der saarländischen Volksbanken. Die Arbeit der Sportvereine hält das Saarland in Schwung und stärkt den Zusammenhalt, nicht zuletzt durch vielfältiges ehrenamtliches Engagement. Genau das sollte in der Öffentlichkeit noch mehr gewürdigt werden, deshalb sind wir auch in diesem Jahr als Veranstalter wieder bei den „Sternen des Sports“ mit dabei. Egal, ob Ihr Verein innovative Ideen im Bereich Gesundheit umsetzt, ob er den Fokus auf Kinder und Jugend oder auch auf Senioren legt, vielleicht sogar hilft, die Umwelt zu schützen oder ein- fach nur Sport anbietet – nutzen Sie die Chance, Ihren Verein öffentlich zu präsentieren und attraktive Geldprämien zu gewinnen! Füllen Sie einfach Ihre Online-Bewerbung vollständig aus. Über www.sterne-des-sports.de kön- nen Sie sich direkt bewerben. Dort erhalten Sie auch alle Informationen, die Sie zur Bewerbung benötigen. Einsendeschluss ist Sonntag, der 30. Juni 2019 Die Landesjury entscheidet über die Preisträger. Auf den Gewinner warten ein „Großer Stern des Sports“ in Silber und ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Die Ehrung aller Gewinner auf Lan- desebene erfolgt im Herbst 2019 in der Saarbrücker Staatskanzlei. Außerdem vertritt der Landes- sieger das Saarland beim Bundesfinale der „Sterne des Sports“ in Gold im Januar 2020 in Berlin. Fragen rund um den Wettbewerb „Sterne des Sports“ beantwortet Ihnen gerne: beim LSVS: Ansprechpartnerin: Anabell Westrich Telefon: 0681 3879-282 Email: a.westrich@lsvs.de oder für die Volksbanken im Saarland: Ansprechpartner: Udo Drechsel Telefon: 069 6978-3208 Email: udo.drechsel@genossenschaftsverband.de Schicken Sie uns Ihre Online-Bewerbung, wir freuen uns darauf!

INTEGRATION UND TEILHABE 15 unter sich sollen die Frauen niederschwellig an einen gesunden Lebensstil mit Bewegung herangeführt werden. Hierfür werden in Kooperation mit verschiedenen Partnern und Trainern individuelle Angebote konzipiert, die nach den Wünschen der Frauen ausgerich- tet werden. „Dieser Schritt ist essenziell, um Kleingruppen von Frauen an verschiedenen Standorten im Saarland über einen länge- ren Zeitraum zu sensibilisieren und zu etablieren. Erst wenn das Ver- trauen der Gruppe gewonnen und eine Freude an Bewegung ent- facht wurde, können nächste Schritte eingeleitet werden“, betont Anabell Westrich. Das langfristige Ziel von „Willkommen im Sport“ ist es, Geflüchte- te für den Sport zu begeistern und durch gezielte Bewegungsange- bote den Integrationsprozess zu unterstützen. Hierzu sollen beson- ders Vereine involviert werden, da sie über den Sport hinaus auch als soziale Anlaufstelle wirken und grundlegende Werte wie Fairness und Toleranz vermitteln. Um jedoch eine Kooperation mit Vereinen eingehen zu können, müssen den Flüchtlingen und Migranten erst die Strukturen des deutschen Verbands- und Vereinswesen nahe gebracht werden. Auch Nicola Ghallat weiß, dass den meisten Geflüchteten der gemeinnützige Charakter und die übergeordneten Vorteile einer Vereinsmitgliedschaft völlig fremd sind. „Viele ken- nen den Unterschied zwischen Verein und Fitnessstudio nicht und haben Angst vor unvorhergesehenen Kosten, die sie nicht tragen können.“ Derzeit koordiniert „Willkommen im Sport“ vier feste sowie wei- tere aufkommende Frauengruppen, die im gesamten Saarland ver- teilt sind. Um eine entsprechende Betreuung und Kommunikation innerhalb und außerhalb der Gruppen zu gewährleisten, sind drei dezentrale Mitarbeiterinnen mit und ohne Migrationshintergrund zuständig. In regelmäßigen Jour Fixes werden beim LSVS mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle sowie den Mitarbeitern der dezen- tralen Standorte Konzepte erstellt, Gespräche über Entwicklungen geführt und weitere Projekte geplant. Auch ein regelmäßiger Aus- tausch mit den Frauen ist essenziell, um Schwachstellen aufzude- cken und den Entwicklungsstand stetig voranzutreiben. Zukünftig sollen in Zusammenarbeit mit dem Kneippbund-Saar e.V. besonders engagierte Teilnehmerinnen geschult und zu Multi- plikatorinnen ausgebildet werden, um die Gruppen mit einem jewei- ligen Ansprechpartner ihrer Reihen noch vertrauter zu gestalten und den Frauen mögliche Positiv-Entwicklungen aufzuzeigen. In den nächsten Ausgaben werden Projekte und Veranstaltungen vorgestellt, um zu zeigen, wie die tägliche Arbeit mit den Frauen aussieht. „Wir möchten Praxis-Einblicke geben, unsere Fortschritte, aber auch Herausforderungen teilen und sensibilisieren, wie schwierig es vor allem für geflüchtete Frauen ist, sich in einer frem- den Kultur zurechtzufinden und sich für neue Erfahrungen zu öff- nen“, unterstreicht Anabell Westrich stellvertretend für die beim LSVS angesiedelte Stabsstelle „Integration und Teilhabe“. l 2 | 2019 welche den persönlichen Kontakt mit den Frauen pflegt und sie von einer Entwicklungsstufe zur nächsten begleitet“, erklärt Anabell Westrich, die bereits seit über einem Jahr in der Stabsstelle „Inte- gration und Teilhabe“ beschäftigt ist. „Um die Migrantinnen für Angebote zu gewinnen, ist eine Kinderbetreuung in dem Zeitraum der Abwesenheit unabdingbar. Daher und um den Aufwand der Rei- se möglichst gering zu halten, ist es ratsam, Angebotsräumlichkei- ten zu suchen, die wohnortnah und einfach zu erreichen sind. Abge- schirmte und geschützte Areale sowie weibliche Trainer und Betreu- er sind notwendig, damit sich die Frauen wohlfühlen und ihr Kopf- tuch ablegen können.“ Bereits die kurze Ausführung zeigt, wie komplex und langwierig die ersten Schritte sind, um das nötige Vertrauen zu erlangen und zu erreichen, dass geschaffene Maßnahmen überhaupt erst wahrge- nommen werden. Eine der größten Herausforderungen im gesamten Verlauf ist die Vermittlung eines Verständnisses für Sport, Bewegung, das damit einhergehende Verbands- und Vereinswesen sowie die Grundzüge eines gesunden Lebensstils. „Bei der Zusammenarbeit mit Migran- tinnen muss bewusst sein, dass der Großteil noch nie Sport betrie- ben, sich in der Heimat völlig anders ernährt und noch nichts von einem Verein gehört hat. Sie nehmen nach ihrer Ankunft in Deutschland häufig schnell zu und fühlen sich körperlich unwohl. Diese Voraussetzungen erfordern ein Feingefühl, Bedürfnisse durch genaues Zuhören und Abfragen herauszufiltern und daraus resultie- rend individuelle Angebote zu schaffen“, weiß Anabell Westrich. „Besonders nach der Flüchtlingswelle wurden in diesem Zusam- menhang sehr viele Fahrradlernkurse und Schwimmkurse angebo- ten, da die Frauen diese Tätigkeiten in ihrer Heimat nie gelernt hat- ten. Beliebt ist generell alles mit Musik. Die Frauen lieben es, zu tanzen! Kurse wie z.B. Zumba, Bauchtanz oder auch Wirbelsäulen- gymnastik werden besonders gut angenommen“, berichtet Nicola Ghallat aus eigener Erfahrung. Denn auch sie selbst betreut in ihrer Freizeit eine Frauengruppe aus Saarbrücken, mit der sie Sportange- bote, aber auch über den Sport hinaus z.B. Discoabende veranstal- tet. Der Integrationsprozess der Frauen mit Hilfe des Sports verläuft sehr langsam progressiv. Durch anfängliche Schnupperangebote

HERMANN-NEUBERGER-PREIS 2018 17 g. undlagen für eine che Karriere gelegt Es ist eine Ehre, große Anerkennung zugleich und die wohl bedeutendste Auszeichnung im saarländischen Ver- einssport. Ehrt der Landessportverband für das Saarland (LSVS) einen seiner Mitgliedsvereine mit dem Hermann- Neuberger-Preis, gleicht das einem Ritterschlag. Wer den mit 7.500 Euro dotierten Preis bekommt, hat alles richtig und sich mit großem Einsatz für die Gemeinschaft verdient gemacht. Neus- tes Mitglied der elitären Tafelrunde ist der LV Merzig, dem die Talentsichtung, Talentförderung und Leistungssport-Entwicklung ein großes Anliegen ist. Und das sind genau die Kriterien, die der Jury aus Mitgliedern des LSVS-Präsidiums, des Landesausschusses für Leistungssport, der Himmelseher Sportversicherungen Welt- weit/ ARAG-Sportversicherung und einem Mitglied des Saarländi- schen Sportjournalisten-Verbandes wichtig sind. „Der LV Merzig ist ein kleiner Verein, der den Nachwuchs nach seinen Möglichkeiten zum Sport bringt und dafür begeistert. Er holt die Kinder früh ab, arbeitet mit ihnen engagiert im Breitensportbereich und schafft im Training Grundlagen und Voraussetzungen für einen möglichen 2 | 2019

HERMANN-NEUBERGER-PREIS 19 Die Jugend ist die Zukunft des TV Merchweiler Handball. Hermann-Neuberger-Plakette 2018 – TV Merchweiler Handball Eine wichtige Stütze im saarländischen Handball Ende Januar konnte die Handball-Abteilung des TV Merchweiler bei der Premiere des Wöff- ler-Get-Stronger-Cups ihre Stärken als Ausrichter unter Beweis stellen und sorgte mit tat- kräftigem Einsatz und organisatorischem Geschick dafür, dass das neue Finalturnier um den Handball-Saarlandpokal der weiblichen und männlichen C-Jugend-Handballer letztlich zum vollen Erfolg wurde. Die Stimmung auf den vollbesetzten Rängen in der Allenfeldhalle in Merchweiler hätte an diesem Tag kaum besser sein können. Text: David Benedyczuk Wenige Wochen danach sollte sich bei den „Panthern“, wie die Handballer aus dem Ortsteil der Gemeinde im Landkreis Neunkirchen sich nennen, dann gleich wie- der gute Stimmung einstellen. Die Sparte unter der Leitung von Sabine Schwarz-Pfister wurde für ihre erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsbereich vom LSVS mit der Her- mann-Neuberger-Plakette ausgezeichnet. Sowohl für den Gesamt- verein als auch für die Handball-Sparte an sich sei dies eine beson- dere Würdigung hinsichtlich der geleisteten Jugend- und Vereinsar- beit, in Bezug auf Talentförderung und das eigene fortwährende Engagement für Integration. Die Abteilung Handball beim TVM kann auf eine lange Tradition blicken, denn im Jahr 1923 wurde im Turnverein bereits die erste Herrenmannschaft auf die Beine gestellt. Im Aktiven-Bereich sind die Handballer der Panther aktuell mit vier Männermannschaften im Spielbetrieb des Handball-Verbands Saar (HV Saar) vertreten. Aus- hängeschild ist das Saarlandliga-Team um Trainer Jonas Denk und Koordinator Philipp Michel. Darüber hinaus gehen zudem die „Pan- therladies“ bei den Frauen in der höchsten saarländischen Klasse an den Start und spielen dort ebenfalls eine gute Rolle. Zudem stellt der TVM ein weiteres Damenteam im offiziellen Spielbetrieb. Unterhalb der Aktiven setzen die Panther im Nachwuchsbereich auf Kooperation mit den benachbarten Handballern vom ASC Quier- schied, mit denen der TV Merchweiler von der E-Jugend an bis rauf zur A-Jugend in Jugendspielgemeinschaft agiert. Meist nimmt die JSG in den jeweiligen Altersstufen sogar mit mehreren Mannschaften am Spielbetrieb teil. Unterhalb der E-Jugend gibt es zudem eine gemischte F-Jugend-Mannschaft und die „Minis“ als Anlaufstelle für die ganz, ganz jungen Handballer. Der TV Merchweiler ließ verlaut- baren, man werde das Preisgeld sinnvoll investieren, um weiterhin einen solchen Beitrag wie bisher zum Handballsport im Saarland leisten zu können. Daneben werden beim Verein noch Tischtennis, Turnen, Leichtathletik und Hobbyvolleyball als weitere Sportarten betrieben. l i n e r e V : o t o F 2 | 2019

HERMANN-NEUBERGER-PREIS 21 Hermann-Neuberger-Medaille 2018 – TV Oberbexbach Orientierungslauf ist ein Lebensgefühl In Skandinavien ist Orientierungslauf, kurz OL, seit langem Volkssport. Im Saarland hat der Lauf- sport im Gelände dagegen keinen so großen Bekanntheitsgrad. Text: David Benedyczuk Anja Kästner betreibt OL schon seit 38 Jahren. Sie stammt aus Ostdeutschland, wo Orientierungslauf den Menschen doch deutlich geläufiger ist, und lernte den Sport seinerzeit im Rahmen einer Schul-AG schätzen und lieben. Heute bringt Kästner als Trainerin bei der TV Oberbexbach ande- ren den Sport näher. Beim Orientierungslauf sind sowohl Ausdauer als auch Köpfchen gefragt. Die Sportler bekommen vor Beginn des Rennens eine detaillierte und maßstabsgetreue Karte des Terrains, auf dem der Lauf stattfindet. Dort sind neben den landschaftlichen Gegebenheiten die Standorte der Kontrollposten eingetragen, wel- che die Läufer in einer vorgegebenen Reihenfolge passieren müs- sen. Wem das am schnellsten gelingt, der gewinnt. Neben der OL- Karte steht den Orientierungsläufern nur noch ein Kompass als wei- teres Hilfsmittel zur Verfügung. „Das Schwierige am Orientierungs- lauf liegt darin, sich während des Laufens auf der Karte so schnell wie möglich zurechtzufinden“, sagt Kästner. Sie ist seit 2011 als Trainerin der Kinder- und Jugendgruppen sowie der Kaderathleten bei der Turnvereinigung im Einsatz. Die OL- Abteilung wurde 2003 auf Initiative des aktuellen Leiters Ralf Döll- gast hin ins Leben gerufen und zählt inzwischen mehr als 60 Mit- glieder, von denen einige in der jüngeren Vergangenheit mit tollen Erfolgen aufwarteten. So hat die Abteilung aktuell gleich vier Bun- deskaderathleten in ihren Reihen: die Nachwuchssportler Lisa Käst- ner (Deutsche Vizemeisterin 2017 und 2018 über die Mitteldistanz), Lukas Becker (Deutscher Vizemeister 2018 im Sprint) und Lucas Imbsweiler (u. a. Deutscher Meister 2018 auf der Mitteldistanz) sowie WM- und EM-Teilnehmer Moritz Döllgast im Männerbereich. Darüber hinaus gehört mit Nina Döllgast die aktuelle Nachwuchs- Bundestrainerin zum Trainerteam bei der TV Oberbexbach. Aufgrund der Erfolge und der tollen Entwicklung ihrer jungen Ori- entierungsläufer wurde die Abteilung jetzt mit der Hermann-Neu- berger-Medaille bedacht, verbunden mit einem Preisgeld von 2.500 Euro. Das können die Oberbexbacher Orientierungsläufer bestens gebrauchen, denn die OL-Karten, die eigens für die Anforderungen der Sportart erstellt werden, sind mit Kosten von bis zu 4.000 Euro nicht gerade billig. „Das Geld, so viel steht fest, werden wir in eine Karte für ein neues Gebiet investieren. Dafür brauchen wir natürlich erst noch die entsprechenden Genehmigungen“, erläutert Kästner. Für sie ist OL mehr als nur Sport: „Es ist ein Lebensgefühl, das wir bei der TVO in erster Linie an die Kinder weitergeben möchten. Wobei es nicht selten so ist, dass neben den Kindern dann auch die Eltern auf den Geschmack kommen“, sagt Kästner – in der Hoff- nung, dass ihr Sport hierzulande irgendwann ähnliche Bedeutung erreicht, wie es beispielsweise in Norwegen schon seit Jahren der Fall ist. l i n e r e V : o t o F 2 | 2019

HERMANN-NEUBERGER-PREIS 23 Hermann-Neuberger-Medaille 2018 – Schwimm- und Sportfreunde (SuS) Obere Saar Badminton schwimmt bei den SuS auf der Erfolgswelle Dass die Schwimm- und Sportfreunde (SuS) Obere Saar entgegen des Vereinsnamens gar kein Schwimmen mehr anbieten, liegt laut dem Vorsitzenden Andreas Karmann an den äußeren Gege- benheiten: Ohne ein Schwimmbad in Kleinblittersdorf sei das eben schwer umsetzbar. Dafür wird eine andere Sportart seit den Anfängen 1989 umso intensiver bei den SuS betrieben: Badminton. Text: David Benedyczuk Dabei haben wir von Anbeginn verstärkt auf die Arbeit im Jugendbereich gesetzt, sind das strukturiert angegan- gen und konnten bereits einige schöne Erfolge verbu- chen“, berichtet Karmann. Diese erfolgreiche Nach- wuchsarbeit wurde in diesem Jahr vom LSVS mit einer Hermann-Neuberger-Medaille entsprechend gewürdigt. Dotiert ist sie mit einem Preisgeld von 2.500 Euro, das der kleine Verein „kom- plett für die Jugendarbeit“ reinvestieren werde, wie Karmann erläu- tert: „Wir setzen auf Trainer mit entsprechender Qualifikation, damit die Grundlagen des Badmintonsports auch richtig vermittelt werden. Wir haben jetzt unser Trainerteam von drei auf vier aufsto- cken können.“ Neben Jugendwartin Jana Karmann kümmern sich mit Ann- Kathrin Hippchen, Jonas Scheller und Felix Kruchten drei weitere Trainer um den Badminton-Nachwuchs, die für den 1. BC Bischmis- heim zweite Liga und Regionalliga spielen. „90 Mitglieder, Tendenz steigend“, sieht der Vorsitzende eine positive Gesamtentwicklung. Diese wurde nicht zuletzt durch die Schulprojekte der SuS Obere Saar begünstigt: Schnupperkurse an den Grundschulen Kleinblit- tersdorf, Hanweiler/Auersmacher und Bübingen sowie im Bereich der weiterführenden Schule an der ERS Kleinblit- tersdorf. Einen schönen Erfolg errang die Badminton-AG der GS Kleinblitters- im Wettkampf 4 bei „Jugend trainiert für Olympia“ trotz eines im Vergleich zur Kon- kurrenz sehr jungen Teams den ersten Platz abräumte. „Wir haben aktuell fünf Kinder im dorf, die Talentpool des Saarländischen Badminton-Verbands und zwei davon im Landeskader der U11 und der U13“, blickt Karmann auf die Entwicklung einiger Eigengewächse mit besonderem Stolz. Das gilt natürlich auch für Tochter Carina, die als Dritte der Süd- westdeutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr bei den deut- schen Titelkämpfen mitmischen durfte. Im Erwachsenenbereich agieren die Schwimm- und Sportfreunde in einer Spielgemeinschaft mit dem Kneipp-Verein St. Ingbert. Aktuell befinden sich vier Mann- schaften im Spielbetrieb des SBV, die erste Mannschaft spielt in der Landesliga. Der Gewinn der Neuberger-Medaille kam für die SuS überra- schend, wie Karmann betont: „Damit war nun wirklich nicht zu rech- nen. Wir haben vorher lange überlegt, ob es sich aufgrund der tollen Arbeit, die vielerorts geleistet wird, überhaupt lohnt, eine Bewer- bung einzureichen.“ Doch es hat sich gelohnt. Und nicht nur das: „Wir feiern in diesem Jahr unser 30-jährigen Bestehen – von daher passt das ganz gut“, sagt der gut gelaunte Vorsitzende. l i n e r e V : s o t o F 2 | 2019

HERMANN-NEUBERGER-PREIS 25 DJK Rastpfuhl wurde 1957 von Mitgliedern der Katholischen Jugend St. Antonius gegründet. Der Verein fusionierte 1987 mit dem SW Rußhütte und wurde 1994 in DJK Rastpfuhl-Rußhütte umbenannt. Im Jahr 2008 erfolgte die Neugründung zur DJK 08 Rastpfuhl-Ruß- hütte e.V. Von den 180 Mitgliedern des Vereins sind insgesamt 150 Kinder und Jugendliche. Im sozial etwas schwächeren Stadtteil Mal- statt ist der Verein seitdem Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund. Hier wirkt der Verein stark integrativ und bündelt alle Ressourcen, um in diesem Bereich erfolgreich zu arbeiten. Seit 2015 hat sich die Aufgabe der sozialen Integration noch einmal verstärkt, da seitdem viele Kinder, Jugend- liche und Erwachsene mit Fluchterfahrung in den Stadtteil gezogen sind. Dieses soziale Engagement bedeutet für den Verein allerdings auch Einschränkungen finanzieller Art in anderen Bereichen. Umso dankbarer ist Jürgen Bolz über die Arbeit seiner ehrenamtlichen Trainer und Unterstützer im Verein. Das Preisgeld von 4.000 Euro für den ersten Platz beim Hermann-Neuberger-Preis für soziales Enga- gement und Integration wird daher dringend benötigt und „Eins- zu-eins in die Jugend- und Integrationsarbeit investiert“. SV Malstatt-Burbach 1984 entstand nach der Ausgliederung aus dem Ursprungsverein, den Sportfreunden 05 Saarbrü- cken, der Schwimmverein Malstatt-Burbach 1984 e.V. Noch 1984 wuchs die Gründerzahl von 20 auf 80 Personen. Bereits ein Jahr später gehörten dem neu- en Verein über 700 Mitglieder an. Der Höchststand mit 809 Mitgliedern war 1991 erreicht. „Heute zählt der Verein, Stand Januar 2019, insgesamt 595 Mitglieder. Wir sind nach wie vor der zweitgrößte saarländische Schwimm- verein“, erklärt die 1. Vorsitzende Bärbel Knobe. Der Verein bietet neben Schwimmenlernen für Kinder und Erwachsene, Schwimmen nur für Frauen, Schwimmen für Fortgeschrittene, Wassergymnastik und hat auch eine Gruppe, die an Wettkämpfen teilnimmt. Er pflegt eine Kooperation mit einer Grundschule und betreut die Auszubil- denden der ZF AG in Saarbrücken, eines der größten saarländischen Unternehmen, im Präventionssport. „Zu uns dürfen Kinder, Jugend- liche und Erwachsene aller Nationalitäten und Religionen in alle Gruppen kommen, ebenso wie Kinder mit Einschränkungen“, versi- chert Bärbel Knobe. „Sie machen ihr Seepferdchen, den Freischwim- mer und haben einfach Mal Spaß am Schwimmen“, führt sie aus. Das Besondere: Im Schwimmverein haben laut der Vorsitzenden etwa 80 Prozent der Mitglieder einen Integrationshintergrund. „Wir inte- grieren also eher die Deutschen in unseren Verein“, scherzt sie. Jugendarbeit beim SV Malstatt-Burbach. „Wenn wir Unterstützung in der Arbeit mit Menschen mit Behinde- rung benötigen, steht uns der Verein Miteinander Leben Lernen e.V. mit Assistenten zur Seite. Für die Inklusionsarbeit sind wir bereits vergangenes Jahr vom Lions Club Saarbrücken ausgezeichnet wor- den.“ Der Verein sieht seine Aufgaben darin, sportliche Kompetenz zu fördern, Raum für soziale Kontakte zu schaffen, Toleranz und Fair Play zu vermitteln und das Annehmen und Einhalten von Regeln zu üben. Der SV Malstatt-Burbach 1984, bei dem unter anderem Vizeeuropameister Andreas Waschburger das Schwimmen lernte, beschäftigt dafür 15 ehrenamtliche Übungsleiter. „Wir freuen uns natürlich sehr über diese Auszeichnung und es ist eine Bestätigung unserer täglichen Arbeit“, freut sich die Vorsitzende, die schon Gründungsmitglied war. Ein Teil des Preisgeldes von 3.000 Euro soll in Geschenke für die Mitglieder fließen, wie etwa in Handtücher oder Schwimmhilfen. Vereinswebseite: www.svmabu.de TV Beckingen Durch die breiten- und gesundheitssportliche Ausrichtung des TV Beckingen mit der Vielfalt an Angeboten bietet der Verein Menschen von 1 bis 100 Jahren die Möglichkeit, sich zu bewegen. Vielfalt ist Standard. Klassische Angebote wie Eltern-Kind/Kinderturnen aber auch Gerätturnen, Völkerball oder Karate im Kinder- Jugend- und Erwachsenenbereich werden durch Fitness- und Gymnastikangebote ergänzt. Kooperationen mit Kindergärten und Schulen runden das Angebot ab. Von der Auszeichnung durch die DFB Egidius-Braun- Stiftung zeigte sich der Verein zunächst überrascht. Doch schon beim Fertigstellen der Bewerbung fiel den Vereinsfunktionären etwas Entscheidendes auf. „Es sind die vielen Kleinigkeiten, mit denen der Verein versucht, auf die Bedürfnisse seiner Mitglieder einzugehen“, erklärt die Schriftführerin und Übungsleiterin des Ver- F h c a b r u B - t t a t s l a M V S : o t o 2 | 2019

HERMANN-NEUBERGER-PREIS 27 Hermann-Neuberger-Preis Seit 1995 wichtigste saarländische Auszeichnung im Bereich Talentförderung Der Hermann-Neuberger-Preis kann mittlerweile auf eine fast 25-jährige Geschichte zurückblicken, in der saarländische Vereine jährlich für ihre vorbildliche Talentfindung und -förderung ausgezeichnet werden. 2013 kam mit dem Hermann-Neuberger-Preis für sozia- les Engagement und Integration eine weitere Kategorie hinzu, in der sich mittlerweile genauso viele Vereine für eine Auszeichnung bewerben wie im Bereich der Talentförderung. Am 30. April werden an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken wieder große, aber auch zahlreiche kleine Vereine ausgezeichnet, die das Optimale aus ihren Ressourcen ausschöpfen, um ihre Ziele im Bereich der Talentförderung, Integration oder Inklusion zu erreichen. Text: Sebastan Feß Seit 1995 bereits werden saarländische Vereine für ihre Verdienste um die Talentförderung mit dem Hermann- Neuberger-Preis ausgezeichnet. „Dabei handelt es sich zum einen um Vereine, die für ihre Sportart Talente ansprechen, fördern und bis hin zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen oder auf Bundesliga- Niveau begleiten. Es gibt aber auch Vereine, die einfach viele Kinder und Jugendliche für ihre Sport- art begeistern und gewinnen können und ihre einzelnen Talente dann so lange för- dern, bis ihr Weg zu einem größeren Verein führt, da die eigenen Rahmenbedin- gungen irgendwann nicht mehr ausreichen, damit sich das Talent weiterentwickeln kann“, Dirk Mathis, Geschäftsstellenleiter und Leistungssportreferent beim LSVS. beschreibt Der Hermann-Neuberger-Preis sei ihre geleistete eine ideale Möglichkeit, den Vereinen die Aufmerksamkeit für Arbeit zukommen zu lassen, welche sie verdie- nen. Auch die mediale Präsenz könne für Vereine eine gute Plattform sein, um für sich und die eigene Auszeichnung zu werben. Außerdem spiele die finanzielle Förderung, die mit dem Preis verbunden ist, gerade für die kleineren Vereine eine wichtige Rolle. Der Hermann-Neuberger-Preis lockt auch immer wieder bekannte Größen aus dem Sport nach Saarbrücken, die als promi- nente Festredner die Arbeit der Vereine würdigen und wertschätzen. Im ersten Jahr war dies beispielsweise Manfred von Richthoven. Seitdem folgten ehemalige Spitzensportler wie Uwe Seeler, Franz Beckenbauer oder Nadine Keßler, aber auch Funktionäre wie Josef Blatter, Wolfgang Niersbach oder Alfons Hörmann. „Mit der ARAG Versicherung und HISV Himmelseher Sportversiche- rungen Weltweit hat der Hermann-Neuber- ger-Preis einen Unterstützer gefunden, die möglich machen, dass der Preis auch weiterhin in seiner Form bestehen bleibt, wofür wir sehr fügt Dirk dankbar sind“, Mathis an. Die Preisträger in den vergangenen 24 Jahren waren dabei sowohl keine Vereine wie der SV Kerpen Illingen (1998) oder in diesem Jahr der LV Mer- zig, aber auch große Ver- eine wie der KSV Köller- bach, der SV 64 Zweibrücken oder der LC Rehlingen. „Es ist auch spannend zu sehen, dass sich immer wieder neue Vereine mit neuen Projekten und Maßnah- men bewerben und somit wertvolle Arbeit für die Gesellschaft leisten“, betont der Leistungssportreferent. Auch die Entwick- lung des 2013 gegründeten Hermann-Neuberger-Prei- ses für „soziales Engagement und Integration“ sei sehr erfreulich. Im vergangenen Jahr gingen in dieser Kategorie genauso viele Bewerbungen von Vereinen ein wie im Bereich der Talentförderung. „Insgesamt gesehen hat sich der Hermann-Neuberger-Preis bereits über Jahrzehnte bewährt. Er ist der wichtigste Sportpreis im Saar- land, der mindestens so lange weiter fortbestehen sollte, wie es ihn bisher schon gibt!“ l 2 | 2019

XXXXXXXXXXXXXXXXX 29 lese, muss man versuchen, die Aufmerksamkeit in wenigen Sekun- den auf sich zu ziehen. „Also muss ich meine Botschaft interessant machen, am besten mit Menschen, die etwas tun. Denn mein Bei- trag buhlt mit anderen Beiträgen um meine Aufmerksamkeit. Men- schen, die etwas tun erringen mehr Aufmerksamkeit. Alexander Heil empfiehlt einen Blick auf die Facebook-Insights: „Hier kann ich ablesen. Wer meine Fans sind und wo sie leben. Mit dem Wissen kann ich entsprechend meine Posts zielgruppenorientiert planen.“ Social Media ja, aber immer auf rechtssicherem Boden, könnte die Quintessenz lauten, mit der das Referententeam die Teilnehmer nach einem gut vierstündigen informativen Seminar mit angeregten Diskussionen ins Wochenende entließ. l i t d m h c S : s o t o F Rechtsanwältin Carolin Bastian und Medienexperte Alexander Heil. 2 | 2019 Vortrag. Media-Experte Alexander Heil, wie Vereine die sozialen Netzwerke sinnvoll nutzen können. Für die Teilnehmer, die allesamt mit ihrem Verein bereits in sozialen Netzwerken unterwegs sind, kein Neu- land. Interessant die Zahlen, die der Fachmann präsentierte: Welt- weit gäbe es rund 2,3 Milliarden aktive Social-Media-Nutzer, 23 Mil- lionen in Deutschland und 460.000 Nutzer im Saarland. „Das sind mehr, als die Auflage der Saarbrücker Zeitung hergibt. Hier liegt ein enormes Potenzial, das uns zur Verfügung steht. Wenn ich bestimm- te Personengruppen erreichen will, sind soziale Netzwerke bestens geeignet“, so der Fachmann. Der Social-Media-Kanal sollte sowohl für den Verein als auch für den Nutzer, also den Fan, einen tieferen Nutzen haben. Alexander Heil rät, mit einem Redaktionsplan Veröffentlichungen strategisch zu planen. „Das erleichtert mir meine Tätigkeit und ich habe zeitli- chen Spielraum, um alles datenschutzkonform zu gestalten“, so Heil. Hauptmerkmale, auf die Nutzer reagieren, seien Emotionen, Informationen und Prämien. „Ich muss überlegen, wie ich als Verein den Nutzer antriggern (einen Impuls geben) kann. Geht es mir um Mitgliedergewinnung oder Imageförderung der Vereinsmarke.“ Wolle der Verein seine Vereinsmarke bekannt machen, könne er über Bilder Emotionen transportieren, Informationen über Vereinsange- bote liefern und mit dem Angebot kostenloser Schnuppertrainings den Aspekt Prämien bedie- nen. „Das Kunststück besteht darin, in geschätz- ten 1,75 Sekunden, die ein Nutzer über die Facebook-Posts schaut und mit dem Dau- men durchscrollt, zu erreichen, dass der Nutzer sich meinen Beitrag genauer anschaut“, gibt Alexan- der Heil zu bedenken. Auch soll- te man bedenken, dass etwa 80 Prozent der User Facebook auf mobilen Geräten beispielswei- se in der Mittagspause oder an der Bushaltestelle konsumie- ren. Und: 90 Prozent der Facebook-Besucher sind pas- sive Nutzer, die selten aktiv Facebook-Seiten besuchen, sondern sich nur durch ihren Newsfeed wischen. Da der Konsument Facebook nicht so aufmerksam wie eine Zeitung

men, eine Rolle gespielt. „Außerdem bin ich keiner, der in seiner freien Zeit gerne die Füße hochlegt und Fernsehen schaut. Ich woll- te nach dem Ende des Arbeitslebens etwas finden, bei dem ich etwas bewegen und gestalten kann“, erklärt der 63-Jährige. Seit Juni 2018 ist diese Lücke geschlossen. „Ich weiß, dass es heutzutage schwer ist, Leute zu finden, die die Zeit haben und sich engagieren wollen. Mir gefällt daher die Idee, dass sich die älteren Semester hier stärker einbringen und Vereins- und Verbandsarbeiten übernehmen“, sagt er. Wie viel Zeit der Vater zweier erwachsener Söhne und Großvater eines Enkelsohns für das Ehrenamt aufbringt, kann er nicht genau beziffern. Mindestens einmal pro Woche trifft er sich mit Präsidiumskollegen für mehrere Stunden an der Landessportschule, um die eher „alltäg- lichen“ Verbandsangelegenheiten zu erledigen. Hinzu kommen Sitzungen und Termine – auch am Wochenen- de. „Mein Vorgänger hat mich schon gewarnt“, merkt Bartsch grinsend an. „Er sagte mir, dass bei ihm etwa 20 Stunden pro Woche zusammengekommen waren. Aller- dings war er zusätzlich noch im Deutschen Volleyballver- band und anderen Gremien aktiv. Ich schätze, ich komme mindestens auf zehn Stunden pro Woche.“ Horst Bartsch will als Präsident auch präsent sein. „Das gehört einfach dazu“, findet er und ergänzt: „Ich sehe den Verband als Dienstleister. Also muss ich mich auch zeigen. Es ist ja auch immens wichtig, dass man zuhört. Das kann man nur vor Ort.“ Gleichwohl weiß der gebür- tige Quierschieder, dass er auch nicht überall sein kann. „Das ist schon ein Problem. Wir haben allein vier hochklassige Vereine, einen in der 2. Bundes- liga und drei in der 3. Liga – da schaffe ich es nicht, permanent überall vor Ort zu sein. Zumal wir ja auch für die Basisvereine zuständig sind.“ Eine entwicklung Zielset- zung seiner Amts- zeit ist die Weiter- der Jugendarbeit. Im Leis- tungssportbereich wie auch im Breitensport. Möglich, dass dafür die eine oder andere Wochen- AUS DEN VERBÄNDEN 31 Neues aus dem STB Faustball TV Homburg steigt in 2. Bundesliga Gruppe West auf Der TV Homburg ist in Offenburg in die 2. Faustball-Bundesliga Gruppe West der Männer aufgestiegen. Im badischen Offenburg startete das Team von Trainer Oliver Woll mit einer 0:3 Nieder- lage gegen Gastgeber FG Griesheim. Gegen die beiden hessi- schen Vertreter TV Rendel 2 und TV Volkmarsen gelangen mit 3:1 und 3:0 jedoch zwei souveräne Siege. Bereits vor dem letz- ten Spiel, das gegen das zweite badische Team des TV Bretten mit 1:3 verloren ging, stand der Aufstieg fest. Der dritte Platz im Abschluss-Klassement reichte aus, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Somit können sich die Fans in der Hallensaison 2019/2020 in Homburg wieder auf Zweite-Liga-Faustballsport freuen. Zum Homburger Team gehören: Manuel Herzog, Tobias Kiefer, Andre Henrich, Stefan Wentz, Moritz Woll, Patrick Anke und Martin Wentz. Termin-Tipp: Step, Workout und mehr ... in Braunshausen Sechs Stunden pure Bewegungsfreude sind bei Step, Workout und mehr am 11. Mai 2019 im Gästehaus in Braunshausen angesagt. Auf dem Programm stehen von 10 bis 16 Uhr die Workshops Step Dance, Workout mit dem Redondoball Plus, Qi Gong - der Tag erwacht, Functional Flow, BeA - beweglich & aufrecht, Pound: Rockout-Workout, CardioRobic, Bodyweight: Cardio, Kraftausdauer & cores und Step „Levesl“. Info und Anmeldung: www.stb.saarland Ausbildungs-Tipp: Trainer C Breitensport Fitness und Gesundheit startet im Mai Fitness und Gesundheit – das sind die zentralen Motive für Menschen, sich zu bewegen und Sport zu treiben. Mit der Lizenzausbildung erhalten Übungsleiter das Know-how, um im Verein qualifizierte Angebote zu machen. Die Ausbildung beginnt am 10. Mai an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken. Die Ausbildung „Fitness und Gesundheit Erwach- sene“ bildet qualifizierte Trainer/innen aus, die in den Berei- chen Fitnesstraining und Gesundheitssport tätig sein wollen. Sie lernen, ein gesundheitsorientiertes Fitnesstraining im Ver- ein eigenverantwortlich und selbständig zu planen und durch- zuführen. Inhalte sind unter anderem die Themenbereiche Krafttraining, Ausdauer, Beweglichkeit, die neuesten Trends der Fitness-Szene, Warm up und Cool down, Fitnesstraining mit Musik sowie die medizinischen Grundlagen eines gesundheits- orientierten Trainings. Außerdem wird theoretisches Hinter- grundwissen zur Planung und zum Aufbau einer Unterrichts- stunde, zu Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie zu Auf- sichts- und Rechtsfragen vermittelt. Die Trainerinnen und Trai- ner Breitensport „Fitness und Gesundheit für Erwachsene“ werden darin ausgebildet, qualifizierte Angebote für gesund- heitsbewusste Menschen zu machen. stunde zusätzlich anfällt. l Weitere Infos zu Inhalten, Kosten und Anmeldung: www.stb.saarland 2 | 2019

Grundschulklasse zum Wettbewerb angereist. Seine Viertklässlerin- nen können den Spielbeginn kaum erwarten. „Wir sind zum zweiten Mal dabei. Dieses Jahr wollen wir gewinnen. Wir haben schon gehört, dass die anderen Angst vor uns haben“, verrät die zehnjäh- rige Tabea Schröder. Christian Braun, der nicht nur Sportlehrer an der Dillinger Grund- schule ist, sondern sich auch als Übungsleiter im TV Beckingen engagiert, weiß, dass auch Turnvereine von dem Grundschulwettbe- werb profitieren können: „Seit einer Saison spielen wir in unserem Verein mit zehn bis zwanzig Kindern Völkerball. In unserer Mann- schaft haben wir viele Kinder, die durch den Schulsport und den Grundschulwettbewerb motiviert wurden, im Verein zu spielen.“ So auch Siran Mohamad. Seit drei Jahren besucht die aus Syrien stam- mende Schülerin die Römerschule und spielt mittlerweile auch im Turnverein Völkerball. „Ich spiele seit einem Jahr Völkerball und das macht mir sehr viel Spaß“, verrät Siran. Mit großer Einsatzfreude und viel Engagement bewegt sie sich flink auf dem Spielfeld, weicht geschickt gegnerischen Würfen aus und fängt den einen oder ande- ren Ball ab, um dann mit diesem gezielt Spielerinnen des Gegners abzuwerfen. Viele Schulkassen präsentierten sich in der Hellberghalle selbst- bewusst mit gebastelten Plakaten und lassen unüberhörbar ihre Schlachtrufe durch die Hellberghalle schallen. Mittendrin eine Gruppe von aufgeregten Jungs, die ein Plakat hochhalten und beim Anfeuern ihrer Mitschülerinnen auf den Rängen alles geben. An die- sem Tag sind die Jungs auf die Ränge verbannt, da Völkerball im Vereinssport und im Wettbewerb ursprünglich reine Mädchensache ist. „Unsere Jungs waren schon etwas traurig, dass sie heute nicht mitspielen dürfen, denn im Sportunterricht spielen sie immer gemeinsam mit den Mädchen Völkerball. Aber das Anfeuern heute ist für sie Ehrensache“, verrät Kerstin Brehm, Lehrerin an einer Eppelborner Grundschule. Während Fachwartin Marlies Seel aufmerksam die regelkonforme Abwicklung der Spiele überwacht, leitet Ulrike Becker die Schul- mannschaften mit viel Geduld von ihrem Kommandopult aus durch den Wettbewerb. Neben ihr sitzt Marga Kochems, fast schon ein Urgestein im saarländischen Völkerball. „1965 habe ich in Humes und Dirmingen mit dem Völkerballspiel angefangen. Da wir damals noch keine Halle hatten, haben wir in der Gaststätte meiner Eltern in einem Saal gespielt. Als wir vor 20 Jahren mit dem Grundschul- wettbewerb anfingen, waren noch über 50 Mannschaften dabei. Wir mussten in drei verschiedenen Hallen spielen“, erinnert sich Marga Kochems. Ihr Heimatverein ist heute der TV Heusweiler. Hier hat die heute 77-Jährige 2002 die Völkerball-Abteilung ins Leben gerufen. „Marga ist es gelungen, die Kinder zu motivieren und sie für Völker- ball zu begeistern“, so Dilan Gök. Damals fing die junge Frau als VÖLKERBALL 33 Die Römerschule Dillingen-Pachten sind die Sieger der vierten Klas- senstufe. Achtjährige bei Marga Kochems an und unterrichtet heute als Übungsleiterin im TV Heusweiler selbst Kinder im Völkerballspiel. Im Team von Landesfachwartin Marlies Seel ist der Grundschulwettbe- werb Völkerball auch für Dilan Gök ein schöner Pflichttermin. Nach knapp vier Stunden ist es geschafft. Voller Spannung sitzen alle jungen Völkerballspielerinnen in Reih und Glied in der Halle und warten auf die Verkündigung der Ergebnisse. Christian Brauns Schü- lerinnen der Römerschule Dillingen-Pachten haben ihr Ziel erreicht. Ihr Jubel kennt keine Grenzen, als sie als Sieger des Wettbewerbs der vierten Klassenstufe ausgerufen werden. Über die Plätze zwei und drei freuen sich hier die Grundschulen aus Bous und Hasborn. Den Wettbewerb der Klassenstufe drei entscheiden die Schülerinnen aus Homburg für sich, vor den Mannschaften aus Elm und Bous. Viel Lob ernteten Marlies Seel und ihr Team ein paar Tage nach dem Wettbewerb aus dem Ministerium für Bildung und Kultur. „Die Stimmung in der Halle und die Freude der Mädchen an diesem Wett- bewerb haben mich sehr beeindruckt. Danke für Euer Engagement und Eure Motivation, diesen Wettbewerb jährlich auszutragen. Wir und viele Schulen freuen sich bereits auf 21 Jahre Grundschulwett- bewerb Völkerball im nächsten Jahr“, so Sabine Gabrysch vom Team Schulsport. Während sich die siegreichen Grundschülerinnen noch über ihren Erfolg freuen, bereiten sich 20 Völkerball-Teams der Freiwilligen Ganztagsschulen im Landkreis Saarlouis auf ihren Völkerball-Wett- bewerb vor. Dieser wird am Donnerstag, 4. April 2019, in Saarwel- lingen ausgetragen. l Völkerball im Saarländischen Turnerbund Völkerball ist eines der ältesten Turnspiele, das fast jeder von uns noch aus seiner Schulzeit kennt. In den Vereinen des Saarländischen Turner- bundes wird Völkerball im Verein in der Regel von Mädchen und Frauen gespielt. Im Freizeit- sowie Schulsport können jedoch die Mannschaften nach Belieben zusammengestellt werden: Jungen gegen Mädchen, jung gegen alt oder gemischte Mannschaften. Beliebt im STB ist auch die som- merliche Variante des Völkerballspiels als Beachvölkerball. In den folgenden saarländischen Turnvereinen wird aktuell Völkerball gespielt: Damen: TV Wemmetsweiler, TV Bliesdalheim, TV Humes, TV Orscholz Schüler: TV Beckingen Alle Altersgruppen: TV Bous, TV Eppelborn, TV Heusweiler, TV Stennweiler und TV Aschbach 2 | 2019

KEGELN 35 Das erfolgreiche Männer-Team der KF Oberthal. Doppelmeisterschaft für die KF Oberthal Eine erfolgreiche Saison liegt hinter den Kegelfreunden (KF) Oberthal. Das Frauen-Team des Clubs wurde zum sechsten Mal in Folge Deutscher Meister. Auch die Herren konnten sich den Titel des Deutschen Meisters sichern. Gejubelt wurde auch beim KSC Landsweiler, der die Bundesliga-Rückkehr perfekt machte. Text: Philipp Semmler Das hat es in der Geschichte der Kegel-Bundesliga der Frauen noch nie gegeben! Die Kegelfreunde (KF) Ober- thal sicherten sich am 23. Februar dieses Jahres zum sechsten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft. Nach einem Sieg auf der eigenen Bahn am letzten Spieltag der Meisterschafts-Endrunde (Play-Offs) konnte gefeiert werden. Den Titelgewinn hatte Oberthal schon zuvor sicher gehabt. Am Ende hatten die Nordsaarländerinnen in der Play-Off-Tabelle 17 Punkte auf dem Konto. Dahinter sicherte sich der Saar-Rivale KSC Dilsburg mit 13 Zählern die Vizemeisterschaft. Die weiteren Konkur- renten Samo Remscheid und Preußen Lünen kamen nur auf zehn Zähler. „Wir sind ein tolles Team und das macht richtig Spaß“, erklärte die Oberthaler Spitzenkeglerin Yvonne Ruch strahlend. „Wir wollen auch in der kommenden Saison wieder Spitze sein“, ergänzte die mehrfache Weltmeisterin. Bei der Mission „erneute Titelverteidi- gung“ müssen die Frauen der Kegelfreunde allerdings auf eine lang- jährige Top-Spielerin verzichten: Christina Retterath, die 27 Jahre für die Nordsaarländerinnen auf die Bahn ging, beendet ihre Karrie- re. Noch nicht beendet ist übrigens die aktuelle Spielzeit für Ruch und Teamkollegin Katja Ricken: Beide wurden von Bundestrainer Michael Teschner für die Weltmeisterschaft im Juni in Langenfeld nominiert. Ebenfalls im deutschen Kader steht Veronika Ulrich vom Vizemeister KSC Dilsburg. Auch dort zog man ein zufriedenes Sai- sonfazit: „Toll, dass wir den zweiten Platz geschafft haben. Das war unser Saisonziel“, freute sich Mannschaftsführerin Elke Radau-Lam- bert. Zwei Wochen nach den Oberthaler Frauen jubelte auch das Her- ren-Bundesliga-Team des Vereins über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Hier hatten die Kegelfreunde – genau wie die Frauen – am Ende der Playoff-Runde vier Punkte Vorsprung auf den Vize- meister. Rang zwei ging an den KSV Riol, der als Titelverteidiger in die Meisterschafts-Endrunde gestartet war. Nachdem Oberthal sich in der Saison zuvor mit dem Vizemeister-Titel begnügen musste, standen die Nordsaarländer nun wieder ganz oben auf dem Trepp- chen. „Oh wie ist das schön, oh wie ist das schön“, sangen die Akteure des Rekordmeisters (21 Titel insgesamt) nach den letzten Würfen jubelnd und im Kreis tanzend. „Wir haben in den Play-Offs überzeugt und gut gespielt“, erklärte Oberthals Top-Spieler Holger Mayer strahlend. Fast zeitgleich knallten übrigens auch rund 15 Kilometer entfernt in Landsweiler die Sektkorken. Denn dort hatte Zweitligist KSC Landsweiler den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga per- fekt gemacht. Der Club aus dem Lebacher Stadtteil schloss die Auf- stiegsrunde mit 17 Zählern als Erster vor dem TuS Kirchberg (14 Punkte) ab. Damit wird es kommende Saison drei Erstligisten aus dem Saar- land geben. Neben Oberthal und Landsweiler ist auch der KSC Hüt- tersdorf, der die gerade zu Ende gegangene Spielzeit auf Rang fünf abschloss, in der Eliteliga vertreten. Als Fünfter landete Hüttersdorf in der „neutralen Zone“. So bezeichnet man eine Platzierung, bei der man zwar nicht an der Meisterschafts-Endrunde teilnehmen darf, aber auch nicht in die Abstiegsrunde muss. Diese Zone zu erreichen war das Saisonziel des Vereins aus dem Schmelzer Gemeindeteil. l 2 | 2019 r e g r e b n e n o B : o t o F

TISCHTENNIS 37 Patrick Franziska kann es laum glauben – der 1. FCS II schlägt Borussia Düsseldorf und zieht ins DM-Finale ein. Saarbrücker Sensation gegen den Serienmeister Zehn Mal in den letzten elf Jahren und zuletzt fünf Mal in Folge hieß der Deutsche Tischten- nis-Mannschaftsmeister Borussia Düsseldorf. In diesem Jahr wird das aber nicht der Fall sein – denn die Tischtennis-Asse des 1. FC Saarbrücken-TT haben dem Serienmeister im Playoff- Halbfinale mit einem neuen jungen Team sensationell ein Bein gestellt. Text: David Benedyczuk Nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel in Düsseldorf setzten sich die Saarbrücker auch im Rückspiel vor Heimkulisse mit 3:1 durch – und was war das eigentlich für eine überra- gende Kulisse, die sich in der proppenvollen Joachim- Deckarm-Halle in Saarbrücken darbot: „Es waren 1400 Zuschauer vor Ort. So was habe ich hier seit bestimmt 20 Jahren nicht mehr erlebt“, nahm Erwin Berg, der sportliche Leiter des FCS- TT, die Resonanz im Duell „David gegen Goliath“ mehr als wohlwol- lend zur Kenntnis. Und natürlich auch das, was sich unten auf und rund um die Platte abspielte – mit dem Höhepunkt durch einen der beiden 20-Jährigen im Saarbrücker Aufgebot: Der slowenische Neu- zugang Darko Jorgic rang den ehemaligen Weltranglistenersten und besten deutschen Tischtennisspieler aller Zeiten, Timo Boll, in fünf Sätzen 7:11, 11:8, 10:12, 12:10 und 11:9 nieder und verwandelte die Halle in ein Tollhaus. „Es war ein unglaubliches Spiel und ein unbeschreiblicher Moment, als er den elften Punkt macht“, schwärmte Berg: „Das war das emotionalste Spiel, das ich seit lan- gem gesehen habe.“ Fest steht: Weitere werden folgen, denn der Mai wird für den 1. FCS-TT nun umso mehr zum Wonnemonat. Am Freitag, 3. Mai, gastieren die Saarbrücker im Final-Hinspiel des ETTU Cup in der Bretagne beim französischen Club G.V. Hennebont TT. Acht Tage später findet in Saarbrücken das Rückspiel statt. Der absolute Höhepunkt folgt dann exakt zwei Wochen später, wenn es am 25. Mai in Frankfurt im Finale gegen die TTF Ochsenhausen um den Meistertitel geht. Es ist nicht zuletzt das Verdienst von Patrick Franziska, dem einzig Verbliebenen aus der Vorsaison und absolu- ten Führungsspieler: „Er ist im Moment der beste Spieler der Liga“, adelt Berg den 26-Jährigen, der im ersten Halbfinale in Düsseldorf mit 3:0-Siegen über Boll und Kamal Achanta geglänzt hatte und im Rückspiel zwei ebenso klare Dreisatz-Erfolge über die Schweden Anton Källberg und Kristian Karlsson nachlegte. Als Dritter im Bun- de glänzte der 20-jährige Tscheche Tomas Polansky in Düsseldorf an Jorgics Seite beim 3:1-Sieg im Entscheidungsdoppel über Achanta und Karlsson. Alle zusammen können sie nun dafür sorgen, dass sich die schon länger gehegten Titelträume für den 1. FC Saarbrü- cken-T Tendlich erfüllen. l l a h t n e p p u R : o t o F 2 | 2019

PERSÖNICHKEIT 39 Kontakt stehen die beiden nicht mehr, „der hat genug um die Ohren“, weiß Keck. Aber: „Ich würde schon gerne eine alte Wette umsetzen: Nämlich dass ich gegen ihn im Badminton gewinnen wür- de, selbst wenn er mit einem normalen Schläger und ich mit einer Bratpfanne spielen würde.“ Ob es jemals zu diesem ungleichen Duell kommt? Nach über zwölf Jahren bei der Bundeswehr nahm Michael Keck seinen Anspruch auf einen Arbeitsplatz im Öffentlichen Dienst im Saarland wahr, wurde im Innenministerium ausgebildet und wech- selte später ins Bildungsministerium, wo er heute unter anderem für die Landeselternvertretung zuständig ist. Das saarländische Völk- chen mit dem gewöhnungsbedürftigen Dialekt schloss der gebürtige Franke direkt ins Herz. „Ich habe die Leute als sehr offen, lieb und nett empfunden und erfahre es heute auch noch so“, sagt der 50- Jährige, der aus seiner „ersten Heimat“ ein markant rollendes „R“ mitgebracht und sich bewahrt hat: „Ich habe hier viel gelernt – vor allem vom französischen Einschlag. Wir Franken essen zum Beispiel gerne deftig und schnell. In Frankreich macht man das genau andersrum.“ Zwei Bekannte aus Bayern, die vor kurzem im Saarland ihren Jagdschein machten, wollten unbedingt mal in Frankreich essen gehen. „Beide waren davon und von der ganzen Grenzregion total begeistert und stellten fest: ‚Hier kann man ja Urlaub machen‘“, berichtet Keck. Schon seit knapp 30 Jahren wohnt und arbeitet der Familienvater dort, wo andere Urlaub machen wollen. Ganz ohne Sport geht es für einen Ex-Profi selbst in einem „Urlaubsgebiet“ nicht. Zusammen mit seiner Ehefrau Daniela, mit der er seit fast zwei Jahren verheiratet ist, nimmt er seit der Premie- re in der alten Heimat Fürth 2018 an Marathons teil. Ein Ziel steht auch schon fest: „Ich will unter vier Stunden laufen“, sagt er. Am besten schon im April beim Düsseldorf-Marathon. l

PARTNER 41 Wie man Begehrlichkeit im Sport misst Zu wissen, wie gut die Leistung im Match war und woran es letztend- lich gefehlt hat, ist für einen Sportler im Hinblick auf seine zukünf- tige Höchstleistung unverzichtbar. Wenn es auch manchmal Mühe, Geduld und vor allem Durchhaltevermögen erfordert, wird meist kein Analysetool ausgelassen. In der Verbesserung der Vereinsangebote und -prozesse sieht es da schon anderes aus. Viel zu aufwendig erscheinen die Controlling- Systeme aus der Wirtschaft. Doch Mitglieder geben dem Verein „Nährboden“ zur konzeptionellen und strategischen Weiterentwick- lung, einer besseren Mitgliederbindung sowie zur gezielten konti- nuierlichen Verbesserung der Vereinskultur. Zwischenmenschliche Verbindungen der Mitarbeiter im Ehrenamt sind genauso komplex zu erfassen wie die zwischen Mitgliedern und Verein. Diese Komplexität kann mithilfe des sogenannten NET Pro- moter Score (NPS) auf eine einzige Kennzahl herunter gebrochen werden und damit die Begehrlichkeit und Popularität eines Vereins steuern. Hunderttausendfach und an verschiedenen Kontaktpunk- ten des Clubs werden von Mitgliedern Eindrücke über den Verein gesammelt. Das passiert immer dann, wenn ein Mitglied auf einem Event, im Vereinsheim oder einfach im Internet zufällig oder gezielt mit dem Verein in Berührung kommt. Der NPS kann die höchst unterschiedlichen Erfahrungen und Eindrücke von Mitgliedern in einer zentralen Frage zusammenfassen: „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie diesen Verein einem Freund weiterempfehlen würden?“ Messergebnis: wie gut der Verein seine Mitglieder behandelt und wie gut er im Knüpfen von Beziehungen ist. Mitunter dauert eine solche Beantwor- tung nur einen Bruchteil von wenigen Sekunden – und doch können sich aus dieser Information erste Einschätzungen ergeben, ob der Verein „die richtigen Dinge richtig tut“. Ermittelt werden: begeisterte Mitglieder als Promotoren (10-9), die eine geringe Wechselbereit- schaft haben und den Verein aktiv wei- terempfehlen. Zufrieden passive (8-7), aber keine loyalen/begeisterten Mitglie- der. Sie sind anfällig für eine Wechselbe- reitschaft mit eingeschränkter Weiter- empfehlung. Enttäuschte bzw. verärger- te und somit unzufriedene Kritiker (6-1) mit sehr hoher Wechselbe- reitschaft. Mit der Zusatzfrage „Was ist der Hauptgrund für Ihre Bewertung?“ haben Sie die Möglichkeit sogar erste vereinsspezifi- sche Problemfelder zu identifizieren. Abb. 1: NET Promoter Score (modifiziert nach Reichheld & Markey, 2011, S. 21) Wie funktioniert der NET Promoter (Abb.1)? 1) Umfrage auf der Website oder in der Sportstätte, Event direkt mit Stift/Papier. 2) Eventuell die Zusatzfrage stellen: „Was ist der Hauptgrund für Ihre Bewertung?“ 3) Berechnet wird der Net Promoter Score durch die Differenz zwi- schen Promotoren (Fürsprechern) und Kritikern des betreffen- den Vereins. Beispiel: 150 Antworten von ihren Mitgliedern. 30 Antworten (20 %; 30/100*100) lagen im Bereich der Kriti- ker. 45 Antworten (30 %) lagen im Bereich der passive Kunden. 75 Antworten (50 %) lagen im Bereich der Promotoren. NPS-Formel: 50%-20%/100 *100 = 30 (NPS wird als ganze Zahl angezeigt). Mit 30 wäre der Verein noch weit entfernt von eines positiven NPS-Scores. Fazit: Der NPS gibt Vereinen die Möglichkeit, sich mit dem kontinuierlichen Lern- und Verbesserungsinstrument kostengünstig ein Bild über ihr Image zu machen, den eigenen Mitgliedern eine Feedbackplattform zu geben und mit der Zusatz- frage aus diesem konstruk- tiven Feedback konkrete Verbesserungsmaßnah- men abzuleiten. Die Ver- einsverantwortlichen kön- nen schnell erkennen, wel- che Maßnahmen erforderlich sind, um die Organisation auf die Mit- glieder zu zentrieren. Langfristig kann der Verein die Entwicklung der Zufriedenheit und die Feedbackkultur als gemeinsamen Verbes- serungsprozess nutzen. Ein Vergleich gegenüber großen Unterneh- men ist daher sicher auch interessant, denn der Verein ist immer auch Dienstleister (Abb. 2). Abb. 2: Bandbreite der NPS-Werte im Branchenvergleich (modifiziert nach Kane, 2016, S.8) Merke: Die Ergebnisse von Zufriedenheitsabfragen sind grundsätzlich stark von der aktuellen Stimmungslage der Mitglieder beeinflusst. Je mehr Mitglieder daran teilnehmen, umso aussagekräftiger ist der Zufriedenheitswert. Der eigentliche Durchschnittswert der Zufrie- denheit wird dabei nicht beurteilt, sondern vielmehr, ob sich die wahrgenommene Vereinsqualität über einen längeren Zeitraum erkennbar verändert. Über den Autor Jochen van Recum ist Sportökonom und als Autor und Dozent an der BSA-Akademie sowie für die Deut- sche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement mit Schwerpunkten Sportvermarktung und -recht tätig. G P F H D / A S B : o t o F 2 | 2019

HANDBALL 43 Nach dem Sieg im Saar-Pfalz-Derby gegen die VTZ kannte der Jubel bei den HGS-Spielern keine Grenzen. HGS hat einen Lauf 1500 begeisterte Handballfans springen auf, schreien ihre Freude heraus, drücken und her- zen sich gegenseitig. Auf der Platte, wie das Spielfeld im Handball-Jargon heißt, frönen die Spieler der HG Saarlouis ihrer Ekstase. Was war passiert? Text: Sebastian Zenner Soeben hat der Drittligist in der heimischen Stadtgarten- halle nicht nur den achten Sieg in Folge eingetütet. Es war der Derby-Sieg gegen den Traditions-Rivalen TuS Dansenberg. Mit 27:26 (15:14) setzte sich das Team von Trainer Philipp Kessler Ende März gegen den Tabellen- zweiten durch und rückte dadurch auf Platz Fünf vor. Den Siegtreffer 30 Sekunden vor Schluss erzielte Kapitän und Kreis-Tank Peter Walz. „Sensationell, wie uns die Fans hier vorgepeitscht haben in einem sehr, sehr umkämpften Spiel. Das ist eine gewisse Genugtuung. Darauf können wir aufbauen. Ich bin absolut stolz“, freute sich Trai- ner Kessler über den Auftritt seines Teams. Oder besser: Über die Auftritte der vergangenen Wochen. Nach einem guten Rundenbe- ginn wurde es nämlich holprig beim Zweitliga-Absteiger. Verlet- zungssorgen und die dadurch verlängerte Findungsphase des neu zusammengestellten Teams erschwerten den Neustart eine Klasse tiefer. Emotional wichtige Siege wie auch der im ersten Saar-Pfalz-Der- bys im März 2019 sorgten für den Aufschwung. Dabei ließ Saarlouis dem Team von Ex-HG-Ikone Danijel Grgic, VTZ Saarpfalz, keine Chance (29:24). Auch hier fanden rund 1500 Handballfans den Weg in die Stadtgartenhalle. Bis 2014 jubelten die auch dem früheren kroatischen Nationalspieler Grgic zu, den seine „Heimkehr in sein Wohnzimmer“ emotional berührte. „Dado“ betonte im Rahmen sei- nes Gastspiels, wie sehr er sich über die immer noch große Wert- schätzung der Fans, früheren Mitspieler und des Vereins freue. Mit „Dado“ erlebte die HG ihre erfolgreichste Phase, darunter den Auf- stieg und neun Jahre in der 2. Bundesliga. Mittlerweile kann man sagen: Die HG ist in der Liga darunter angekommen. Ob sie lange bleiben will, steht auf einem anderen Blatt. Jedenfalls läuft die Kaderplanung für die zweite Saison in der 3. Liga Süd schon auf vollen Touren. Mit Tommy Wirtz wechselt ein torgefährlicher Luxemburger Nationalspieler zur neuen Saison nach Saarlouis. Der 26-jährige Linksaußen, der auch in der Rück- raummitte eingesetzt werden kann, unterschrieb für zwei Jahre. Die HG ist für den Lehramtsstudenten nach 22 Jahren bei seinem Heimatverein HB Dudelange, mit dem er auch international Erfah- rung sammelte, die erste Auslandsstation. „Ich freue mich sehr, in Saarlouis den nächsten Schritt als Handballer machen zu können. Kontakt gab es schon im vergangenen Jahr, aber ich wollte zunächst mein Studium abschließen, bevor ich meinem Wunsch, ins Ausland zu wechseln, folgen wollte“, sagt der derzeitge Kapitän von HB Dudelange, der aktuell noch mit dem Ex-Saarlouiser Moritz Barkow in einem Team spielt. HG-Trainer Kessler hält große Stücke auf seinen künftigen Schützling: „Ich bin sehr froh, dass wir ihn in unseren Reihen haben werden. Er ist in Luxemburg sehr bekannt, hat sich auch in der Nationalmannschaft durchgesetzt. Tommy ist ein sicherer Schütze von der Außenposition und im Gegenstoß- spiel, hat in den letzten beiden Spielzeiten aber auch auf Rück- raummitte bewiesen, dass er über viel Spielwitz und Spielfreude verfügt.“ l l a h t n e p p u R : o t o F 2 | 2019

JET-SKI 45 „Das ist lange vorbei“, wiegelt Patrick Hoffmann ab. Dabei drehte sich das Gespräch zuvor um nichts Geringeres als einen beinahe tödlichen Unfall. Vor etwa zwölf Jahren nahm Hoffmann an der Deutschen Jet-Ski-Meisterschaft in Duisburg teil und wurde bei Tempo 120 von einem Konkurrenten absicht- lich „abgeschossen“. Sein Körper prallte gegen eine Stahlwand, sechs Rip- pen brachen, Blut gelangte in die Lunge, die in der Folge trotz Behandlung einige Male kollabierte. Sechs Wochen lag er im Krankenhaus – ginge es nach den Ärzten, wären es einige mehr geworden. Kaum hatte er dem Kranken- haus den Rücken gekehrt, saß der sportverrückte Saarländer schon wieder auf seinem Boot. In der Tat ist das alles schon „lange vorbei“. Nicht aber die erfolgreiche Jet-Ski-Karriere des heute 49-Jährigen. Im Gegenteil: Seit 2015, nach acht Jahren Leistungssport-Pause, mischt Hoffmann die natio- nale und internationale Konkurrenz gehörig auf – und ist als mit Abstand Ältester der Szene und erfolgreicher denn je. „Seitdem habe ich alles gewon- nen“, fasst Hoffmann zusammen. Jedes Jahr wurde er Deutscher Meister in seiner Disziplin, dem „Ski-Stock“. „Die anderen nennen mich Opa, ich bin der mit Abstand Älteste“, bringt es der Saarbrücker auf den Punkt. Ganz falsch ist diese Bezeichnung nicht, schließlich ist Hoffmann seit fünf Monaten stol- zer Großvater einer Enkeltochter. Patrick Hoffmann wohnt im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual und arbeitet schon seit über 20 Jahren als Ofenführer bei der ZF in Saarbrücken. Trainiert wird an einem französischen Weiher. Zum Jet-Ski-Sport kam er auf kuriose Weise: Ein für den Urlaub geliehenes „Wassermotorrad“ seines damaligen Chefs fixte ihn an. „Ich musste einfach mit diesem Sport anfangen“, erinnert sich Hoffmann. Das war 1995, Hoffmann war 25 Jahre alt. Wenige Monate später nahm er selbst an seinem ersten Rennen teil. Auf Anhieb landete der Saarländer auf Platz zwei. Thomas Porda, Geschäftsführer des Fachbetriebs Jet-Porda in Darmstadt, wurde auf den Saarländer aufmerksam. Er investier- te in das Motorsport-Talent, stellte ihm das erste eigene Jet-Ski zur Verfü- gung. Die Investition lohnte sich – bis heute wurde Hoffmann elf Mal Deut- scher Meister und gewann einige Medaillen bei Europameisterschaften. Den ersten Europameister-Titel holte sich Hoffmann 2015 – zum Auftakt seiner „zweiten Karriere“. Jedenfalls, wenn man nur die Jet-Ski-Karrieren betrach- tet. Vorher war Hoffmann schon Bundesliga-Ringer, Weltmeister im Western- Reiten und erfolgreicher Kartrennfahrer. Nach Wettkämpfen in Indonesien, Belgien, Arizona (USA) und Marokko steht im Dezember 2019 mit dem „Kings Cup“ in Thailand das renommiertes- te Rennen der Jet-Ski-Welt auf dem Plan. Doch nur mitfahren ist nicht der Anspruch von „Opa Hoffmann“, der am „Ski-Stock“ geht – beziehungsweise fährt. „Wir wollen dort überall voll angreifen“, sagt er und schiebt nach: „Ich will Weltmeister werden.“ Sebastian Zenner Jet-Ss´ki-Meister Patrick Hoffmann mit Tochter Michelle. t a v i r P , r e t h c i l h c S : s o t o F 2 | 2019

IM PORTRÄT 47 Mit 94 Jahren fit wie ein Turnschuh Seit Jahresbeginn ist der Turnverein (TV) Pflugscheid um eine Attraktion reicher. Seitdem nämlich füllt Else Funk, die Grande Dame unter den Köllertaler Yoga-Lehrerinnen, jeden Mitt- woch die Turnhalle der Pflugscheidschule. „Mit diesem Neuzugang als Trainerin können wir unseren rund 300 Mitgliedern ein tolles Angebot in Sachen Gesundheitsvorsorge machen“, freut sich Tobias Härdter, der Vorsitzende des TV Pflugscheid. Text: Monika Jungfleisch Im Schnitt 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gruppieren sich von 18.45 bis 20.15 Uhr mit ihren Yogamatten um die mittlerweile 94-jährige Sportskanone. Mit ruhiger, sanf- ter Stimme erklärt die agile Frohnatur ihren Schützlin- gen die Dehn- und Streckübungen, mit denen eine gesunde und elastische Wirbelsäule bis ins hohe Alter erreicht werden soll. Ob Sonnengruß oder Kobra, Krieger oder Hund bis hin zu Dreieck und Baum – Else Funk beherrscht alle Yoga-Übungen und schafft es auch in ihrem gesegneten Alter noch, auf dem rechten Bein zu stehen, das linke anzuwinkeln und die Ferse an die Innenseite des rechten Oberschenkels zu pressen, die Arme nach oben zu strecken, bis sie sich berühren, und mindes- tens 30 Sekunden in dieser Hal- tung tiefenentspannt zu lächeln. Kein Wunder, turnt und tanzt die Trä- gerin des Bundesverdienstkreuzes doch schon seit Kindesbeinen in diversen Turnvereinen. Ihren Tag beginnt das Ener- giebündel mit halbstündigen Yoga-Übun- gen im Bett. Neben ihren sportli- chen Akti- vitäten nennt Else Funk eine vitaminrei- che Ernäh- rung als Erfolgsre- zept für ihr langes, gesundes Leben. „Durch Yoga ich erfahre ein allumfassendes Training für Körper, Seele und Geist. Durch tiefes, konzentriertes Atmen wird jede Zelle mit Sauerstoff versorgt. Die Dehn- und Streckübungen trainieren Mus- keln, Sehnen und Bänder, die Entspannungsübungen wirken beruhigend auf die Psyche des Menschen.“ Gerne würde Else Funk noch einen zweiten Yoga-Kurs in der Pflugscheidturnhalle anbieten. Nachfragen gibt es zuhauf. „Doch die Halle ist voll belegt, wir sind schon froh, dass wir diesen einen Zusatztermin unseren Mit- gliedern anbieten kön- nen“, so Tobias Härdter. Wer unverbindlich rein- schnuppern möchte, ist übri- gens jederzeit willkommen. Gerne rücken die Yoga-Fans zusammen. Und vielleicht ergibt sich noch ein weiterer Termin. „Ich stehe sofort dafür auf der Matte“, zwinkert Else Funk mit einem lausbübi- schen Lächeln. Man könnte fast meinen, da steht ein junges Mädchen. l Else Funk ist auch mit 94 Jah- ren noch aktiv als Yogalehre- rin – neuerdings beim TV Pflugscheid. h c s i e l f g n u J : o t o F 2 | 2019

PFERDESPORT 49 Holtschmit und Dobby – ein Top-Paar Ein Déjà-vu erlebten Dr. Jan Holger Holtschmit, der Vorsit- zende des ARC Saarland, und Don Doppio, liebevoll Dobby genannt, am 6. März beim Frühjahrsdressurtag des ARC auf dem Linslerhof. Denn wie beim eintägigen Dressurtur- nier, das der Verein zum Saisonende im Oktober veran- staltet hatte, holte sich das Erfolgspaar auch hier den Doppelsieg in der schweren Klasse. Als würden die beiden einfach weitermachen, wo sie zur Winterpause aufgehört hatten. An diesem Freitag legten sie sogar noch ein Schippchen drauf. Denn während Holtschmit und sein Dobby vergangenes Jahr „nur“ zwei S*-Dressuren gewonnen hatten, waren es dieses Mal eine S*- und eine S**-Prüfung. Don Doppio meisterte auch diesmal seinen Auftritt mit Bravour. In der S*-Dressur, der Qualifikation für die S**-Dressur, lag der große Fuchs mit 867 Punkten verdient vorn. Auf Platz zwei folgte Stanley unter Anouk Eyschen (Club Hippique Beaufort) mit 843,5 Punkten. Dritte im Bunde war Divinissima N, die mit ihrer Reiterin Sandra Newedel-Hilpisch 839 Punkte in der S*-Dressur holte. Hilpisch, eine Lokalmatadorin des ARC Saarland, hatte hier mit Fürst Peron noch „ein heißes Eisen im Feuer“ und wurde dank ihm auch Vierte. In der S**-Dressur, Höhepunkt des eintägigen Hallenevents in Überherrn, konnten Holtschmit und seine Lebensgefährtin Bettina Lau ihr Glück kaum fassen – Don Doppio holte 66,847 Prozent und damit auch souverän den Sieg in der Hauptprüfung. Seine Besitzer waren – wieder einmal – außer sich. „Dobby ist ein tolles Pferd“, lobte Holtschmit. „Dieses Pferd ist zwar jung, aber es ist auf dem besten Weg. Die Arbeit mit ihm macht Riesenspaß.“ Vom stolzen Frauchen bekam Don Doppio gleich Streicheleinheiten extra. Die silberne Schleife in der S**-Dressur holte Bianca Weyrich (RV Birkenhof Ostertal) mit Duclaire und 65,180 Prozent. Rang drei ging an Newe- del-Hilpisch, deren Vorstellung auf Fürst Peron mit 65,045 Prozent honoriert wurde. In der M**-Dressur führte dann an Newedel-Hil- pisch kein Weg vorbei. Auf Clara N gewann sie die Prüfung vor sich selbst auf Borromeo und Marie Schiltz (Cavaliers Indep. Luxembour- geois) mit Favourite Dream. Vierte wurde Linda Thull vom ARC Saar- land, die auch in der S**-Dressur auf Rang vier glänzte. Die L*-Dres- sur dominierte eine weitere Lokalmatadorin: Anna-Renée Leiende- cker, Akademischer Reitclub an der Universität des Saarlandes, hol- te Gold und verwies damit ihre Konkurrentinnen Nadja Meier (RSV Schwalbach) und Lisa Scheid (ARC Saarland) auf die folgenden Plät- ze. Vierte war Camille Glotz, ebenfalls vom ARC. So konnte der Gast- geber beim Heimturnier in allen Prüfungen einen siegreichen Lokal- matadoren feiern – ein tolles Ergebnis, vor allem der Doppelsieg von Nachwuchstalent Dobby und Vereinschef Holtschmit. Christina Schneider, hch h c h : o t o F Doppelsieg für Holtschmit, den Vorsitzenden des gastgebenden ARC Saarland, und sein Erfolgspferd Don Doppio alias Dobby. 2 | 2019

Alle Modelle OHNE Anzahlung für 24 oder 36 Monate Neues Modell Saarsport macht den Saarsport macht den Unterschied – Ford! Unterschied – Ford! Ford Fiesta Aktive 5-Türer ** 1,0 EcoBoost 63 KW (85 PS) 6.Gang mit ABS, Berganfahrassistent, Fahrspur-Assistent mit Fahrspurhalte- Assistent, Klimaanlage manu- ell, Ford Sync 3 Light und 8“-Touchscreen, LM-Felgen 17 Zoll uvm. UPE € 18,150,– Monatliche Leasingrate Monatliche Leasingrate € 232,– € 193,– Ohne Anzahlung* bei 24 Monaten mit 20.000km Gesamtfahrleistung Ohne Anzahlung* bei 36 Monaten mit 30.000 km Gesamtfahrleistung Ford Ecosport Trend 5-Türer SUV 1,0 EcoBoost 74 KW (100 PS) 6.Gang mit ABS, Klimaanlage manuell, Ford Audiosystem, Fenterheber vorne und hinten elektrisch uvm. UPE 18.590,00 € Monatliche Leasingrate Monatliche Leasingrate € 246,– € 203,– OHNE ANZAHLUNG* bei Laufzeit 24 Monate 20.000 km Gesamtfahrleistung OHNE ANZAHLUNG* bei Laufzeit 36 Monate 30.000 km Gesamtfahrleistung Ford Focus Active 5-Türer Limousine ** 1,0 EcoBoost 92 KW (125 PS) 6.Gang mit ABS, Berganfahrassistent, Fahrspur-Assistent mit Fahrspurhalte- Assistent, Klimaanlage manu- ell, Ford Navigationssystem incl. Ford Sync 3 und 8“-Touchscreen, LM-Felgen 17 Zoll uvm. UPE € 25.300,– Monatliche Leasingrate Monatliche Leasingrate € 310,– € 259,– OHNE ANZAHLUNG* bei Laufzeit 24 Monate 20.000 km Gesamtfahrleistung OHNE ANZAHLUNG* bei Laufzeit 36 Monate 30.000 km Gesamtfahrleistung Weitere Modelle auf Anfrage Abbildungen zeigen Wunsch- ausstattungen gegen Mehrpreis. * Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesen Angeboten um Musterkalkulationen handelt. Sie können sich Ihr Fahrzeug individuell selbst zusammenstellen. Die Abbildungen zeigen Wunschausstattungen. Gesamtfahrlei- stung in 24 Monaten = 20.000 km, Gesamtfahrleistung in 36 Monaten = 30.000 km. Weitere Einzelheiten bei den teilnehmenden Ford-Händlern. Ein Angebot der Santander Consumer Leasing Bank. Alle angegebenen Preise sind inkl. der gesetzlichen MwSt. und ohne KFZ-Versicherung. **Auslieferungspakete sind separat zu zahlen und gehen von 899,00 € beim Fiesta bis hin zu 1090,00 € beim S- Max. Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts von 10,2 -5,9 , ausserorts von 6,3 – 4,4 , kombiniert von 7,6 – 5,5 , CO2 Emissionswert von 175g/km – 113 g/km Wie bekommen Sie Ihren FORD? Wer ist antragsberechtigt?* Die Zielgruppen, die das Sport- förderkonzept des Autoherstel- lers Ford nutzen können, werden vom Landessportverband für das Saarland festgelegt. Nachfol- gend erhalten Sie einen Über- blick über alle aktuellen Zielgruppen. Zu beachten ist, dass Antragsteller mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Generell antragsberechtigt sind demnach: ● Vorstände der Landesfachver- bände und deren Mitgliedsver- eine ● Übungsleiter der Vereine mit Lizenz ● Kader- und Bundesligaathleten und deren Trainer und Betreuer ● Mitarbeiter und Funktionäre der Olympiastützpunkte, Lan- dessportbünde, Spitzenver- bände/ Ligen, deren Partner- organisationen und von Bundes- ligavereinen ● Schieds- und Kampfrichter mit entsprechender Lizenz ● Mitglieder des Allgemeinen Hochschulsportverbandes (adh) ● Mitglieder des Bunds Deut- scher Fußball-Lehrer Antragsformulare und weitere In- formationen erhalten Sie bei der Agentur events4more. Ansprechpartnerin: Janine Göbbel Telefon: 0681/3879-442 jgoebbel@events4more.com Durch wen muss Ihre Antragstellung geprüft werden (Antrag frei geben)? Anträge können in Anlehnung an die vorgegebenen Zielgruppen ausschließlich bei der Agentur events4more eingereicht wer- den. Die Genehmigung des An- trags erfolgt durch den LSVS-Präsidenten oder durch die Geschäftsführung des LSVS. Die Fahrzeuge können individuell ausgestattet werden! * Insgesamt stehen für diese Ak- tion 200 Abrufscheine zur Verfü- gung. Es gilt das Datum des Antragseingangs. Ford-Händler im Saarland Autohaus Bäcker GmbH Krummeg 1 66359 Neunkirchen Telefon: 06821/9412-0 www.auto-baecker.de Autohaus Bunk GmbH & Co. KG Karolingerstr. 1 66333 Völklingen Telefon: 06898/9119-0 www.autohaus-bunk.de Autohaus Bunk GmbH & Co. KG Großblittersdorfer Str. 291, 66119 Saarbrücken Telefon: 0681/959391 - 0 www.autohaus-bunk.de Auto Jochem GmbH Zeppelinstr. 11 66557 Illingen Telefon: 06825/41215 www.auto-jochem.de Auto Jochem GmbH Dudweiler Str. 90 66386 St. Ingbert Telefon: 06894/3870-0 www.auto-jochem.de Autohaus Neu Vogelbacher Weg 44 66424 Homburg Telefon: 06841/77777-0 www.autohaus-neu- homburg.de

Newsletter 02/2019 Im Porträt: Peter Käsbauer Foto: Thomas Wieck

BCB-Spieler Lukas Schmidt, mit dem Käsbauer immer noch in Kontakt steht: „Er heiratet bald und ich bin eingeladen“, verrät der gebürtige Oberpfälzer. Trotz der langen Zeit im Saarland hat er seine alte Heimat nicht aus den Augen verloren. „Ich versuche, so oft wie möglich dort unten vorbeizuschauen“, sagt er: „Schließlich wohnen ja meine Eltern noch dort. Allerdings ist es nicht gera- de um die Ecke – allein eine Fahrtstrecke dauert gut viereinhalb Stunden.“ Wie gut, dass Bruder Hannes, der mit einer Saarländerin verheiratet ist, mit seinen drei Kindern gute Argumente in die Welt gesetzt hat, die Eltern gelegentlich ins Saarland zu locken. „So sehen wir uns alle recht regelmäßig“, freut sich Peter Käsbauer. Echtes Heimweh kam allerdings im Saarland nie auf. „Die Leute hier haben mich klasse aufgenommen. Die Trainingsgruppe hatte ich ja schon größten- teils gekannt“, berichtet der Rechtshänder. Die Inte- gration lief so gut, dass er selbst den Dialekt in Teilen übernommen hat. „Ich sage auch schon ‚Eijoo‘ und solche Sachen“, ver- rät er lachend und gesteht: „Aber mehr geht nicht. Dafür mag ich das Bayrische zu sehr.“ Jede freie Minute verbringt Peter Käsbau- er am liebsten mit seiner Freundin – aller- dings nicht zwangsläufig in Saarbrücken oder in Bayern. „Ich bin ja durch meinen Sport ohnehin viel in der Welt unterwegs, aber wir besuchen auch gerne andere Städte und verreisen oft, sofern es uns möglich ist“, erklärt der 31-Jährige. Reichlich Gelegenheit dazu bietet Olympia-Qualifikation. Die wird schwer genug – die Anforderun- gen und national sind hoch. Aber: „Wer es gar nicht erst versucht, der kann es auch nicht schaf- fen“, sagt sich der BWL- Student. Eijoo, dann hopp! national inter- die anstehende Wir danken für die Unterstützung 3